Der perfekte Eroberer - Maximilian Pütz - E-Book

Der perfekte Eroberer E-Book

Maximilian Pütz

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  • Herausgeber: Heyne
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2011
Beschreibung

Der Verführungsratgeber mit Erfolgsgarantie!

Wie spricht man beim Einkaufen eine Frau an, die einem außerordentlich gefällt? Wie gelangt man am geschicktesten an ihre Telefonnummer oder vereinbart ein Treffen, zu dem sie dann auch tatsächlich erscheint? Und wie landet man schließlich in ihrem Bett – oder dauerhaft an ihrer Seite? Flirt-Guru Maximilian Pütz präsentiert gemeinsam mit dem Geschlechterforscher Arne Hoffmann die sichersten Strategien der Eroberung und beweist, dass jeder Mann zum ultimativen Verführer werden kann. Ohne sich dabei zu verstellen und zu posen, sondern selbstbewusst und natürlich. Mit Erfolgsgarantie.

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Seitenzahl: 335

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Copyright © 2011 by Wilhelm Heyne Verlag, München, in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH Neumarkter Str. 28, 81673 München Redaktion: Angelika Lieke, München
Satz: C. Schaber Datentechnik, Wels
ISBN 978-3-641-04027-7V002
www.heyne.de

Inhaltsverzeichnis

VorbemerkungEinleitungMeine Geschichte: Wie ich Deutschlands bekanntester Verführer wurdeWas Frauen wollenWann ist ein Mann ein Mann?Warum Frauen dich testen – und wie du diese Tests bestehstFrauen ansprechenWissenschaftlich geprüft: Aus der Trickkiste des VerführersDie Macht der BerührungDer Weg zu Sex und PartnerschaftNachwortDanksagungVerwendete und weiterführende Literatur zum Thema Männlichkeit und Verführung

Maximilian Pütz ist als Verführungscoach deutschlandweit bekannt. In seinen Seminaren lehrt er die hohe Kunst der Verführung. Er sieht es als seine Lebensaufgabe, Männern zu helfen und sie zu motivieren. Als Begründer des Casanova Codes hat er in der deutschen Seduction-Szene viele Fans. Zahlreiche seiner Schüler zählen heute zu den besten Verführern Deutschlands.

Arne Hoffmann ist Medienwissenschaftler, Journalist und Buchautor. Zum Thema Sex hat er bereits zahlreiche Bücher veröffentlicht.

Vorbemerkung

Dieses Buch ist von zwei Autoren verfasst worden: Maximilian Pütz und Arne Hoffmann. Da Maximilian Pütz derjenige von beiden ist, der als Verführungscoach arbeitet und damit deutschlandweit bekannt geworden ist, erhält er in diesem Buch die dominante Stimme: Bei sämtlichen Berichten, die in der Ich-Perspektive geschildert werden, geht es um Maximilians Erlebnisse und Erfahrungen. Arne Hoffmann teilt jedoch die meisten von Maximilian Pütz’ Einstellungen – vor allem seinen Unmut über viele bisherige Ratgeber zu diesem Thema.

Einleitung

Dieses Buch hat einen strikten Leitsatz, der auch sonst in meinem Leben und meiner Arbeit eine große Rolle spielt: Ich möchte den Leuten lieber ehrlich und wahrhaftig sagen, was Sache ist, als mit der großen Masse zu schwimmen und das zu erzählen, was viele gerne glauben möchten, was aber nicht stimmt. Insofern ist es durchaus möglich, dass dich dieses Buch an vielen Stellen irritiert oder überrascht. Gut so!

In Timothy Ferriss’ Buch Die 4-Stunden-Woche findet man dazu ein treffendes Zitat: »Alles, was die Masse glaubt oder tut, ist falsch!« Das mag in dieser Form etwas überspitzt sein (vermutlich dreht sich die Erde wirklich um die Sonne), hat sich aber in meinem Leben oft bestätigt.

Um mit einem Beispiel gleich zum Thema dieses Buches zu kommen: Die Werbeindustrie will uns alle unbedingt glauben machen, dass wir mörderisch erfolgreich sein und viel Geld oder Ruhm besitzen müssen, um an die tollsten Frauen ranzukommen. Bullshit! Die längste Zeit meines Lebens habe ich kaum mehr Geld als ein Student zur Verfügung gehabt – oft sogar noch weniger –, und ich habe in derselben Zeit mehrere Playmates, Schauspielerinnen und andere heiß begehrte Frauen verführt. Ich werde hier keine Namen nennen, aber wer ein bisschen recherchiert, wird schnell herausfinden, von wem die Rede ist.

Also versuche, die Informationen dieses Buches offen und vorurteilsfrei wie ein Kind aufzunehmen. Geh einfach mal davon aus, dass das meiste von dem, was du bisher über den Umgang mit Frauen gelernt hast, Müll ist.

Wie sinnvoll die Informationen sind, die dir Mami oder die Gesellschaft mitgegeben hat, kannst du ganz einfach daran messen, wie groß dein Erfolg bei Frauen ist. Nicht so besonders? Okay! Dann vertrau mir einfach und verlass dich auf das, was ich dir rate. Du kannst selbst herausfinden, wie erfolgreich du damit sein wirst.

Meine Selbstsicherheit bei diesem Thema beruht auf meiner langjährigen Coaching-Erfahrung. Immer wieder erlebe ich Männer, die zu mir kommen, weil sie ihren Umgang mit Frauen optimieren wollen, aber dann doch alles besser wissen und an ihren Glaubensätzen festhalten, als würden diese ihr Überleben sichern.

Ja, in der Tat sichern sie ihnen das Überleben: das Überleben des schüchternen, misstrauischen und frustrierten Mannes. Es gibt nichts, wovor dein Ego mehr Angst hat als vor Veränderung. Deshalb wird es sich dagegen wehren. Mach dich darauf gefasst.

Allerdings sollten wir auch in einem anderen Punkt realistisch sein: Die Verwandlung vom Loser zum Chooser passiert nicht über Nacht und auch nicht, wenn du dieses Buch lediglich einmal liest und dann wieder vergisst.

