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Das "Must have" für jeden Naturfreund: Aufschlagen und sich mit dem KOSMOS-Farbcode schnell im Buch zurechtfinden. Das Bestimmen von 1.000 europäischen Tieren und Pflanzen gelingt mit den bis zu vier Abbildungen pro Art und der direkten Verknüpfung von Text und Bild ganz einfach. Verbreitungskarten zeigen, wo welche Tiere am besten zu beobachten sind. Viel Wissenswertes über die reinen Bestimmungsmerkmale hinaus machen diesen Naturführer zu einem lebendigen Begleiter. Empfohlen vom NABU.
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Seitenzahl: 579
Säugetiere
Vögel
Reptilien und Amphibien
Fische
Insekten und sonstige Wirbellose
Bäume und Sträucher
Blumen und Gräser
Farne, Moose, Algen, Flechten, Pilze
Impressum
Symbole und Abkürzungen
Der Kosmos Tier- und Pflanzenführer
Gesamtbearbeitung: Frank Hecker Dr. Volker Dierschke, Andreas Gminder, Frank Hecker, Dr. Wolfgang Hensel,
© Frank Hecker
Ob in freier Wildbahn, auf dem Land oder in der Stadt: Mit Sicherheit hat vor nicht allzu langer Zeit genau hier ein Säugetier Ihren Weg gestreift. Meist ungesehen und unerkannt huschen Maus, Marder und Waschbär durch menschliches Terrain – längst haben viele Wildtiere gelernt, dass in der Nähe menschlicher Behausungen Essbares nie weit, Jäger dafür umso weiter entfernt sind.
Nur selten stehen wir Tiere von Angesicht zu Angesicht gegenüber. Doch gänzlich unentdeckt bleiben sie nicht, zahllose Spuren verraten uns ihr meist nächtliches Tun. So zeigen nach einer verschneiten Nacht kreuz und quer den pulverigen Schnee durchziehende Wildtierfährten, wer hier unterwegs war. Spannende Geschichten erzählen uns Eingänge zu geheimnisvollen Erdbauten, gut versteckte Nester aus Moos, Halmen und Reisig, geplünderte Zapfen, aufgenagte Nussschalen, geschälte Bäume, gerupfte Vögel und beknabberte Äste.
Ungewöhnliche Tageszeiten versprechen außergewöhnliche Begegnungen. Wer seinen Rhythmus kurzzeitig dem der Wildtiere angleicht, der darf auf Überraschungen gefasst sein: Zur Dämmerzeit werden viele Säugetiere erst richtig munter. Mit Einbruch der Dunkelheit schlüpfen Fuchs und Dachs mit ihren Jungen aus Höhlenverstecken, Fledermäuse jagen Nachtfalter im fahlen Abendlicht, Igel durchwühlen raschelndes Laub nach Schnecken und Spinnen und Marder machen sich auf zur Mäusejagd.
Säugetiere
Alces alces (Paarhufer)
L 200–300 cm Gewicht 250–550 kg
© Frank Hecker
© Frank Hecker
© Frank Hecker
Wissenswertes
Während der Brunftzeit im Herbst kommt es zu heftigen Kämpfen zwischen rivalisierenden Elchbullen. Im Winter werfen sie ihr mächtiges Geweih ab. Im Frühjahr wird dann das neue Geweih gebildet, das bei Jungtieren zunächst stangenförmig ist. Das Schaufelgeweih eines kapitalen Elchbullen kann bis zu 2 m breit und über 20 kg schwer werden.
© Frank Hecker
Wichtige Merkpunkte
> größtes landlebendes Wildtier Europas
> lebt überwiegend einzelgängerisch
> liebt Wasser und badet und schwimmt gern
Vorkommen
Bewohnt große Wälder, Moore, Sümpfe und Seenlandschaften, im Winter auch in der Nähe menschlicher Siedlungen.
© Lang/Kosmos
Säugetiere
Rangifer tarandus (Paarhufer)
L 120–220 cm Gewicht 100–200 kg
© Frank Hecker
© Frank Hecker
Wissenswertes
Das Rentier ist die einzige Hirschart, die domestiziert wurde. Für den in Lappland (Nordnorwegen und Nordschweden) lebenden Volksstamm der Samen ist die Rentierzucht die herausragende wirtschaftliche Grundlage. Bei fast allen Rentieren Skandinaviens handelt es sich um gezüchtete Tiere. Wildrentiere leben in Europa nur noch in der norwegischen Hardangervidda, auf Spitzbergen und Grönland sowie in Teilen Finnlands.
