Der Casanova-Code - Maximilian Pütz - E-Book

Der Casanova-Code E-Book

Maximilian Pütz

0,0
9,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Die Bibel des Single-Mannes

Charisma, Selbstbewusstsein, Körpersprache und das perfekte Date – die vier Säulen der Eroberung machen jeden Mann zum perfekten Verführer. Flirt-Guru Maximilian Pütz und Geschlechterforscher Arne Hoffmann weihen ihre Leser in die Geheimnisse ein, die Männer für Frauen unwiderstehlich machen. Ein verständnisvoller, praxisorientierter Ratgeber, mit dem Mann an seine Traumfrau kommt.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 439

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Charisma, Selbstbewusstsein, Körpersprache und das perfekte Date – die vier Säulen der Eroberung machen jeden Mann zum perfekten Verführer. Flirt-Guru Maximilian Pütz und Geschlechterforscher Arne Hoffmann weihen ihre Leser in die Geheimnisse ein, die Männer für Frauen unwiderstehlich machen. Ein verständnisvoller, praxisorientierter Ratgeber, mit dem Mann an seine Traumfrau kommt.

Maximilian Pütz

Arne Hoffmann

DER

CASANOVA

CODE

SO KRIEGST DU JEDE RUM

Die vier Säulen der Eroberung

Wilhelm Heyne Verlag

München

Sollte diese Publikation Links auf Webseiten Dritter enthalten, so übernehmen wir für deren Inhalte keine Haftung, da wir uns diese nicht zu eigen machen, sondern lediglich auf deren Stand zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung verweisen.

Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt und enthält technische Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugte Nutzung. Die Entfernung dieser Sicherung sowie die Nutzung durch unbefugte Verarbeitung, Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Zugänglichmachung, insbesondere in elektronischer Form, ist untersagt und kann straf- und zivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen.

Originalausgabe 3/2019

Copyright © 2019 by Wilhelm Heyne Verlag, München,

in der Verlagsgruppe Random House GmbH,

Neumarkter Straße 28, 81673 München

Redaktion: Angelika Lieke

Umschlaggestaltung: Hauptmann & Kompanie Werbeagentur, Zürich

Satz und E-Book Produktion: Satzwerk Huber, Germering

ISBN: 978-3-641-22529-2V001

www.heyne.de

Inhalt

Vorwort

Erste Säule: Das perfekte Selbstbewusstsein

Warum es manchen Männern an Selbstvertrauen mangelt

Beliebte Strategien, die leider nicht funktionieren

Was dich wirklich stark macht

20 Strategien für ein größeres Selbstbewusstsein

Partnersuche online: So stellst du dich selbstbewusst dar

Zweite Säule: Das perfekte Charisma

Das innere Feuer entfachen

Partnersuche online: Kontaktanzeige mit Charisma

Auf Menschen zugehen

Partnersuche online: So nimmst du Erstkontakt auf (1)

Partnersuche online: So nimmst du Erstkontakt auf (2)

Das Feuer sichtbar machen

Wahrhaftig sein

Emotionen anderer wahrnehmen

Dein Gegenüber in den Mittelpunkt stellen

Partnersuche online: So formulierst du deine Mail

Menschen berühren

Anerkennung äußern

Faszinierend sein

Partnersuche online: Das finden Frauen attraktiv

Dritte Säule: Die perfekte Körpersprache

Weibliche Signale richtig lesen

Körpersprachliche Signale provozieren

Stärke und Wärme ausdrücken

Körpersprache situationsbezogen einsetzen

Partnersuche online: So präsentierst du dich mit deinem Foto

Negative Körpersprache in den Griff bekommen

Übung macht den Meister

Vierte Säule: Das perfekte Rendezvous

Grundregeln für ein perfektes Rendezvous

Die Einladung zum ersten Rendezvous

Partnersuche online: Vom Mailen zum Daten

Wie du mit einer Abfuhr umgehst

Mach keine große Sache draus – das erste Rendezvous

Kreative Ideen und tiefe Gefühle – das zweite Rendezvous

Wenn es doch das Restaurant sein soll

Hol sie in dein Leben – das dritte Rendezvous

Anhang

Verwendete Literatur

Quellenverzeichnis

Vorwort

Viele Männer haben Hemmungen, eine fremde, attraktive Frau anzuflirten. Sie kommen sich unbeholfen dabei vor und haben Zweifel daran, dass sie jemals eine echte Traumfrau für sich begeistern können. Vielleicht sind sie sogar im Laufe der Jahre durch verschiedene Misserfolge zu der Überzeugung gelangt, dass sie einfach nicht der Typ sind, auf den tolle Frauen stehen.

Aber so zu denken ist absolut falsch. Ein Erfolg versprechendes Verhalten gegenüber Frauen kann man genauso lernen wie so viele andere Dinge im Leben. Wir haben in unseren Workshops und Büchern schon vielen Männern beigebracht, worauf sie achten und welche kleinen Tricks sie einsetzen sollten, um beim anderen Geschlecht hochgradig begehrt zu sein.

Diese Männer sind uns beispielsweise für unsere bisherigen Heyne-Ratgeber „Der perfekte Eroberer“ und „Das Gesetz der Eroberung“ überaus dankbar. Alleine das war Grund genug für uns, dieses Buch zu schreiben, das dir die vier zentralen Kompetenzen vermittelt, mit denen du eine Partnerin an Land ziehen kannst: Selbstbewusstsein, Charisma, Körpersprache und zuletzt die Gestaltung eines umwerfenden Dates. Unseres Erachtens sind das die vier Säulen, auf denen die erfolgreiche Verführung einer Frau beruht.

Ein gesundes Selbstbewusstsein stellt unbestreitbar die Grundlage für deinen Erfolg dar. Diese Eigenschaft gehört für Frauen zu den entscheidenden Faktoren, die einen Mann für sie anziehend machen. Oft setzen sie Selbstbewusstsein sogar mit Männlichkeit gleich. Und natürlich benötigst du auch eine große Portion davon, um überhaupt auf eine fremde Frau zuzugehen. Psychologen wissen: Das Selbstwertgefühl eines Menschen ist wie ein Muskel – durch gezieltes Training lässt es sich stärken. Und zwar in einem erstaunlich hohen Maß. Wir zeigen dir in den folgenden Kapiteln, wie auch du souverän und selbstsicher wirken kannst statt entweder verschüchtert oder aber arrogant.

Allerdings nutzt dir Selbstbewusstsein allein wenig, wenn du die Ausstrahlung eines Holzklotzes hast. Für echten Erfolg beim anderen Geschlecht benötigst du darüber hinaus ein starkes Charisma, mit dem du anziehend und faszinierend wirkst. Vielleicht glaubst du, dass manche Menschen von Natur aus eine so starke Ausstrahlung besitzen und andere eben nicht. Aber das ist falsch: Auch Charisma kann man lernen. Mithilfe unserer Tipps wirst du so anziehend auf Frauen wirken, dass du ihnen nicht mehr hinterherzujagen brauchst, weil du selbst von ihnen umschwärmt wirst.

Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch der gekonnte Einsatz der richtigen Körpersprache. Im dritten Teil des Buches werden wir dir verraten, wie du damit am besten arbeitest, um auf Frauen reizvoll zu wirken.

Manche Dinge lassen sich besser zeigen als erklären, deswegen findest du auch an manchen Stellen den Verweis auf kostenloses Zusatzmaterial, das ich für dich vorbereitet habe. Du findest dieses Material unter www.casanovacoaching.de/casanovacode

Sobald du das alles draufhast, sollte es für dich kein Problem mehr sein, eine Frau für ein Date zu gewinnen. Dann kommt der entscheidende Punkt: Stellst du dich in den Augen der begehrten Frau doch noch als Langweiler heraus, oder kannst du sie mit jeder Verabredung ein wenig mehr für dich gewinnen? Im letzten Kapitel findest du Dutzende von hilfreichen Tipps und originellen Ideen, mit denen du eine Frau bei einem Rendezvous förmlich von den Beinen reißen kannst – worauf sie in deinen Armen landet.

Wir halten es für außerordentlich sinnvoll, dass du das geschicktere Ansprechen von Frauen im persönlichen Kontakt lernst, denn nur dort kannst du dein Selbstbewusstsein, Charisma und deine Körpersprache wirklich verbessern – und auch für ein Date musst du hinaus ins echte Leben. Natürlich ist uns bewusst, dass heutzutage die erste Kontaktaufnahme sehr häufig online geschieht. Auch dazu werden wir also hin und wieder Tipps einfließen lassen.

Insgesamt sorgen wir mit unserer bewährten Mischung aus praktischer Lebenserfahrung in Sachen Verführung zum einen sowie zahllosen wissenschaftlichen Studien und Erkenntnissen von Experten zum anderen dafür, dass alles, was du in diesem Ratgeber erfährst, auch Hand und Fuß hat. Die Wirkung jedes einzelnen unserer Tipps wurde gründlich auf Erfolg hin überprüft. Jetzt liegt es also nur noch an dir, ob du es wagst, den ersten Schritt zu machen.

