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Diplomarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich BWL - Controlling, Note: 1,0, Wirtschaftsuniversität Wien (Institut für Unternehmensführung), Sprache: Deutsch, Abstract: Vorliegende Diplomarbeit analysiert, wie sich die Determiniertheit von Entscheidungen, die Manager im betriebswirtschaftlichen Kontext treffen, auf das Controlling auswirkt. Führungsverantwortliche, die nur durch ihre Gene und frühkindlichen Erfahrungen geleitet werden und somit keinen freien Willen besitzen, können in ihren Entscheidungen nur geringfügig beeinflusst werden. Somit scheint die Implementierung eines Controllingsystems obsolet. Die vorliegende Diplomarbeit entwickelt ein Controllingsystem, welches determinierten Entscheidungen Rechnung trägt. Im ersten Teil wird das Verhältnis von Controlling und Management im Allgemeinen untersucht. Das zweite Kapitel setzt sich mit dem Forscher- und Medizinerstreit hinsichtlich der Determiniertheit bzw. Indeterminiertheit von Entscheidungen auseinander. Im abschließenden Teil werden Charakteristiken eines Controllingsystems entwickelt, das die einzelnen Bereiche des Unternehmens auch bei determinierten Entscheidungen von Managern erfolgreich koordiniert. Ergebnis der Diplomarbeit ist, dass bei determinierten Entscheidungen ein Controllingsystem im Unternehmen implementiert werden sollte, das sowohl Managern in ihren Entscheidungen größere Freiheit zugesteht als auch den Schwerpunkt auf Koordination sowie den Aufbau eines Informationsnetzwerkes legt. Auf diese Weise können determinierte Entscheidungen von Managern dennoch teilweise beeinflusst werden.
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- Was bedeutet es für das Controlling und das Management,
zur Erlangung des akademischen Grades Magister rer. soc. oec.
Individuelles Diplomstudium Internationale Betriebswirtschaft und Chinesisch
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ZIELE UND ERGEBNISSE
Vorliegende Diplomarbeit analysiert, wie sich die Determiniertheit von Entscheidungen, die Manager im betriebswirtschaftlichen Kontext treffen, auf das Controlling auswirkt. Führungsverantwortliche, die nur durch ihre Gene und frühkindlichen Erfahrungen geleitet werden und somit keinen freien Willen besitzen, können in ihren Entscheidungen nur geringfügig beeinflusst werden. Somit scheint die Implementierung eines Controllingsystems obsolet. Die vorliegende Diplomarbeit entwickelt ein Controllingsystem, welches determinierten Entscheidungen Rechnung trägt.
Im ersten Teil wird das Verhältnis von Controlling und Management im Allgemeinen untersucht. Das zweite Kapitel setzt sich mit dem Forscher- und Medizinerstreit hinsichtlich der Determiniertheit bzw. Indeterminiertheit von Entscheidungen auseinander. Im abschließenden Teil werden Charakteristiken eines Controllingsystems entwickelt, das die einzelnen Bereiche des Unternehmens auch bei determinierten Entscheidungen von Managern erfolgreich koordiniert.
Ergebnis der Diplomarbeit ist, dass bei determinierten Entscheidungen ein Controllingsystem im Unternehmen implementiert werden sollte, das sowohl Managern in ihren Entscheidungen größere Freiheit zugesteht als auch den Schwerpunkt auf Koordination sowie den Aufbau eines Informationsnetzwerkes legt. Auf diese Weise können determinierte Entscheidungen von Mana- gern dennoch teilweise beeinflusst werden.