Du wirst kämpfen müssen. Freu dich darauf! Denn kämpfen macht männlich. Und viel sinnvoller, als für irgendeinen kranken Staat in den Krieg zu ziehen, um die Interessen der Reichen und Mächtigen durchzusetzen, ist es, für sich selbst zu kämpfen. Gemeinsam ziehen wir in einen Krieg gegen all die Glaubenssätze und Persönlichkeitsanteile, die dich an deinem Erfolg hindern. Mach dich auf einen harten Kampf gefasst.

Ein berühmter Feldherr hat einmal gesagt: Ich habe mehr Respekt vor einem Mann, der den Kampf gegen sich selbst gewinnt, als vor einem, der gegen hundert Armeen gekämpft hat.

Also, auf ins Gefecht.

Warum die Welt noch einen Verführungsratgeber braucht

Es ist mir durchaus bekannt, dass es zirka zehn deutsche E-Books zu diesem Thema auf dem Markt gibt, außerdem einige Audiokurse und auch ein paar richtige gedruckte Bücher. Insofern müsste es aus Marketingsicht eigentlich kompletter Blödsinn sein, einen weiteren solchen Ratgeber herauszubringen. Und doch gibt es dafür zwei gute Gründe: Erstens fragen mich meine Fans und die Besucher meiner Workshops schon seit Jahren, wann ich denn endlich ein Buch zu diesem Thema herausbringe.

Und zweitens bin ich verdammt wütend. 95 Prozent der deutschen Produkte zum Thema »pick-up« und »seduction«, also Abschleppen und Verführen, kann man in die Tonne hauen. Geschrieben haben sie irgendwelche Sonderlinge, die wahrscheinlich noch nie in ihrem Leben eine Frau angesprochen haben. Am Inhalt ihrer Ratgeber erkennt man, auf welche Weise sie gearbeitet haben: einfach ein bisschen hier und da bei amerikanischen Größen klauen. Ein bisschen die Suchfunktion in den einschlägigen Internetforen benutzen. Eine billige Website an den Start bringen. Sich selbst einen komischen Namen geben wie Vincent Don Carlo oder Claudio De Amor. Dann ein paar leere Versprechungen machen, gekoppelt mit einer Flut von falschen Kundenreviews bei Amazon und Co., Konkurrenztitel mit ebenso gefakten Verrissen wegzubeißen versuchen (was garantiert auch dieses Buch erwarten wird) – und fertig ist die neue Goldgrube. So sitzt der Sonderling vor seinem PC und freut sich darüber, dass es auf seinem Konto jeden Tag ordentlich Zuwachs gibt.

Du glaubst, ich übertreibe? Dann mach doch mal die Probe aufs Exempel. Versuch einfach, einen von den Freaks zu kontaktieren, die sich als Meisterverführer ausgeben, und sag ihm, du möchtest gerne bei ihm ein Einzelcoaching buchen. Wenn du es wirklich schaffen solltest, einen echten Menschen ans Telefon zu bekommen, dann mach dich auf eine Menge Ausreden gefasst. Biete ihm spaßeshalber 5000 Euro, weil du so verzweifelt bist: Er soll dir nur einmal zeigen, wie man von einer schönen Frau die Telefonnummer bekommt.

Viel Spaß dabei, ihn sich winden und schwitzen zu sehen!

Dieses Buch hier ist aus der Praxis für die Praxis geschrieben. Jegliche Information, die ich dir gebe, stammt aus dem richtigen Leben. Und zwar in Deutschland.

Auch das ist ein wichtiger Punkt. Denn in den klassischen Ratgebern, die hierzulande erhältlich sind, werden amerikanische Konzepte häufig eins zu eins übernommen – selbst dann, wenn sie mit unserer Dating- und Flirtkultur nicht das Geringste zu tun haben.

Lass mich nur mal ein Beispiel nennen. In vielen dieser Werke findest du folgende Behauptung: Eine schöne Frau wird an einem durchschnittlichen Abend zirka fünfzigmal angesprochen. Deswegen baut sie ein »Bitchshield« auf, einen Abwehrpanzer aus Arroganz, um sich vor den ganzen Losern zu schützen.

Meine Erfahrung: Bullshit! Eine besonders attraktive Frau wird in der Regel überhaupt nicht angesprochen. Außer Vollproleten und Besoffenen traut sich das praktisch niemand. Wenn du mir nicht glaubst, dann geh doch einfach mal in einen Club, such dir die hübscheste Frau aus und beobachte, wie oft sie angesprochen wird.

Ich habe immer wieder die Erfahrung gemacht, dass die hübschesten Frauen viel leichter zu verführen sind als ihre weniger attraktiven Geschlechtsgenossinnen. Eine solche Schönheit wartet manchmal geradezu verzweifelt auf einen selbstbewussten freundlichen Mann, der sie anspricht. Nur: Der kommt nie. Also entscheidet sie sich für den Türsteherproll (der ist wenigstens selbstbewusst und lässt nicht alles mit sich machen), den reichen Schnösel (der verwöhnt sie und unternimmt immer so tolle Sachen mit ihr) oder den langweiligen Kumpel aus ihrem Freundeskreis, der ihr schon seit Jahren hinterherläuft. (Er war immer für sie da, hat ihr immer zugehört, also muss er doch der Richtige sein? Warum ist sie dann bloß überhaupt nicht scharf auf ihn?)

Nicht weniger wirklichkeitsfremd sind andere vermeintliche Super-Tipps, die von einem dieser Bücher ins andere wandern. Da wird den Lesern empfohlen, wildfremde Frauen mit albernen Fragen anzusprechen (»Was glaubst du, wer lügt mehr, Männer oder Frauen?«) oder sich bizarr hässliche Schals anzuziehen, nur um damit die Aufmerksamkeit von Frauen an sich zu ziehen. Auf YouTube findet man aussagekräftige Ausschnitte aus TV-Magazinen, die derlei Taktiken testen und die Reaktionen der Frauen mit versteckter Kamera filmen ließen. Das wenig überraschende Ergebnis: Die Frauen versuchen, zwischen sich und diesen schrägen Vogel möglichst schnell einen möglichst großen Abstand zu bringen.

