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Mit "Der Duft von Ingwerkeksen" bezaubert Bestseller-Autorin Jodi Taylor mit einer stimmungsvollen, originellen Weihnachts-Geschichte voller englischem Flair und britischem Witz. Kombiniert mit einer XXL-Leseprobe aus Jodi Taylors Erfolgsroman "Draußen wartet die Liebe" schenkt dieses zauberhafte Spin-off allen Lesern des Romans ein Wiedersehen mit den charmanten Figuren und macht allen anderen Lust auf "Mehr": mehr von der resoluten Eselsdame Marilyn, mehr von Thomas, dem ganz besonderen Freund und Ratgeber, und mehr von Russel und Jenny und ihrer ganz und gar nicht alltäglichen Beziehung. Weihnachten steht vor der Tür auf der Frogmorton Farm – doch für Jenny und Russell wird es alles andere als eine besinnliche Zeit. Jenny erwartet ihr erstes Kind, eh eine aufregende Zeit im Leben junger Eltern. Außerdem möchte der örtliche Vikar die eigenwillige Eseldame Marilyn für das Krippenspiel ausleihen. Ob das eine so gute Idee ist? Nicht nur muss Jenny es schaffen, dass Marilyn für ihren großen Weihnachts-Auftritt präsentierbar aussieht (schwierig bei einem Tier mit einer ausgeprägten Abneigung gegen Bäder), nein, sie muss die resolute Eseldame auch irgendwie davon abhalten, die Jesus-Attrappe aus der Krippe aufzufressen. Zu allem Überfluss gerät Russell auch noch in ein Unwetter mitten im Moor – wird er es rechtzeitig zur Geburt schaffen, zu seiner geliebten Jenny zurückzukehren? Ein kostenloses Lesevergnügen, charmant, weihnachtlich und "very british"!
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Seitenzahl: 75
Jodi Taylor
Novelle
Aus dem Englischen von Alexandra Baisch
Knaur eBooks
Mit »Der Duft von Ingwerkeksen« bezaubert Bestseller-Autorin Jodi Taylor mit einer stimmungsvollen, originellen Weihnachtsgeschichte voller englischem Flair und britischem Witz. Kombiniert mit einer XXL-Leseprobe aus Jodi Taylors Erfolgsroman »Draußen wartet die Liebe«, schenkt dieses zauberhafte Spin-off allen Lesern des Romans ein Wiedersehen mit den charmanten Figuren und macht allen anderen Lust auf »Mehr«: mehr von der resoluten Eselsdame Marilyn, mehr von Thomas, dem ganz besonderen Freund und Ratgeber, und mehr von Russell und Jenny und ihrer ganz und gar nicht alltäglichen Beziehung.
Weihnachten steht vor der Tür auf der Frogmorton Farm – doch für Jenny und Russell wird es alles andere als eine besinnliche Zeit. Jenny erwartet ihr erstes Kind, eh eine aufregende Zeit im Leben junger Eltern. Außerdem möchte der örtliche Vikar die eigenwillige Eseldame Marilyn für das Krippenspiel ausleihen. Ob das eine so gute Idee ist? Nicht nur muss Jenny es schaffen, dass Marilyn für ihren großen Weihnachts-Auftritt präsentierbar aussieht (schwierig bei einem Tier mit einer ausgeprägten Abneigung gegen Bäder), nein, sie muss zudem die resolute Eseldame irgendwie davon abhalten, die Jesus-Attrappe aus der Krippe aufzufressen. Zu allem Überfluss gerät Russell auch noch in ein Unwetter mitten im Moor – wird er es rechtzeitig zur Geburt schaffen, zu seiner geliebten Jenny zurückzukehren?
Der Duft von Ingwerkeksen
Leseprobe: Draußen wartet die Liebe
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Und deshalb habe ich mich gefragt, Mrs. Checkland«, sagte der Vikar und beendete seine Einführung zusammen mit seiner zweiten Tasse Tee, »ob wir uns wohl Ihre süße kleine Eselin ausleihen dürften?«
Unsere Haushälterin Mrs. Crisp, die hinter ihm stand und gerade etwas auf dem Herd umrührte, drehte sich um. Erstaunt starrte sie herüber, ihr Mund öffnete sich, als wollte sie etwas sagen, doch dann fing sie meinen Blick auf und schwieg. Von ihrer Schöpfkelle tropfte es unbeachtet auf ihren sonst so makellosen Küchenboden.
