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Im ersten Band der auf drei Teilbände angelegten Gesamtdarstellung "Der Buddhismus" werden die buddhistischen Lehren in ihren verschiedenen Schulen, die Heilsgestalten des (Mahajana-)Buddhismus und die buddhistische Gemeinde dargestellt. Eigene Kapitel beschreiben die Ausbreitung des Buddhismus außerhalb Indiens bis etwa zum 14. Jahrhundert: in Afghanistan und Zentralasien, im festländischen Südostasien, im indonesischen Archipel und auf der malaiischen Halbinsel.
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Seitenzahl: 1035
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Im ersten Band der auf drei Teilbände angelegten Gesamtdarstellung Der Buddhismus werden die buddhistischen Lehren in ihren verschiedenen Schulen, die Heilsgestalten des (Mahajana-)Buddhismus und die buddhistische Gemeinde dargestellt. Eigene Kapitel beschreiben die Ausbreitung des Buddhismus außerhalb Indiens bis etwa zum 14. Jahrhundert: in Afghanistan und Zentralasien, im festländischen Südostasien, im indonesischen Archipel und auf der malaiischen Halbinsel.
Heinz Bechert u.a.
Begründet von
CHRISTEL MATTHIAS SCHRÖDER
Fortgeführt und herausgegeben von
PETER ANTES, HUBERT CANICK BURKHARD GLADIGOW und MARTIN GRECHAT
Band 24,1
Verlag W. Kohlhammer
Der Buddhismus I
Der indische Buddhismus und seine Verzweigungen
von:
HEINZ BECHERT · JOHANNES BRONKHORST JACOB ENSINK · JENS-UWE HARTMAN PETRA KIEFFER-PÜLZ · HANS-JOACHIM KLIMKEIT SIEGFRIED LIENHARD · IAN WILLIAM MABBETT
Verlag W. Kohlhammer
Die Deutsche Bibliotek – CIP-Einheitsaufnahme
Die Religionen der Menschheit/ begr. von Christel Matthias
Schröder. Fortgef. und hrsg. von Peter Antes...–Stuttgart:
Berlin, Köln: Kohlhammer.
Der Buddhismus. Von Heinz Bechert...–Stuttgart; Berlin;
Köln: Kohlhammer
(Die Relgionen der Menschheit; Bd. 24)
1. Der indische Buddhismus und seine Verzweigungen.-2000
Umschlagbild: Votivtafel. Der Buddha kehrt aus dem Tāvatiṃsa-Himmel, wo er die Devas belehrt hat, zur Erde zurück, begleitet von Indra un Brahmā (als Elefant und Gans?).
Blei, 33 × 12,5 cm. Thailand, wahrsch. erweitere Ratanakosin-Adaption (ab 18. Jh.) eines Sukhotai-Motivs (13. – 15. Jh.). Religionskundliche Sammlung der Philipps-Universität Marburg. Sign.: Mq26.
Alle Rechte vorbehalten © 2000 W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln Verlagsort: Stuttgart Umschlag: Data Images GmbH Gesamtherstellung: W. Kohlhammer Druckerei GmbH + Co. Stuttgart Printed in Germany
Print: 978-3-17-015333-2
E-Book-Formate
pdf:
978-3-17-031374-3
epub:
978-3-17-031481-8
mobi:
978-3-17-031482-5
I. Einleitung
1. Der Buddhismus – „eine Weltreligion und ihre Grundlagen“(Heinz Bechert)
2. Die Darstellung des Buddhismus in den bisher erschienenen Bänden der „Religionen der Menschheit“
3. Die Gesamtkonzeption der Buddhismus-Bände in der Serie „Religionen der Menschheit“
4. Zum vorliegenden Band
II. Der indische Buddhismus und seine Verzweigungen
II.1 Die buddhistische Lehre(Johannes Bronkhorst)
1. Einleitung
2. Die Lehre des Buddha
Methodische Vorbemerkungen
Die Hauptlehren
Das Selbst und die erlösende Erkenntnis
Askese und Meditation
Zusammenfassung
3. Die Ordnung der Lehre
Die Entstehung der Dharma-Theorie
Die Systematisierung der Dharma-Theorie
Schlußbetrachtungen
4. Mahāyāna
Frühes Mahāyāna
Madhyamaka
Sonstige Entwicklungen im Mahāyāna
Die logisch-erkenntnistheoretische Schule
5. Schlußbetrachtungen
(1) Hermeneutik
(2) Einflüsse außerhalb des Buddhismus
(3) Triebkräfte
