Der „imaginäre Opernführer“ im Werk Alexander Kluges - Ulrike Lehmann - E-Book

Der „imaginäre Opernführer“ im Werk Alexander Kluges E-Book

Ulrike Lehmann

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Beschreibung

Magisterarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Technische Universität Chemnitz (Institut für Germanistik, Medien-, Technik- und Interkulturelle Kommunikation), Sprache: Deutsch, Abstract: Spätestens seit seinem Mammutwerk „Chronik der Gefühle“ (2000) ist der Jurist, Historiker, Fernsehproduzent, Regisseur und Dramatiker Alexander Kluge auch als Autor zurück im kollektiven Bewusstsein der literarisch-interessierten Öffentlichkeit. Dabei umfasst sein Werk ein breites Themenspektrum (Geschichte, Soziologie, Literatur, Musikgeschichte, Psychologie, etc.), das der gebürtige Halberstädter oft bewusst fragmentarisch zwischen Fiktion und Wissenschaft aufarbeitet. An der Oper als „Kraftwerk der Gefühle“ hat Alexander Kluge als Sohn eines Opernarztes stets besonderes Interesse gezeigt. Die vorliegende Magisterarbeit untersucht daher sein Projekt, einen „imaginären Opernführer“ zu schaffen. Dieser stellt eine Art Konstrukt im Gesamtwerk des Autors dar, ist kein herkömmlicher, festgeschriebener Opernführer sondern ein flexibles, teils fiktives Puzzle aus Text-, Fernseh- und Theaterbausteinen. Kluges „imaginärer Opernführer“ soll neben bereits komponierten Werken auch solche verzeichnen, die den zukünftigen Erfahrungsgehalt unserer Zeit widerspiegeln. Dabei verfolgt der Autor eine „Entdramatisierung“ der Oper, um dem durch die Übermacht menschlicher Emotionen ausgelösten, meist tragischen Opernfinale eine glückliche Alternative entgegenzusetzen. Kluges Verständnis von der Oper als ein „Kraftwerk der Gefühle“, das seit Bestehen der Gattung den emotionalen Erfahrungsgehalt der Menschheit abbildet, ist hierfür entscheidend. Innerhalb der Magisterarbeit werden ausgewählte Texte aus den Bänden „Chronik der Gefühle“ (2000), „Herzblut trifft Kunstblut“ (2001) und „Die Lücke, die der Teufel lässt“ (2005) interpretiert und anhand ausgewählter inhaltlicher Kriterien dem „Imaginären Opernführer“ zugeschrieben. Dabei wird deutlich, wie Alexander Kluge die jeweiligen Opernlibretti („Tosca“, „Tristan und Isolde“, „Der fliegende Holländer“, etc.), literarisch verarbeitet und weiterführt, um seinem Ziel einer „Entdramatisierung“ der Oper näher zu kommen. Theoretische Grundlagen für die literarische Analyse bilden die Nähe der Gattung Oper zur Tragödie, die stilistischen Ausdrucksmöglichkeiten zur Affektdarstellung innerhalb der Gattung Oper sowie Kluges Affektbegriff. Ein Ausblick deutet Alexander Kluges Visionen von Oper im 21.Jahrhundert und zeigt Tendenzen der medialen Verarbeitung dieser Gattung auf.

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