Erste Säule: Das perfekte Selbstbewusstsein

Zu den Fähigkeiten und Eigenschaften, die für den Erfolg bei Frauen wesentlich sind, gehört ganz ohne Zweifel auch ein gesundes Selbstbewusstsein. Und zwar aus zwei ganz unterschiedlichen Gründen:

Für Frauen gehört Selbstbewusstsein zu den entscheidenden Faktoren, die einen Mann für sie anziehend erscheinen lassen. Viele Frauen sind bereit, über andere Schwächen eines Mannes hinwegzusehen. Aber wenn er unsicher ist oder wenig von sich hält, dann wird er das Herz einer Frau kaum dazu bringen, schneller zu schlagen.Du brauchst wenigstens ein Minimum an Selbstbewusstsein, um überhaupt auf eine fremde Frau zuzugehen und sie zum Tanzen aufzufordern oder auf andere Weise mit ihr in Kontakt zu kommen. Und auch bei allen weiteren Stufen der Verführung lassen sich die meisten Fehler, die Männer machen, auf mangelndes Selbstbewusstsein zurückführen. So trauen sie sich zum Beispiel nicht, die betreffende Frau nach ihrer Telefonnummer zu fragen, oder gar, sie zu küssen.

Eine etwas größere Portion Selbstbewusstsein benötigst du natürlich, wenn du zu jenen Männern gehörst, die lernen möchten, hübsche Frauen auf der Straße anzusprechen.

Wenn du dich hier schnell aus dem Konzept bringen lässt, weil sich eine Frau zunächst kühl und distanziert verhält, weil sie einen dummen Spruch macht oder anfängt, dich aufzuziehen, dann hast du schon verloren. Viele Frauen wenden aber genau solche Taktiken an, um einen Mann in Sekundenschnelle abzuchecken: Ist er wirklich selbstbewusst, oder schnurrt er bei der geringsten Zurückweisung in sich zusammen wie ein Ballon, aus dem die Luft entweicht?

Dass Selbstbewusstsein in den Köpfen vieler Frauen mit „Männlichkeit“ und „Qualität“ gleichgesetzt wird, kommt dabei nicht von ungefähr. Diese Frauen gehen davon aus, dass ein Mann, der selbstbewusst auftritt, auch gute Gründe dafür hat. Zum Beispiel Macht, Erfolg oder Geld. Auch Männer mit viel Testosteron treten besonders selbstbewusst auf – und gelten zugleich als hervorragende Liebhaber. All diese Dinge, die viele Frauen eigentlich interessieren, können sie in den ersten Sekunden des Kennenlernens unmöglich herausfinden. Deshalb wählen sie eine Abkürzung: Sie beobachten, wie selbstbewusst du auftrittst.

Wir Männer benutzen auch solche unbewussten Abkürzungen: Wir achten oft besonders darauf, wie attraktiv eine Frau ist. Und wenn sie sehr gut aussieht, nehmen wir das meistens als Indiz für andere Qualitäten – beispielsweise im Bett.

Die meisten von uns wissen natürlich, wie wichtig es für Frauen ist, dass ein Mann Selbstbewusstsein ausstrahlt. Deshalb versuchen viele Kerle, sich ein Pseudo-Selbstbewusstsein zuzulegen. Sie benehmen sich zum Beispiel auf eine Weise, von der sie hoffen, dass sie als cool und souverän rüberkommt, wirken damit aber in Wahrheit oft nur arrogant. Oder sie machen auf dicke Hose und geben mit ihren Besitztümern an. Das erscheint dann aber häufig nur prahlerisch und so, als ob sie es nötig hätten, weil sie damit ihre Unsicherheiten kompensieren wollen.

Viele Frauen merken so etwas schnell und mühelos. Die Witze über Pseudo-Machos, die einen Sportwagen als Ausgleich für einen zu kleinen Schwanz benötigen, kommen schließlich nicht von ungefähr.

Völlig ins Aus schießen sich natürlich Männer, die Selbstbewusstsein mit Übergriffigkeit oder einem anderweitig asozialen Verhalten verwechseln. Viele von denen, die das tun, haben noch ganz andere Probleme, aber eines davon ist eben, dass sie nicht wissen, auf welche andere Weise sie Selbstbewusstsein demonstrieren können. Dass sie sich echtes Selbstbewusstsein erarbeiten könnten, kommt ihnen anscheinend gar nicht in den Sinn.

Du hast es also in einem beträchtlichen Ausmaß selbst in der Hand, ob du wesentlich mehr Selbstbewusstsein entwickelst, was dir wiederum den Schlüssel dafür liefert, attraktiver zu erscheinen, mutiger auf Frauen zuzugehen und schwerer durch anfängliche Ablehnung oder Skepsis getroffen zu sein. Gerade wenn du optisch nicht in die Kategorie „griechischer Gott“ fällst, ist es umso wichtiger, dass du ein starkes Selbstbewusstsein hast.

Darüber hinaus wirst du einen klareren Kopf haben, wenn es darum geht, eine Frau für dich zu gewinnen. Wir alle kennen es wohl, mindestens aus früheren Jahren, dass unsere Unsicherheit und unsere Mühe, diese Unsicherheit zu überwinden, viel zu viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat. Das hat eine immense Ablenkung dargestellt, und oft haben wir begonnen, uns unnatürlich zu benehmen, statt so sicher, wie wir es beispielsweise im Umgang mit unseren Freunden waren.

Ein Mann aber, der sich seiner selbst sicher ist, tut sich viel leichter damit, sein Wesen und seine Qualitäten einer Frau deutlich zu machen.

Wie kannst du nun selbst am besten einschätzen, wie selbstbewusst du zu einem bestimmten Zeitpunkt bist? Hierbei helfen dir die folgenden neun Indikatoren1:

Zielstrebigkeit und Werte

Du weißt genau, was du willst, was dir am wichtigsten ist und wie du vorgehen wirst, um diese Ziele zu erreichen. Möchtest du zum Beispiel eine feste Partnerin finden oder im Gegenteil möglichst viele Frauen verführen? Weißt du, wie dir das gelingen könnte?

Motivation

Dir macht das, was du tust, Spaß, und du lässt dich deshalb auch nicht so leicht davon abbringen. Pick-up kann zum Beispiel eines der Dinge sein, an denen du längere Zeit dranbleibst, statt schon bei der ersten Schwierigkeit aufzugeben.

Emotionale Stabilität

Du gehst die Herausforderungen, die sich dir stellen, ruhig und gelassen an. Aufsteigende Gefühle wie Wut oder Angst nimmst du zwar wahr, aber du lässt dich von ihnen nicht überwältigen. Du kannst also fremde Frauen auch dann ansprechen, wenn dir die Nerven flattern, und beginnst nach einer Abfuhr nicht gleich zu randalieren.

Positive Grundeinstellung

Du bist zuversichtlich, kommst auch mit Rückschlägen gut klar und kannst allem positive Seiten abgewinnen. Wenn du handelst, nimmst du auf dich und andere Rücksicht.

Sichere Selbsteinschätzung

Du kennst deine Stärken und Schwächen, bist dir im Klaren darüber, welchen Eindruck du auf andere Menschen machst, und kannst dich akzeptieren, ohne dass du von dir erwartest, perfekt zu sein.

Flexibilität im Verhalten

Statt stur und blindlings dein Ding durchzuziehen, bist du in der Lage, dich auf die Situation einzustellen, in der du dich gerade befindest. Vor einer Entscheidung beziehst du die Meinung anderer Menschen ein.

Wunsch nach Entwicklung

Du bist bereit, deine Komfortzone zu verlassen, um dich selbst zu fordern, statt so zu tun, als ob du nichts Neues mehr zu lernen bräuchtest. Statt zum Beispiel Frauen immer nur auf Partys im Freundeskreis kennenzulernen, bemühst du dich auch zu lernen, wie du eine Frau ansprechen kannst, wenn sie dir in der Stadt begegnet und ihr noch keinerlei Berührungspunkte habt.

Gesundheit und Energie

Du nimmst deinen Körper und seine Reaktionen wahr, respektierst sie und bewältigst stressige Situationen, ohne krank zu werden.

Risikobereitschaft

Du traust dich, etwas zu tun, auch wenn nicht sicher oder sogar fragwürdig ist, ob du dabei Erfolg haben wirst – beispielsweise das offensive Anbaggern einer sehr attraktiven oder deutlich jüngeren Frau.

All das ist dir möglich, solange es dafür ein stabiles Fundament gibt: ein solides Selbstvertrauen. Mit welchen Techniken du dieses Selbstvertrauen entwickeln kannst, werden wir dir Schritt für Schritt in diesem Buch erklären.

Die obige Liste ist dafür schon ein sehr guter Start. Beginne doch einfach einmal, dich in den einzelnen Bereichen auf einer Skala von 1 bis 10 selbst einzuschätzen. Damit hast du bereits einen sehr guten Überblick, wo du gerade in diesem Moment stehst, und kannst gleichzeitig darüber nachdenken, wie du dich in den einzelnen Bereichen verbessern willst.

