Der Job - Zwei - Mirador - E-Book

Der Job - Zwei E-Book

Mirador

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Beschreibung

Die Switcherin Sabine reist mit Ihrem Herrn rund um den Globus und erlebt an außergewöhnlichen Orten ausgefallene BDSM-Spiele. Im Roman »Der Job – Eins« war sie u.a. in Russland, Italien, Griechenland und Japan. Doch die Geschichte geht weiter, die Reisen, und Sabines Ausbildung ist noch nicht beendet. Dieser zweite Roman führt Sabine zunächst in den Jemen und dann quer durch Nordamerika, bevor Sie wieder zuhause, in Hamburg landet. Welche Rolle spielt dieser geheimnisvolle BDSM-Zirkel bei Ihrer Reise? Was zunächst als Kurzgeschichte in einem Forum geplant war, wurde schnell zu einer abenteuerlichen BDSM-Fortsetzungsgeschichte, in der die Hauptfigur, rund um die Welt reist. Die Leser baten immer wieder um eine Fortsetzung und der Autor schrieb unermüdlich weiter. Die Abrufzahlen dieser Geschichte erreichten Dimensionen, dass man bei einem Buch längst von einem Bestseller sprechen würde. Nach und nach wurde diese Geschichte in Romanform gebracht und dabei stilistisch völlig überarbeitet. Insgesamt reicht das Material für mehrere vollständige Romane, von denen jeder in sich geschlossen und auch mit bisher nicht veröffentlichten Teilen ergänzt ist. Der hier vorliegende erste Roman »Der Job - Zwei« lädt Sie ein, Sabine auf Ihrer BDSM-Reise durch die Welt zu begleiten.

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Seitenzahl: 351

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Hinweis
Jemen
2 Atlanta
3 New Orleans
4 Texas
5 L.A.
6 Chicago
7 Kanada
8 Washington D.C.
9 Epilog
Weitere SM-Bücher:
Impressum

Mirador

Der Job – Zwei

BDSM Roman (Fetisch/Maledom/Femdom/Domina/Sklavin)

ISBN 978-3-945967-87-4

© 2020 Schwarze-Zeilen Verlag

www.schwarze-zeilen.de

Alle Rechte vorbehalten.

Die auf dem Cover abgebildeten Personen stehen in keinem Zusammenhang mit dem Inhalt dieses Buches!

Hinweis

Dieses Buch ist nur für Erwachsene geeignet, die sadomasochistischen Praktiken offen gegenüberstehen. Alle beschriebenen Handlungen erfolgen in gegenseitigem Einverständnis zwischen Erwachsenen.

Bitte achten Sie darauf, dass das Buch Minderjährigen nicht zugänglich gemacht wird.

Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind nicht beabsichtigt und rein zufällig.

Der Inhalt dieses Buches ist der Fantasie des Autors entsprungen. Die beschriebenen Handlungen sind nicht geeignet, diese nachzuspielen. Wenn Sie BDSM praktizieren, überschätzen Sie sich nicht, weder als Top (dominanter Part) noch als Sub (devoter Part). Handeln Sie immer nach dem BDSM-Grundsatz: Safe (sicher), Sane (vernünftig) & Consensual (einvernehmlich).

Im Internet gibt es Foren, in denen Sie als Anfänger Fragen stellen können, wenn Sie unsicher sind.

Viel Spaß beim Lesen dieses Buches.

Jemen

Es fühlte sich an wie ein Schlag mit einem heißen Handtuch, als wir in Sanaa aus dem Flugzeug stiegen, und ich war froh, dass wir schon nach wenigen Minuten in dem klimatisierten Flughafengebäude standen, wo uns Nora und einer ihre Brüder abholten.

»Gott was für eine Hitze. Das hält ja kein Mensch aus!« Stöhnte ich und spürte, wie mein Kreislauf leicht aus dem Takt geriet.

»Das nennst du heiß. Warte mal ab, bis wir im Hochland sind. Hier unten an der Küste ist das Klima eher kühl für diese Jahreszeit.« Mit diesen Worten empfing mich Nora und drückte mich herzlich an sich.

Während der Fahrt musste ich ihr von Japan erzählen und was ich mit Miko alles gekauft hatte. Wir schwatzten die ganze Zeit und merkten nicht, dass Robert neben uns bereits fest schlief, als wir mitten in der Nacht bei ihr zu Hause ankamen. Das Haus entpuppte sich als ein Palast, in dem sich orientalischer Flair mit der Moderne traf. Lange Teppiche zeigten die typischen Motive arabischer Kunst und daneben standen moderne Computer auf geschnitzten Möbeln der Antike. Diener in Landestracht holten unser Gepäck aus dem Wagen und überall waren Lampen angezündet, die das Gelände des Palastes erleuchteten. Trotz der späten Stunde wurden wir von Noras Eltern, Selime und Achmed, empfangen und besonders Robert und Achmed Khan ihr Vater, umarmten sich lang und innig. Es schien fast so, als würde er einen seiner Söhne empfangen. Die beiden hatten eine besondere Beziehung zueinander. Das spürte man deutlich. Wir verzichteten auf einen Imbiss und ich ließ mich von Nora sofort auf mein Zimmer bringen. Der Wetterumschwung machte mich ganz schön fertig.

Das Zimmer war ein Traum. Ein Bett mit angenehm kühler Seide bezogen und so groß das man Mühe hatte jemanden in den vielen Kissen und Polstern wieder zu finden. Ich fiel todmüde in die Kissen und Nora wies eine Dienerin an, mich auszukleiden. Ich spürte es kaum und schlief sofort ein. Nora weckte mich und wir gingen zum Frühstücken in den großen Saal des Palastes. Sie hatte mir ein Seidenüberwurf gegeben, der sich in der Hitze wunderbar tragen ließ, und wir aßen mir den Frauen des Anwesens. Robert und ihr Vater waren nicht zu sehen.

»Der Herr ist mit dem Gast aus Deutschland zu den Türmen gefahren. Sie lassen euch ausrichten, dass es länger dauern kann«, meldete ein Diener und reichte mir neuen Kaffee.

