Der Geheime  Christus-Orden - João Manuel da Silva Pereira - E-Book

Der Geheime Christus-Orden E-Book

João Manuel da Silva Pereira

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Beschreibung

Tauchen Sie ein in die mysteriöse und faszinierende Welt des geheimen Christus-Ordens, der mächtigen Erben der legendären Tempelritter. João Manuel da Silva Pereira enthüllt in diesem spannenden Werk die verborgenen Einflüsse und geheimen Machenschaften, die die Geschichte Europas und des Nahen Ostens nachhaltig prägten. Von den Ursprüngen im frühen 12. Jahrhundert bis hin zu den dramatischen Ereignissen, die den Niedergang des Templerordens markierten, bietet dieses Buch eine detaillierte und fesselnde Reise durch die Jahrhunderte. Entdecken Sie die unbekannten Verbindungen, die strategischen Allianzen und die tiefgreifenden politischen und wirtschaftlichen Netzwerke, die der Christus-Orden im Verborgenen spannte. Erfahren Sie, wie die Templer nicht nur als unerschrockene Krieger, sondern auch als geschickte Diplomaten und mächtige Finanziers agierten. Ihre Erben, der geheime Christus-Orden, setzten dieses Vermächtnis fort und beeinflussten entscheidend die großen historischen Wendepunkte. Mit umfassenden historischen Recherchen und packenden Erzählungen bringt João Manuel da Silva Pereira Licht in die dunklen Geheimnisse dieses einflussreichen Ordens. Ein unverzichtbares Buch für alle, die sich für die verborgenen Kapitel der Geschichte und die faszinierende Welt der Tempelritter interessieren.

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Seitenzahl: 131

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João Manuel da Silva Pereira

Der Geheime Christus-Orden

Die Erben der Templer formen die Geschichte

Ursprung und Gründung der Templer

Die historische und religiöse Landschaft des frühen 12. Jahrhunderts

Das frühe 12. Jahrhundert war eine Zeit tiefgreifender politischer und religiöser Umwälzungen in Europa und dem Nahen Osten. Die Kreuzzüge hatten eine neue Ära religiösen Eifers und militärischer Unternehmungen eingeleitet, die christliche und islamische Einflusssphären aufeinanderprallen ließen. Diese historische und religiöse Landschaft bildete den Nährboden für die Entstehung des Templerordens, eines der mächtigsten und geheimnisvollsten Ritterorden des Mittelalters.

Die religiöse Dynamik des frühen 12. Jahrhunderts lässt sich kaum überbetonen. Die Kreuzzüge waren in erster Linie durch religiösen Eifer motiviert, als Papst Urban II. im Jahr 1095 den Ersten Kreuzzug ausrief. Sein Aufruf an die Christenheit, das Heilige Land von muslimischer Herrschaft zu befreien, fand in ganz Europa Widerhall. Menschen jeden Standes, vom einfachen Bauern bis zum hochrangigen Adligen, begannen ihre Reise in das ferne Jerusalem. Der historische Kontext dieser Zeit ist entscheidend, um die Entstehung des Templerordens zu verstehen. Die Rolle der katholischen Kirche wuchs unaufhaltsam; sie war nicht nur eine spirituelle, sondern auch eine politische Macht in Europa.

Die Kreuzzüge veränderten aber nicht nur die religiöse, sondern auch die politische Landschaft Europas. Europäische Königreiche und Fürstentümer waren in einen ständigen Kampf um Macht und Territorien verwickelt. Der Erste Kreuzzug war in vielerlei Hinsicht eine Möglichkeit, diese internen Konflikte nach außen zu verlagern. Er bot eine Gelegenheit zur Eroberung neuen Landes und zur Stärkung der eigenen Autorität. Die religiöse Motivation und der politische Nutzen verschmolzen zu einem unentwirrbaren Knoten, der die Kreuzzüge antrieb. In diesem Kontext entstanden neue militärische und religiöse Formationen, wie etwa die Orden der Templer.

