Der deutsche Film. Band 2: 1910-1919 -  - E-Book

Der deutsche Film. Band 2: 1910-1919 E-Book

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Beschreibung

Dieses E-Book ist Teil einer zwölfbändigen Reihe, die die Geschichte des deutschen Films anhand der Sammlungsbestände der Deutschen Kinemathek von den Anfängen im Jahr 1895 bis zur Gegenwart dokumentiert. Jeder Band im ePUB-Format konzentriert sich auf eine Dekade und bietet einen prägnanten Überblick über die filmischen Meisterwerke und Meilensteine dieser Epoche, beleuchtet berühmte und wiederzuentdeckende Filme und würdigt das Kino, sein Publikum und die kreativen Köpfe hinter der Vielfalt des deutschen Films. Das Gesamtwerk, das über 2.700 Objekte aus allen Sammlungsbereichen umfasst und sich über 130 Jahre erstreckt, ist zudem als gedrucktes Buch und als PDF in deutscher und englischer Sprache erhältlich. DIE DEUTSCHE KINEMATHEK zählt zu den führenden Institutionen für die Sammlung, Bewahrung und Präsentation des audiovisuellen Erbes. In ihren Archiven werden dauerhaft Hunderttausende von Objekten erhalten und für die film- und fernsehgeschichtliche Forschung zur Verfügung gestellt. Die Bestände umfassen neben Drehbüchern, Fotos, Plakaten, Kostümen und Entwürfen unter anderem auch filmtechnische Geräte. Die Kinemathek kuratiert Filmreihen und Ausstellungen, sie restauriert und digitalisiert Filme. Ihre vielfältigen Angebote, darunter Installationen, Publikationen, Vermittlungsformate und Konferenzen, laden zur Entdeckung der Welt bewegter Bilder ein.

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Inhalt

Einleitung

Guido Seeber und die Tricktechnik

Die Berliner Friedrichstraße – ein frühes Zentrum der Filmindustrie

Die Wochenprogramme: Kino der Attraktionen

Abenteuerfilme aus Hagenbecks Tierpark

Frühe Filmplakate

Insert: Plakatgestaltung

Farbe im frühen Film

Entstehung des Babelsberger Studiogeländes

Weibliche Filmschaffende der 1910er-Jahre

Gründung der Geyer-Werke

Der erste Weltstar des deutschen Kinos: Asta Nielsen

Der erste deutsche Filmstar: Henny Porten

Entstehung der Filmpublizistik

Vom Kurbelkasten zur professionellen Filmkamera

Die Filmpionierin Luise del Zopp

Starpostkarten aus den 1910er-Jahren

Beginn der Kinokultur

Das Erfolgsgenre Detektivfilme

Ein Hauch von Hollywood: Fern Andra

Frühe Autorenfilme

Feldkinos im Ersten Weltkrieg

Ernst Lubitsch und die Revolution 1918/19 in Berlin

Sittenfilme: Zwischen Aufklärung und Ausbeutung

Insert: Richard Oswald

Marlene Dietrichs frühe Kinoliebe

Der Regisseur Rudolf Meinert

Sensationen in Serie: Joe Mays mehrteilige „Prunkfilme“

Die Eröffnung des Ufa-Palasts am Zoo

1910–1919

Einleitung

Wilhelminisches Kino

In diesen Jahren gewann das wilhelminische Kino an Profil. Die deutsche Filmindustrie, die zuvor im Apparatebau und mit den kurzlebigen Tonbildern Kontur gewonnen hatte, etablierte sich mit ihren Filmen gegenüber der übermächtigen Konkurrenz vor allem aus Frankreich. Mehr und mehr Firmen konzentrierten sich nun ausschließlich auf die Herstellung meist fiktionaler Werke, die Produktion prosperierte. Der Verleih dieser Titel an Kinos durch selbständige Unternehmen löste den bislang üblichen Verkauf durch die Hersteller selbst ab. Auch die Basis der Industrie konsolidierte sich. 1910 nahm in Wolfen die Filmfabrik von Agfa die Produktion auf, mit qualitativ hochwertigem Rohfilm bot sie eine Alternative zur marktbeherrschenden Firma Eastman Kodak aus Rochester, New York. Karl A. Geyer gründete 1911 das erste reine Kopierwerk in Deutschland. Differenzierung und Spezialisierung in der Branche führten zu höherer Effektivität und Eigenständigkeit. Ein deutliches Wachstum setzte ein, ohne dass es schon zur Bildung dominierender Großkonzerne kam.