»Schön! Zu den Sendetürmen sind sie den ganzen Tag unterwegs. Das heißt, wir haben den Tag für uns. Was haltet ihr davon, wenn wir Sabine den Palast zeigen?«

Ich war mir allem einverstanden, was nichts mit einem Spaziergang da draußen zu tun hatte. Selime und Nora führten mich durch die Gänge. Die Mauern benötigten kleine Klimaanlage. Ihre genialen Baumeister hatten ein System aus dicken Wänden und einer Kühlung durch den Wind erschaffen, das es einem verwöhnten Mitteleuropäer wie mir ermöglichte, nicht andauernd von einer Ohnmacht in die andere zu fallen. Überall hingen Gemälde und sie zeigten Vorfahren der Familie, die von hier aus zum Teil über die halbe arabische Halbinsel geherrscht hatten. Viele Kunstgegenstände schmückten die mit überreichen Ornamenten versehenen Räume und ein Orientalist hätte hier sicher sein Eldorado gefunden. »Der Palast ist der Rest einer einst großen Festung aus den Jahren um 1000 herum. Jeder Herrscher hat ihn verschönert und er wurde nie erobert oder sonst wie zerstört. Selbst für den Jemen ist er ein Kleinod und die Regierung hat ihn als staatliches Kulturdenkmal bestimmt!« Sagte Selime und führte mich an der Hand wie eine Tochter. Sie war sehr nett und schien sehr besorgt wegen meiner Klimaempfindlichkeit. Ihr Leibarzt hatte mich untersucht und mir ein Mittel gegeben, das mir Erleichterung verschaffen sollte. In den Zimmern und Sälen des Palastes fühlte ich mich wohl. Diener umwieselten uns und ich trank reichlich von den Fruchtsäften, die sie mir brachten. Auf einem großen Balkon aßen wir zu Mittag und wir genossen die Aussicht über die Berge und die Stadt, die zu Füßen des Palastes lag. »Sieh mal da unten. Eine Hochschule. Mein Vater hat sie gegründet und sie steht vor allem den Frauen offen!« Beide Frauen waren sehr Stolz auf ihr Land und die Errungenschaften. Nora hatte noch drei weitere Geschwister. Zwei Brüder, die in Sana im Parlament saßen und eine Schwester, die bei den Vereinten Nationen arbeitete. »Hat deine Schwester auch deine Ambitionen?«, fragte ich leise.

»Ein bisschen bi und hin und wieder ein wenig Fesseln. Ganz auf der Linie der Familie ist sie nicht!«, lachte sie leise und flüsterte kurz mit ihrer Mutter. »Die Keller? Natürlich, wenn Sabine sie sehen möchte!« »Welche Keller?«, fragte ich vorsichtig. »Der Palast steht auf den Ruinen einer alten Festung. Wir haben Keller, die sehr tief in den Fels gegraben sind. Ich dachte mir, dass du sie vielleicht interessant finden könntest? Außerdem ist dort kühl« Nora ging voran und wir kamen in einen Raum, von dem ein Gang abging, der mit einer schweren modernen Stahltür verschlossen war. »Der Zugang zur Unterwelt!« Lachte Nora und gab eine Kombination in das Zahlenschloss ein. Die Tür schwang leise zur Seite. Ein kühler Hauch wehte uns entgegen und ich seufzte entspannt. Hier konnte ich es aushalten. Neonröhren blinkten auf und gaben einen Blick auf eine steile Treppe frei. Die Stufen waren breit und ausgetreten und ich zog mir die Schuhe aus, um die Treppe einigermaßen sicher herunterzukommen. Die Treppe endete vor einem langen Gang, von dem einige Holztüren abgingen. »Unser Weinkeller. Hinter jeder Tür liegen mehrere hundert Flaschen verschiedener Jahrgänge. Ich denke, der Keller ist soviel wert wie der gesamte Staatsschatz des Landes. Drei Gouverneure haben die Sammlung bisher angefüllt und dabei trinken wir kaum Alkohol«, lachte Selime und ging die Treppe weiter nach unten. Die nächste Ebene war offenbar sehr viel älter. Ein wenig Staub hing in den Ecken der roh behauenen Felsen und rostige Ringe und Ketten hingen hier und da an den Wänden. »Unser Privatkeller. Er wurde vor zweihundert Jahren angelegt!« Lachte Nora und drückte eine schön geschnitzte Tür auf. Selime folgte uns und wir betraten eine klassische Folterkammer. Streckbank, Käfige, Folterböcke und Fesselbetten standen sauber aufgereiht auf einem gefliesten Boden. Eine Feuerstelle stand an einem Ende des Raumes und Zangen und Schlaginstrumente aller Art hingen an den Wänden.

»Das ist unser Spielzimmer. Hier hat meine Mama mit uns Mädchen gespielt«, gluckste Nora und zog sich mit einem Griff ihr Hauskleid über den Kopf.

Ihre Mutter lockte sie mit dem Finger zu einem aufrechten Fesselbett und Nora hielt ihr die Hände bereitwillig hin. Selime legte breite Manschetten um die Hände ihrer Tochter und band sie im Stehen auf das Bett. Das Fesselbett war ein Rahmengestell, das mit einem grobmaschigen Netz versehen war, an das man in jeder Position angebunden werden konnte. Selime band Noras Beine an die Ecken des Bettes und spannte noch einmal die Fesselketten nach. Trotz der Kühle des Raumes wurde mir heiß. »Setz dich ruhig Liebes, oder sieh dich um. Ich gehe mich nur umziehen!« Noras Mutter verschwand, in einer Seitentür und ich lehnte mich gegen einen kaum kniehohen Käfig. Er war aus Edelstahl und seine Gitterstäbe waren fingerdick. Das Oberteil hatte verstellbare Streben und jetzt erkannte ich den Zweck des Instrumentes. Das Opfer musste in dem Ding knien. Der Kopf wurde oben durch die Streben gesteckt und gegen Zurückziehen gesichert. Ich stellte mir vor, dort zu hocken und hilflos den Folterungen der anderen zuzusehen.