Zuletzt darf man eines nicht vergessen: Die entsprechenden Verführungsratgeber werden auch von vielen Frauen gelesen, die wissen wollen, womit sie bei heutigen Männern rechnen müssen. Wer sich als Mann nach diesen Ratschlägen richtet, muss allerdings vor allem mit einem rechnen: dass ihn eine Frau, die ihn interessiert, sofort als verzweifelten Sonderling erkennt, der nicht nur nach einem angelesenen Schema F bei Frauen landen will, sondern noch nicht mal checkt, wie hanebüchen die Ratschläge sind, die man ihm verkauft hat. Geh zur Probe doch einfach mal deinen eigenen Bekanntenkreis durch: Welcher dieser Männer hat wirklich eine Partnerin durch eine der in diesen Bestsellern geschilderten Methoden gefunden?

Vergiss diesen Unsinn, der dir von den vermeintlichen Verführungsprofis Deutschlands erzählt wird – Leute, denen ihre Rezepte in aller Regel selbst zu peinlich sind, als dass sie mit ihrem echten Namen dahinterstehen könnten. Auf diesem Buch hier findest du meinen richtigen Namen: Maximilian Pütz. Ich brauche mich nicht hinter irgendeinem Pseudonym zu verstecken, weil ich eigentlich in einer Bäckerei arbeite und keiner rausfinden soll, wer ich wirklich bin. Ich stehe zu dem, was ich sage. Natürlich mache ich mich mit einem Buch wie diesem angreifbar, und eine Karriere bei der Deutschen Bank kann ich wohl auch vergessen. Aber was soll’s: Wenn ich was mache, dann mache ich es richtig. Ich beschäftige mich schon so lange mit diesem Thema, dass ich mich an Zeiten erinnern kann, als in Deutschland noch kein Mensch von »Pick-up« gesprochen hat und ich mir meine Informationen mühselig zusammensuchen und damit experimentieren musste.

Und ich bürge nicht nur mit meinem Namen für das Funktionieren meiner Methoden. Keinen der anderen heute bekannten »Pick-up-Artists« gab es jemals im Fernsehen zu sehen, oder? Nun, mich schon sehr oft. Dazu erschienen von Arne Hoffmann und mir Interviews in so bekannten Zeitschriften wie Cosmopolitan, Maxim, Men’s Health, Focus und vielen anderen mehr. Wir sind bei den Themen Sexualität, Partnerschaft und Geschlechterbeziehungen seit vielen Jahren anerkannte Experten.

Sage ich dir das, um anzugeben? Um dir zu beweisen, was ich für ein toller Hecht bin? Sicher nicht. Wer mich kennt, weiß, dass ich im Gegensatz zu vielen Szenegurus aus der »Pick-up«-Gemeinde keinen großen Wert auf Anbetung lege und jeden, der meine Hilfe braucht, mit der gleichen Aufmerksamkeit behandle.

Aber ich finde, du solltest einfach wissen, was Sache ist. Ich nehme meinen Beruf sehr ernst und finde es übel, wenn aufgrund irgendwelcher Scharlatane ein Mann irgendwann aufgibt, weil er denkt, dass mit ihm irgendetwas nicht stimmt – während er in Wahrheit lediglich auf einen fragwürdigen Guru oder das falsche Produkt gesetzt hat.

Schluss mit der Verarsche! Jeder kann es schaffen! Du kannst es schaffen!

Der größte Irrtum beim Thema Verführung

In diesem Kapitel möchte ich mich einem weit verbreiteten Mythos widmen, der in den Köpfen vieler Männer herumspukt. Vielleicht hast auch du dich schon des Öfteren gefragt, warum du mit deinen netten Komplimenten, deiner Höflichkeit und den zahlreichen Gefallen, die du Frauen tust, scheinbar auf Granit beißt, während andere Männer sie vor deinen Augen verführen – mit einem Verhalten, das dir mehr als befremdlich vorkommt.

Ich habe diese Verwirrung selbst durchgemacht und weiß daher, wie schmerzlich es ist, immer für eine Frau da zu sein, ihr zuzuhören, wenn sie einen Zuhörer braucht, ihr jeden Wunsch von den Lippen abzulesen, sie sogar zu trösten, wenn sie von einem anderen Mann verletzt wird – und sie dann nur wenig später in den Armen gerade eines solchen Mannes zu sehen. Viele von uns haben das erlebt.

Und viele von uns haben wohl, wenn wir einer Frau unsere Zuneigung erklärt haben, Sätze wie diese zur Antwort erhalten: »Weißt du, du bist wirklich so ein toller Mann. Ich wünschte, alle Männer wären so wie du. Aber ich will unsere Freundschaft einfach nicht zerstören.«

Autsch, so etwas tut weh!

Bald denkst du dir: Aha, die Frauen stehen grundsätzlich nur auf Widerlinge. Nette Kerle finden sie einfach nicht erotisch. Du resignierst. Vielleicht kaufst du dir einen der vielen trendigen Verführungsratgeber, die ich schon erwähnt habe, und findest darin dieselbe Botschaft und die daraus resultierenden fragwürdigen Tipps.

Du sollst dich in einen zweiten James Bond verwandeln, liest du da. Immer der Anführer sein, immer cool und unnahbar. Du sollst respektlos gegenüber Frauen sein, sie sogar beleidigen, um ihre Mauer zu durchdringen, interessant und als Herausforderung zu wirken. Viele der großen amerikanischen Verführungsgurus tun, als ob es nur diesen Weg in das Herz und das Schlafzimmer der Frauen gäbe. Deutsche Autoren schreiben fleißig ab und erzielen damit Bestsellerauflagen. Als Antwort auf die offene Männerverachtung in einem großen Teil unserer Medien findet man in diesen Büchern offene Frauenverachtung. Möglicherweise sprechen diese Ratgeber genau deshalb jene Männer an, die noch keine Partnerin gefunden haben, dafür aber erleben, wie ihr Geschlecht in den Medien unaufhörlich niedergemacht wird, und die deshalb gegenüber Frauen inzwischen viel Ärger und Wut entwickelt haben. Da klingt die Botschaft »Frauen mögen es, mies behandelt zu werden« offenbar für viele verlockend.

Ich will mit meinen Büchern aber auf keinen Fall dazu beitragen, die Welt zu einem immer kälteren und zynischeren Ort werden zu lassen und die gegenseitige Verachtung beider Geschlechter füreinander weiter zu schüren. Mein Ziel ist es stattdessen, die beiden Geschlechter zueinanderzuführen. Für Arne Hoffmann gilt das Gleiche. Wir halten beide überhaupt nichts davon, Feuer mit Feuer zu bekämpfen.