Auf www.casanovacoaching.de/casanovacode findest du dazu ein Arbeitsblatt zum Herunterladen.

Nehmen wir mal an, du siehst bei Punkt 7 für dich noch reichlich Luft nach oben, dann könntest du dir jetzt beispielhaft für die Zukunft vornehmen:

Ich gehe in diesem Monat alleine auf eine Party.Ich melde mich zu einem Tanzkurs an.Ich spreche nächste Woche zehn fremde Menschen an.

In den folgenden Kapiteln werden wir dir verraten, wie du das dafür notwendige Selbstbewusstsein erfolgreich aufbauen kannst.

Warum es manchen Männern an Selbstvertrauen mangelt

Bis heute hält sich ein Klischee über vermeintliche Unterschiede zwischen Männern und Frauen hartnäckig: Frauen wird nachgesagt, schüchtern zu sein und an zu geringem Selbstvertrauen zu leiden, was sich auch beruflich auswirke und weshalb sie gar nicht genug Unterstützung bekommen könnten. Männer hingegen seien risikofreudig und durchsetzungsstark. Ihr Selbstbewusstsein sei eher unangenehm groß, sie plusterten sich oft unverdient auf und zeigten Macho-Allüren.

Es mag einige wenige Männer geben, auf die diese Beschreibung zutrifft. Mit den privaten und beruflichen Erfahrungen, die Arne und ich machen, haben sie allerdings wenig zu tun. Gerade mir als Flirtcoach begegnen vor allem Männer, die sich zu wenig zutrauen und so zurückhaltend sind, wenn es darum geht, eine Frau anzusprechen, als könnte sich ihr Ego von einer Niederlage so schnell nicht wieder erholen.

Lustigerweise wird auch diese Eigenschaft in männerfeindliche Klischees gepresst und zum Spott gegen „überempfindliche Männer“ benutzt – bevorzugt von jenen Frauen, die sich im Traum nicht der Herausforderung stellen würden, fremde Männer anzusprechen und sie zum Beispiel nach ihrer Telefonnummer zu fragen.

Beide Geschlechter haben sehr ähnliche Probleme, wenn Selbstbewusstsein gefragt ist. Nur bei uns Männern fällt es stärker auf und auch stärker ins Gewicht.

Wie das konkret aussieht und wo die Ursachen dafür liegen, wurde bei einem Experiment der lesbischen amerikanischen Journalistin Norah Vincent deutlich: Sie verkleidete sich ein Jahr lang als Mann und schrieb über ihre Erfahrungen während dieser Zeit ein Buch. Am aufschlussreichsten sind darin ihre Berichte von der Datingszene. Zum einen musste Norah Vincent feststellen, dass sie vor jeder Frau, mit der sie überhaupt nur näher in Kontakt treten wollte, zuerst einmal schaulaufen musste. Auch wenn die angeflirteten Damen selbst nicht viel zu bieten hatten, erhoben sie sehr umfassende Ansprüche, deren Erfüllungen sich oft gegenseitig ausgeschlossen hätten: zum Beispiel „deutlich selbstbewusst, aber auf keinen Fall arrogant“. Am beliebtesten war die Mischung: ein richtiger Kerl, ein Fels in der Brandung, der eine Frau auch schon mal leidenschaftlich aufs Bett werfen sollte, aber bitte gleichzeitig empfindsam, sensibel, mit Sinn für Poesie und ohne Scheu, seine Gefühle zu zeigen.

„Wenn Frauen vom Madonna-Hure-Komplex gefangen sind“, urteilte Vincent, „dann sind es Männer genauso von einem Krieger-Minnesänger-Komplex.“ Besonders erschwert wurde dieses Schaulaufen dadurch, dass die von Vincent angesprochenen Frauen ihr zunächst mit unverhohlenem Misstrauen begegneten und jedes Verhalten erst einmal gegen sie auslegten. Wo Männer, denen sie als Mann begegnete, „ihm“ erst mal unterstellten, dass er in Ordnung sei, solange er nicht das Gegenteil zeigte, gingen die Frauen erst einmal vom Schlechtesten aus: „Sie neigten dazu, in jedem Mann, den sie trafen, einen Wolf zu sehen, also machten sie aus jedem Mann, den sie trafen, einen Wolf – selbst wenn es sich bei diesem Mann um eine Frau handelte.“ Die Feindseligkeit, mit der ihr all diese Frauen immer wieder begegneten, begann, in ihr selbst feindselige Gefühle gegen jene Frauen auszulösen.

Auf www.casanovacoaching.de/casanovacode findest du ein paar Videos zu diesem Experiment.

All das führt uns zu der ersten wichtigen Erkenntnis bei diesem Thema: Wenn dein Selbstbewusstsein Frauen gegenüber ins Wanken kommt, brauchst du dich weder darüber zu wundern noch dafür zu schämen. Zahllose andere Männer spüren ähnlich ungute Gefühle – und sogar eine lesbische Frau, die sich nur als Mann verkleidete.

Was für Norah Vincent nur ein Jahr zu einem Zeitpunkt darstellte, als ihr Ich bereits gefestigt war, erleben wir Männer in unserer Lebensgeschichte wesentlich früher und länger. Die Quelle schwachen Selbstbewusstseins gegenüber Frauen kann so zum Beispiel schon in der Kindheit liegen. Viele Männer haben bereits als Junge gelernt, eine hochgezogene Augenbraue und andere kleinste Signale zu interpretieren, mit denen ihre Mutter ihren Unmut kundtat, worauf mitunter unangenehme Sanktionen folgten. Wie oft übertrug sich das in der Kindheit Gelernte auf Begegnungen, die man als Erwachsener mit Frauen hatte?

Eine andere Lebensphase, deren Bedeutung für die spätere Sexualität eines Menschen eine große Rolle spielt, ist die Pubertät. Während Jungen die ersten sexuellen Gefühle entwickeln, treffen sie damit auf Mädchen, die weder Übung darin noch Lust dazu haben, ihr Desinteresse an einem bestimmten Jungen diplomatisch abzumildern. Stattdessen wird der übergroßen Mehrzahl von Jungen oft recht drastisch klargemacht, dass sie im Vergleich mit einigen wenigen sehr begehrten Jungen nicht mal die zweite Geige spielen. Ein stabiles erotisches Selbstbewusstsein entsteht deshalb in dieser wichtigen Lebensphase nicht.

Welche bemerkenswerten Folgen negative Lebenserfahrungen haben können, zeigt ein interessantes psychologisches Experiment, dessen Teilnehmer dazu gebracht werden konnten, freiwillig einen Wurm zu essen, obwohl ihnen diese Aufgabe überaus unangenehm war.2 Dieses Experiment lief in mehreren Schritten ab:

Die Teilnehmer wurden gebeten, einen Fragebogen auszufüllen, der dazu diente herauszufinden, wie stark ausgeprägt ihr Selbstbewusstsein zu diesem Zeitpunkt war.

Danach konnten sie zwischen zwei Aufgaben wählen: Entweder mussten sie verschiedene Gewichte in eine Reihenfolge vom leichtesten zum schwersten bringen oder aber einen Wurm essen. Da die zweite Aufgabe die deutlich unangenehmere war, entschieden sich die Versuchsteilnehmer in der Regel für die erste.

Daraufhin teilte ihnen der Versuchsleiter mit, er habe sich vertan: Die Teilnehmer durften gar nicht selbst zwischen den Aufgaben wählen, sondern die Entscheidung sollte durch das Werfen einer Münze fallen. Bei diesem Münzwurf wurde so getrickst, dass die Versuchspersonen den Wurm essen sollten.

Bevor es aber dazu kam, wurden sie aufgefordert, einen weiteren Fragebogen auszufüllen. Dieser enthüllte, dass das Selbstbewusstsein der Versuchspersonen im Schnitt gesunken war. Das ist vermutlich kein Wunder, nachdem ihnen die Kontrolle über ihre Situation genommen worden war.

Nun ging es endlich an das Verspeisen des Wurms. Oder doch nicht: Im letzten Moment warf sich der Versuchsleiter dazwischen und erklärte, er habe entdeckt, den Fehler in Wahrheit gemacht zu haben, als er von dem Münzwurf gesprochen hatte. Die Art, wie er den Versuch beim ersten Mal verstanden hatte, sei die richtige gewesen: Die Versuchspersonen durften selbst entscheiden, welche der beiden Aufgaben sie ausführten.

Und nach all diesem Kuddelmuddel geschah das eigentlich Interessante: Nur 20 Prozent der Versuchsteilnehmer, die sich schon damit abgefunden hatten, den Wurm zu essen, wechselten dann doch lieber zum Anordnen der Gewichte!