Ein hölzernes Fass weckte meine Neugier. Man konnte es aufklappen und als ich das Innenleben sah, pfiff ich leise durch die Zähne. Kurze dünne Stahlstifte ragten ins Innere und wer auch immer dort drinnen steckte, würde bald denken, er wäre von Igeln umgeben. Das Fass steckte in einer Halterung und konnte mit einer Kurbel gedreht werden. »Ein böses Gerät«, fand ich und ging zu Nora, die sich in dem Rahmen bewegte. »Brauchst du etwas?« Fragte ich. »Nein, mir fehlt mir nichts. Aber wenn du mir einen Gefallen tun willst, dann nimm einen Ballknebel und binde mir den Mund zu. Meine Mutter findet Gefallen daran, wenn man schreit und hier unten trocknet mir dabei zu schnell der Mund aus!« Ich suchte einen geschmackvollen gelben Ballgag aus, der zwischen Noras Lippen glänzte wie eine eingeschaltete Taschenlampe. Ich zog die Riemen stramm und strich zum Abschluss mit der Hand ihren Rücken entlang. Sie grunzte leise und meine Hand folgte der Po-Furche bis tief zwischen die Beine. Noras Muschi tropfte und meine Finger fühlten den wässerigen Schleim ihrer Gier. Mein Mittelfinger teilte ihre Lippen und drang langsam, in sie ein. Nora stöhnte voller Wollust und ihr Hintern drängte sich gegen meine Hand, soweit es die Fesselung zuließ. Meine Fingerspitzen wanderten zum Ende der Spalte. Ich fühlte, wie der kleine Punkt unter ihrer Haut pulsierte. Nora kam auf Touren, aber ich zog mich zurück, um ihr nicht den Spaß vorweg zunehmen. »Nicht so schnell. Was würde deine Mutter sagen, wenn ich ihr den Spaß verderben würde?« Lachte ich. Selime erschien wie auf Stichwort, in einem raschelnden Traum aus vielen Lagen schwarzer Seide. Der Kragen war bis zum Hals geschlossen und plötzlich wirkte die so lieblich auftretende Frau, unnahbar und streng. Ja fast schon gefährlich. In der Hand schwang sie eine anderthalb Meter lange Hundepeitsche, die sie dreimal so laut in der Luft knallen ließ, dass ich jedes Mal zusammenzuckte. »Es ist lange her. Freust dich so wie ich Liebes?« Hauchte sie in Noras Ohr mit einer Stimme, die direkt aus den Tiefen der Hölle zu kommen schien. Das Ende des Marterinstrumentes strich langsam an Noras Rücken herunter und ich hörte sie in den Knebel stöhnen. Ihre Hände fassten die Ketten, die sie an den Rahmen banden, und strafften sie zusätzlich. Noras Muskeln spannten sich und in dem Licht glänzten sie wie ein Kunstwerk. Selime schlug unvermittelt zu und Noras Schrei drang mit gedämpftem Ton durch den Raum. Eine feine rote Linie zog sich exakt parallel zur Wirbelsäule hinauf. Noch dreimal pfiff die Peitsche durch die Luft und hinterließ auf den Millimeter genaue Linien neben der Ersten. Ihre Tochter stöhnte derweil in hilfloser Agonie in den Knebel. Selime war eine Meisterin mit der Peitsche und mir lief ein wohliger Schauer am Rücken herunter, bei dem Gedanken an Noras Stelle zu stehen. Sie hängte das Instrument an den Rahmen und strich mit der Hand über Noras Hintern. Ihr Finger schob sich langsam in ihren Anus und Nora bäumte sich stöhnend auf. »Du wurdest lange nicht dort besucht Liebes! Nicht wahr?« »Sabine sei so gut und gib mir bitte das Instrument dort!« Rief sie mir zu und weckte mich aus meiner Starre. Ich ging zu dem kleinen Tisch und reichte ihr den merkwürdig geformten Dildo. Er bestand aus poliertem Stahl und bestand aus vier Teilen, die mittels einer Stellschraube verbreitert werden konnten. Sie cremte Noras Rosette etwas ein und versenkte das Instrument mit sanftem Druck im Hintern ihrer Tochter. Die schob ihren Po dem Dildo entgegen und schrie in den Ball-Gag als ihre Mutter begann, an der Schraube zu drehen. Selime flüsterte ihr etwas ins Ohr und drehte mitleidlos weiter. Bis sich der Rücken vor Anspannung straffte. Nora fing zu toben an und schmatzte geräuschvoll in den Knebel. Die Ketten klirrten und ich hatte schon Sorge um sie, als Selime endlich aufhörte und die Peitsche wieder zur Hand nahm. Sie fügte den vier Linien vier weitere auf der anderen Seite zu, und wie ein Dirigent mit dem Taktstock zeichnete sie wie zum Unterstreichen ihrer Arbeit drei Striemen quer über den strammen Hintern. Aus Noras Po ragte der aufgespannte Dildo nur noch ein kleines Stück hervor und der Druck musste immens sein, denn ich konnte sehen, wie stark der Stahl ihre Öffnung geweitet hatte. »Ich werde noch den Stock nehmen, Liebes. Bleib so!«

Selime und kam zu mir. Trotz der angenehmen Temperatur in der Kammer war ich völlig verschwitzt. Der Anblick, wie Noras Mutter ihre Tochter bearbeitete, hatte mich heiß gemacht. Leise hechelnd lehnte ich an einem Pranger und schaute in Selimes freundliches Grinsen. »Na? Alles in Ordnung bei dir?« Ich war irgendwie nicht ganz bei mir, denn mir fiel außer einem fragenden Blick nichts Schlaues ein. Selime lachte leise und zeigte auf meinen Unterleib. »Deine Hand meine ich! Deine Finger sind kaum noch zu sehen!« Ruckartig zog ich die Hand aus meinem Schritt. Mit einer Mischung aus Peinlichkeit und Erschrecken legte ich sie wie ein ertapptes Kind auf den Rücken und schaute zu Boden. Selime streichelte mein Haar und lächelte mich an »Ich sehe, dass es dir Freude macht. Komm mit mir. Ich weiß, was zu tun ist!« Der Ton ihrer Stimme ließ trotz aller Liebenswürdigkeit keinen Widerspruch zu und ich ließ mich von ihr unter einen Haken führen, der von der Decke herabhing. Wortlos streifte sie mir das Kleid über den Kopf und legte eine steife Lederfessel um meine Hände. Ich ließ alles wortlos mit mir geschehen, so erregt war ich und es war mittlerweile egal, dass mir die Vorfreude im wahrsten Sinne des zwischen den Beinen herablief. Ein breiter Fesselriemen wurde um meine Beine gelegt und Selime hängte meine Hände an dem Haken ein, so das ich gestreckt vor ihr stand. Sie zog den Haken ein Stück in Richtung Decke und meine Füße verloren den Boden. »Ich sehe, dass du vor nicht allzu langer Zeit gezeichnet wurdest. Eine feine Arbeit. Hat es dir gefallen?« Fragte sie und ich gab mir Mühe zu nicken.