1 Die Suffragette, D 1913, Regie: Urban Gad

Plakat: Ernst Deutsch-Dryden

Autoren- vs. Schundfilm?

Zu Beginn des Jahrzehnts reagierte die sogenannte Kinoreformbewegung mit deutlicher Ablehnung auf längere Filme und populäre Genres. Die Befürchtung – oder eher: die Unterstellung – lautete, Filme würden das Publikum intensiv beeinflussen, sodass etwa von melodramatischen Geschichten und Krimihandlungen entsittlichende oder verrohende Einflüsse ausgingen. Der Jurist Albert Hellwig lieferte mit seiner 1911 erschienenen Schrift Schundfilms – Ihr Wesen, ihre Gefahren und ihre Bekämpfung das Schlagwort. Zugleich begannen namhafte Literaten, ihre Filmerfahrungen in knappen, jedoch schon programmatischen Texten zu reflektieren. Sie sprachen von der Faszination des Mediums, so Franz Kafkas berühmte Notiz aus dem November 1913: „Im Kino gewesen. Geweint.“ Kurt Pinthus brachte im gleichen Jahr das Kinobuch heraus, zu dem 15 Autorinnen und Autoren „Kinostücke“ beisteuerten, darunter Else Lasker-Schüler und Walter Hasenclever.

2+3 Die Jagd nach der Hundertpfundnote oder Die Reise um die Welt, D 1913, Regie: Willy Zeyn Sr.

Die Detektivin Miss Nobody (Senta Eichstaedt), Szenenfotos

Als Strategie einer Nobilitierung kann der sogenannte Autorenfilm, dessen Geschichten bekannte Schriftsteller entwickelten oder die auf deren Werke zurückgingen, interpretiert werden. Bekannte Namen sollten für Reputation sorgen. Der Dramatiker Paul Lindau adaptierte ein eigenes Stück für den Film Der Andere (D 1913), den Max Mack inszenierte. Im gleichen Jahr schrieb er das Drehbuch zu Die Landstraẞe (Regie: Paul von Woringen). In mehreren Filmen traten Darsteller Berliner Bühnen in Hauptrollen auf, darunter Albert Bassermann, der in weiteren Filmen von Mack auftrat, und Paul Wegener in Der Student von Prag (D 1913, Regie: Stellan Rye). Diese Namen warben für den Autorenfilm, wie auch die Beteiligung prominenter Regisseure. Max Reinhardt inszenierte schon seit 1910 Filme, für Paul Davidsons Projektions-AG Union (PAGU) realisierte er 1913 Die Insel der Seligen und Venetianische Nacht.

4 Opium

D 1919, Regie: Robert Reinert

Plakat: Theo Matejko

Die – kurze – Konjunktur des Autorenfilms entsprach dem Trend zu längeren Filmen. In den Kurzfilmprogrammen der vorherigen Dekade erreichten die einzelnen Nummern nur selten eine Länge von 300 Metern, was je nach Abspielgeschwindigkeit eine maximale Dauer von 10 bis etwa 15 Minuten ergab. In den 1910er-Jahren aber bildeten deutlich längere Filme das Zentrum des Programms.

