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Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Filmwissenschaft, Universität Leipzig (Theaterwissenschaften), Veranstaltung: BRD Film der 50er und 60er Jahre, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Besucherzahlen der Lichtspieltheater erreichten in der direkten Nachkriegszeit später so nie wieder erklommene Höhen. Im Jahr 1946 besuchten 450 Millionen und im Folgejahr sogar 600 Millionen Zuschauer die verbliebenen Lichtspieltheater. Diese Beliebtheit schien auch in den Augen der alliierten Besatzungsmächte den Film, als massenwirksames Medium zur Umerziehung der ideologisierten deutschen Nachkriegsbevölkerung, schmackhaft gemacht zu haben. Dies ist so wichtig, da allein sie in der Nachkriegszeit die entscheidende Instanz darstellten. Die jeweiligen Kulturoffiziere entschieden, welche Filme in die Kinos kamen. Doch stellte sich den für die Lizenzierung zuständigen Kulturoffizieren nun die Frage, wie der Film in den erzieherischen Prozess eingeflochten werden könne? Dass der deutsche Film diese heikle Aufgabe nicht bewältigen konnte war anfangs sehr klar. So heißt es vorerst von oberster Stelle, „ In den nächsten zwanzig Jahren sei für die Deutschen gar nicht an Film zu denken! “ Denn er stand noch, wie unberührbar, im Schatten der propagandistischen und allein dieser Nutzung. Wie konnte die Bevölkerung wieder mit diesem sehr einflussreichen Medium konfrontiert werden? Diesen Fragen begegneten die vier Besatzungszonen auf unterschiedliche Weise. Die Nachzeichnung der Lösungsformen innerhalb der amerikanischen wie auch der sowjetischen Besatzungszone, mittels ausgewählter Beispiele, bildet den Untersuchungsgegenstand dieser Publikation. In näherer Betrachtung erwachsen aus dem Untersuchungshorizont, über den räumlich-zeitlichen Aspekt hinaus, Fragen an die Rolle des Drehbuchautors. Gerade die hier behandelten Filme, DIE MÖRDER SIND UNTER UNS (Wolfgang Staudte, 1946) und DER RUF (Fritz Kortner, 1948/49), verlangen aufgrund der Biographien ihrer Autoren, geradezu nach dieser speziellen Fragestellung. Ersterer dem Geiste eines auch in der NS-Zeit stets aktiven, doch System ablehnenden Filmschaffenden entstammend und im Fall Kortners die Frucht der Bewältigungsarbeit eines „Heimkehrers“. Die Frage nach autobiographischen Elementen innerhalb ihrer Werke stellt hier die Drehbuchautoren in ein besonderes Licht. Wie gestalteten diese Filmemacher ihre Werke? Natürlich interessiert auf formaler Ebene die künstlerischästhetische Umsetzung der Stoffe, zumal diese wiederum Rückschlüsse auf die ideelle Zielsetzung ermöglicht. So lautet die Frage präziser gestellt, welcher filmischen Mittel bedienten sie sich und mit welcher Wirkung? [c] Dirk Kuntze
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