In besonderem Maße interessant ist hier natürlich nicht das Verspeisen des Wurms allein, sondern welche Rückschlüsse Psychologen aus diesem Experiment schlussendlich ziehen: Menschen, die das Opfer von zufälligen unschönen Erlebnissen wurden, entwickeln häufig das Gefühl, diese Erlebnisse geradezu verdient zu haben. Sie geben sich oft selbst die Schuld daran und verhalten sich daraufhin entsprechend.

Genau diese Erfahrung macht man nämlich nicht nur in einem künstlich hergestellten Experiment, sondern auch wenn man mit Menschen zu tun hat, die zum Beispiel Opfer eines Überfalls oder einer schweren Krankheit wurden. Um sich von dem Gedanken zu befreien, dass sie ganz zufällig Opfer geworden sind und ein so belastendes Ereignis außerhalb ihrer Kontrolle lag, glauben sie lieber, es träfe sie zu Recht, weil sie sich irgendwie falsch verhalten hätten.

Daraufhin entwickelten sie ein negatives Bild von sich selbst, das unweigerlich zu weiteren unschönen Entwicklungen führte.

Ich erlebe das bei meinen Kunden in meinen Workshops auch immer wieder. Sie beziehen jede Reaktion einer Frau erst einmal auf sich und begegnen ihr mit der Frage „Was habe ich falsch gemacht?“ Dabei haben die meisten Reaktionen, die Männer von Frauen bekommen, die sie auf der Straße ansprechen, wenig bis gar nichts mit ihnen zu tun.

Es ist im Prinzip eine Unglücksspirale. Der betreffende Mann war in der Vergangenheit nicht besonders erfolgreich beim anderen Geschlecht und denkt deswegen bei jeder nicht allzu überschwänglichen Reaktion von Frauen sofort, er habe etwas falsch gemacht – und fühlt sich natürlich in seinem negativen Selbstbild bestätigt.

Diese Lehre kann gerade für Männer, die erfolgreich bei Frauen sein möchten, von großer Bedeutung sein – insbesondere wenn diese Männer zuvor bei verschiedenen Frauen abgeblitzt oder von ihnen schlecht behandelt worden waren.

Viele Männer denken sich hier nämlich nicht „Es hat halt nicht gepasst“ oder „Diese Frauen haben sich mir gegenüber mies verhalten“, sondern „Ich bin selbst daran schuld“ oder sogar „Ich habe keine tolle Frau verdient“ beziehungsweise „Eine wirklich tolle Frau ist für mich unerreichbar“.

Und prompt bestrafen sie sich selbst, indem sie, bildlich gesprochen, lieber den Wurm fressen. Statt einen wirklich heißen Feger anzuflirten, nehmen sie vorlieb mit einer Frau, die ihnen gerade noch attraktiv erscheint. Das Selbstbewusstsein, das nötig ist, um eine umwerfende Frau anzubaggern, ist ihnen abhandengekommen. Dabei konnten sie in vielen Fällen überhaupt nichts dafür.

Vielleicht sei Schüchternheit für Männer deshalb noch gravierender als für Frauen, vermutet die Marketing-Spezialistin Petra Wüst in ihrem Buch über dieses Problem, „denn die traditionelle Rollenerwartung, wonach Männer initiativ, leistungsstark und erfolgreich sind, gilt nach wie vor.“3 Wenn Männer sich ständig mit diesem Idealbild messen, das oft nur wenig mit dem Durchschnittsmann zu tun hat, kommen sie sich besonders armselig vor.

Die Botschaft „Mann, du bist okay“ wird gerade jungen Männern heute gar nicht mehr vermittelt. Im Kino und in der Werbung bekommen sie scheinbar perfekte Kerle mit ebenso perfekten Körpern vorgesetzt. Echte männliche Rollenvorbilder fehlen ihnen gleichzeitig in ihrem eigenen Leben. Stattdessen wird ihnen immer wieder vermittelt, dass sie minderwertig, tendenziell übergriffig und ihre Bedürfnisse anmaßend sind.

Dass dies inzwischen bis hinein in die Jugendliteratur geht, sprach vor einigen Jahren Professor Hans-Heino Ewers an, Chef des Instituts für Jugendbuchforschung an der Universität Frankfurt. In den heutigen Büchern für junge Leser, führte Ewers aus, wird gezeigt, dass Frauen gescheit, cool und souverän sind, „Männer dagegen meist traurige Wesen, arbeitslos, untreu, unzuverlässig, nicht selten gewalttätig oder alkoholsüchtig“. Am besten kämen die Männer noch weg, wenn sie sich als schwul outen oder erst gar nicht in Erscheinung träten. Ewers zufolge seien die neuen Klischees deshalb so verbreitet, weil rund 80 Prozent der Autoren weiblich sind: „Hier schreibt eine bestimmte Frauengeneration, die eigene Wunschvorstellungen bezüglich des gesellschaftlichen Rollenwechsels in ihren Texten verarbeitet. Ich entdecke immer wieder weibliche Allmachtsfantasien, die oft mit einer Destruktion der Männer einhergehen.“4

Dieselben Frauen setzen in unseren Medien auch anderweitig ihre Vorstellungen durch, wie ein „echter Mann“ zu sein hat:

Er soll finanziell unabhängig sein, am besten ein Milliardär wie Christian Grey in „50 Shades of Grey“.Er soll körperlich topfit sein wie James Bond oder noch besser einer dieser Vampire oder Werwölfe in den sogenannten „Paranormal Romances“.Er soll intelligent sein, vor allem, wenn ihn seine Intelligenz dazu befähigt, reichlich Geld zu verdienen oder im Haushalt die unterschiedlichsten Dinge zu reparieren.Er soll verlässlich sein, also für die verschiedenen Wünsche und Bedürfnisse einer Frau immer verfügbar.Und natürlich soll er über einen „starken Charakter“ verfügen.

Das sind Wunschfantasien – oft geäußert von denselben Frauen, die ihrer Empörung darüber, dass die meisten Männer auf schlanke und sportliche Frauen stehen, immer wieder Ausdruck verleihen.

Viele Männer wiederum fühlen sich minderwertig, wenn sie in der einen oder anderen Kategorie auf diesem Wunschzettel schwächeln. Absurderweise kommen sie sich vor, als würden sie nicht einmal den Mindestanforderungen vieler Frauen genügen.5

Das ist anscheinend ein besonders in Deutschland stark ausgeprägtes Phänomen. Die Verzweiflung der Männer hat dazu geführt, dass Frauen ein überdurchschnittlicher Wert zugemessen wird. Wer das am eigenen Leib erleben will, der melde sich doch mal als Frau bei einer Datingseite an und wird staunen, was daraufhin passiert. Meine Freundin hat es aus Spaß gemacht und bereits am ersten Tag 178 Nachrichten erhalten! 178!! So viele habe ich wohl in meinem ganzen Leben nicht bekommen. Das führt dazu, dass immer mehr Männer bei einer Frau landen, die selbst nicht besonders toll ist und ihnen noch dazu ständig unter die Nase reibt, was für ein Glück sie doch hätten, von ihr überhaupt als Partner akzeptiert zu werden. Was natürlich nur bei „guter Führung“ so bleiben werde …

Ab diesem Moment sinkt das Selbstbewusstsein eines Mannes automatisch auf ein niedriges Niveau und bleibt dort häufig bis zum Ende seines Lebens. Was soll er auch machen: Lässt er sich scheiden, fühlt er sich oft erst recht wie ein Versager. Geht er fremd, entwickelt er Schuldgefühle. Bleibt er unter dem Pantoffel seiner Frau, macht ihn das aber auch nicht stark und glücklich. Deshalb ist es sinnvoll, so früh wie möglich ein stabiles Selbstbewusstsein aufzubauen, um gar nicht erst in eine solche Situation zu geraten.

Das Problem ist, dass viele Männer zwar genau das versuchen, dabei aber Strategien anwenden, die sich zwar super anhören, in Wahrheit aber leider nicht funktionieren. Um diese Irrtümer soll es im nächsten Kapitel gehen.

Beliebte Strategien, die leider nicht funktionieren

Auf den folgenden Seiten werden wir uns mit einigen vermeintlichen Patentrezepten gegen ein schwaches Selbstbewusstsein beschäftigen – Methoden, die das, was sie versprechen, leider nicht halten können.

Eine klassische Methode, die wir aus zahlreichen Ratgebern und Zeitschriftenartikeln kennen, besteht darin, immer wieder Glaubenssätze zu wiederholen, die aussagen, was für ein großartiger Mensch man doch sei. Man murmelt also so lange „Ich bin toll“ oder „Ich wirke sehr anziehend auf Frauen“ oder „Das schaffe ich mit links“, bis man es selbst zu glauben beginnt.

Nun wollen wir diese Technik nicht in Bausch und Bogen verurteilen. Bei einigen Menschen kann sie das Selbstbewusstsein tatsächlich stärken: nämlich bei jenen, die ohnehin schon über ein starkes Selbstvertrauen verfügen.