Monopolfilme und Stars

Die Vertriebsform passte sich der neuen Werkform an: Einzeltitel wurden exklusiv vertreten und für einen bestimmten Zeitraum an Kinos lizensiert, die in ihrem Einzugsbereich das alleinige Vorführrecht erwarben. Gab es 1910 etwa 40 solcher Firmen, so verdoppelte sich die Zahl bis 1912. Das gefährliche Alter, von Oskar Messter 1911 produziert (Regie: Adolf Gärtner), gilt als erster Titel, der auf diese Weise vermarktet wurde. Der entscheidende Faktor für die Durchsetzung langer Filme aber wurden gezielt zu Stars aufgebaute Darstellerinnen. Bahnbrechend war die Kampagne für Asta Nielsen. Schon ihr erster, in Dänemark realisierter Film Afgrunden (DK 1910, Regie: Urban Gad, deutscher Titel Abgründe) wurde, mit großer Werbeunterstützung, in Deutschland zu einem Sensationserfolg. Für die Saison 1911/12 kündigte die PAGU dann eine Serie von zehn Titeln mit der Darstellerin an. Binnen kurzem wurden ihre Filme in vielen Ländern gespielt und Asta Nielsen zum ersten Weltstar des Kinos. Oskar Messter machte mit ähnlichen Mitteln Henny Porten ab 1912 zielstrebig zum Star seiner Filmproduktion.

Genres

Die differenzierteren Möglichkeiten filmischen Erzählens intensivierten das Erlebnis des Publikums und etablierten unterschiedliche Genres. Diese bedienten bestehende Vorlieben, zugleich strukturierten diese Filmtypen auch die Filmerfahrung. Die Angebote waren auf bestimmte Zielgruppen abgestellt; so richteten sich melodramatische Geschichten vor allem an das weibliche Publikum, während aktionsreiche Filme als eher für Männer interessant angesehen wurden. Doch die Filme selbst überschritten solche geschlechtsspezifischen Einschränkungen und öffneten ihre Erzählungen für andere Wahrnehmungen und Interpretationen. Travestien wie Aus eines Mannes Mädchenzeit (D 1913) – ein arbeitsloser junger Mann verkleidet sich als Frau, um eine Stelle als Dienstmädchen zu bekommen – waren populär. Höchst erfolgreiche Detektivfilmserien präsentierten nicht nur männliche Protagonisten, wie die Stuart-Webbs-Reihe (D ab 1913), in der Ernst Reicher die Hauptfigur spielte, oder die Joe-Deebs-Reihe (D ab 1915), zunächst mit Max Landa als Detektiv. Als weibliche Protagonistin des Genres startete Senta Eichstaedt mit Die Hundertpfundnote oder Die Reise um die Welt (D 1913, Regie: Willy Zeyn Senior) ihre Karriere als Detektivin Nobody. Wie ihre männlichen Pendants scheut sie keinen Einsatz und keine physische Auseinandersetzung. Zur Verfolgung Verdächtiger nutzt sie jedes moderne Fortbewegungsmittel, vor allem agiert sie als emanzipierte Frau.