Der Erste Kreuzzug war von Erfolg gekrönt und führte 1099 zur Eroberung Jerusalems. Die Stadt kam unter christliche Kontrolle, es entstand das Königreich Jerusalem und weitere Kreuzfahrerstaaten in der Levante, wie die Grafschaft Edessa und das Fürstentum Antiochia. Diese neu geschaffenen christlichen Territorien sahen sich jedoch ständigen Bedrohungen von Seiten der muslimischen Mächte ausgesetzt. Die Wahrscheinlichkeit eines Angriffs war immer gegenwärtig und die Sicherung der Pilgerrouten sowie der heiligen Stätten erwies sich als große Herausforderung. Goetz von Jerusalem beschreibt die Atmosphäre dieser Zeit als eine der „ständigen Belagerung“, die eine neue Art militärischer Organisation erforderte (Goetz, 1998, S. 134).

Zu den Merkmalen dieser Periode zählte zweifellos auch die Sehnsucht nach spiritueller Erneuerung und Schutz. Die Kirche spielte eine zentrale Rolle in dieser Erneuerung. Der päpstliche Hof förderte aktiv Organisationen und Orden, die der Verteidigung des Glaubens dienen und die christliche Präsenz im Heiligen Land stabil halten konnten. „Die Idee, militärische Disziplin mit monastischer Geistigkeit zu verbinden, fand in dieser Zeit einen fruchtbaren Boden“, schreibt der Historiker Jean Richard (Richard, 1999, S. 203). Es war diese Verbindung, die zur Etablierung der Ritterorden führte, darunter der Johanniterorden im Jahr 1099 und bald darauf der Orden der Tempelritter.

Die kulturelle und intellektuelle Landschaft des frühen 12. Jahrhunderts war ebenfalls bemerkenswert. Es war eine Zeit des Wissensaustausches zwischen der christlichen und der islamischen Welt. In Städten wie Toledo wurden arabische Werke in die lateinische Sprache übersetzt, was zu einer Wiederbelebung des europäischen Intellekts führte. Viele der Kreuzzugsritter kamen in Kontakt mit der fortgeschrittenen Wissenschaft und Philosophie des Islams, was ihre Weltanschauung beeinflusste. Der Templerorden nahm diese kulturelle und intellektuelle Neugierde in sich auf und wurde oft als Brücke zwischen den beiden Welten gesehen.

Schließlich darf man die soziale Dynamik dieser Epoche nicht übersehen. Die mittelalterliche Gesellschaft war stark hierarchisch organisiert, und die Kreuzzüge boten viele Aufstiegsmöglichkeiten für die niederen Adligen und ungebundene Ritter, die in ihrer Heimat oft wenig Chancen auf Wohlstand oder Ehre hatten. Der Templerorden, durch sein Versprechen von Armut, Keuschheit und Gehorsam, bot diesen Männern eine Möglichkeit, sowohl ihre religiöse Hingabe zu erfüllen als auch militärischen Ruhm zu erlangen.

Zusammengefasst war das frühe 12. Jahrhundert eine Zeit des intensiven religiösen Eifers, politischer Intrigen und kulturellen Austauschs. Die Verschmelzung religiöser und militärischer Ziele sowie die Sehnsucht nach spiritueller und physischer Sicherheit schufen eine einzigartige historische Landschaft, in der der Templerorden entstehen und gedeihen konnte. Die Tempelritter waren nicht nur Produkte ihrer Zeit; sie prägten und wurden gleichzeitig von den kulturellen und politischen Strömungen dieser Ära geprägt.

Die Gründung des Templerordens: Hugo von Payens und seine Gefährten

Im Jahre 1119, inmitten der turbulenten Zeit der Kreuzzüge, entstand eine der bemerkenswertesten Bruderschaften des Mittelalters – der Orden der Tempelritter. Im Zentrum dieser wegweisenden Gründung stand ein bescheidener, aber entschlossener französischer Ritter: Hugo von Payens. Zusammen mit acht Gefährten legte er den Grundstein für eine militärische und spirituelle Gemeinschaft, die in den kommenden Jahrhunderten tiefgreifende Einflüsse auf die Geschichte Europas und des Heiligen Landes ausüben sollte.