Wenn du allerdings zu den Menschen gehörst, deren Selbstbewusstsein eher schwach ausgeprägt ist, dann machen solche sogenannten Affirmationen die Sache nur noch schlimmer. Das ergab eine Studie, die passenderweise an der Universität von Waterloo durchgeführt wurde. Wenn derartige Slogans nämlich richtig auf den Putz hauen, werden die Betreffenden jedes Mal daran erinnert, wie sehr die Wirklichkeit und die Behauptung voneinander abweichen. Wir Menschen sind nun mal nicht so dumm, dass wir uns alles Mögliche einreden können, solange wir es nur oft genug wiederholen.

Stattdessen erzeugten die Slogans bei den Menschen, die ein stärkeres Selbstbewusstsein am nötigsten hatten, durch die Kluft zwischen ihrem Inhalt und der Realität Zweifel und Stress. Die betreffenden Personen fühlten sich nach solchen Übungen schlechter statt besser.6

Wesentlich besser geeignet ist dem Psychotherapeuten Guy Winch zufolge diese Schreibübung: „Regelmäßig, wenigstens einmal pro Woche sollten Selbstwertgeschädigte aufschreiben, wo ihre Stärken liegen, was sie gut hinbekommen haben, was sie liebenswert macht. Mindestens zehn solcher Punkte sollten notiert werden.“7

Sich einmal damit zu beschäftigen, über welche Vorzüge und angenehmen Seiten man tatsächlich verfügt, führt wesentlich eher zum Ziel, als sich quasi selbst zu hypnotisieren, um sich danach für Superman zu halten.

Du findest ein Arbeitsblatt dazu auf www.casanovacoaching.de/casanovacode.

Eine andere Methode, Selbstbewusstsein zu gewinnen, hört sich erst mal sehr logisch an: Man verbessert einfach so lange seine verschiedenen Talente, bis man wirklich zu einem tollen Menschen wird – und zu einem begehrenswerten potenziellen Partner. Du fühlst dich minderwertig, weil du nicht kochen kannst, handwerklich ungeschickt bist oder Schiller nicht von Goethe unterscheiden kannst? Dann setz dich auf den Hosenboden und lerne, bis du ein echter Hansdampf in allen Gassen bist – so lautet diese Parole.

Das Problem bei der Sache ist allerdings, dass du dein Selbstwertgefühl dabei von bestimmten Bedingungen abhängig machst. Dein Motto lautet dann: „Sobald ich das und das erreicht habe, bin ich ein wertvoller Mensch.“ Echtes Selbstvertrauen bedeutet aber, dass man sich auch dann akzeptiert, wenn man so ist, wie man ist, und sich annehmen kann mit sämtlichen Fehlern, Unzulänglichkeiten und Schwächen.8 Wenn jemand seinen Selbstwert allen Ernstes davon abhängig macht, ob er kochen kann oder handwerklich geschickt ist, hat er vermutlich ein wesentlich tiefer liegendes Problem.

Viele Männer versuchen zum Beispiel über den Umweg des Bodybuildings für Frauen interessanter zu werden. Ich habe schon viele Männer in meinen Kursen kennengelernt, die gesagt haben: „Jetzt bin ich zwar muskulös, aber gebracht hat es mir leider auch nichts bei den Frauen.“

Ein schüchterner Muskelmann hat genauso wenig Erfolg bei Frauen wie ein schüchterner Mann mit Bauch. Andere Hobbys aber, wie zum Beispiel ein Musikinstrument spielen, singen und Stand-up-Comedy können dir wirklich zu mehr Frauenkontakten verhelfen und dein Selbstbewusstsein stärken. Nicht ohne Grund wählen viele schüchterne Männer den Weg des sensiblen Songwriters, um doch noch an Frauen heranzukommen. Ob sich dieses Investment tatsächlich lohnt, wollen wir mal dahingestellt sein lassen. Natürlich ist es grundsätzlich eine gute Sache, wenn man sich weiterentwickeln und seine Kompetenzen in verschiedenen Bereichen erweitern möchte. Unsinn ist es nur, wenn du deinen Selbstwert davon abhängig machst, ob du eine bestimmte Stufe schon erreicht hast oder noch nicht.

Besonders fatal wird es, wenn du ernsthaft glaubst, so etwas wie Perfektion wirklich nahekommen zu können und in irgendeiner Hinsicht „unschlagbar“ zu werden. Es gibt Spitzensportler, die haben es bis zur Teilnahme an den Olympischen Spielen geschafft und sind dann trotzdem bei „Schlag den Raab“ gescheitert.9

Wenn du dir wirklich erst dann zutraust, eine fremde Frau anzusprechen, wenn du bestimmten Ansprüchen gerecht wirst – gerne auch, was dein Einkommen oder dein Körpergewicht angeht –, dann schiebst du die Sache womöglich auf ewig hinaus. So etwas kann auch eine unbewusste Vermeidungsstrategie darstellen.

Fatal ist es auch, wenn aus dem „besser sein“ statt „besser sein als früher“ irgendwann „besser sein als andere“ wird, du andere Männer also nur als Konkurrenten wahrnimmst, die du übertrumpfen und ausstechen möchtest. „Wer stark konkurriert und alles versucht, um besser zu sein als andere, macht sich zum einen nicht besonders beliebt“, weiß die Bamberger Sozialpädagogin Astrid Schütz, „und neigt womöglich dazu, andere abzuwerten, um sich selbst auf diese Weise aufzuwerten.“10 Die Folge ist klar: Du wirkst weniger sympathisch und verbaust dir positiven Kontakt zu anderen Männern, die dich vielleicht sogar in deinen Bemühungen unterstützen könnten.

Fachleute sprechen von „kontingentem Selbstwertgefühl“, wenn das Selbstwertgefühl bei einem Menschen von äußeren Einflüssen abhängig wird, also beispielsweise von Erfolgen sowie von Lob, Anerkennung und anderen Formen der Bestätigung von anderen. Die Psychologin Jennifer Crocker von der University of Michigan hat sich diese Zusammenhänge gründlicher angeschaut und gelangte zu der Einsicht, dass Erfolge aller Art zwar kurzfristig das Selbstwertgefühl stärken können, aber diese Wirkung nicht lange anhält.

Das fand Crocker heraus, indem sie Menschen befragte, wie sie sich nach einer erfolgreichen Prüfung oder einer anderen besonderen Leistung fühlten. Diejenigen, deren Selbstbewusstsein nur schwach ausgeprägt war, erwiderten zumeist: „Es fühlt sich für einen Tag ganz gut an, aber dann bin ich wieder dort, wo ich vorher war.“ Je stärker dein Selbstwertgefühl von deinen Leistungen abhängt, desto größer ist zudem der Rückschlag, wenn dir einmal etwas misslingt. Und niemand kann dauerhaft erfolgreich sein!

Darüber hinaus zeigte sich in Crockers Untersuchungen, dass Menschen mit einem von bestimmten Erfolgen abhängenden Selbstbewusstsein Situationen vermeiden, in denen sie auch nur einen kleinen Einbruch in ihrer Selbsteinschätzung befürchten müssten.11 Das kann natürlich fatal sein. Angenommen, das Selbstbewusstsein eines Mannes hängt zum Beispiel davon ab, dass er andere Frauen erfolgreich anflirtet, dann ist es möglich, dass er schwierigen Herausforderungen in diesem Bereich lieber aus dem Weg geht, weil ein ausbleibender Erfolg sofort sein Selbstwertgefühl schwächen würde.

So zu empfinden wäre für einen professionellen Flirtkünstler hochgradig kontraproduktiv. Wir können ja nur an Herausforderungen wachsen. Und eine wesentliche Herausforderung besteht darin, dass wir souverän bleiben, auch wenn wir gerade eine Abfuhr hinnehmen mussten.

Leider musste Jennifer Crocker auch feststellen, dass Schüler und Studenten heute intensiv nach Erfolgserlebnissen streben, die ihr Selbstwertgefühl vergrößern – also nach guten Noten und anderen Formen der äußeren Anerkennung. Dieser Kampf überlagert häufig sogar die Suche nach anderen angenehmen Aktivitäten oder Erlebnissen wie Sex, gutem Essen und Feiern! Während man der jungen Generation nachsagt, dass für sie nur noch Partymachen zähle, ist diese stattdessen häufig auf der mühevollen Suche nach Dingen, von denen sie fälschlich glaubt, dadurch ein stärkeres Selbstbewusstsein zu erhalten.12

Abraten muss man zuletzt auch jenem vermeintlichen Patentrezept für mehr Selbstbewusstsein, das unter dem Slogan „fake it till you make it“ bekannt geworden ist – zu Deutsch: Täusche so lange vor, etwas zu besitzen und auszustrahlen, bis dir das entsprechende Verhalten in Fleisch und Blut übergegangen ist und du die gewünschte Eigenschaft tatsächlich entwickelt hast. Die Urheberrechte für diese Methode liegen vermutlich bei dem altgriechischen Philosophen Aristoteles, der befand, dass Menschen eine bestimmte positive Wesensart entwickeln können, wenn sie sich immer wieder in entsprechender Weise verhalten.