Gott machte die Frau es spannend. Ich wünschte, sie würde endlich anfangen. Ein Schweißtropfen lief zwischen meinen straffen Brüsten herunter. Wie gefallen sollte es mir noch? Ich sah, wie Nora in dem Rahmen stöhnte und mir einen Blick zu warf. Wollte sie mich warnen. Wenn, dann war es jetzt zu spät dafür. Ich war ihrer Mutter, die maliziös lächelte hilflos ausgeliefert. Selimes Finger zeichneten eine Linie von meinem Hals hinab bis zum Bauchansatz, der mich erschaudern ließ. »Fühlst du es auch? Es wird immer schlimmer, so dass es einen fast von innen zerreißt.«

Mit diesen Worten streichelte sie mit etwas Druck über meine Schamlippen und schob ihre Finger unter den Ring. Ich verlor fast die Beherrschung und warf zischend den Kopf in den Nacken. Wahnsinn, was für eine Folter. Vorsichtig fing sie an, den Ring zu drehen und ein leichter Schmerz in meiner Scham entwickelte sich mit Lichtgeschwindigkeit zu einer orgastischen Welle, die mir einen gequälten Lustschrei entlockte. Selime ließ von mir ab und verdrosch mich mit einem lederbezogenen Stock, bis ich völlig erschöpft und heiser vom Schreien in den Fesseln hing. Ich konnte sehen, wenn mein Körper sich in den Fesseln drehte und wie sie es genoss, mich brüllen zu hören. »Wunderschön. Du bist eine richtige Inspiration. Es macht Freude mit dir zu spielen!« Sie gab mir einen kleinen Schubs, der mich weiter taumeln ließ und ging zu Nora. Ich bekam nicht alles, mit was sie noch alles mit ihr anstellte, weil der vermaledeite Strick, an dem ich hing, die meiste Zeit dafür sorgte, dass ich mit dem Kopf in die andere Richtung sah. Ich konnte trotzdem erkennen, wie sie ihrer Tochter lange Nadeln ins Fleisch stach und mit den Köpfen spielte. Sie klemmte an die Schraube des Analdildos eine Elektrode und jagte Stromstöße durch Noras Körper, dass von den Spasmen ihres Körpers der Rahmen krachte und knirschte. Irgendwann machte sie uns los und brachte uns nach oben, wo ich neben Nora wie zerschlagen wieder aufwachte. Das war die härteste Session, die ich je erlebt hatte, und meine persönliche Grenze hatte sich wieder ein wenig weiter nach vorne verschoben. Wir blieben den ganzen Tag im Bett, und wenn wir wach waren, stöhnten wir lachend über unsere Wehwehchen und rieben den anderen mit der berühmten Hautsalbe des Zirkels ein.

Nach drei Tagen waren die meisten Spuren verblasst und auch Nora war wieder hergestellt. Robert war mit Achmed irgendwo im Landesinneren unterwegs und Nora lud mich zu einem Ausritt in die Berge ein. »Es wird dir gefallen. Wir reiten ganz früh, wenn die Sonne noch tief steht, und folgen den Schluchten in das Erekit-Tal. Dort gibt es ein Dorf, in dem alles noch so ist wie vor tausend Jahren. Es wird dir gefallen. Geschichte pur!« Wir genossen den Tag im Schwimmbad und ich erledigte im Palastbüro noch Mails und Anfragen für Robert. Mittlerweile konnte ich ziemlich selbstständig arbeiten und schickte in vier verschiedenen Sprachen Antworten übers Net. Selime saß am Abend mit uns beim Essen und war von ausgesuchter Liebenswürdigkeit. Sie erkundigte sich nach unserem Befinden und sprach über die Spuren, die sie hinterlassen hatte wie eine besorgte Ärztin. Irgendwie war sie ein bisschen merkwürdig. So als ob sie zwei Persönlichkeiten in sich hatte. Wie konnte sie einen derart misshandeln und hinterher so besorgt sein? Na ja. Man musste nicht alles wissen. Wir bestiegen die fertig gesattelten Pferde, als eben gerade die Sonne hinter den Bergen ein erstes Glühen zeigte, und ritten durch eine phantastische Landschaft. Schluchten und kleine Wasserfälle, die man diesem trockenen Flecken Erde gar nicht zugetraut hätte. Das »historische Dorf« sah wirklich aus wie aus tausend und einer Nacht. Häuser mit Lehmwänden, die oben so schief waren, dass ihre Giebel zusammenstießen, und Fensteröffnungen, aus denen bunte Teppiche wehten. Vor jedem Haus waren Marktstände aufgebaut, und überall standen Männer mir krummen Dolchen im Gürtel herum, die uns beobachteten. Die Sonne brannte unbarmherzig und wir banden die Tiere vor einem Café an. »Es gehört meiner Schulfreundin Aische. Sie ist eine echte Feministin und hat wahrscheinlich größten IQ, der in Arabien zu finden ist. Sie betreibt das Internetcafé, seit Robert es eingerichtet hat!« Es dauerte nicht lange und das Café füllte sich mit jungen Frauen und Männern die Nora alle von irgendwoher kannte. Während wie frühstückten, schwatzten sie und ich erfuhr vieles über Nora, das mich zum Lachen brachte. Sie hatten zusammen studiert, oder ihre Kindheit im Schloss zusammen verbracht und es war ein lustiges Wiedersehen. Nora versprach eine Party für alle zu geben und Stunden später konnte sie mir endlich das Dorf zeigen. Um einen Baum herum hockten einige Beduinen und handelten miteinander. Sie erinnerten mich ein bisschen an Piraten, mit ihren langen Krummsäbeln und den Patronengurten, die sie um die Schultern geschlungen hatten. Einer von ihnen rief uns etwas zu, aber Nora ignorierte die in einem mir unbekannten Dialekt gesprochenen Worte und zog mich in ein Teehaus. Während wir uns einen speziellen Tee gönnten, von dem Nora sagte, er würde - regelmäßig getrunken – die meisten Krankheiten verhindern, betrat ein Beduine den Raum und stellte sich vor unseren Tisch. Er wickelte sein Gesichtstuch ab und ein braunes hartes Gesicht kam zum Vorschein. Er trug zwei kleine schwarze Tattoos im Gesicht und grinste mich mit einer lückenhaften Zahnreihe an. Mit einer Stimme, die klang, als sei sie ein Reibeisen, sprach er ein paar Worte, aber Nora winkte gelangweilt ab und sagte zu mir: »Er heißt Kerak. Willst du sein Weib werden? Er gibt deinem Vater auch zehn Kamele und zwei trächtige Araberstuten bester Herkunft als Brautpreis?« Ich schaute geschmeichelt zum Tisch und schüttelte den Kopf. Nora lachte leise »Überleg es dir. Hier bei uns ist es ein Vermögen. Der normale Brautpreis sind zwei Kamele und ein Paar Ziegen.« »Nein danke. Sag ihm, ich fühle mich geehrt, aber ich habe schon einen Mann.« Das war zumindest nicht völlig gelogen. »Das stört die Beduinen weniger. Sie sind Frauenräuber und haben ihre ganz eigene Welt in der sie Leben«, lachte sie und übersetzte. Der Beduine erwiderte etwas und warf einen kleinen Beutel auf den Tisch. Zwei Edelsteine rollten in meine Richtung. »Er legt noch vier Diamanten drauf, aber das ist sein letztes Angebot!« Gott! Ich war ihm so viel wert? Die Steine waren so groß wie mein kleiner Fingernagel und sicher ein Vermögen wert. »Nein. Ich bin nicht zu haben!« Lachte ich. Der Beduine grabschte die Steine vom Tisch und fing an herumzubrüllen, bis Nora ruckartig aufstand und dem Wüstenkrieger eine Pistole in den Bauch drückte. Sie nahm ihm sein Gewehr ab und reichte es dem Teehausbesitzer. Dann begleitete sie ihn hinaus und rief ihm etwas offenbar wenig Freundliches hinterher. Ich hatte gar nicht mitbekommen, dass Nora eine Waffe trug, und schaute entsprechend erschreckt. »Ach die? Hier ist der Jemen. Wenn du auf die Welt kommst, legen sie dir bereits einen Dolch in die Wiege. Waffen gehören zu jedem Haushalt wie in Deutschland eine Kaffeemaschine!« Sie schob das Ding in ein verdecktes Holster unter ihrem Arm. »Und ich sehe das sie auch benutzt werden?« Erwiderte ich etwas irritiert und schaute sorgenvoll zur Tür, ob der Beduine wieder hereinkommen würde. »Was hast du ihm gesagt?« Ich trank meinen Tee aus. »Dass du nicht zu haben bist für so einen räudigen Sohn eines Kamelflohs. Und dass dein Vater für dich schon eine Herde von tausend Pferden angeboten bekommen hat, und er abgelehnt hat, weil er selber hunderttausend Pferde besitzt!« »Und das hat er geglaubt?« »Keine Ahnung: Aber bei den Beduinen ist der Besitz alles, und je höher der Wert der Habe, desto größer ist der Respekt, den man dem Besitzer entgegenbringt!«