Hugo von Payens, auch Hugo de Payns genannt, stammte aus einer adligen Familie aus der Champagne, einer Region in Nordfrankreich, die reich an historischer Bedeutung und militärischen Traditionen war. Über das genaue Geburtsjahr Hugos gibt es keine einheitliche Übereinstimmung; es wird jedoch allgemein angenommen, dass er um das Jahr 1074 geboren wurde. Frühzeitige Erwähnungen seiner Person finden sich in diversen Chroniken, unter anderem in der Chronik von Ordericus Vitalis, die Hugo als einen „ehrenhaften und frommen Ritter“ beschreibt.

Nach der dramatischen Eroberung Jerusalems im Jahre 1099 durch das christliche Kreuzfahrerheer unter dem Kommando von Gottfried von Bouillon, reisten viele Pilger auf teils gefährlichen Wegen in das Heilige Land. Die Reise dorthin war jedoch für die zahllosen Gläubigen mit immensen Gefahren verbunden: Räuberbanden und marodierende Truppen bedrohten ihre Sicherheit. Angesichts dieser prekären Lage entschloss sich Hugo von Payens, gemeinsam mit acht weiteren Rittern, eine Schutztruppe für die Pilger zu gründen. Diese Truppe sollte nicht nur militärischen Schutz bieten, sondern auch die spirituelle Mission der christlichen Kirche unterstützen.

Die neun Mitbegründer, unter denen auch Gottfried von Saint-Omer und Andreas von Montbard zu finden waren, schlossen sich zu einer kleinen, aber entschlossenen Gemeinschaft zusammen. Ihre Treue galt nicht nur dem Schwert, sondern auch dem Glauben. Sie gelobten Armut, Keuschheit und Gehorsam nach dem Vorbild der Benediktinermönche. Diese Gelübde fanden ihre Entsprechung in den religiösen Idealen der Zeit, die die Askese und das einfache Leben hochhielten. Der Historiker Simon Jenkins vermerkte: „Es war diese Mischung aus militärischer Disziplin und spiritueller Hingabe, die den Orden in den Augen der Zeitgenossen so einzigartig und attraktiv machte.“

Als Anerkennung ihrer Mission und ihres Einsatzes erhielten die Templer im Jahre 1120 die Zustimmung von König Balduin II. von Jerusalem, der ihnen zudem ein Quartier auf dem Tempelberg in Jerusalem zuwies. Ihre Unterkunft befand sich nahe der Al-Aqsa-Moschee, die damals als „Tempel Salomons“ identifiziert wurde – eine symbolträchtige und hoch bedeutende Stelle sowohl für Juden als auch für Christen. Diese symbolische Ortswahl prägte den Ordensnamen: „Pauperes commilitones Christi Templique Salomonici“ – Die Armen Ritter Christi und des Tempels Salomons.

Ihre symbolträchtigen Ziele und ihre strategische Position spielten eine bedeutsame Rolle für die wachsende Anerkennung und Unterstützung des Ordens. 1129, erst zehn Jahre nach ihrer Gründung, wurde der Orden auf dem Konzil von Troyes offiziell anerkannt. Dies war jedoch nicht ohne die wertvolle Unterstützung des einflussreichen Zisterzienserabts Bernhard von Clairvaux möglich, der ein leidenschaftlicher Verfechter der Templer war. Bernhard von Clairvaux, selbst eine der bedeutendsten religiösen Figuren des 12. Jahrhunderts, verfasste die „In Praise of the New Knighthood“, ein Werk, das die Ideale und Mission der Templer rühmte und sie als Modell christlicher Rittertugend darstellte.

Die Ordensregeln wurden streng an die benediktinische Disziplin angelehnt. Die Mitglieder führten ein zölibatäres Leben, trugen einfache, weiße Gewänder mit einem auffallenden roten Kreuz – das Symbol ihrer Hingabe und ihres Opfers. Ihre strenge Ausrichtung machte sie nicht nur zu furchterregenden Kriegern, sondern auch zu Symbolen der Tugend und des Glaubens.

Der Templerorden breitete sich in den folgenden Jahren rapide aus und zog Adelige und Ritter aus ganz Europa an. Ihre Einflussnahme erstreckte sich bald über militärische Angelegenheiten hinaus und umfasste immense wirtschaftliche und politische Dimensionen. Doch dies ist ein weiteres Kapitel in der faszinierenden und komplexen Geschichte der Tempelritter, die als schützende Ritter starteten und sich in eine der mächtigsten Institutionen des Mittelalters verwandelten.