5 Schleife, angefertigt anlässlich einer Premiere mit Asta Nielsen im Varieté Ronacher in Wien 1. März 1913

Asta-Nielsen-Archiv

Sozialdramen, Sensationsfilme, Krimis, Komödien – das wilhelminische Kino entwickelte eigene Formen, während der italienische Monumentalfilm neue Maßstäbe für opulente Ausstattung setzte, der Franzose Max Linder mit seinen Komödien verzauberte und David Wark Griffith raffinierte Parallelmontagen entwickelte. Auch zu ironischer Selbstreflexion konnte der deutsche Film schon greifen. In Wie sich das Kino rächt (D 1912, Regie Gustav Trautschold) ertappt das Kamerateam einen heuchlerischen Kinoreformer beim intensiven Flirt mit einer jungen Dame – die Vorführung des Streifens erfreut weder die Gattin noch die Teilnehmer eines Kongresses zur Bekämpfung der Kinematografie. Asta Nielsen demonstrierte im nur teilweise überlieferten Die Filmprimadonna (D 1913, Regie: Urban Gad) nicht nur alle Aspekte der Filmherstellung sondern nebenbei auch den großen Einfluss, den sie selbst darauf nahm. Fern Andra übernahm seit 1915 neben ihrer Rolle oft auch Produktion, Regie und Drehbuch. Ansonsten prägten weitgehend Regisseure und Autoren die Entwicklung. Die Filme Franz Hofers zeigten Ambivalenzen im Geschlechterverhältnis (Die schwarze Kugel. Die geheimnisvollen Schwestern, D 1913). Joseph Delmonts Abenteuerfilme wurden teils an Originalschauplätzen aufgenommen, was damals unüblich war. Und die sechs Titel der Homunculus-Serie (D 1916/17, Regie: Otto Rippert) brachten Science-Fiction und Fantasy ins deutsche Kino.

6 Feldkino in Altkirch im Elsass, damaliges Deutsches Reich

Feldpostkarte, abgeschickt im Dezember 1915

Der große Krieg

Mit Beginn des Ersten Weltkriegs profitierte die deutsche Filmindustrie vom Wegfall der französischen Konkurrenz, doch konnte die Produktion den französischen Marktanteil nicht vollständig abdecken; Produzenten aus neutralen Ländern kompensierten den Angebotsmangel.

7 Goldene Herzen in Eiserner Zeit

D 1914, Regie: Walter Schmidthässler, Gerhard Dammann

Plakat

Zunächst gab es eine Welle patriotischer Stoffe, nur anfangs vom Publikum goutiert, dann setzte im Spielfilm die Rückkehr zu den gewohnten Genres ein. Im Oktober 1914 brachte Messter die erste deutsche Wochenschau heraus, jedoch ohne Berichte vom Kriegsgeschehen. Alle kriegsbeteiligten Staaten verwehrten Kameraleuten den Zugang zu frontnahen Gebieten oder gar zum Kampfgebiet selbst. Misstrauen gegen das Medium sowie die Furcht, der Feind könnte aus Bildberichten wertvolle Rückschlüsse ziehen, gaben dafür den Ausschlag. Erst als 1916 The Battle of the Somme in die britischen Kinos kam und mit Aufnahmen von der Front binnen Kurzem 20 Millionen Zuschauer:innen erreichte, änderte sich die Einschätzung bei den militärischen Stellen. Nachrichten über die Wirkung des Films im neutralen Ausland zeigten, dass er der Entente Sympathien eintrug. Im November 1916 wurde auf Initiative von Alfred Hugenberg und Ludwig Klitzsch die Deutsche Lichtbild-Gesellschaft gegründet. Sie sollte, privatwirtschaftlich organisiert, Propaganda für das Deutsche Reich betreiben. Doch Erich Ludendorff in der Obersten Heeresleitung verfolgte andere Pläne. Am 30. Januar 1917 wurde das Bild- und Filmamt (BUFA) gegründet. Als erster Film kam, noch vor der formellen Installierung des Amtes, Bei unseren Helden an der Somme heraus. Die Antwort auf den britischen Erfolg war in keiner Hinsicht gleichwertig. Aufnahmen von der Front fehlten, überdeutlich waren die Botschaften der Zwischentitel. Spielfilme wie Das Tagebuch des Dr. Hart (D 1916, Regie: Paul Leni) und Unsühnbar von Georg Jacoby (D 1917) schienen eher geeignet, die Bevölkerung zu beeinflussen. Trickfilme, zum Beispiel von Julius Pinschewer, brachten Aufrufe zur Zeichnung von Kriegsanleihen, so auch ein kurzer Streifen mit Henny Porten (Hann, Hein und Henny, D 1917, Regie: Rudolf Biebrach).