Abkürzungsverzeichnis
II.2 Die Heilsgestalten des Buddhismus(Hans-Joachim Klimkeit)
A. Die Buddhas
1. Der Buddha Gautama
1.1 Die Voraussetzungen der Buddha-Legende
1.2 Die Hauptquellen der Buddha-Legende
1.3 Das Leben des historischen Buddha Gautama
a) Die Geburtslegende
b) Die Legende von der Jugend des Buddha
c) Die Legende von den vier Ausfahrten und von der Weltflucht
d) Die Weltflucht
e) Die Zeit der Suche und der Erleuchtung
f) Die erste Predigt und die Gründung der Gemeinde
g) Die letzten Lebensjahre und der Tod des Buddha
1.4 Die Lehre des Buddha Gautama
2. Die Vorgänger des Buddha Gautama
3. Maitreya, der zukünftige Buddha
3.1 Literarische Quellen zu Maitreya
3.2 Der Kult des Maitreya
a) Zentralasien
b) China
c) Japan
4. Die fünf Tathāgatas
4.1 Vairocana/Mahāvairocana
4.2 Amitābha/Amitāyus
a) Allgemeines
b) Zentralasien
c) China und Japan
4.3 Akṣobhya
4.4 Amoghasiddhi
4.5 Ratnasambhava
5. Der Ādi-Buddha
6. Weitere Buddhas
6.1 Bhaiṣajyaguru
6.2 Die 35 Buddhas der Sündenvergebung
B. Die Bodhisattvas des Mahāyāna
1. Die acht großen Bodhisattvas
1.1 Avalokiteśvara
1.2 Mañjuśrī
1.3 Kṣitigarbha
1.4 Vajrapāṇi
1.5 Samantabhadra
1.6 Ākāśagarbha
1.7 Maitreya
1.8 Sarvanīvarṇaviṣkambin
2. Weitere Bodhisattvas
2.1 Hālāhala
2.2 Khasarpaṇa
2.3 Mahāsthāmaprāpta
2.4 Akṣayamati
2.5 Ratnapäṇi
C. „Heilige“
1. Die Arhats (Arhants)
2. Die Mahāsiddhas
Abkürzungen
II.3 Die buddhistische Gemeinde(Petra Kieffer-Pülz)
1. Einleitung
2. Die Entstehung und Verbreitung der Hīnayāna-Schulen
3. Die Verbreitung des Nonnenordens
4. Mahāyāna- und Vajrayāna-Mönche
5. Die Verbreitung der buddhistischen Gemeinden in Indien – ein geographischer Überblick
6. Die Wohnverhältnisse
7. Die Klosterverwaltung
8. Ausstattung und Unterhalt der Klöster
9. Kleidung, Ernährung, Hygiene
10. Der Tagesablauf
11. Erziehung
12. Das Verhältnis Laie – Mönch
13. Stūpa- und Bilderkult
14. Bestattung
15. Die rechtlichen Regelungen der Gemeinde
16. Die Gemeindegrenze (sīmā)
17. Die Aufnahme in die Gemeinde des Buddha
(1) Laienanhänger und Laienanhängerinnen (upāsaka, upāsikā)
(2) Mönche
(3) Nonnen
18. Die Posatha-Zeremonie
19. Die Regenzeit
20. Die Pravāraṇā-Zeremonie
21. Die Kaṭhina-Zeremonie
Abkürzungsverzeihnis
II.4 Der traditionelle Buddhismus Nepals(Siegfried Lienhard)
Bibliographie
II.5 Die Verbreitung des indischen Buddhismus nach Afghanistan und Zentralasien(Jens-Uwe Hartmann)
Bibliographie
II.6 Buddhismus im frühen Festland-Südostasien(Ian William Mabbett)
1. Die ersten Kontakte zwischen Indien und Südostasien
2. Archäologische und kunsthistorische Hinweise
3. Der Buddhismus der Pyu von Burma
4. Der Buddhismus der Mon von Burma und Thailand
5. Das Reich „Fu-nan“ und die frühen Khmer
6. Die Cham in Südvietnam
7. Das Reich von Angkor
Abkürzungen
II.7 Archipel und Halbinsel(Jacob Ensink)
1. Verbreitung; äußere Geschichte
2. Buddhistische Monumente Zentraljavas
3. 10. bis 16. Jahrhundert
3.1 Śivaismus und Buddhismus
3.2 Erscheinungsformen des Buddhismus
3.3 Der Pakt
3.4 Buddhologie
3.5 Wiedergeburt und Erlösung
3.6 Die Amoghapāśa-Gruppe von Candi Jago
3.7 Königliche Buddhisten
3.8 Schreckliche Gottheiten
4. Bali
4.1 Geschichte
4.2 Der Buddhismus im balischen Hinduismus
Abkürzungen
Literaturverzeichnis
Namen- und Sachregister
von Heinz Bechert