© Frank Hecker
Wichtige Merkpunkte
> lebt in großen Herden
> Paarungszeit September und Oktober
> einzige Hirschart, bei der auch das Weibchen ein Geweih trägt
Vorkommen
Bewohnt die arktische Tundra, die subarktische Taiga, nordische Gebirgsgegenden und offenes Waldland.
© Lang/Kosmos
Säugetiere
Cervus elaphus (Paarhufer)
L 160–250 cm Gewicht 50–200 kg
© Frank Hecker
© Frank Hecker
© Frank Hecker
Wissenswertes
Im Herbst hallen die röhrenden Brunftschreie der Hirsche durch den Wald. Sie werben damit um die Weibchen: Wer am lautesten ruft, hat die besten Chancen. Zieht sich der Unterlegene nicht freiwillig zurück, kommt es zum Kampf, bei dem ein Hirsch versucht, den anderen mithilfe des Geweihs zu Boden zu drücken. Wer zu Boden geht, hat verloren, der Sieger darf sich mit allen Hirschkühen paaren.
© Frank Hecker
Wichtige Merkpunkte
> Brunftzeit im September und Oktober
> frisst Kräuter, Blätter und Baumfrüchte
> Hirsch wirft im Winter sein Geweih ab
Vorkommen
Bei uns gebietsweise in großen Wäldern mit Freiflächen, Heidegebieten und Mooren, mitunter auf Äckern und Wiesen.
© Lang/Kosmos
Säugetiere
Dama dama (Paarhufer)
L 120–180 cm Gewicht 50–130 kg
© Frank Hecker
© Frank Hecker
© Frank Hecker
Wissenswertes
Wie groß und wie schwer ein Geweih ist, hängt davon ab, wie alt und wie gut genährt der Hirsch ist. Im ersten Jahr sind es nur zwei einfache Stangen. Einmal im Jahr wirft der Hirsch sein Geweih ab. Kurz darauf fängt es wieder an zu wachsen und ist während des Wachstums von einer schützenden Basthaut überzogen. Jedes Jahr wächst das Geweih ein bisschen größer nach und ist nach etwa 100 Tagen fertig.
© Frank Hecker
Wichtige Merkpunkte
> Brunftzeit im Herbst
> wirft sein Geweih im April und Mai ab
> wird häufig in Parks und Gattern gehalten
Vorkommen
Bevorzugt lichte Laub- und Mischwälder mit angrenzenden offenen Wiesenflächen und Feldern.
© Lang/Kosmos
Säugetiere
Capreolus capreolus (Paarhufer)
L 100–130 cm Gewicht 12–25 kg
© Frank Hecker
© Frank Hecker
© Frank Hecker
Wissenswertes
Nachdem das Reh bei uns Ende des 18. Jahrhunderts schon fast ausgerottet war, gibt es gegenwärtig in Deutschland mit über 1 Million Tiere mehr Rehe als je zuvor. Grund dafür ist die Anpassungsfähigkeit des Rehs: Es ist imstande, in verschiedensten Lebensräumen dichte Bestände aufzubauen. So leben heute viele Rehe in Wäldern, aber auch in vielen sogenannten Offenlandlebensräumen; selbst in größeren Parks sind sie zu Hause und zählen damit zu den sogenannten Kulturfolgern.
© Frank Hecker
Wichtige Merkpunkte
> Brunftzeit („Blattzeit“) im Juli und August
> überwiegend dämmerungs- und nachtaktiv
Vorkommen
Bevorzugt deckungsreiche, klein strukturierte Landschaften und lichte Wälder, zur Nahrungssuche häufig auf Feldern und Wiesen.
© Lang/Kosmos
Säugetiere
Rupicapra rupicapra (Paarhufer)
L 110–140 cm Gewicht 15–45 kg
© Alfred Limbrunner
© Alfred Limbrunner
Wissenswertes
Die Gämse klettert in offenem und felsigem Gelände, wo sie Kräuter, Gräser, Knospen und Beeren frisst. Weibliche Gämsen leben mit ihren Jungen in großen Rudeln, der Bock lebt in kleinen Gruppen oder allein. Im Winter gesellen sich die Böcke zu den Weibchen und kämpfen mit kräftezehrenden Hetzjagden um deren Gunst.