8 Hausprogramm der Kant-Lichtspiele, Berlin um 1914

Ludendorff forderte als Konsequenz die Gründung einer großen deutschen Produktionsgesellschaft. Die Universum Film AG – Ufa – entstand am 18. Dezember 1917. Mit einem Kapital von 25 Millionen Reichsmark war sie die bei Weitem größte Firma im Reich, verfügte über Kinos, Ateliers und Verleih. Die Messter-Gesellschaften, die PAGU, die deutschen Aktivitäten der Nordisk, die Union-Theater-Kinos sowie weitere Firmen gingen in der Ufa auf. Damit arbeiteten die bedeutendsten kreativen Kräfte der Branche für sie. Ludendorffs Hoffnung auf effektive Propaganda erfüllte die neue Gesellschaft in dem noch verbleibenden Jahr bis zum Waffenstillstand jedoch nicht. Vielmehr bediente das Programm Publikumsvorlieben, bot Starkino, Komödien, Abenteuer- und Detektivfilme, fantastische und romantische Stoffe. Als Regisseure prägten Ernst Lubitsch, Joe May, Viggo Larsen, Georg Jacoby und Rudolf Biebrach das Angebot, mit Stars wie Ossi Oswalda, Mia May, Pola Negri, Henny Porten, Fern Andra, Lotte Neumann, Paul Wegener, Harry Liedtke und Emil Jannings. Im Vordergrund stand das Geschäft.

9 Kamera des Herstellers Gillon, Paris um 1914

Mit mechanischer Schiebeblende, umgebaut von Karl Hasselmann

Filmformat: 35 mm

Zeit des Übergangs

Nach dem 9. November 1918 kamen Filme ins Kino, die noch im Kaiserreich gedreht worden waren. Der gelbe Schein (D 1918, Regie Victor Janson, Eugen Illés) beklagte Verhältnisse im zaristischen Russland, das längst nicht mehr existierte. Zur Premiere von Carmen von Ernst Lubitsch am 20. Dezember des Jahres schien die Lage stabil, der Reichskongress der Arbeiter- und Soldatenräte hatte gerade mit großer Mehrheit den Weg zur parlamentarischen Demokratie frei gemacht. Madame Dubarry (Regie: Ernst Lubitsch), der zur Zeit der Französischen Revolution spielt, wurde im September 1919 uraufgeführt – da lagen die blutige Niederschlagung des Spartakusaufstands und der Münchener Räterepublik erst wenige Monate zurück. Dieser Film wurde zum ersten Auslandserfolg des deutschen Films nach Kriegsende, Pola Negri mit ihm zum internationalen Star.

10 Auf Probe gestellt

D 1918, Regie: Rudolf Biebrach

Plakat: Rolf Niczky

Sogenannte Aufklärungs- oder Sittenfilme profitierten von der kurzen Periode ohne geregelte Zensur. Richard Oswald realisierte, mit Beratung des Sexualforschers Magnus Hirschfeld, den ersten Spielfilm, der Homosexualität offen thematisierte, Anders als die Andern (D 1919). Die Kritik der Sittenwächter blieb nicht aus, der aufklärerische Impuls war verdächtig, die zensurfreie Zeit bald beendet. rr

Frühe Tricktechnik: Guido Seeber

Am Silvesterabend 1909 brachte die Deutsche Bioscop GmbH den kurzen Film Prosit Neujahr 1910! in die Kinos. Dieser Trickfilm, gestaltet von Guido Seeber (Drehbuch, Trick und Kamera), läutete ein Jahrzehnt ein, das für wichtige Innovationen in der Filmtechnik steht und in dem sich Produktionsbedingungen grundlegend veränderten. Das Medium Film wurde zur eigenständigen Kunstgattung, indem es eine komplexe technische und ästhetische Dramaturgie entwickelte, und Guido Seeber war einer der prägenden Gestalter dieses Wandels.

1 Prosit Neujahr 1910!

D 1909, Regie: Guido Seeber

Filmstreifen (Ausschnitt)

In Prosit Neujahr 1910!