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Der Fälscher ist ein aktuelles Buch: Die Mischung aus Gier, Beziehungsseilschaften bis in höchste Regierungsämter und klandestine Geschäfte, üben eine ungeheure Faszination aus. Das beweisen die Befragungen der Zeugen im Korruptions-Untersuchungsausschuss der Republik Österreich. So sie sich einer Aussage nicht entschlagen. Die Öffentlichkeit steht zum Teil fassungslos, entrüstet, lethargisch diesen "Enthüllungen" einer ungeheuren Chuzpe gegenüber. Die Dramaturgie des Verfalls, der Pathologie der Bereicherung, setzt sich in Szene. Die Aasgeier, wie sie Jean Ziegler beschreibt, sind dreist, rücksichtslos und verfügen über eine Verlogenheit, die ihresgleichen sucht. Aber das sind nicht die Themen, die Augustin interessieren. Mutmaßungen, Verdächtigungen, juristische Stunts und Verfolgungsrennen, Rostflecken und Dellen am Image, sind die Ingredienzien für seine Geschichten, die fesseln und den Leser nicht mehr loslassen. Nach drei Jahren liegt Augustin mit seinen Geschichten wiederum ganz oben auf dem Stapel der zu lesenden Bücher. Als literarischer Augenzeuge, beschreibt er Situationen des menschlichen Lebens und seine abgründigen Nuancen und hinterlässt den prickelnden Nachgeschmack der Selbstbetroffenheit.
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Seitenzahl: 128
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Hans Augustin
Geschichten für die Zeit danach
Hans Augustin, geboren 1949 in Salzburg, lebt seit 1976 in Tirol. Für seine literarische Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Kulturpreis der Stadt Innsbruck und der Stadt Salzburg sowie zwei Mal dem großen Literaturstipendium des Landes Tirol.
Gedruckt mit freundlicher Unterstützung
des BM:UKK und des Landes Tirol.
1. Auflage 2013
Kyrene Verlag Innsbruck-Wien
Alle Rechte vorbehalten
Satz & Korrektur: Joe Rabl
Umschlag: Carina Haberl
Printed in the EU
ISBN: 978-3-902873-20-0
eISBN: 978-3-902873-42-2
www.kyrene-verlag.com
Der Fälscher
Bei Rotlicht wird geschossen
Die Rückkehr
Eine Bilanz
Schlachthälften
Kugelrot
Haus auf Abwegen
Il Barbiere
Die Feuermalerin
Der Herzläufer
Engelmacherin
Hungerchoral
La petit mort
Kein Schiff also seit Wochen.
Die Verladekräne halten sich in seltsamer Starre aufrecht; die Lagerplätze der Holzhändler sind seit langem leer.
Obwohl es gegen Mittag geht, liegt die Dämmerung noch immer oder schon wieder über der Landschaft; vereinzelt Menschen in der Allee, die zum Hafen führt, fröstelnd, ihr Tier an der Leine, das inneren Zwängen folgend an die Bäume oder Lichtmasten drängt.
Seither gerät Kolja Schischlin, Vorstand eines überflüssig gewordenen Kontors einer Holzhandelskompagnie, in eine Art besonderer Wachheit.
Er stellt das riesige Warenvermerkbuch so auf, dass es beinahe das ganze, einzige Fenster verdeckt, dann horcht er eine Weile in den Raum hinein, bis der Lärm, der in seinen Ohren tobt, verebbt ist, prüft durch den schmalen Spalt der geöffneten Tür die Leere auf dem Platz vor der Baracke, schließt leise wieder, setzt sich, wischt mit dem Ärmel über den ganzen Tisch und weiß sich von jetzt an ungestört.
Die Tischlampe nach unten gezogen, entnimmt Kolja aus dem verborgenen, hinteren Teil einer Lade Mappe um Mappe, Schächtelchen um Schächtelchen, Etui um Etui. Alles wird geprüft. Die Federn, die Schäfte, die Tinten und Farben, die Lineale, Auswischtüchlein und Armbrettchen, die Pinsel, Schablonen, Okulare, Zirkel, die Fläschchen mit den Bleichen und den zu Skalpellen umgearbeiteten Rasierklingen und – die ruhige Hand.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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