Natürlich ist ein neues Selbstbewusstsein für uns Männer enorm wichtig. Insofern ist es gut, dass es endlich auch eine politisch hochaktive Männerrechtsbewegung mit Gruppen wie MANNdat und AGENS gibt. Aber auf andere Menschen herabzusehen und sie niederzumachen, hat überhaupt nichts mit wahrem Selbstbewusstsein zu tun. Es bringt auch die eigene Persönlichkeit nicht weiter. Man wird dadurch nicht reifer, sondern im Gegenteil beinahe vorpubertär. Bei Grundschülern ist dieses Hin und Her zwischen »Jungs sind doof« und »Mädchen sind doof« ja noch ganz niedlich. Bei Erwachsenen führt es zur emotionalen Verrohung, zu Einsamkeit und Depressionen.

Man braucht doch nur den Bestseller Die perfekte Masche des international wohl bekanntesten Profi-Verführers Neil Strauß im Original zu lesen, um zu erkennen, was Sache ist. Im ersten Kapitel beschreibt Strauß eindrücklich, wie er, »The World’s Greatest Pick-up-Artist«, seine Wohnung auseinandernimmt, unter Weinkrämpfen zusammenbricht und im Krankenhaus landet. Als ich das damals gelesen habe, habe ich mich gefragt: Will ich solch einem Menschen folgen?

Für mich ist ein Mensch nur dann erfolgreich, wenn er glücklich ist.

Auch ich glaubte einmal, die »perfekte Masche« durch solche Ratgeber gefunden zu haben. Auch ich glaubte, damit Erfolg bei Frauen zu haben. Aber das war nicht ich, was da Erfolg hatte. Das waren meine auswendig gelernten Geschichten, meine tollen Sprüche und manchmal auch meine Lügen.

Egal, wie viele Frauen ich verführt habe, ich wusste tief in mir immer: Sie wollten nicht wirklich mich, sondern begehrten nur eine sorgfältig einstudierte Rolle. Und das ist noch schlimmer als einsam, aber wenigstens man selbst zu sein.

So müssen sich manche Prominente fühlen, und wahrscheinlich ist das auch ein Grund, warum viele von ihnen depressiv werden oder sich mit Drogen zuknallen. Sie können sich nie sicher sein: Meint der andere jetzt eigentlich mich oder nur mein äußeres Image?

Ich bin froh, dass ich weder reich noch berühmt bin. Das Leben hat mich reich beschenkt – mit Armut. Ich habe noch nie in meinem Leben ein Auto besessen, wohne in einem absolut nicht schicken Kölner Stadtteil, eine typische Studentenwohnung ohne Luxus. Ich habe nie genug Geld besessen, um viel davon zu sparen. Und trotzdem bin ich wohl glücklicher als die meisten Menschen und habe einen überdurchschnittlichen Erfolg bei Frauen.

Ich kann mich noch sehr gut an meine Zeit nach der Schauspielschule erinnern. Kein Job, kein Geld, keine Frau. Also musste ich mich auf mich selbst konzentrieren – und wurde wirklich gut darin.

Ich hatte genau einen Anzug und Geld für einen Drink in den schickeren Clubs Kölns. Und damit habe ich den reichen Söhnen und den dicken Geschäftsleuten die Frauen von den Tischen wegverführt. Und sie so manches Mal auch gleich mit nach Hause genommen. Die Frauen haben mich oft fasziniert gefragt, wer ich denn sei und was ich machen würde, worauf ich wahrheitsgemäß geantwortet habe: »Ich bin Sozialhilfeempfänger und heiße Maximilian. «

Sie haben gelacht und mir nicht geglaubt – zumindest bis sie meine Bude gesehen haben. Dann fanden sie es aber irgendwie cool und mich gleich noch interessanter.

Eine von ihnen nannte mich mal den schärfsten Sozialhilfeempfänger Deutschlands.

Ich kann sehr gut verstehen, wenn du skeptisch bist und denkst, das kann doch alles gar nicht wahr sein. Lange genug sind wir schließlich von den Medien darauf konditioniert worden, was wir alles kaufen und erreichen müssen, um endlich an die heißen Frauen ranzukommen.

Wer würde auch sonst freiwillig 14 Stunden in einem Büro sitzen und mit etwas Pech mit fünfzig an einem Herzinfarkt sterben, wenn man ihm nicht ständig versprechen würde: Wenn du richtig hart ackerst, beruflich erfolgreich bist, den fetten Mercedes fährst – dann hast du sie verdient, die heiße Braut auf dem Cover des Playboy. Bullshit.

Du kannst sie auch ohne diese Quälerei haben. Und die Frauen, die wirklich auf den ganzen Mist abfahren … byebye, ich wünsche ihnen viel Spaß. Es wird immer einen reicheren, erfolgreicheren Mann geben, als du es bist. Und wenn eine solche Frau die Chance bekommt, sich den zu angeln, dann wart ihr beide einmal ein Paar.

Als ich vor einiger Zeit finanziell komplett Schiffbruch erlitten hatte, stand meine Freundin voll und ganz zu mir. Sie ließ ihr Studium schleifen und unterstützte mich Tag und Nacht dabei, mir eine neue Existenz aufzubauen, damit ich nicht wieder beim Sozialamt lande. Das werde ich nie vergessen. Willst du nicht lieber so eine Frau finden als eine, der es nur um die Kohle und dein cooles Image geht?

Du hast einer Frau etwas viel Wertvolleres zu schenken als dein Geld oder deinen Erfolg. Und das sind dein Herz und deine männliche Identität. Und damit bist du gerade in der heutigen Zeit so gut wie konkurrenzlos. Aber ich will dir auch nichts vormachen: Das erfordert harte Arbeit an sich selbst. Dafür ist das aber Arbeit, die Spaß machen kann und die sich letzten Endes wirklich lohnt: Wenn du glücklich und zufrieden sein willst, von Männern und Frauen wegen deiner Persönlichkeit und nicht aufgrund deines Erfolges bewundert, wenn du willst, dass die Frauen auch noch nach Monaten in Freude und Liebe an dich zurückdenken, selbst wenn sie nur eine kurze Zeit mit dir verbracht haben, dann bist du mit diesem Buch an der richtigen Adresse. Ich werde dir dabei helfen und dir den nötigen Anstoß geben. Die Arbeit musst du allerdings selbst machen.