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ABBILDUNGSVERZEICHNIS
Abbildung 1: Begriffs- und Aussagenbildung als zyklischer Prozess ............17
Abbildung 2: Verantwortungsbereiche von Managern und Controllern.........25
Abbildung 3: Controllingsystem als Koordinationsfunktion............................29
Abbildung 4: Abgrenzung der Koordinationsaufgaben der Organisation
und des Controllings .............................................................................34
Abbildung 5: Einflussfaktoren auf deterministische Entscheidungen ............45
Abbildung 6: Vergleich von aktiven willentlichen Bewegungen des rechten Zeigefingers mit ähnlichen passiven Bewegungen..................50
Abbildung 7: Gehirnvergleich - Igel, Koboldmaki und Mensch .....................53
Abbildung 8: Aufgliederung der Hirnrinde in Funktionsfelder nach Kleist an der Innenseite der rechten Hemisphäre...........................................55
Abbildung 9: Lokalisation der Funktionen an der Großhirnrinde auf zytoarchitektonischer Grundlage nach Karl Kleist. ...............................57
Abbildung 10: Einflussfaktoren auf indeterministische Entscheidungen .......60
Abbildung 11: Selbst eingeleitete Handlung: Abfolge ...................................63
Abbildung 12: Entscheidungssystem nach deterministischer Auffassung ....75
Abbildung 13: Analoges Entscheidungssystem im Unternehmen unter Berücksichtigung determinierter Entscheidungen.................................76
TABELLENVERZEICHNIS
Tabelle 1: Gegenüberstellung Determinismus - Indeterminismus................66
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ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
aktual. aktualisierte
Aufl. Auflage
bearb. bearbeitete
BP Bereitschaftspotential
bzgl. bezüglich
bzw. beziehungsweise
ca. circa
CMA Gyrus cinguli anterior
d.h. das heißt
EEG Elektroenzephalogramm
EMG Elektromyogramm
engl. englisch
erg. ergänzte
erw. erweiterte
et al. et alii
etc. et cetera
f. folgende
ff. fortfolgende
Hg. Herausgeber
insbes. Insbesondere
MEG Magnetoenzephalogramm
msec Millisekunde
Nr. Nummer
o. ä. oder ähnliches
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Orig. Original
PK Planung und Kontrolle
S. Seite
sec Sekunde
SMA Supplementäre Motorische Area
u. und
u.a. unter anderem (Fließtext)
u.a. und andere (Bibliografie)
überarb. überarbeitete
unveränd. unveränderte
usw. und so weiter
vgl. vergleiche
Vol. Volume (engl.: Ausgabe)
vollst. vollständig
VP Versuchsperson(en)
W Zeitpunkt des Bewusstwerdens des Willens
z.B. zum Beispiel
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1. Einleitung 11
Besitzt der Mensch einen freien Willen? Oder bildet er sich nur ein, dass er frei entscheiden könnte? Werden also Willensentscheidungen nur im Gehirn, durch uns mehr oder weniger bekannte Aktionen, ausgelöst? Bilden wir uns dabei lediglich ein, eine Entscheidung frei getroffen zu haben? Sobald man über diese Fragen beginnt nachzudenken, erkennt man, welche weitreichende Bedeutung die Beantwortung in die eine oder andere Richtung hat.
Die Forschungsfrage in der vorliegenden Diplomarbeit ist daher, welche Auswirkungen eine mögliche Determiniertheit der Entscheidungen des Managements auf das Controlling hat. Können Manager von Controllern überhaupt erfolgreich unterstützt, koordiniert und kontrolliert werden, wenn sie ihre Entscheidungen nicht selbst treffen, sondern diese schon von Vornherein bestimmt sind? Falls dem so ist, welchen Sinn hat dann ein Controlling? Nehmen wir beispielsweise an, ein Unternehmensführer möchte eine bestimmte, risikoreiche Investitionsentscheidung treffen. Ist der Manager in seinem Willen und seinen Entscheidungen determiniert und generell von seinen Anlagen her risikofreudig, so wird er unter Umständen die Entscheidung unabhängig von den Warnungen des Controllers treffen. Da Controller dem Management grundsätzlich organisatorisch untergeordnet sind, wird ein Unternehmensführer den Controller zwingen können, „ihm diesen Business Case positiv zu rechnen“. Was würde daraus folgen? Controller hätten einen äußerst begrenzten Einfluss auf die Unternehmensführung. Ihre einzige Aufgabe wäre es, nur solche Informationen bereitzustellen, die im Einklang mit der schon vorher getroffenen Management-Entscheidung sind. Jede Art von Einflussnahme bliebe auf das gleichzeitige Einverständnis des Managements beschränkt.