Aber zumindest wenn es um Selbstbewusstsein geht, funktioniert diese Methode leider nicht – und zwar aus ganz ähnlichen Gründen, wie wir im Zusammenhang mit den obigen Methoden genannt haben: Wer entgegen seiner eigentlichen Natur auftritt und sich zum Beispiel zwingt, immer wieder auf den Putz zu hauen, obwohl er eigentlich eher ein zurückhaltender Mensch ist, ist sich stets bewusst, dass er dabei nur schauspielert. Er selbst wird dabei nur noch unsicherer, und die Menschen, denen er gegenübertritt, merken, dass er Signale aussendet, die nicht übereinstimmen, er also offenbar etwas vorspiegelt, was seinem eigentlichen Wesen nicht entspricht. Und wenn man solche Unstimmigkeiten bei seinem Gesprächspartner wahrnimmt, geht man sicherheitshalber doch lieber auf Abstand.

Wesentlich klüger ist es, bestimmte selbstbewusste Handlungen zu üben (zum Beispiel eine fremde Frau anzusprechen), aber ohne sich dabei zu verstellen und den dicken Max zu markieren, obwohl man sich eigentlich schrecklich unsicher fühlt.13

Was dich wirklich stark macht

Die Methoden, mit denen man sein Selbstbewusstsein garantiert nicht verbessern kann, kennen wir nun. Und uns ist darüber hinaus auch klar geworden, welcher Weg mit Sicherheit in die Irre führt: nämlich das eigene Selbstwertgefühl von äußeren Faktoren abhängig zu machen.

„Im Grund gibt es nur einen Weg zu innerer Stärke“, weiß auch die Psychologin Ursula Nuber: „Selbstakzeptanz.“ Und die Bamberger Sozialpädagogin Astrid Schütz hält folgenden Leitspruch für sinnvoll: „Ich existiere, also bin ich wertvoll. Ich muss weder übermäßig beliebt sein noch etwas Überragendes leisten, noch besonders gut aussehen.“14

Leider versucht uns die Werbeindustrie, getragen von unserem Wirtschaftssystem, unser ganzes Leben hindurch etwas anderes einzureden – und das mit großem Erfolg. Sehr viele unserer Konsumentscheidungen haben in unterschiedlichem Maße etwas mit dem Versuch zu tun, unser Selbstbewusstsein aufzuwerten. „Ich kaufe, also bin ich“, heißt die neue Maxime unserer Gesellschaft.

Wenn es darum geht, bei Frauen zu landen, folgen hier auch oft reflexartig Einwände: Der Partnermarkt würde ja nun nicht zu Unrecht als Markt bezeichnet. Wer beim anderen Geschlecht ein glückliches Händchen haben wolle, müsse nun einmal etwas zu bieten haben, zum Beispiel Attraktivität, Geld und/oder Macht.

Und wenn du das herkömmliche Spiel mitspielst, stimmt das mitunter sogar. Gerade beim Online-Dating kann die Frau sehr gut nach dem Geldbeutel selektieren – und tut es häufig auch. Aber beim direkten Kontakt zählen andere Eigenschaften mehr, und eine dieser Eigenschaften ist zweifelsohne ein unerschütterliches Selbstbewusstsein, das dir erlaubt, auch dann männliche Stärke auszustrahlen, wenn du einmal keinen Erfolg haben solltest. Weil du einfach weißt, wer du bist.

Solange du dein Selbstbewusstsein daran knüpfst, ob du gerade in bestimmter Hinsicht erfolgreich bist oder nicht, wird es diesem Selbstbewusstsein immer an Stabilität mangeln. Stattdessen würde es von Faktoren beeinflusst werden, auf die du gar keinen Einfluss hast.

So geht es uns zum Beispiel auch mit unseren Büchern. Natürlich freut es uns und macht uns stolz, wenn diese Bücher von vielen Menschen gelesen werden und wir vielen Lesern damit helfen konnten. Jeder in der Verlagsbranche Tätige weiß aber nur zu gut, dass man Bestseller nicht planen kann. Ohne Zweifel ist ein beachtliches Werbebudget ebenso hilfreich wie ein Autor, der in jeder Talkshow auftaucht. Dennoch floppen selbst unter diesen Bedingungen regelmäßig Bücher, und es werden auf der anderen Seite manchmal solche zu Bestsellern, die kaum beworben wurden. Keiner weiß vorher, was viele Menschen zu einem bestimmten Zeitpunkt am liebsten lesen möchten. Wäre es unter diesen Umständen sinnvoll, wenn wir unser Selbstbewusstsein daran knüpfen würden, ob ein Buch gerade erfolgreich ist oder nicht?

Keineswegs. Stattdessen würden wir ständig versuchen, einer Formel gerecht zu werden, von der wir vermuten, dass sie eine hohe Auflage bringt. Wir würden unsere Spontaneität verlieren, nicht mehr einfach mal ausprobieren, was man stattdessen noch alles machen kann, nicht mit neuen Themen und Konzepten experimentieren.

So würde es auch jedem anderen ergehen, dessen Selbstbewusstsein ausschließlich von äußerem Erfolg abhängig ist. Er bleibt innerhalb ausgetretener Pfade, die scheinbar Sicherheit versprechen, und sobald sich etwas verändert, worauf er sein Selbstwertgefühl aufgebaut hat, hat er das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren.

Ein Mann, der sein Selbstbewusstsein stärken will, fährt also wesentlich besser, wenn er seine Wahrnehmung von sich selbst nicht anhand von Dingen konstruiert, die außerhalb seines Ichs liegen, sondern anhand dessen, was zum Kern einer Persönlichkeit gehört. Also bestimmte Werte, Eigenschaften und naturgegebene Stärken, auf die er sich immer verlassen kann.15

An dieser Stelle können wir auf die Arbeit von Martin Seligman und Christopher Peterson zurückgreifen, die das Feld der sogenannten positiven Psychologie begründeten – ein Teilbereich der Psychologie, der sich statt mit seelischen Störungen lieber damit beschäftigt, welche Faktoren Menschen seelisch besonders gesund werden lassen. Dabei haben Seligman und Peterson sechs zentrale Tugenden herausgearbeitet, die zu allen Zeiten, bei allen Religionen und in den unterschiedlichsten Kulturen gelten. Diesen Tugenden lassen sich wiederum bestimmte Charakterstärken zuordnen:

zentrale Tugend: Wissen und Weisheit erlangen

Damit verbundene Charakterstärken: Kreativität, Neugierde, Aufgeschlossenheit gegenüber Neuem, Lust am Lernen sowie die Bereitschaft, eine neue Perspektive einzunehmen

zentrale Tugend: ein Ziel trotz äußerer oder innerer Hindernisse erreichen können

Damit verbundene Charakterstärken: Mut, Hartnäckigkeit, Integrität, Lebenskraft

zentrale Tugend: sich um andere Menschen kümmern und sich mit ihnen anfreunden

Damit verbundene Charakterstärken: Liebe, Güte/Freundlichkeit, soziale Intelligenz

zentrale Tugend: zu einer funktionierenden Gemeinschaft beitragen

Damit verbundene Charakterstärken: Engagement, Gerechtigkeitssinn, Führungsstärke

zentrale Tugend: Maßlosigkeit vermeiden

Damit verbundene Charakterstärken: verzeihen und Gnade gewähren können, Bescheidenheit, Demut, Keuschheit, Selbstkontrolle

zentrale Tugend: die Grenzen der materiellen Welt überwinden und einen höheren Sinn finden

Damit verbundene Charakterstärken: Ehrfurcht, Dankbarkeit, Hoffnung, Humor, Spiritualität

Den einen oder anderen mögen diese sechs Tugenden an die vier Häuser von Hogwarts bei „Harry Potter“ erinnern (Gryffindor für die Mutigen, Ravenclaw für die Wissensdurstigen und so weiter). Aber natürlich liegt das daran, dass sich auch die Fantasy an den bestehenden Wegen der Tugend orientiert. Praktischer gesprochen besitzen wohl die meisten Menschen einen gewissen Zugang zu all diesen Pfaden und haben in dem einen oder anderen ganz besondere Stärken entwickelt. (Wenn du dich nicht auf deine eigene Einschätzung verlassen möchtest, findest du auf der englischsprachigen Website authentichappiness.org unter den „Engagement Questionnaires“ einen Fragebogen, mit dem du ermitteln kannst, in welchen Bereichen du besonders stark bist. Hierbei handelt es sich nicht um einen der im Web so beliebten Pseudo-Psychotests, sondern um einen detaillierten Test, für den du ungefähr 20 Minuten benötigst und 240 Fragen beantworten musst.)

Den direkten Link zum Test findest du auf www.casanovacoaching.de/casanovacode.