»Und? Er wird mich jetzt mehr respektieren?«

»Kaum! Frauen haben bei den Beduinen keinen hohen Stand. Sie gelten wenig mehr als Ziegen. Das ist der Grund, warum sie meinem Vater hassen und alles zerstören wollen, was er für die Frauen aufgebaut hat!«

Ein Krieger kam herein, er beachtete uns gar nicht, sondern verlangte von dem Gastwirt das Gewehr, das dieser dem Beduinen entladen aushändigte. Ich dachte schon, dass der Ärger jetzt erst richtig losgehen würde, aber zwei Soldaten standen plötzlich neben der Tür und die Gruppe der Wüstenmänner galoppierte davon. Wir blieben bis zum späten Nachmittag und ritten in der untergehenden Sonne zurück.

»Sag mal? Deine Mutter? Steht sie ab und zu ein bisschen neben sich? Im Keller hatte ich irgendwie den Eindruck?«

»Wenn sie spielt, dann taucht sie in eine andere Welt ein. Das ist schon immer so gewesen. Aber sie ist auch eine ausgesprochene Genießerin, wenn es andersrum geht!«

»Sie ist auch Maso.« »Sie ist Papas Sklavin, auch wenn es kaum den Anschein hat. Die beiden tun es nur sehr selten, aber wenn liegt Ma tagelang in ihrem Zimmer und ist völlig fertig!« Die Schatten wurden länger, und wir ritten durch eine Schlucht, als Nora anhielt und sich umsah. »Hörst du? Da kommen Pferde!« Noch ehe wir uns in eine Felsennische zurückziehen konnten, wurden wir bereits von Beduinen umringt. Es waren die Krieger aus dem Dorf und trotz der Tücher vor den Gesichtern erkannte ich den Mann aus dem Teehaus wieder. Ein Gewehrlauf drückte in Noras Seite, und als sie die Waffe auf den Boden warf, stieß sie der Krieger roh aus dem Sattel. Ich verstand kein Wort von dem Geschrei der Beduinen und schrie sie in meiner Hilflosigkeit an. Doch sie ignorierten mich und rissen mir den Zügel aus der Hand. Nora war wieder aufgestanden und wollte zurück auf ihr Pferd, aber stattdessen schlug sie einer der Krieger mit dem Gewehrkolben nieder. Unter den Beduinen entstand ein hitziges Palaver. Ich nutzte die Gelegenheit und sprang vom Pferd, um nach Nora zu sehen, die ohnmächtig zwischen den Pferden lag. Sie blutete aus einer Platzwunde am Kopf und ich nahm sie in den Arm. Kerak packte mich roh am Arm und wollte mich hochziehen, aber ich trat ihm wütend gegen die Beine, so dass er mich losließ. Die anderen Reiter lachten hämisch. »Dir bringe ich noch Gehorsam bei Weib!« Zischte er in kratzigem Arabisch und riss mich an den Kleidern auf die Füße. Ich tobte und schaffte es, mich irgendwie loszureißen. Kerak lachte und hob die Arme, um mich erneut zu packen, als ich mich daran erinnerte, was mir ein Kellner in Hamburg einmal geraten hatte.

»Wenn sie dich nicht beachten und gerade glauben sie sind die Größten, dann tritt dahin, wo sie es gar nicht abkönnen«.

Als mein Fuß sein Ziel fand, klappte Kerak aufheulend zusammen und das Lachen der Beduinen war schlagartig beendet. Ein Seil flog durch die Luft und lege sich um meine Arme. Ein Ruck, und ich fiel auf dem Boden, wobei ich mir die Nase blutig schlug. Verzweifelt wollte ich auf die Beine kommen, aber plötzlich stand Kerak vor mir und der Hieb, den er mir versetzte, schickte, mich in die Dunkelheit.