Ich wünsche dir viel Spaß dabei!

Meine Geschichte: Wie ich Deutschlands bekanntester Verführer wurde

Meine Geschichte und Entwicklung zu Deutschlands bekanntestem Verführer fängt an, wie viele Geschichten von Männern anfangen, die sich irgendwann mit der Kunst der Verführung auseinandersetzen: mit großer Frustration und vielen Enttäuschungen.

Wenn ich sagen würde, meine Mutter hatte bei uns zu Hause die Hosen an, dann wäre das eher noch eine Untertreibung. »Sie hatte einen Plattenpanzer an und einen Streitkolben in der Hand« würde es wohl eher treffen. Mit ihrem südländischen Temperament lehrte sie nicht nur mich das Fürchten, sondern auch meinen Vater.

Als ich zwölf Jahre alt war, verließ er das Haus, und von da an war meine Mutter in unserer Familie die einzige Bezugsperson für mich. Du kannst dir sicher vorstellen, dass ich in dieser Zeit nicht viel über Männlichkeit gelernt habe. Es ging mir wie vielen Männern heutzutage, die unter alleinerziehenden Müttern aufgewachsen sind. Wenn die Eltern getrennt leben, fehlt einfach der Vater. Wenn die Eltern aber zusammenleben und der Vater sich von seiner Frau nur herumschubsen lässt, stellt er für einen Jungen auch kein hilfreiches Rollenvorbild dar.

Mit 14 Jahren kam ich in ein Internat und begann mich langsam ernsthaft für Frauen zu interessieren. Damals bildete ich mir ein, dass ich gut bei ihnen ankomme. Aber schockiert musste ich feststellen, dass nie ich es war, mit dem sie zusammen sein wollten. Wenn ich einem Mädchen meine Zuneigung gestand, bekam ich meistens folgende Antwort zu hören: »Maximilian, du bist so ein toller Mensch. Ich kann mit dir über alles reden und du verstehst mich. Aber ich möchte unsere Freundschaft nicht zerstören, und ich bin mir sicher, dass tausend andere Frauen dich gerne nehmen würden.«

Wenn du dieses Buch liest, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass du diesen oder einen ähnlichen Satz auch schon ein paarmal zu hören bekommen hast. Ich konnte mir diese Reaktion aber damals nicht erklären.

Ebenso wenig erklären konnte ich mir den Erfolg eines Typen namens Tobias, der damals in meinem Jahrgang war. Tobias war jemand, der es von Natur aus einfach draufhatte, bei Frauen zu landen. Vielleicht kennst du jemanden aus deinem Freundeskreis mit ähnlichen Fähigkeiten. Für mich war es jedenfalls unglaublich spannend zu beobachten, wie Tobias mit Menschen, insbesondere mit Frauen, umging.

Das Städtchen, in dem ich damals lebte, ist ein kleiner Kurort. Zu 80 Prozent leben hier Rentner, und die anderen 20 Prozent waren wir. Frauen waren Mangelware, deshalb hielten Beziehungen wohl sogar bei Jugendlichen oft über mehrere Jahre. Wahrscheinlich dachten sich die Leute insgeheim: »Gut, dass ich jemanden habe. Den lass ich lieber nicht so schnell wieder gehen!«

Tobias schaffte es trotz dieser Umstände, im Laufe der Zeit mit jeder attraktiven Frau zusammen zu sein. Wirklich mit jeder! Er verließ sie meistens nach kurzer Zeit, und die Betreffende heulte sich dann bei mir aus oder wollte von mir Informationen haben, da ich mit Tobias befreundet war.

Nachdem ich mir dieses Spiel eine Zeit lang angesehen hatte, versuchte ich, einige Frauen vor ihrem Schicksal zu bewahren. Das heißt, ich warnte sie vor Tobias. Verrückterweise brachte er es fertig, jede Frau glauben zu lassen, bei ihr wäre alles vollkommen anders, und gerade sie würde er wirklich lieben. Ich konnte so viele rationale Argumente vorbringen, wie ich wollte – die Frauen ließen sich einfach nicht überzeugen.

Erst viele Jahre später sollte ich erfahren, warum: Wir können es uns alle nicht aussuchen, nicht bewusst entscheiden, von wem wir uns erotisch angezogen oder nicht angezogen fühlen. Es passiert einfach. Die Liebe trifft einen immer wieder wie ein Blitz aus heiterem Himmel oder der Pfeil des Amor.

Damals aber lebte ich noch in einer Welt, in der ich alles sehr persönlich nahm. Eine Welt, in der viele Menschen ihr ganzes Leben verbringen. Ich glaubte, ich wäre einfach irgendwie nicht gut genug. In meinem damaligen Weltbild gab es Leute mit überdurchschnittlichem Erfolg bei Frauen – wie Tobias – und dann eben solche wie mich.

»Entweder man hat es oder man hat es nicht« – streich diesen saublöden Spruch am besten sofort aus deinem Repertoire. Weil dieser Glaubenssatz falsch und für die eigene Entwicklung kontraproduktiv ist, habe ich mir stattdessen den folgenden angeeignet:

»Entweder man hat es oder man lernt es. Und am besten von den Besten.« Hätte ich mich damals nicht in meinem Selbstmitleid gesuhlt, sondern lieber aufmerksam beobachtet, was genau Tobias anstellte, hätte ich mir viel Leid ersparen können. Ich brauchte aber noch etwas länger, um meine Lektion zu lernen.

Die erste große Wende kam, als ich ungefähr 16 war. Ich hatte meiner Dauerliebe Steffi gerade meine Liebe gestanden, und natürlich fiel ihre Antwort wie zuvor geschildert aus. Dazu sagte sie noch, ich sei »so süß und so nett«. Ich war sehr verletzt. Und wütend. Dermaßen aufgebracht schrie ich meinem damaligen Zimmerkollegen etwas entgegen wie: »Ich habe keinen Bock mehr, süß und nett zu sein! Ich will, dass du mir eine Glatze rasierst. Ab heute ist Schluss mit süß und nett!«

Bedenke bitte, dass zu dieser Zeit eine Glatze alles andere als Mode war. Damals trugen eigentlich nur Skinheads oder Krebskranke eine Glatze. Der von mir gewünschte Schockeffekt trat ein. Mit meiner äußerlichen Verwandlung vollzog sich auch eine innere. Ich hatte damals schon angefangen, Rap zu hören, und nun übernahm ich auch die Attitüde meiner amerikanischen Idole. Ich war einfach eine verdammt coole Sau – jedenfalls äußerlich.