Die initiale Gründungsausrichtung, die von einer schlichten Schutzfunktion für Pilger ins Heilige Land geprägt war, legte den Grundstein für die Entwicklung eines der einflussreichsten und mysteriösesten Ritterorden der Geschichte. Die visionäre Führung von Hugo von Payens und die Hingabe seiner Gefährten reichten aus, um ein Vermächtnis zu schaffen, das bis heute nachhallt und Historiker wie Romanciers gleichermaßen fasziniert.

Der Einfluss der Kreuzzüge auf die Entstehung des Templerordens

Die Kreuzzüge, jene epischen und blutigen Unternehmungen des Mittelalters, die das Abendland und den Orient für immer veränderten, bildeten den Siedekessel, aus dem der Templerorden hervorging. Im Jahr 1095 rief Papst Urban II. auf dem Konzil von Clermont die Christenheit zu einem Kreuzzug auf, um die heiligen Stätten in Jerusalem zu befreien. Diese Aufforderung kam in einer Zeit, in der Europa von religiösem Eifer und politischem Wandel geprägt war. Etwa vier Jahre später, im Jahr 1099, gelang es den Kreuzfahrern tatsächlich, Jerusalem zu erobern. Dies markierte den Anfang einer neuen Ära, in der die Verteidigung und Verwaltung der eroberten Gebiete die gesamte christliche Welt in Atem hielt.

Die Kreuzzüge setzten eine Völkerwanderung in Gang, bei der Tausende europäische Ritter, Adlige und einfache Gläubige ins Heilige Land strömten. Diese Reisen waren nicht nur gefährlich und kräftezehrend, sondern führten auch zu neuen Kontakten und Einflüssen zwischen den Kulturen des Westens und des Ostens. Die Kreuzfahrer trafen auf komplexe, urbane Gesellschaften mit weitreichenden Handelsbeziehungen und einer vielfältigen religiösen Landschaft. Sie wurden Zeugen von Reichtümern und architektonischen Wundern, die in ihrer Heimat unbekannt waren.

Die Notwendigkeit, diese neu gewonnenen Ländereien zu schützen, wurde schnell offensichtlich. Die Wege ins Heilige Land und die Pilgerstraßen in der Region wurden von Räubern und feindlichen Kräften bedroht. Es war kaum möglich, eine gesicherte Reise zu garantieren, und viele Pilger fielen Überfällen zum Opfer. In diesem unsicheren Umfeld entstand die Idee eines Ordens, der sich der militärischen Verteidigung der Pilger und der heiligen Stätten widmen sollte. Hier tritt der französische Ritter Hugo von Payens auf den Plan, dessen Vision es war, eine permanente militärische und religiöse Gemeinschaft zu gründen, um diese Aufgabe zu erfüllen.

Im Jahr 1119 gründete Hugo von Payens zusammen mit acht Gefährten den Orden der „Armen Ritter Christi vom Salomonischen Tempel“, bekannt als die Templer. Diese Gründung ist direkt auf die unmittelbaren Herausforderungen des ersten Kreuzzuges zurückzuführen. Die Templer sollten eine erste Linie der Verteidigung und Sicherheit für die Christen im Heiligen Land darstellen. Ihr Name leitet sich von ihrem ersten Hauptquartier auf dem Tempelberg in Jerusalem ab, dem vermeintlichen Standort des biblischen Salomonischen Tempels. Diese symbolträchtige Lokalisierung verlieh den neuen Rittern sowohl religiöse Bedeutung als auch die Aura des alten Testaments.

Der Einfluss der Kreuzzüge auf die Entstehung des Templerordens zeigt sich vor allem in der militärischen und religiösen Ausrichtung des Ordens. Die Kreuzzüge lehrten die Ritter die Notwendigkeit einer starken, disziplinierten Streitmacht, die nicht nur im Kampf geschickt, sondern auch dem Glauben tief verbunden ist. Die im Heiligen Land gewonnene Erfahrung prägt die kriegerischen und spirituellen Ideale der Templer: Mut, Hingabe und die Bereitschaft zum Märtyrertod. Diese Ethik, die im Feuer der Kreuzzüge geschmiedet wurde, differenzierte die Templer von anderen Ritterorden und machte sie zu einer einzigartigen Mischung aus Mönchen und Soldaten.