An der anderen Seite des Küchentischs kämpften Kevin und Sharon noch immer mit dem chaotischen, sich den Dimensionen widersetzenden Gewirr, das unsere Weihnachtsbeleuchtung und die Lamettafäden während der elfeinhalb Monate, die sie unter der Treppe verstaut waren, kreiert hatten. Auch sie starrten ihn an. In der sich ausbreitenden Stille war das Schnarchen des auf dem Rücken liegenden Katers vor dem Herd laut und deutlich zu hören. Aus Rücksicht auf die religiöse Sensibilität des Vikars hatte Mrs. Crisp gewisse Körperteile mit einem wohl platzierten Geschirrtuch abgedeckt.
Keiner sagte etwas, und ohne dass es mich weiter überrascht hätte, wurde mir klar, dass ich wieder einmal gefragt war. Inzwischen ist Reden für mich fast schon okay. Nur ab und an ein leichtes Stottern, insbesondere, wenn ich müde oder aufgebracht war. Heute stellte die Überraschung meine Stolperfalle dar.
»Verstehe ich r-r-richtig, Mr. Wivenhoe, Sie w-w-wollen sich unsere E-E-Eselin ausleihen?«
Er stellte seinen Becher ab und lächelte mich an, dünnes weißes Haar lockte sich auf seinem Haupt, und er strahlte wie ein pausbäckiger Engel. »Genau das, Mrs. Checkland. Sie sagen es. Normalerweise gehen wir natürlich immer ins Eselzentrum, aber unsere Stammeselin, Jonquil, hat einen bösen Husten, also soll sie nicht nach draußen in die Kälte. Und dort haben sie uns dann geraten, doch mal bei Mr. Checkland nachzufragen. Seit Tagen versuche ich schon, ihn anzurufen, aber, herrje, er ist ja so ein beschäftigter Mann, nicht wahr, also dachte ich, ich komme vorbei und frage ihn persönlich, was ja auch sehr viel höflicher ist. Und hier bin ich. Und will Ihre Eselin ausleihen. Natürlich nur für einen Nachmittag. Und offen gesagt, nach dem … dem … Debakel letztes Jahr sind wir dankbar für jede Hilfe, die wir bekommen.«
Ich klammerte mich wie verrückt an einen Strohhalm. »Dem Debakel?«
Er seufzte, während Mrs. Crisp ihm Tee nachschenkte und ein weiteres Stück Zitronenkuchen vor ihm abstellte. »Ich gab mich geschlagen.«
»Wem oder was?«, wollte ich wissen, und mir fiel zu spät auf, dass das nicht gerade die taktvollste Frage im Universum war. Sollte man sich tatsächlich nach den Versuchungen eines Vikars erkundigen?
»Ich war von Anfang an dagegen, aber ich muss zugeben, sie hatten ganz gute Argumente, und ich habe wirklich gedacht, dass es eine jüngere Zuhörerschaft anziehen würde. Leider hat es aber natürlich nichts Derartiges gebracht.«
Perplex starrte ich ihn an. Nicht zum ersten Mal wünschte ich mir wirklich, mein Mann wäre da. Würde er ans Telefon gehen oder auch nur gelegentlich etwas Zeit zu Hause verbringen, dann müsste ich mich nicht um solche Sachen kümmern. Wir waren jetzt schon seit bald zwei Jahren verheiratet, und von Anfang an hatte Russell die ausgeprägte Angewohnheit entwickelt, niemals da zu sein, wenn man ihn brauchte. Ich war schwanger, verdammt noch mal. Ich sollte gemütlich zugedeckt daliegen, es warm und bequem haben, während man mir Tee und Kuchen brachte.
Ich wartete darauf, dass Thomas mir sagte, ich läge doch gemütlich zugedeckt mit Tee und Kuchen da und solle mich gefälligst zusammenreißen, aber natürlich tat er das nicht. Thomas war nicht mehr bei mir. Ich war auf mich allein gestellt.
Glücklicherweise klärte Kevin uns auf.
»Letztes Jahr wurde eine moderne Version des Krippenspiels aufgeführt, Mrs. Checkland. Mary hat das Kind in einem Bushäuschen zur Welt gebracht, die Schafhirten waren drei städtische Müllfahrer, und drei Obdachlose brachten die Geschenke, eine Dose Bohnen in Tomatensoße, ein Heftchen mit Lebensmittelmarken und einen Transformer.«
»Einen Transformer? Du meinst so was Elektrisches?«
»Nein, den Roboter. Sie wissen schon, die transformieren sich.«
»In was?«
»Ähm … in einen anderen Roboter.«
»Warum?«
»Das weiß ich nicht«, sagte er hastig, und ich wandte mich wieder dem Vikar zu.