Unter den alljährlichen Neuzugängen auf unserem Internat befanden sich auch immer einige Mädchen. Wir Jungs fieberten diesem Moment jedes Mal sehnsüchtig entgegen und hingen schon früh am Fenster, um zu gucken, was wir hier erwarten durften. Neue Mädchen, neues Glück! Diese neuen Mädchen kannten mein altes Ich nicht, und das Wunder geschah: Sie begannen sich tatsächlich für mich zu interessieren! Ich hatte meine ersten Erlebnisse mit Frauen und auch meine erste feste Freundin. In dieser Beziehung und in allen folgenden sollten jedoch meine Unsicherheit und all die daraus resultierenden Probleme zum Tragen kommen. Irgendwann trennte sich meine Freundin von mir. Es dauerte lange, bis ich wieder eine neue kennenlernte. Aber auch mit ihr wiederholte sich das Spiel, und dasselbe geschah sogar ein drittes Mal. Jedes Mal beendeten die Frauen die Beziehungen, und ich war am Boden zerstört und monatelang deprimiert. Nach meiner dritten Beziehung begann ich, mir einige Fragen zu stellen. Und da in dieser Phase gerade das Internet aufgekommen war, suchte ich dort nach den passenden Antworten.

Als Erstes geschah das mit Hilfe einer Suchmaschine. Dadurch stieß ich auf das Buch Muster der Verführung von Stefan Strecker. Ich bestellte es mir sofort und verschlang es geradezu. Niemals hätte ich mir vorstellen können, heute mit diesem Autor zusammenzuarbeiten. Für mich war das Buch wie eine Offenbarung. Ich konnte tatsächlich etwas an meinem Leben ändern? Ich konnte wirklich aktiv etwas dafür tun, Frauen kennenzulernen und für mich zu begeistern? Durch dieses Buch kam ich auch zum ersten Mal mit der Technik des neurolinguistischen Programmierens (NLP) in Berührung und dadurch mit der ganzen Welt der Selbstverwirklichung und Persönlichkeitsentwicklung. Endlich nahm ich mein Leben wirklich selbst in die Hand. Ich begann damit, Sport zu treiben, und arbeitete mich durch etliche Bücher zum Thema Selbstbewusstsein, Kommunikation, Verführung und alles, was mir sonst noch bei meiner Selbstverwirklichung helfen könnte. Nicht zuletzt griff ich meinen alten Traum wieder auf, Schauspieler zu werden.

Schließlich bewarb ich mich bei einer Schauspielschule und wurde prompt genommen. Die Leute, die mich heute kennen, können sich überhaupt nicht vorstellen, was für ein Mensch ich damals war und wie ich aussah. Meine Körpersprache und meine Haltung waren miserabel. Meine Stimme war sehr leise und klang unsicher, wenn ich mit fremden Leuten sprach. Ich kann wirklich mit gutem Gewissen behaupten, dass ich eine vollkommene Transformation erlebt habe. Außerdem wurde ich auf die amerikanische »Pick-up«-Bewegung aufmerksam. Auch durch deren Texte arbeitete ich mich mit großer Neugier. Das alles geschah zu einer Zeit, als es in Deutschland noch gar nichts zu diesem Thema gab. Aus heutiger Sicht erscheint das fast unvorstellbar.

Weil ich fleißig übte, erzielte ich bald die ersten Erfolge. Mit Hilfe des gesammelten Wissens lernte ich irgendwann meine persönliche »10« kennen, also meine absolute Traumfrau. Am Anfang machte ich bei ihr auch noch alles richtig. Es lief wie am Schnürchen. Wir waren beide sehr verliebt ineinander, und trotzdem hatte ich die Kontrolle über mich und die Beziehung. Ich hatte mittlerweile so viele Aktivitäten in meinem Leben und so viel Spaß, dass Frauen für mich eher nebensächlich geworden waren. Die Beziehung war nun nicht mehr Zentrum meiner Welt, sondern ein wunderschöner Planet, der um mich kreiste.

Offenbar hatte sich die ganze Arbeit ausgezahlt. Es gab nur ein Problem: Das Ganze war zwar eine wunderschöne Fassade, aber dahinter steckte immer noch kein ganzer Mann. Wie bei vielen der sogenannten »Pick-up-Artists« da draußen. Ich handelte nur äußerlich so, wie ich es gelernt hatte – und es sollte nicht lange dauern, bis das auch meine damalige Freundin feststellte und regelrecht mit mir Schlitten fuhr. Bei ihren Versuchen, meine männliche Souveränität zu testen (mehr zu dieser weiblichen Strategie im Kapitel »Warum Frauen dich testen«), ging sie immer weiter. Sie nörgelte wirklich an allem herum, was ich tat. Wie ich stand, wie ich aß, wie ich ging: Alles war auf einmal falsch.

Viele Männer dürften dieses Verhalten kennen. Wenn deine Freundin damit anfängt, dann gibt es nur zwei Möglichkeiten: Ändere dich grundsätzlich oder renne. Ich glaubte aber damals noch, zur bedingungslosen Liebe würde gehören, alles zu ertragen und in einer ungesunden Beziehung zu verharren.

Also duldete ich weiterhin jedes noch so unmögliche Verhalten meiner Freundin. Als sie sich einmal besonders danebenbenahm, schickte ich ihr sogar eine SMS: Egal was du tust, egal was du sagst – ich werde dich immer lieben. Klingt romantisch, ist aber verdammt selbstzerstörerisch. Denn damit gab ich ihr endgültig die Lizenz, mit mir umzuspringen, wie immer sie wollte.