Das Konzept der „Milites Christi“ oder „Soldaten Christi“ gewann an Bedeutung und wurde durch die Templer verkörpert. Der berühmte Chronist Wilhelm von Tyrus beschreibt sie als „eine neue Art von Rittertum, bei der das alte Rittertum mit einer neuen Hingabe an das spirituelle Leben vereint wurde.“ Diese duale Identität erlaubte es den Templern, sowohl auf spiritueller als auch auf weltlicher Ebene Einfluss auszuüben.

Die Kreuzzüge trugen auch zur Verbreitung des Wissens bei und erweiterten den Horizont der europäischen Ritterschaft. Die Templer, die als Ortskundige agierten, brachten wertvolle Informationen und Kenntnisse nach Europa zurück. Trotz ihres militärischen Charakters waren die Kreuzzüge auch eine Gelegenheit für den Austausch wissenschaftlicher, medizinischer und technologischer Errungenschaften zwischen Ost und West. Die Templer, die häufig an den Frontlinien dieser Interaktionen standen, fungierten somit auch als Übermittler neuer Ideen und Technologien.

Hinsichtlich ihrer Struktur und Organisation spiegelten die Templer auch die Lektionen der Kreuzzüge wider. Ihre Kommandostruktur war militärisch effizient und stark zentralisiert, eine Notwendigkeit, um im komplexen und gefährlichen Umfeld des Heiligen Landes zu überleben. Die Templer entwickelten ein Netzwerk von Ordenshäusern und Burgen, die sowohl als militärische Stützpunkte als auch als ökonomische Zentren dienten. Diese geografische Verteilung schuf ein Netzwerk der Macht, das sowohl militärisch als auch finanziell beeindruckend war.

Zusammenfassend ist der Einfluss der Kreuzzüge auf die Entstehung des Templerordens nicht zu unterschätzen. Sie schufen die Bedingungen, die zur Geburt dieses einzigartigen Ordens führten, und formten seine Ideale, seine Struktur und seine Mission. Die Templer wären ohne den Anstoß und die Erfahrungen der Kreuzzüge kaum in der Lage gewesen, ihre Rolle als Verteidiger des Glaubens und als Pioniere mittelalterlicher Ritterlichkeit so wirkungsvoll zu erfüllen.

Die Frühzeit der Templer im Heiligen Land

Die Gründung des Templerordens: Ursprung und Hintergrund

Die Anfänge des berühmten Templerordens, offiziell bekannt als „Arme Ritterschaft Christi und des salomonischen Tempels“, reichen zurück in das frühe 12. Jahrhundert. Im Jahr 1119, wenige Jahre nach der erfolgreichen Übernahme Jerusalems durch die Kreuzfahrerstaaten, versammelte sich eine Gruppe fränkischer Ritter, angeführt vom französischen Ritter Hugues de Payens, um einen neuen Orden zu gründen. Die Gründung des Templerordens war tief in den religiösen, politischen und sozialen Kontext des Mittelalters eingewoben und sollte unerwartete, weitreichende Konsequenzen haben.

Die Hauptmotivation der ersten Templer bestand darin, die heiligen Stätten des Christentums zu sichern und die Pilger auf ihrem Weg in das Heilige Land zu schützen. Jerusalem war, damals wie heute, ein zentraler Punkt religiöser Verehrung und ein Knotenpunkt zahlreicher Pilgerfahrten. Die Kreuzfahrer, die zwischen 1095 und 1099 unter den Aufrufen von Papst Urban II zur Befreiung der Heiligen Stadt aufgerufen wurden, hatten das Ziel, Jerusalem von muslimischer Kontrolle zu befreien. Nach dem überwältigenden Erfolg dieses Unternehmens entstand jedoch das Problem der Sicherheit. Die Gebiete um Jerusalem waren gefährlich, und viele Pilger wurden während ihrer Reisen überfallen oder ermordet. Eine schützende Kraft war notwendig, und hier kamen die Templer ins Spiel.