Als ich wieder zu mir kam, lag ich quer über einem Pferd und mein Schädel pochte wie ein Hammerwerk. Ich spürte den säuerlichen Geschmack von Erbrochenem im Mund und fühlte mich hundeelend. Ein Krieger hielt das Pferd an und ich wurde richtig auf den Sattel gesetzt. Ein roher Lederriemen fesselte meine Hände an einen Ring und der Trupp zog weiter. Ich hatte Durst, aber die Araber reagierten nicht auf meine Worte. Ich suchte nach Nora und konnte sie erst entdecken, als die Beduinen eine Pause machten. Man hatte sie an ein Kamel angebunden und zerrte sie einfach hinterher. Ihr Hemd war zerrissen und sie hatte einen ihre Schuhe verloren. Ich konnte ihr nicht helfen. Die Beduinen gaben mir etwas Wasser und zogen dann tiefer in das Gebirge hinein, bis wir tief in der Nacht an einem Rinnsal lagerten. Ich wurde vom Pferd geholt und lief sofort zu Nora. Sie war ziemlich erschöpft und wir bekamen Wasser und einen grässlichen Brei zu essen, bevor sie uns fesselten. Sie banden uns an Hände und Füße zusammen und legten Stricke um unsere Beine und Hälse so das eine Flucht unmöglich wurde. »Was werden sie mit uns machen?«, flüsterte ich. »Diese Bastarde werden uns in die Wüste mitnehmen. Wenn sie erst die große Wüste erreichen, verschwinden sie so spurlos wie ein Wassertropfen im Meer!«

»Wird dein Vater keine Soldaten schicken?«

»Sicher, aber hier in diesen Felsen wird es schwer sein, uns zu finden. Die Pferde hinterlassen kaum Spuren auf den Steinen und sie haben unsere Tiere mitgenommen. Es kann sein, dass sie unser Fehlen erst Morgen bemerken werden!«

»Sie können uns doch nicht einfach entführen. Die Botschaften werden ...«

»Botschaften? Du hast Sorgen. Diese Beduinen haben keine Vertretung, mit der man verhandeln könnte. Ich sagte dir schon, dass hier anderen Gesetze gelten. Vergiss deine Wertvorstellungen vom Westen. Wenn mein Vater uns nicht retten kann, wird es hart werden!« Ich schluckte und wollte die letzte Frage gar nicht stellen, aber Nora antwortete auch so. »Sie werden uns als Sklaven verkaufen. Die Tochter eines großen Scheichs entführt zu haben wird sie in der Achtung der anderen Clans erhöhen. Und eine blonde Frau, wie du es bist, ist hier von großem Wert. Sie werden uns zu den geheimen Märkten im inneren der Wüste bringen, und wenn dieser Kerak dich einem mächtigen Scheich verkauft, wird er ein reicher Mann werden!«

»Und was werden sie mit dir machen?«

»Wenn wir Glück haben, verlangen sie Lösegeld und mein Vater wird es zahlen. Aber es kann auch sein, dass sie mich als Geisel behalten, um meinem Vater Zugeständnisse abzupressen. Dann werde ich vermutlich lange bei irgendeinem Nomadenstamm jenseits der Grenze leben - oder sterben!«

Mit der Hoffnung darauf, dass Achmed und Robert das niemals zulassen würden, schlief ich ein.

Am nächsten Morgen zogen wir in ein Schluchtensystem und der Hubschrauber, der über die Berge flog, hatte uns sicher nicht gesehen. Ich durfte reiten und Nora musste zu Fuß gehen. Den Beduinen machte es Freude, sie mit ihren Treiberstöcken zu traktieren, wann immer einer von ihnen an uns vorbeikam. Nur mich ließen sie in Ruhe.

Am Abend erreichten wir den Rand der Wüste und die Araber trieben uns die ganze Nacht durch den Sand. Als wir bei Morgengrauen im Schatten einer Düne anhielten, war Nora völlig erschöpft. Ich teilte meine Nahrung und das Wasser mit ihr, weil die Beduinen ihr nichts gaben, und schaute besorgt auf ihre Füße. Ihre leichten Reitstiefel waren zerrissen und morgen früh würde sie barfuß unterwegs sein. Nora ertrug die Strapazen mit stoischer Ruhe, und bevor sie uns wieder zusammenbanden, sprach sie mir Mut zu. Aber am nächsten Tag brach sie zusammen. Die Beduinen schlugen auf sie ein, um sie zum Weiterlaufen zu bewegen, und ich warf mich auf sie, um sie zu schützen.

Ein Paar schmerzhafte Hiebe trafen mich, ehe Kerak herbei kam und die Beduinen anschrie und auseinandertrieb.

»Sie kann nicht mehr weiter. Wir müssen rasten«, schrie ich.

»Wir reiten weiter. Wenn du meinst, dass sie nicht laufen kann, dann gib du ihr ein Pferd. Los hoch mit euch.«

Kerak fuchtelte mit seinem Stock und ich half Nora, mein Reittier zu besteigen. Ich ging bis zum Abend neben dem Tier her. Als wir schließlich anhielten, kippte ich völlig erledigt in den Sand.

Die nächsten Tage teilten wir uns das Tier, und auch wenn es sicher nichts Gutes bedeutete, freute ich mich, als wir eine Oase mit einigen Häusern erreichten. In der Oase waren viele Nomaden versammelt und Kerak wurde mit lautem Geheul begrüßt, als sich herumgesprochen hatte, wen er da mitgebracht hatte. Wir wurden gemeinsam in eine Hütte gesperrt. Der Raum war offenbar dazu gedacht, um Gefangene zu beherbergen. Ein Beduine legte uns schwere Halsringe aus Eisen um und schloss eine lange Eisenstange dazwischen. So konnten wir uns kaum berühren. Hände und Füße wurden ebenfalls in Eisen gelegt und mit einer schweren Kette an der Wand der Hütte verschlossen. Flucht war unmöglich. Wir waren nicht allein. Es waren noch zwei Frauen mit uns in der Hütte und ihnen war es offenbar nicht so gut ergangen. Eine hieß Tamara und stammte aus der Schweiz. Sie war allein mit dem Motorrad in der Wüste unterwegs und von den Beduinen geschnappt worden. Sie trug noch ihre Motorradhose und ein zerrissenes T-Shirt. Ihre Haut war verbrannt und sie schien große Angst zu haben. Sie war ebenso wie wir angekettet, und trug zusätzlich eine rostige Kette straff durch den Mund gezogen, um sie am Schreien und Jammern zu hindern. Als wir uns zu erkennen gaben, brach sie weinend zusammen.