Unsere Partnerschaft mündete in ein endloses zermürbendes Spiel des Trennens und Wiederzusammenkommens. Bis meine Freundin irgendwann bei einem anderen Typen übernachtete und mit ihm Sex hatte. Ich war gerade wegen einer Theaterprobe in Berlin. Nachdem ich von der Untreue meiner Freundin erfahren hatte, brach es auf dem Weg zur U-Bahn aus mir heraus. Ich weinte so bitterlich, dass sich die Umstehenden wohl sehr gewundert haben, was mir wohl zugestoßen sein mochte. Mir war alles egal. Ich fühlte nur noch Schmerz.

In den Tagen danach saß ich allein in meiner Bude, rauchte wie ein Schlot, trank und verließ kaum das Haus. Ich durchlebte ungefähr drei Monate lang eine höllische Depression mit Selbstmordgedanken und allem anderen Übel, das dazugehört.

Wie ich es schaffte, aus diesem Tief wieder herauszufinden, kann ich selbst nicht so ganz erklären. Irgendwann schaute ich mir einen alten Batman-Film an, in dem Jack Nicholson einen Verbrecher spielt, der beinahe stirbt, dann aber als »Joker« wiedergeboren wird. Mir kam der Gedanke: So eine Wiedergeburt brauche ich auch. Also hob ich ein Internet-Blog aus der Taufe, das ich »Jokers Penthouse« nannte. Ich war fest entschlossen, meine Probleme ein für alle Mal in den Griff zu bekommen.

Nie hätte ich mir damals träumen lassen, die deutsche Pick-up-Community ins Leben zu rufen und der berühmteste Verführer Deutschlands zu werden. Niemals. Ich wollte nur endlich nicht mehr leiden. Also zwang ich mich dazu, alleine in Diskotheken zu gehen. Ich dachte mir: Zu Hause lernst du garantiert niemanden kennen. Am Anfang war es die Hölle. Ich fühlte mich im Club noch einsamer als zu Hause. Alle hatten Spaß, tanzten und lachten, und ich beobachtete die ganze Szene wie einen Film. Ich zwang mich, trotzdem weiterzumachen. Irgendwann war mir so langweilig, dass ich mir ein Buch mit in die Disco nahm und wenn es zu schlimm wurde, darin zu lesen begann.

Nun suchen Frauen bekanntlich nicht irgendeinen Kerl, sondern den besonderen Mann, der aus der Masse heraussticht. Und wer könnte besser aus der Masse herausstechen als ein Mann, der in einer Diskothek ein Buch liest? Womöglich verlieh mir dieses Verhalten einen etwas mysteriösen, besonderen Touch. Jedenfalls sprach mich ein Mädchen darauf an. Als ich meine Augen von den Seiten hob, glaubte ich einen Moment, ich würde träumen. Es handelte sich um eine wunderschöne Halb-Thailänderin, die in ihrem weißen kurzen Kleid aussah wie ein exotischer Engel. Sie strahlte mich an und erklärte mir, ich wäre total verrückt, hier im Club ein Buch zu lesen. Wir unterhielten uns dann über die Inhalte dieses Buches, sie hörte mir aufmerksam zu und war offensichtlich fasziniert von mir. Ich merkte, wie sie immer näher rückte. Auch unser Augenkontakt wurde immer intensiver. Innerlich focht ich eine heftige Schlacht mit mir aus, aber eigentlich war es mir klar: Wenn ich jetzt nicht versuchen würde, sie zu küssen, würde ich wieder in ein tiefes Loch fallen und mir monatelang Vorwürfe machen.

Also küsste ich sie. Ich werde diesen Moment nie vergessen. Es war, als ob ich vor Hunger und Durst halb irre durch die Wüste gezogen wäre und mir dann plötzlich jemand einen köstlichen Pfirsich gereicht hätte. Es war, als ob dieser Kuss vieles von meinem Schmerz und meiner Einsamkeit auflösen würde. Das Ganze schien in meiner Wahrnehmung eine Ewigkeit zu dauern, aber irgendwann kamen ihre Freundinnen dazu und zogen sie weg. Sie schaute mir noch einmal tief in die Augen, und ich hoffte, sie später wiederzusehen. Leider vergebens.

Trotzdem war es in Ordnung. Sie hatte mir neuen Mut und neue Kraft gegeben. Dieser Kuss war für mich der erste Silberstreif am dunklen Himmel.

Von diesem Moment an ging es stetig bergauf. Ich begann damit, fremde Männer anzusprechen, dann gemischte Gruppen und später auch Frauen. Meine sozialen Fähigkeiten entwickelten sich immer mehr. Wenn heute Leute meine Schlagfertigkeit oder Spontanität bewundern, dann betone ich immer wieder, dass mir diese Eigenschaften nicht in die Wiege gelegt wurden, sondern dass ich lange dafür gearbeitet habe. Heute lebe ich ein Leben, von dem viele Männer nur träumen.

Es reicht eben nicht, nur ein paar tolle Sprüche auswendig zu lernen und ein paar gute Tricks zu kennen. Du wirst nicht darum herumkommen, ein paar wesentliche Dinge in deinem Leben zu ändern. Aber keine Angst: Ich helfe dir dabei.

Was Frauen wollen

Das Verhalten von Frauen erscheint vielen Männern immer noch »unverständlich« und »unlogisch«. Hierin hat sich, seit Sigmund Freud einst das weibliche Geschlecht als den »dunklen Kontinent« bezeichnete, für so manchen Mann wenig geändert. Der Hauptgrund für diese Verständnislosigkeit besteht darin, dass Frauen grundsätzlich von anderen Motivationen geleitet werden als Männer. In diesem Kapitel möchte ich einige dieser Motivationen erklären, wobei ich mich stark auf die Sicht der Evolutionspsychologie beziehe, manches vereinfache und auf Sonderfälle sowie punktuelle Gegenargumente nicht dezidiert eingehe. Schließlich ist dieses Buch hier ein Verführungsratgeber und kein wissenschaftliches Fachbuch. Wer sich für eine differenziertere und tiefergehende Aufschlüsselung der menschlichen Verhaltensweisen bei der Partnersuche interessiert, findet die aktuellsten Erkenntnisse in Arne Hoffmanns Buch Eine Frage der Größe.

Aus Sicht der Evolutionspsychologen läuft die Partnerwahl heute noch immer nach rein intuitiven, größtenteils genetisch vorgegebenen Prozessen ab. Kaum etwas von diesem Entscheidungsprozess ist bewusst zugänglich oder gar beeinflussbar. All die damit verbundenen Programme wurden in den letzten 150 000 Jahren durch die Evolution, man könnte auch sagen: durch das Prinzip von Versuch und Irrtum erstellt. Die Evolution hat jahrtausendelang experimentiert.