»Ja«, sagte der traurig. »Es war ein kleines Desaster. Dieses Mal werde ich ganz bestimmt ein Machtwort sprechen. Wir werden ein traditionelles Krippenspiel aufführen.«
Erleuchtung nahte. »Mit einem traditionellen Esel.«
»Genau.« Er strahlte über meine Auffassungsgabe. »Und Ihr Nachbar, Mr. Braithwaite, steuert ein Schaf für die Schafhirten bei – und vielleicht sogar ein Lamm, dafür sei es noch ein bisschen früh, meinte er zwar, aber ich bin mir sicher, dass wir das große Los gezogen haben. Insbesondere mit Ihrer reizenden kleinen Eselin. Das hoffe ich zumindest. Letztes Jahr haben wir ziemlich viel Kritik geerntet.«
Der arme Mr. Wivenhoe. Er tat mir so leid, von allen Seiten von Gegnern belagert. Von der Pfarrgemeinde. Dem Bischof. Dem Frauenbund von diesem oder jenem. Den verschiedenen Gruppen für die Blumenarrangements. Den Müttern eines jeden kleinen Mädchens, das dieses Jahr die Jungfrau Maria spielen wollte. All diese dunklen Kräfte, die sich täglich über seinem unglückseligen Haupt zusammenbrauten. Jemand, der nicht in einem kleinen englischen Dorf lebt, konnte gar nicht verstehen, unter welchem Druck er arbeiten musste.
»Deshalb hoffe ich wirklich sehr, dass wir Ihre reizende kleine Eselin ausleihen dürfen …«
»Marilyn«, sagte ich.
»Ja. Was für ein hübscher Name für eine so hübsche Eselin. Ich bin mir sicher, sie wird der Star der Aufführung sein.«
Ich hätte ja eher gedacht, das Jesuskind sollte eigentlich der Star sein, doch ich schwieg.
»Sie w-w-wissen aber schon, dass sie so e-e-etwas noch nie zuvor gemacht hat?«, sagte ich, ganz der Meinung, dass er von vornherein über die tatsächlichen Gegebenheiten Bescheid wissen sollte.
»Das wird ganz einfach«, antwortete er und zeigte damit frohgemut eine beträchtliche Unkenntnis über Esel im Allgemeinen und Marilyn im Besonderen. »Sie muss einfach nur mit Maria und Josef den Gang hinuntergehen. Wir haben einen kleinen Stallbereich mit Strohballen errichtet. Hinter einem davon ist das Jesuskind verborgen. Im passenden Moment, vermutlich während wir das Lied ›Macht hoch die Tür, die Tor macht weit‹ singen, wird die junge Alison Maynard − sie spielt die Maria – das Kind hervorholen und in die Krippe legen. Die drei Schafhirten tauchen links auf der Bühne auf, zusammen mit ihren Schafen, und die drei Weisen aus dem Morgenland kommen von rechts.«
»Aber doch nicht etwa mit einem Kamel?«, fragte ich, höchst erschrocken angesichts dieser Möglichkeit.
»Grundgütiger, nein. Die traditionellen Geschenke sind in goldbemalten Teebüchsen.«
»Ich dachte, Fiona Braithwaite soll dieses Jahr die Jungfrau Maria sein«, sagte Sharon, noch immer damit beschäftigt, weitere Lamettafäden aus den hartnäckigen Klauen unserer altertümlichen Weihnachtslichterkette zu befreien. Sharon ist Mrs. Crisps Nichte. Sie und Kevin, unser Mann für alles, sind zusammen, seit sie zum Arbeiten nach Frogmorton kam und Kevin, der den Blick einfach nicht von ihr abwenden konnte, geradewegs in den Wassertrog gestolpert war. Mit Schubkarre und allem Drum und Dran.
Mr. Wivenhoe seufzte. Wie durch ein Wunder war sein Becher wieder leer. Ich musste wohl davon ausgehen, dass er seinen Tee durch Osmose aufsaugte.
»Es gab da so eine kleine … Rangelei … um die Rolle, und nach viel Diskussion stimmte Fiona zu, stattdessen die Rolle von Gabriel zu übernehmen.«
»Eine sch-sch-schwierige Rolle«, sagte ich.
»Ja«, meinte er unsicher. »In der Tat. Leider kam es zu Spannungen zwischen den beiden jungen Damen, vor allen Dingen deshalb, weil beide ihre Rolle als die wichtigste im Handlungsverlauf erachten.«
Das konnte ich mir gut vorstellen. Und der arme, liebenswürdige Mr. Wivenhoe stand kurz davor, eine dritte weibliche Darstellerin in diese explosive Mischung einzuführen.