Die andere Frau hieß Laetitia und stammte nach ihren Worten aus Griechenland. Man hatte sie vor Jahren mitten aus Riad, der Hauptstadt Saudi Arabiens entführt, wo sie mit ihrem Mann eine Firma der petrochemischen Industrie repräsentierte. Sie war schon so lange mit den Arabern unterwegs, dass sie vergessen hatte, wie lange und um was es ging, als man ihren Wagen anhielt und ihren Mann vor ihren Augen tötete. Sie war Sklavin der Beduinen und klärte uns über unsere nahe Zukunft auf.

»Morgen kommen die Shritis. Sie sind der letzte Clan und zusammen mit uns werden sie tiefer in die Wüste ziehen. Dort wird der Markt der Beduinen abgehalten und wie Tiere werden sie uns verkaufen!« Laetitia war früher einmal blond gewesen, doch heute zogen breite weiße Streifen durch ihre Haare. Sie sah wie eine alte Frau aus, obwohl sie kaum vierzig Jahre war. Sie sprach zum Teil mit sich selbst und völlig aus dem Zusammenhang. Die Zeit in der Gefangenschaft hatte sie irre gemacht.

Ich lehnte mich mit Nora an die Wand, und bevor uns der Schlaf übermannte, dachte ich daran, dass ich lieber sterben würde, als so zu enden. Zwei Tage blieben wir angekettet in der Hütte und auch Tamara wurde endlich die Knebelkette los. Sie sprach kein Wort Arabisch und Nora rief ihr zu, den Mund zu halten, denn der Beduine drohte ihr das Ding sofort wieder anzulegen, sollte sie jammern oder anfangen zu schreien. Wir bekamen eine schleimige Substanz in kleinen Schalen, von denen Nora meinte, dass es Couscous sei, und man besser nicht genau hinsehe, was die Araber da zusammen gekocht hätten. Wir wurden bei Morgengrauen losgemacht und Nora und ich wurden tagelang durch den glühenden Sand getrieben, bis wir eine Stadt aus Zelten erreichten, die im Schatten einer schroffen Felswand aufgebaut war.

Es war ein unbeschreibliches Durcheinander. Kinder liefen umher und andauernd schoss irgendwo ein Gewehr. Tamara und Laetitia sahen wir nicht wieder. Wir beide wurden von Kerak persönlich in ein Zelt gebracht. »Ihr bleibt hier. Wenn ihr fliehen wollt, kommt ihr nicht weit. Ihr werdet verdursten, oder was schlimmer ist, von uns innerhalb weniger Stunden gefunden werden. Und dann werdet ihr euch wünschen, gestorben zu sein!« Wir fügten uns und schliefen den Rest des Tages. Ein fetter Mann erschien in Begleitung von Kerak und musterte uns ausgiebig. Vor dem Zelt entwickelte sich zwischen den beiden eine hitzige Debatte, die ich nicht verstand. »Er ist der Versteigerer und er hat Angst. Diese fette Kröte hat erkannt, wer ich bin, und beschwört diesen Sandfloh gerade, mich gehen zu lassen.«

»Und?«

»Nein. Er wird uns verkaufen. Dollar und Gold sind ihm wichtiger. Außerdem sieht er es als persönliche Rache an, mich zu demütigen. Morgen fängt der Markt an, und du bist die Attraktion. Auch wenn es dir kaum ein Trost sein wird, aber sicher wirst du die Letzte sein, die man auf dem Block verkauft.«

»Was ist mit deinem Vater? Wird er nicht kommen?«

Ich spürte Verzweiflung in mir aufkeimen und kämpfte mit einem Kloß im Hals.

»Ich bin sicher, dass er alles mobilisiert hat, was möglich ist. Aber das hier ist die Wüste, und hier sind die Beduinen zu Hause. Dazu kommt noch, dass es fremdes Staatsgebiet ist. Die Miliz meines Vaters kann nicht einfach hier einmarschieren. Die Saudis sind sehr empfindlich, was das angeht, obwohl sie die Nomaden mittlerweile ebenso als Problem ansehen.«

Vor dem Zelt brüllten sich die beiden Männer an, aber wir blieben allein.

Ich träumte schwer in dieser Nacht. Ein Pferd zerrte mich durch den Sand hinter sich her und ein Araber trieb mich mit Stockhieben an. Ich war mit rostigen Ketten gefesselt und mir war, als würde ich in die ewige Dunkelheit marschieren.

Am Morgen trieb man Nora aus dem Zelt und brachte sie weg. Ich wollte protestieren, aber Nora wies mich auf Deutsch scharf zurecht und erinnerte mich daran, was sie mir am Anfang unserer Gefangenschaft gesagt hatte. Drei Frauen zogen mich im Beisein von Kerak aus und steckten mich in ein geschmackloses Kleid, das mit billigem Goldflitter durchwirkt war. Mein Gesicht wurde grell geschminkt und meine Haare besonders lange gebürstet, bis sie wie ein dichter Vorhang an meinem Rücken herunterhingen. Dann drehte sie eine Frau geschickt zusammen und mein Kopf verschwand unter einem Kopftuch, das nur meine Augen freiließ. »Du wirst einen guten Preis bringen. Mach keinen Unsinn, sonst ziehe ich dir die Haut an deinem rechten Bein ab, wo es keiner merken wird. Der Schmerz wird dich fast wahnsinnig machen, aber trotz dem behältst du deinen Marktwert!« Lachte er zynisch. Er winkte eine der Frauen und die zog ihr Gewand etwas in die Höhe, so dass ich einen Blick auf ein schrecklich entstelltes Stück Unterschenkel werfen konnte. »Ihr seid alle Tiere, aber du bist eine Bestie!« Sagte ich mutig und zog vorsichtshalber schon mal den Kopf ein, doch Kerak lachte nur. »Du hältst uns für Tiere? Wir haben schon Wissenschaftler gehabt, als ihr noch in Höhlen gelebt habt. Nur weil wir nicht so sind wie ihr, glaubt ihr über uns zu stehen? Ihr Europäer seid überheblich und krank. Ihr lebt in Häusern, die auch eure Gefängnisse sind, und eure größte Sorge ist, dass euch das Öl ausgeht, um morgen noch mit dem Auto in eine Fabrik zu fahren, wo man euch knechtet. Ich lebe mit dem Wind und der Sonne. Der Mond ist mein Begleiter und ich brauche nichts, was mir die Natur nicht geben kann!« »Aber du respektierst andere Menschen nicht!« »Ich respektiere den Mut und wahre Gläubige. Ihr Europäer seid schwach und feige. Es gibt nur Gläubige und Sklaven für uns. Das ist seit je her unsere Unterscheidung der Menschen, und sie hat unser Überleben in Freiheit gesichert!« »So kann nur ein Dummkopf reden!« Kerak hob blitzartig die Hand, doch ehe der Schlag mein Gesicht verunstalten konnte, hielt er inne und fletschte stattdessen die Zähne. »Das wirst du noch bereuen!« Er schrie die Frauen an, die sich sofort zerstreuten, und schob mich in die Hände eines alten Beduinen, der vor dem Zelt gewartet hatte. Er wand einen Strick um meine Hände und zog mich durch das Zeltlager hinter sich her. Kinder kreischten neben mir vor Freude und abenteuerlich aussehende Wüstenmänner sahen mir gierig hinter her. Etwas entfernt sah ich Nora vor einem Zelt im Sand hocken. Ihre Beine waren an die Brust gefesselt und über ihr stand eine ältere Frau und schlug sie mit einem Stock. Dabei kreischte sie, als ob sie die Krähen damit anlocken wollte. »Sieh sie dir an: Morgen werden wir ihre Nase durchstoßen und ihr einen Ring hindurch ziehen wie bei einem Ochsen. Dann wird sie an das Rad der Hirsemühle gekettet und kann sie drehen, bis ihr Vater das Lösegeld bezahlt und auf unsere Forderungen eingeht!« Ätzte Kerak neben mir. Ich konnte nicht anders und fing zu weinen an, über das Schicksal der Frau, dir mir zu einer echten Freundin geworden war. Ich schloss die Augen und hoffte, dass dieser Alptraum, den ich gerade durchlebte, bald zu Ende sein möge. Wir erreichten den »Block«. Der Wind war weniger geworden und die Sonne brannte jetzt unbarmherzig vom Himmel. Wie konnte man in dieser Hölle aus Sand bloß leben? Der Beduine fesselte mich neben anderen Frauen an ein Gerüst, das den Block stützte und ein großer Vorhang verbarg uns vor den direkten Blicken der Beduinen, die sich versammelten.