Der Buddhismus ist auf der Grundlage der indischen Kulturtradition entstanden, und er ist zu der Weltreligion indischen Ursprungs geworden. Diese seine indischen Wurzeln bedingen auch, daß bestimmte Grundkonzeptionen der vorbuddhistischen indischen Religiosität und Philosophie beibehalten bzw. übernommen worden sind. Der zunächst naheliegende Vergleich mit dem gegenseitigen Verhältnis von Judentum und Christentum ist teilweise irreführend; denn während die Christen die Überlieferungen der israelitischen Tradition sozusagen integriert und nur ergänzt und zum Teil umgedeutet haben, erklärte der Buddha die vedischen Sakraltexte und die herkömmlichen Rituale und Vorschriften der vedischen Tradition für irrelevant im Sinne seiner Lehrverkündung, da sie nicht zu dem Ziel führen, dem diese Lehrverkündung alleine gelten sollte. Dieses Ziel ist die endgültige Erlösung vom Leiden, das Ende der Kette der Wiederverkörperungen. Dabei wird eine schon in älteren Upanisad-Texten nachweisbare und zur Zeit des Buddha bereits als Gemeingut der Mehrzahl der großen religiösen Traditionen der Inder anzusehende Anschauung vorausgesetzt. Dies ist die Vorstellung, daß die Lebewesen nach ihrem Tode in dieser leidvollen Welt der Erscheinungen wiedergeboren werden, wobei sie auch die Folgen ihrer Taten (karman) aus ihren früheren Existenzen in ihr nächstes Leben übernehmen müssen. Das Dasein aber ist in seinen sämtlichen Erscheinungsformen leidvoll (duḥkha), vergänglich (anitya) und „ohne Selbst“ (anātman). Dieser zuletzt genannte Begriff hat sowohl in der buddhistischen Tradition selbst wie auch in der wissenschaftlichen Interpretation der Lehre des Buddha ganz unterschiedliche Auslegungen erfahren. Außer Zweifel steht jedoch, daß es sich dabei um ein Charakteristikum des Buddhismus handelt, das ihn von anderen Traditionen unterscheidet.
Das Weltgeschehen wird nicht vom Willen einer höchsten und allmächtigen Gottheit bestimmt, wie es nach dem Glauben der monotheistischen Religionen der Fall ist; in diesem Sinne kann man von einer „atheistischen Religion“ sprechen, obwohl die buddhistische Tradition durchaus sogenannte Götter (deva), also höhere Wesen, kennt, die dann aber, wie alle anderen Wesen, dem Gesetz von Tod und Wiedergeburt unterworfen sind. Was immer in der Welt geschieht, verläuft nach allgemeinen, unabänderlichen Gesetzmäßigkeiten. Die indische Bezeichnung für dieses Weltgesetz wird auch zur Bezeichnung der vom Buddha erkannten ewigen Wahrheit verwendet: dharma. Dieses Wort tritt in den indischen Traditionen in vielen verschiedenen Bedeutungen auf und wird dem Leser sowohl in den Darstellungen der Lehren des Buddhismus wie auch im Kontext des Hinduismus und der indischen Rechts- und Sozialgeschichte immer wieder begegnen. Die buddhistische Lehre – ebenfalls mit dem Wort dharma bezeichnet – dient nicht philosophischer Erkenntnis um ihrer selbst willen, sondern einzig und allein dem Weg zur Erlösung, den der Buddha aus eigener Kraft erkannt hat. Aus Mitleid (karuṇā) mit den leidenden Lebewesen hat er sein Wissen um den Erlösungsweg, seine Weisheit (prajñā) in der Welt verkündet und, um den Fortbestand dieses Wissens und der darauf beruhenden religiösen Praxis (pratipatti) unter den Menschen solange wie möglich zu sichern, einen Mönchs- und Nonnenorden (saṅgha) gegründet. Dieser ist dem vom Buddha erlassenen Gesetz (dharma) des richtigen Verhaltens (vinaya) verpflichtet, der im Vinayapiṭaka, dem Rechtsbuch des Sangha, festgehalten ist. Die Existenz dieses Sangha und die Weitergabe der Lehre des Buddha ist, wie alles Existierende, zeitlich begrenzt, und so wird der Buddha der nächsten Weltperiode, Maitreya, den Weg zur Erlösung wieder neu entdecken und erneut verkünden, und so weiter.