Gerade weil seit der Beschäftigung des Autors mit Unternehmensführung oftmals das Gefühl entstand, Manager „machen sowieso, was sie wollten“
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1. Einleitung 12
und ließen es dann vom Controlling „schön rechnen“, ist die Frage, inwieweit Manager von Controllern beeinflussbar sind und welche Art von Controlling dafür am besten geeignet sein könnte, besonders interessant. Dies wird in der vorliegenden Diplomarbeit erörtert.
Das Ziel der vorliegenden Diplomarbeit ist zu zeigen, welche Auswirkungen die (mögliche) Determiniertheit der Entscheidungen (durch Genom und Umfeld) von Managern auf das Controlling hat. Es soll geklärt werden, welchen Sinn ein Controlling bei Determiniertheit der Entscheidungen hätte und wie es dazu angepasst werden könnte.
Erstes Nebenziel ist es, einen Überblick über die gängigsten Controlling-Konzeptionen in der Theorie zu erlangen. Das zweite Nebenziel umfasst das eingehende Verständnis des Mediziner- und Forscherstreits hinsichtlich des (In-)Determinismus von Willensentscheidungen und dessen philosophischen Hintergrund mit seinen Auswirkungen.
Kein Ziel ist es, ein Urteil darüber abzugeben, ob Menschen einen freien Willen besitzen oder nicht. Diese Frage bleibt der Medizin, der Psychologie und der Philosophie überlassen.
Die vorliegende Diplomarbeit gliedert sich in fünf Bereiche. Im ersten Teil werden nach einer kurzen Einleitung wissenschaftstheoretische Grundlagen (1.4.) der Diplomarbeit erklärt.
Hierauf wird Grundsätzliches zu Management und Controlling (2.) untersucht. Dabei wird zuerst auf eine Definition der beiden Begriffe (2.1.) Wert gelegt und in einem zweiten Schritt werden die verschiedenen Controlling- Konzeptionen (2.2.) untersucht. Schlussendlich wird ein vorläufiges Fazit
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1. Einleitung 13
(2.3.) bezüglich dieser beiden Funktionen im Unternehmen gezogen und so deren Anwendung innerhalb der folgenden Kapitel festgelegt.
Im dritten Teil wird ein Überblick über Streitfragen bezüglich Determinismus (3.1.), Indeterminismus (3.2.) und Zwischenpositionen (3.3.) gegeben. Die beiden ersten Unterkapitel weisen eine ähnliche Struktur auf; sie erklären den Prozess der Entscheidungsfindung, jeweils aus deterministischer und indeterministischer Sichtweise. Eine vorläufige Conclusio (3.4.) fasst die Ergebnisse zusammen und wirft Implikationen für weitere Kapitel auf. Die grundsätzliche Frage, ob der Mensch einen freien Willen besitzt, soll bewusst nicht beantwortet werden, da diese Frage sowohl aus philosophischer als auch medizinischer Sicht (noch) nicht eindeutig geklärt werden konnte.
Der vierte Teil erforscht das Verhältnis von Controlling und Management, falls Entscheidungen von Managern determiniert sind. Können solche Entscheidungen positiv beeinflusst werden? Welche Handlungsalternativen bestehen für das Controlling, um eine Unternehmen erfolgreich zu koordinieren? Zuerst wird erklärt, wie ein Controlling von determinierten Entscheidungen gestaltet sein könnte (4.1.). Das zweite Unterkapitel bezieht sich auf eine veränderte Unternehmensorganisation, die ähnlich dezentral und komplex wie das Entscheidungssystem nach deterministischer Auffassung aufgebaut ist (4.2.). Zuletzt werden Argumente für das Existieren von Controllingsystemen gegeben (4.3.).