Die Versteigerung begann. Ich sah Tamara wieder. Sie hatten ihr die Kleidung weggenommen und sie in einen abgewetzten Tschador gesteckt. Ihr Gesicht war ebenso grell geschminkt wie meines und ihre Mine verriet, dass sie an der Grenze zwischen Wahnsinn und Selbstaufgabe stand. Als ihr »Kleid« etwas verrutschte, sah ich dicke Striemen über ihren Wadenbeinen. Sie wurde als Erste geholt und schrie dabei, als hätte sie den Verstand verloren. Auf dem Block erhielt sie drei kräftige Ohrfeigen, die sie verstummen ließ. Der Versteigerer pries ihre Qualitäten an und ein Kaufinteressent öffnete ihren Mund, um zu sehen, ob sie noch gesunde Zähne hatte. Jemand fasste ihr von hinten an die Brüste und der Fette schrie, dass sie noch jung sei und ihre Brüste viele Kinder ernähren könnten. Wie auf einem Viehmarkt. Ich ekelte mich.

Tamara wurde einem Araber übergeben, der ihr einen Strick um den Hals legte und sie wie eine Ziege gegen vierhundert Dollar in bar mitnahm. Die ganze Zeit über blieb sie ruhig und ich fragte mich, ob man ihr auch mit dem Hautabziehen gedroht hatte. Eine farbige Frau mit beträchtlichen Körpermaßen wurde nackt auf den Block geführt und an einen Pfosten gekettet. Sie zogen ihr die Arme so weit nach oben, dass nur noch ihre Fußspitzen den Boden des Blocks berührten, und schlugen sie mit einer Nilpferdpeitsche. Die Frau brüllte aus Leibeskräften und die potentiellen Käufer spendeten jubelnd Beifall. Sie wurde losgemacht und aufgefordert ihrem Peiniger die Füße zu küssen. Die Frau war total erledigt und kam den Befehl wie unter Drogen nach. Bevor sie zur Seite kippen konnte, wurde sie an den Haaren gepackt und von dem Versteigerer wieder aufgerichtet. Vom Kopf bis zu den Füßen verstriemt, ging sie für siebenhundert Dollar an einen Händler, der sie fast väterlich in eine Decke wickelte und wegführte. Die Versteigerung dauerte Stunden, denn es wurden auch wertvolle Pferde und Kamele feilgeboten. Zum Schluss jedoch wurden die Araber ziemlich unruhig und schrien, man solle endlich die »Goldene« anbieten. Damit war sicherlich ich gemeint und mein Herz krampfte sich zusammen. Ich entdeckte meine Religion wieder und betete still vor mich hin. Vor mir wurde gerade die Letzte, eine schwarze Frau versteigert. Sie hatte eine hübsche Figur und der Handel unter den Männern drohte in eine wüste Schlägerei auszuarten. Für tausend Dollar und einer mir unbekannten Zugabe wurde sie einem kleinen zahnlosen Mann übergeben, der sie in Richtung der Zelte schob. Es war sicher die einzige Art eine Frau für sich zu gewinnen, die ihm blieb, denn sein restliches Aussehen erinnerte stark an Viktor Hugos Quasimodo.

Der Block war leer und ich war das letzte »Objekt« und der Fette heizte jetzt die Männer mit großen Versprechungen über mich stark an. Unberührt sei ich und stamme direkt aus einem europäischen Königshaus. Kerak trat auf die Plattform und brüstete sich im Jubel der Beduinen mit seinem Raub. Er genoss es offenbar, der Held des Tages zu sein. Zum ersten Mal, seit ich ihn sah, grinste er, während er mich nach oben führte. Mir blieb vor Angst fast das Herz stehen, als ich die Meute von Arabern sah, die vor dem Block standen. Die meisten waren bis an die Zähne bewaffnet und wären da nicht ihre flatternden Gewänder gewesen, hätte man glauben können, es wäre eine Armee aufmarschiert. Der Fette band mich an den Pfahl, so dass man mich gut sehen konnte, und fing an, die Gebote aufzunehmen. Es war das Beschämendste, was ich mir vorstellen konnte. Von meiner Veranlagung her war ich devot, aber das hier war eine Form der Erniedrigung, die in mir nichts weckte, außer Ekel. Die ersten Beduinen stiegen auf das Podest, aber Kerak wachte eifersüchtig, dass niemand mir zu nahe trat. Ich war immer noch bis zu den Augen eingewickelt, und als das Geschrei immer größer wurde, legte der Fette zuerst mein Gesicht frei. Die Angebote überschlugen sich und vor dem Block