Es besteht kein Zweifel daran, daß der Buddhismus als Erlösungslehre ursprünglich philosophischer Spekulation ebenso abgeneigt war wie Kulthandlungen; das formal genau festgelegte Zeremoniell der Beichtfeiern, der Ordinationszeremonien usw. stellt Rechtsakte dar, keine Sakramente. Im Laufe der historischen Entwicklung hat sich beides erheblich geändert. Auf der Grundlage der buddhistischen Tradition entstanden eine große Vielfalt ganz unterschiedlicher religiöser Praktiken und Kulte, aber auch eine Anzahl von verschiedenen philosophischen Lehren und Lehrgebäuden. Dabei hat die im vorliegenden Band (Bronkhorst, S. 26 ff. und 76 ff.) ausführlich erörterte sog. Dharma-Theorie sowohl in der Geschichte des Buddhismus selbst wie für die moderne Buddhismus-Interpretation eine herausragende Rolle gespielt. Ihre Relevanz für die älteste Gestalt der buddhistischen Lehre ist unter den Buddhologen umstritten geblieben.
Im Unterschied zu Judentum, Christentum und Islam besitzen die Buddhisten keinen von allen Traditionslinien gemeinsam akzeptierten Kanon heiliger Schriften, sondern man begegnet unterschiedlichen Sammlungen früher buddhistischer Sakraltexte, die wenigstens teilweise auf eine gemeinsame Grundlage zurückgehen. Die ursprünglich mündliche Überlieferung wurde von Anfang an in unterschiedlicher sprachlicher Form tradiert; der Buddha hatte seinen Schülern den Gebrauch ihrer eigenen Sprache, d. h. ihrer jeweiligen Muttersprache, für die Weitergabe seiner Lehre gestattet.1 Erst später fanden Kodifikationen statt, aus deren Vergleich sich eine älteste Schicht gemeinsamer Überlieferung erschließen läßt. Es überrascht daher auch nicht, daß die von verschiedenen Gelehrten unternommenen Versuche einer auf dieser vergleichenden Methode beruhenden Rekonstruktion der ältesten Form der buddhistischen Lehre zu recht unterschiedlichen Ergebnissen, also zu teilweise weit voneinander verschiedenen Rekonstruktionen eines „Urbuddhismus“ geführt haben.
Träger der buddhistischen Überlieferung war der buddhistische Sangha (Orden), die aus der alten indischen Tradition von Wanderasketen hervorgegangene Gemeinschaft von Mönchen und Nonnen. Ein besonderes Merkmal dieser Gemeinde besteht darin, daß ihr Leben und ihre Ordnung von Anfang an genau geregelt waren. Diese Ordnungen sind im festgelegt, einem Rechtstext, der uns von verschiedenen Traditionslinien der frühen buddhistischen Überlieferung in etwas voneinander abweichenden Versionen überliefert wird. Auch diese Abweichungen beruhen auf der Entscheidung des Buddha, keine Kodifikation seiner Lehre in Form eines Corpus heiliger Texte nach dem Vorbild des Veda zu erlauben, sondern ihre freie Überlieferung in den gesprochenen Sprachen vorzusehen. Alle diese Vorschriften erscheinen in den uns überlieferten Vinaya-Texten als Anordnungen des Buddha. Tatsāchlich geht nur der älteste gemeinsame Grundbestand dieser Texte auf die Zeit des Buddha und der buddhistischen Urgemeinde zurück. Zu diesem Grundbestand gehören insbesondere die grundlegenden Regeln für das Verhalten der Mönche und für das Leben im Sangha.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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