Es macht sehr viel mehr Sinn, wenn du dein Selbstbewusstsein auf diesen Stärken aufbaust, als es von irgendwelchen Erfolgen abhängig zu machen, die du gerade hast – oder eben nicht. Denn diese Stärken sind das, was du als deine spezielle Gabe zu unserer Welt beisteuern kannst, und du wirst auch in Krisensituationen wie dem Ende einer Partnerschaft oder dem Verlust eines Arbeitsplatzes darauf zurückgreifen können.

In einem Essay zu diesem Thema führen Brett und Kate McKay auf ihrer weithin beliebten Website The Art of Manliness dazu aus: „Wir mögen niemals Superhelden im eigentlichen Sinne des Wortes sein, aber du solltest deine speziellen Stärken als die Superkräfte betrachten, mit denen du Gutes tun kannst. Setze sie ein, wann immer es dir möglich ist. Auf diese Weise findest du Erfüllung, Glück und Zufriedenheit. Und je mehr das geschieht, desto stärker fühlst du dich auch als Mann, und umso leichter wird es für dich sein, Risiken einzugehen und Rückschläge zu verkraften.“16 Du entwickelst also das, was wir als Selbstbewusstsein bezeichnen. Und es ist kein Zufall, dass dieses Wort die Konzepte Selbstbehauptung und Sich-seiner-selbst-bewusst-Sein miteinander verbindet.

Im Zusammenhang mit Selbstbewusstsein hält es ein weiterer Autor der genannten Website für sinnvoll, zwischen Dominanz und Prestige zu unterscheiden. In seiner Wahrnehmung wird Dominanz mit Einschüchterung und Zwang durchgesetzt und zeichnet sich durch Arroganz, Feindseligkeit, Narzissmus, Manipulation und wenig stabile Beziehungen aus. Prestige hingegen beruhe auf echtem Selbstvertrauen, sozialer Verträglichkeit, Pflichtbewusstsein, stabilen Beziehungen und geistiger Gesundheit. Menschen mit diesem Charakter halten sich für wertvoll, schätzen andere aber nicht als weniger wertvoll ein und sind einfühlsam statt rechthaberisch. Während sich in früheren Kulturen der dominante Mann durchgesetzt habe, weil er bekam, was er wollte, und davon seinen Gefolgsleuten abgeben konnte, sei in unserer zivilisierten Gesellschaft ein Mann mit Prestige am erfolgreichsten.

In wissenschaftlichen Studien zeige sich, dass Männer, die Dominanz in dem beschriebenen Sinne ausstrahlen, einen geringeren Grad echten Selbstvertrauens und gesellschaftlicher Akzeptanz genießen, aber ein höheres Maß an Aggression und Streitlust aufweisen. Von anderen werden sie geringgeschätzt, was ihre Hilfsbereitschaft, ihre Fähigkeit zur Zusammenarbeit und moralische Fragen angeht. Das Image von Männern, die sich durch Prestige auszeichnen, ist in all diesen Bereichen besser, sie sind erfolgreicher und genießen mehr Respekt.

In der Geschichte der Menschheit ist es Völkern wie den Wikingern und den Mongolen zwar gelungen, andere zu beherrschen und zu den „Alphas“ ihrer Zeit zu werden, sie konnten ihre Herrschaft jedoch nicht lange aufrechterhalten und starben aus. Die Gründungsväter der modernen Demokratien hingegen schufen eine Gesellschaft, die sich bis heute behaupten kann.17

All das soll deutlich machen, dass gesundes Selbstbewusstsein und der Drang, seinen Willen zur Not mit großzügigem Gebrauch seiner Ellbogen durchzusetzen, zwei grundverschiedene Dinge sind und der anstrengende Weg eher zu bleibendem Erfolg führt als der rücksichtslose.

Allerdings ist es auch ein bisschen albern, Menschen in die Gruppen „Dominanz“ und „Prestige“ oder „Alpha“ und „Beta“ aufzuteilen: Statt zweier Schubladen gibt es in der Regel ein ganzes Spektrum. In wohl jedem Mann finden sich Charakterzüge aus beiden Bereichen, und er kann abhängig von der jeweiligen Situation von einer Kategorie in die andere wechseln. Wir sind schließlich alle lern- und entwicklungsfähig.

Die wesentliche Aussage dieses Kapitels sollte also sein, dass echtes Selbstbewusstsein weder allein auf der Basis bestimmter Erfolge beruhen sollte noch auf einem Ego-Trip, bei dem man alle anderen auf dem Weg zur Spitze beiseiteschubst, sondern auf einer gesunden Beziehung zu sich selbst und seinen Mitmenschen – sowie zur Außenwelt insgesamt.

Was letzteren Punkt angeht, merkt die auf psychologische Themen spezialisierte Publizistin Harriet Brown an, dass es Menschen mit geringem Selbstwertgefühl schwerfällt, „gelungene Begegnungen, glückliche Augenblicke oder schöne Zeiten zu genießen. Dabei sind sie der Stoff, der helfen könnte, die Abwärtsspirale der negativen Gedanken zu unterbrechen. Es erfordert allerdings einige Übung und Disziplin, negative Gedanken auszublenden, die Aufmerksamkeit auf das Positive zu lenken, Selbstabwertungen im Ansatz zu ersticken. Techniken der kognitiven Verhaltenstherapie (etwa Gedankenstopp oder gezielte Visualisierungen) können helfen, die inneren Muster des Selbstzweifels, der Selbstkritik und des Grübelns zu verändern.“18

Apropos Techniken: Bis jetzt haben wir uns hauptsächlich mit der Theorie befasst. Wir wollten erst einmal die nötigen Grundlagen zum Verständnis dafür schaffen, welche Aspekte zu einem soliden Selbstbewusstsein beitragen und welche eher nicht. Es geht uns hier ganz eindeutig nicht um „Tschakka!“, „Ich bin der King!“ und andere Methoden, sich selbst auf die Brust zu trommeln.19Wir möchten, dass du wirklich dauerhaft in deinem Vertrauen auf dich und deine ganz individuellen Qualitäten ruhen kannst. Kommen wir jetzt also zu den ganz konkreten Tipps, Strategien und Techniken, mit denen du das erreichen kannst.

20 Strategien für ein größeres Selbstbewusstsein

Manche der Techniken in diesem Kapitel sind für schnelle Interventionen in Situationen gedacht, in denen du dein Selbstbewusstsein erschüttert fühlst, andere zielen auf einen langfristigen Effekt.

Am vernünftigsten ist es, wenn du dir beim Durchlesen der folgenden Techniken überlegst, welche dir am geeignetsten erscheinen und welche davon du am liebsten in deinen Alltag einbauen möchtest.

Du wirst feststellen, dass du immer erfolgreicher wirst, je länger du die ausgewählte Technik anwendest. Es lohnt sich also dranzubleiben.

Insgesamt dürftest du dein Selbstbewusstsein umso mehr verbessern, je mehr der folgenden Techniken du miteinander kombinierst und je mehr Zeit du in dieses Vorhaben investierst. Es ist aber natürlich ebenso möglich, nur punktuell einige unserer Ratschläge herauszugreifen und sie anzuwenden, wenn zum Beispiel dein Selbstbewusstsein aufgrund einer konkreten Erfahrung gerade angeschlagen ist.

Strategie 1: Schreib Gutes stark und Schlechtes schwach

Diese psychologisch fundierte Schreibtechnik besteht aus mehreren Schritten:

Bewerte zunächst auf einer Skala, die von 1 bis 7 rangiert, wie selbstbewusst du dich in diesem Moment fühlst: 1 steht an dieser Stelle für ein sehr geringes, 7 für ein sehr starkes Selbstbewusstsein.Schau dir die folgende Liste von Adjektiven an und wähle drei aus, die deine besten Eigenschaften beschreiben, und drei, die mit deinen schlechtesten Eigenschaften in Zusammenhang stehen:

loyal – zärtlich – distanziert – ehrgeizig – unmotiviert – verschlossen – fürsorglich – kaltschnäuzig – fröhlich – mürrisch – rücksichtsvoll – gedankenlos – hilfsbereit – gleichgültig – mutig – unhöflich – unentschlossen – begeisterungsfähig – schlaff – flexibel – stur – nachtragend – konzentriert – sparsam – großzügig – dankbar – hart arbeitend – faul – ehrlich – verlogen – bescheiden – arrogant – eifersüchtig – unreif – anspruchslos – optimistisch – pessimistisch – pünktlich – unsicher – offen – unorganisiert – anmaßend – großtuerisch

Nimm einen Stift in deine nicht dominante Hand (wenn du Rechtshänder bist also in deine linke und umgekehrt) und schreibe langsam die ausgewählten negativen Eigenschaften auf einen Zettel.Wechsle den Stift jetzt in die andere Hand und schreibe die positiven Eigenschaften auf.Kreuze auf der Skala erneut an, wie selbstbewusst du dich jetzt fühlst.