Nachdem Hugues de Payens und seine Gefährten ihre Absichtserklärungen formuliert hatten, erhielten sie 1119 oder 1120 formalen Segen von König Balduin II. von Jerusalem. Laut der Chronik von Wilhelm von Tyrus erhielt die kleine Gruppe der Tempelritter Unterkünfte auf dem Tempelberg, innerhalb des Al-Aqsa-Komplexes, welcher im Volksmund als "Tempel Salomos" bekannt war. Diese Namensgebung gab später dem Orden seine prominente Bezeichnung. Balduin II stellte dem neuen militärischen Orden nicht nur Quartiere, sondern auch materielle Unterstützung zur Verfügung, was ihre Etablierung erheblich erleichterte.

Im Jahr 1129 fand ein entscheidendes Ereignis für die Anerkennung des Ordens statt. Beim Konzil von Troyes, das von Papst Honorius II. einberufen wurde und von den einflussreichen Kirchenführern unterstützt wurde, erhielt der Templerorden offizielle kirchliche Anerkennung. Der heilige Bernhard von Clairvaux, eine zentrale Figur der damaligen Kirche und Neffe eines der ursprünglichen Templer, Hugo von Champagne, unterstützte die Ritter in ihren Bemühungen. Bernhards Einfluss und seine leidenschaftlichen Schriften, besonders „In Praise of the New Knighthood“, halfen, den Orden in kirchlichen und adligen Kreisen zu legitimieren.

Die Tempelritter verschmolzen spirituelle Askese mit militärischer Effizienz. Ihre Regelwerke und Lebensweisen waren stark von den benediktinischen Regeln beeinflusst, insbesondere durch die Reformen des Cluny-Klosters. Jeder Ritter musste drei Gelübde ablegen: Armut, Keuschheit und Gehorsam. Trotz ihrer militärischen Tätigkeiten waren die Templer in ihrem täglichen Leben tief religiös, widmeten sich ausgedehnten Gebeten und religiösen Studien. Der heilige Bernhard beschrieb die Tempelritter als „eine neue Art des Ritters, bei der alte Ritterschaft und Mönchtum verschmolzen sind”.

Schon bald nach ihrer offiziellen Anerkennung florierte der Templerorden. Die militärische Notwendigkeit und der kirchliche Rückhalt gaben ihnen rasch wachsende Privilegien und Ländereien. Kreuzfahrer aus ganz Europa, inspiriert von Berichten über die unerschütterliche Frömmigkeit und den militärischen Eifer der Templer, spendeten Land, Reichtümer und auch ihre eigenen Dienste an den Orden.

Die historische Bedeutung der Gründung des Templerordens liegt sowohl in der Synthese von Mönchtum und Kriegertum als auch in der Gründung eines transnationalen Ritterordens, der sich zu einem autonomen politischen und militärischen Machtzentrum entwickelte. Während heutige Sichtweisen oft von Romantik und Mystik geprägt sind, bleibt unbestreitbar, dass die Gründung des Templerordens und seine Festigung als entbehrliche Schutzmacht der Pilger und heiligen Stätten im Heiligen Land eines der epochalen Ereignisse des mittelalterlichen Christentums war. Ihre Rolle war nicht nur religiös und militärisch, sondern auch stark sozioökonomisch geprägt – ein Thema, dem sich die nachfolgenden Kapitel dieses Buchs intensiver widmen werden.

Allianzen und Konflikte: Die Beziehung zu anderen Kreuzzugsorden

Die komplexe Landschaft der Kreuzzugsorden im Heiligen Land war geprägt von einer Vielfalt an Bündnissen und Rivalitäten. Als die Templer Anfang des 12. Jahrhunderts ihre Zentrale in Jerusalem errichteten, standen sie nicht allein in ihrem Bestreben, die christlichen Herrschaften gegen muslimische Eroberungen zu verteidigen. Neben den Templern existierten bedeutende Ordensgemeinschaften wie die Johanniter (auch bekannt als Hospitaliter) und die Deutschritter, welche parallel ähnliche Ziele verfolgten. Um die Beziehungen zwischen diesen Orden zu verstehen, müssen wir auf die unterschiedlichen – und oft sich überschneidenden – Missionen und Methoden der Organisationen eingehen.

Die Johanniter und die Templer: Eine Beziehung der Notwendigkeit