Jeder neue Mensch trägt eine geringfügig andere DNS in sich. Wenn diese geringfügig andere DNS erfolgreich war, konnte der Mensch sich fortpflanzen. Dieser Vorgang stellt bis heute sicher, dass nur diejenigen überleben, die dem Leben am besten angepasst sind. Über die Jahrtausende entstand so ein überaus komplexes genetisches Programm mit vielschichtigen Verhaltensweisen, die im Durchschnitt genau so und nicht anders zum Erfolg geführt haben.

Ein aktuelles Resultat dieser Kette von Vorgängen ist, dass du jetzt gerade hier sitzt und dieses Buch liest. Wäre auch nur ein winziges Detail anders abgelaufen, hätten sich deine Vorfahren vor einigen Zehntausend Jahren möglicherweise nie kennengelernt und du wärst nie entstanden. Wenn zum Beispiel dein Urururururururopa auch nur einen Hauch mutiger gewesen wäre, hätte er mit deiner Urururururururoma nichts angefangen, sondern sich an die Frau des Stammeshäuptlings herangemacht und wäre von ihm erschlagen worden, bevor er einen Nachkommen zeugen konnte.

Es dauerte Jahrtausende von immer neuen Experimenten der Evolution, bis alle Lebewesen die geschilderte Form von Programmierung erfahren haben. Nun hat sich unsere Welt in den letzten 500 Jahren aber so radikal und so schnell verändert, dass die Evolution nicht hinterhergekommen ist. Der Schritt vom Mittelalter in die Neuzeit, die industrielle Revolution, die Elektronisierung, der Umbau der Arbeitswelt zu einer Dienstleistungsgesellschaft und schließlich die auch vom Internet angetriebene Globalisierung … all diese sich zuletzt fast überschlagenden Ereignisse geschahen sehr viel schneller, als die Evolution benötigt hätte, die jeweils zur veränderten Wirklichkeit passenden Verhaltensweisen in unsere DNS einzubauen. Eine Veränderung der genetischen Programmierung dauert je nach dem notwendigen Umfang mindestens 500 bis 1000 Generationen. In uns allen läuft also heute noch eine uralte Programmierung ab, die vor einigen Jahrtausenden zum Erfolg führte. Obwohl diese Programmierung extrem veraltet ist, ist sie immer noch ausschlaggebend für unser grundlegendes Sozialverhalten und ganz besonders für die Partnerwahl, also auch für die Fortpflanzung.

Vermutlich fragst du dich, warum ich dir das alles so ausführlich erkläre. Schließlich interessiert dich vor allem, was Frauen wirklich wollen. Aber genau darum geht es: Genau wie in dir laufen auch in der Frau deines Interesses uralte Programme ab. Um also zu verstehen, was eine Frau wirklich will, muss man sich anschauen, was genau sich in ihrer evolutionär geprägten Psyche abspielt, sobald sie einen heißen Typen erblickt. Besonders interessant ist es zu wissen, welche Programme sie dazu bringen, mit der einen Sorte Mann sofort in die Kiste zu springen, während sie mit der anderen Sorte Mann nur »gut befreundet« sein will, dieser Mann aber nie an ihr Höschen, geschweige denn darunter kommen wird.

Wenn wir den Evolutionspsychologen glauben wollen, möchte jeder Mensch seine Gene möglichst breit streuen. Das gilt für Frauen ebenso wie für Männer. Allerdings ist das auch schon so ziemlich das Einzige, was Frauen und Männer bei der Partnerwahl gemeinsam haben. Ein Mann achtet fast nur auf die Genetik einer Frau. Das tut er über ihr Aussehen, ihre Hautfarbe, ihre Figur, ihren Geruch und ihren Geschmack (etwa den ihres Speichels). Diese Auswahl erfolgt unterbewusst.

Wenn man also verstehen möchte, was genau in einer Frau passiert, wenn sie entscheidet, ob ein Typ »heiß« ist oder eher »eklig und abtörnend«, muss man sich erst einmal anschauen, wie das Leben vor 20 000 bis 100 000 Jahren aussah.

Der Mensch agiert schon immer als Herdentier, aber eine wirklich kulturelle Entwicklung lässt sich erst ab dem Jungpaläolithikum erkennen. Das ist eine Phase der Steinzeit, inzwischen etwa 40 000 Jahre her. Damals lebten die Menschen schon lange in sozialen Gruppen, aber es bildete sich immer weiter die Geschlechtertrennung heraus, auch wenn das heute nur durch schwer interpretierbare Felszeichnungen beweisbar ist. Die Frauen blieben in einem kleinen Aktionsradius rund um die aktuelle Behausung und kümmerten sich hauptsächlich um die Aufzucht des Nachwuchses, während die Männer auf Nahrungssuche oder auf der Jagd waren. Diese sozialen Strukturen haben sich über Zehntausende von Jahren kaum verändert, so dass die für dieses Leben förderlichen Verhaltensweisen Gelegenheit genug fanden, Teil der menschlichen Genetik zu werden.

In dem geschilderten Zeitraum lebte der Mensch in verhältnismäßig kleinen Gruppen und Stämmen. Es passierte sehr selten, dass er außerhalb des eigenen Stammes auf andere Menschen stieß. Schließlich bestand die Weltbevölkerung damals nur aus wenigen Millionen Menschen. Wenn man aber auf andere Menschen stieß, war noch lange nicht gesagt, dass diese Begegnung friedlich verlaufen würde. Es war darum existenziell wichtig, dass der eigene Stamm überlebte. Man konnte sein soziales Umfeld nicht einfach so wechseln, wie es heute möglich ist.

Nur ein hohes Ansehen im Stamm konnte das Überleben langfristig sichern. Dafür sorgten verschiedene soziale Strukturen. So wurde beispielsweise dem Häuptling eines Stamms das Vorrecht zugestanden, sich als Erster von dem vorhandenen Essen zu nehmen. Erst danach waren die anderen Mitglieder des Stammes an der Reihe. Jemand, der den Stammeshäuptling angegriffen hatte, handelte sich damit