Diese Technik basiert auf der Arbeit des Psychologen Pablo Briñol von der Universität Madrid. Briñol teilte seinen Versuchspersonen mit, dass sie an einer Studie über die Handschrift verschiedener Personen teilnehmen würden. Tatsächlich aber vermutete er: Positive Eigenschaften mit der nicht dominanten Hand hinzukritzeln würde das Selbstbewusstsein schwächen, negative Eigenschaften mit der nicht dominanten Hand zu schreiben, würde das Selbstbewusstsein stärken. Die Ergebnisse seiner Experimente bewiesen, dass genau das der Fall war. Später wurde diese Technik von dem Psychologen Richard Wiseman weiterentwickelt.20

Strategie 2: Erstelle eine Liste deiner Fehler

Wenn man in einer Situation steckt, in der man sich als Versager und generell minderwertig fühlt, hilft oft eine paradoxe Methode, um solcher Selbstabwertungen wieder Herr zu werden: Verfasse, zum Beispiel wenn du von einer Frau zurückgewiesen worden bist, eine möglichst lange Liste von Gründen, warum das nur allzu verständlich ist und du im Vergleich zu anderen Männern tatsächlich minderwertig bist. Dabei solltest du dir schon einige Dutzend schwere persönliche Makel zum Ziel nehmen.

Vermutlich wirst du schon recht schnell in die Situation kommen, dass dir keine weiteren Gründe mehr einfallen und es dir immer schwerer fällt, diese Liste fortzuführen. Die wenigen Gründe, die dir noch in den Kopf kommen, klingen immer alberner und absurder, und die Übung erweist sich dabei als zunehmend frustrierend.

Sobald du das aber feststellst, steigt deine Laune wieder und mit ihr dein Selbstbewusstsein: Deine Selbstwahrnehmung als zweit- oder gar drittklassiger Mann war offenkundig eher emotional als rational geprägt. Dir wird klar, dass es nichts bringt, dich selbst zum Affen zu machen, und du brichst diese Übung ab.21

Vielleicht wird dir dabei auch klar, dass die Zurückweisung, die du durch die eine oder andere Frau erfährst, absolut nichts mit irgendwelchen Fehlern oder Schwächen deiner Person zu tun hat, sondern vor allem emotional begründet ist.

Nicht umsonst lautet eines der Mottos der Pick-up-Bewegung: Attraction is no choice. Wir können uns nicht aufgrund rationaler Kriterien dafür entscheiden, ob wir jemanden mögen oder nicht, ausschlaggebend sind stattdessen spezielle Vorlieben, die viel mit unserer eigenen Lebensgeschichte zu tun haben. Selbst Serienmörder bekommen Liebesbriefe in den Knast.

Ein bisschen leidet die Wirkung dieser Methode daran, dass wir hier erklärt haben, wie sie weshalb funktioniert. Einen noch größeren Effekt könntest du damit erzielen, wenn du sie ohne vorherige Erklärung bei einem Kumpel anwendest, der sich gerne selbst niedermacht.

Strategie 3: Gewinne Abstand

Diese Technik basiert auf einem Experiment des US-amerikanischen Professors für Psychologie Richard Petty. Dieser forderte eine Gruppe von Studenten dazu auf, negative Gedanken niederzuschreiben, mit denen sie sich gewöhnlich selbst herunterzogen. Danach teilte Petty seine Versuchspersonen in drei Gruppen auf.

Die erste Gruppe forderte er dazu auf, das, was sie aufgeschrieben hatten, in ihre Hosentasche zu stecken und mit sich herumzutragen.

Die Mitglieder der zweiten Gruppe sollten den beschriebenen Zettel zerreißen und in den Mülleimer werfen.

Die Studenten, die zu der dritten Gruppe gehörten, wurden gebeten, ihre Notizen einfach auf ihrem Tisch liegen zu lassen.

Nun war es sehr bezeichnend, welche komplett unterschiedlichen Auswirkungen die niedergeschriebenen düsteren Gedanken auf die Versuchspersonen hatten.

Die Studenten, die ihre negativen Einstellungen im wahrsten Sinne ihres Wortes mit sich herumtrugen, machten sich darüber immer mehr und mehr Sorgen.

Die Gruppe, die ihre Zettel zerrissen hatte, fragte sich, welche Substanz ihre dunklen Gedanken eigentlich hatten, und war schnell überhaupt nicht mehr von ihnen beunruhigt.

Und die Mitglieder der dritten Gruppe bewegten sich zwischen diesen beiden Positionen.22

Welche Lehre du daraus für die Verbesserung deines Selbstbewusstseins ziehen kannst, liegt auf der Hand: Wann immer du mit Gedanken beschäftigt bist, die dich selbst herunterziehen, schreibe sie auf einen Zettel und zerreiße ihn dann. Die Chancen stehen gut, dass es dir mit dieser symbolischen Handlung gelingt, auch deine Selbstabwertungen zu zerstören.

Strategie 4: Bewege dich mehr

Die Effekte, die körperliche Bewegung auf unser Selbstvertrauen hat, sind sehr viel größer, als manch einer glaubt. Wenn du dich bewegst – egal ob beim Joggen oder auf dem Heimtrainer –, werden in deinem Körper Endorphine ausgeschüttet, die dich in eine wesentlich bessere Laune versetzen, als wenn du nur träge vor dem Bildschirm hockst. Gleichzeitig wird dir bewusst, dass du gerade etwas Positives für dich tust, worauf du auch ein bisschen stolz sein kannst.23

Wenn du dich täglich bewegst, addieren sich die Vorteile immer mehr: Du dürftest, je nachdem, wie viel Zeit du investierst, an Gewicht verlieren. Du wirst dich immer stärker und energiegeladener fühlen. Dazu gesellen sich ein gutes Gewissen und der Gedanke, dass du dir wert bist, etwas für dich zu tun. Das alles spielt zusammen und wirkt sich insgesamt positiv auf dein Selbstbewusstsein aus.

Dabei empfiehlt die Trierer Psychotherapeutin Stefanie Stahl insbesondere die Verwendung eines Trampolins. Dieses Gerät sei optimal für Faule und für Menschen, denen für Fitnesscenter oder Jogging Zeit und Lust fehlt. „Das Trampolin ist extrem niedrigschwellig“, erklärt Stahl, „weil man es daheim beim Fernsehen oder Musikhören benutzen kann. Zudem ist es nicht teuer und lässt sich leicht wegräumen. Es steht also nicht so undekorativ wie ein Laufband oder Heimfahrrad in der Wohnung herum. (…) Erwähnt werden muss auch, gerade in Bezug auf das Selbstwertgefühl, dass Sport im Allgemeinen und Trampolinspringen im Besonderen die Stimmung hebt – die Hüpfbewegungen sind in unserem Gehirn mit Fröhlichkeit und guter Laune verknüpft. Trampolinspringen wirkt antidepressiv.“24

Natürlich tickt aber auch hier jeder Mensch anders, und wenn du bereits eine Lieblingsmethode der Bewegung hast, die dich am meisten motiviert, wollen wir dich nicht davon abbringen. Mein Co-Autor Arne zum Beispiel schwört auf Radfahren auf seinem Heimtrainer, während er die unterschiedlichsten TV-Serien auf seinem PC schaut. Für ihn ist es am wichtigsten, sich bei der Fitness nicht zu langweilen und möglichst wenig Zeit zu verschwenden, weshalb er diesen Zeitraum gerne doppelt nutzt. Auch du hast sicher deine eigenen Vorlieben und Prioritäten.

Du solltest hier allerdings darauf achten, dass du dich nicht zu sehr unter Leistungsdruck setzt, sodass aus etwas, das eigentlich Spaß machen sollte, eine furchtbar verkrampfte Sache wird. Während es zum Beispiel sicher für die meisten von uns erfreulich ist, Gewicht zu verlieren und immer schlanker zu werden, bedeutet das im Umkehrschluss nicht, dass du dein Selbstbewusstsein dadurch beeinträchtigen lassen solltest, dass du vielleicht ein wenig mehr wiegst als der Durchschnittsmann.

Das ist allenfalls aus gesundheitlichen Gründen relevant, muss deinen Erfolg beim anderen Geschlecht aber keineswegs beeinträchtigen. Einer aktuellen Studie zufolge bevorzugen viele Frauen sogar Männer mit einem kleinen Bäuchlein. Drei von vier befragten Frauen berichteten, dass es ihnen schwerfallen würde, vor einem Mann mit perfektem Körper die Hüllen fallen zu lassen. Sein gutes Aussehen würde ihre eigenen körperlichen Schwächen nur noch mehr hervorheben. Zudem gaben fast alle Frauen an, dass sie einem Mann mit Bäuchlein einen besseren Charakter zuschreiben würden als einem, der rundum gut aussähe. Männer mit Bauchansatz würden außerdem eher Zeit mit ihrer Partnerin oder den Kindern verbringen als im Fitnessstudio.25 Die Suche nach Perfektion stellt sich so häufig als Irrweg heraus. Viel besser kommt es an, wenn du selbstbewusst auch zu deinen kleinen Fehlern und Schwächen stehen kannst.

Daran schließt unser nächster Tipp nahtlos an.