© Alfred Limbrunner
Wichtige Merkpunkte
> erinnert an Ziegen
> Fell im Sommer hellbraun, im Winter dunkelbraun
> geschickter Kletterer
Vorkommen
In Hochgebirgen, eingebürgert in Mittelgebirgen wie Schwarzwald und Sächsischer Schweiz. Im Sommer oberhalb der Baumgrenze, im Winter meist darunter.
© Lang/Kosmos
Säugetiere
Capra ibex (Paarhufer)
L 100–160 cm Gewicht 40–120 kg
© blickwinkel/Gerth
© Frank Hecker
© Frank Hecker
Wissenswertes
Durch Überjagung wurde der Alpen-Steinbock Mitte des 19. Jahrhunderts fast ausgerottet. Nur im Gran-Paradiso-Nationalpark an der italienisch-französischen Grenze überlebten einige Herden. Von diesen aus wurde der Alpen-Steinbock in vielen Gebirgsregionen der Alpen wieder ausgesetzt und konnte sich erneut etablieren.
© Frank Hecker
Wichtige Merkpunkte
> klettert und springt an steilen Felsen
> Paarungszeit von November bis Januar
> frisst Gräser, Kräuter und Flechten
Vorkommen
In den Alpen oberhalb der Baumgrenze in 2500–3500 m Höhe. Im Winter an steilen, schneefreien Südhängen.
© Lang/Kosmos
Säugetiere
Sus scrofa (Paarhufer)
L 110–180 cm Gewicht 50–250 kg
© Frank Hecker
© Frank Hecker
© Frank Hecker
Wissenswertes
Das Wildschwein ist ein Allesfresser und hat sich in den letzten Jahrzehnten enorm vermehrt. So werden in Deutschland jedes Jahr einige Hunderttausend Wildschweine erlegt, ohne dass eine langfristige Abnahme zu beobachten wäre. Schneearme Winter und reichlich sprudelnde Nahrungsquellen in Form riesiger Maisäcker machen dem Dickhäuter das Leben leicht und sein reichhaltiger Nachwuchs gleicht Verluste rasch aus.
© Frank Hecker
Wichtige Merkpunkte
> Stammform des Hausschweins
> Paarungszeit von November bis Januar
> Weibchen und Jungtiere leben im Familienverband („Rotte“)
Vorkommen
Bevorzugt in feuchten Mischwäldern, zunehmend auch in Siedlungsnähe. Zur Nahrungssuche häufig auf Feldern.
© Lang/Kosmos
Säugetiere
Ursus arctos (Raubtiere)
L 170–250 cm Gewicht 80–250 kg
© Frank Hecker
© Eckhard Mestel/Hecker
© Eckhard Mestel/Hecker
Wissenswertes
Der Braunbär wurde bis Ende des 19. Jahrhunderts in den Alpen ausgerottet. Die heute in den Alpen beheimateten Bären sind Einwanderer aus Nachbarländern oder Abkömmlinge von Auswilderungsprojekten. Der Braunbär frisst überwiegend Wurzeln und Früchte, außerdem Kleinsäuger, Insekten, Würmer, Schnecken und Aas, nur gelegentlich vergreift er sich an unbewachtem Weidevieh.
© Frank Hecker
Wichtige Merkpunkte
> verschläft den Winter in Höhlen
> unser größtes Landraubtier
> lebt als Einzelgänger
Vorkommen
Ursprünglich in großen, unterwuchsreichen Wäldern, vielerorts durch Verfolgung in unzugängliche Gebirgsregionen zurückgedrängt.
© Lang/Kosmos
Säugetiere
Canis lupus (Raubtiere)
L 100–150 cm Gewicht 25–60 kg
© Frank Hecker
© Frank Hecker
Wissenswertes
Verhasst, gnadenlos verfolgt und gejagt, war der Wolf in weiten Teilen Europas und speziell in Deutschland ausgerottet worden. Aber es gibt sie wieder: frei lebende Wölfe in Deutschland. Ausgehend von den Grenzregionen zu Polen, Tschechien und in den Alpen kehren die Wölfe wieder in ihre einstigen Lebensräume in Deutschland zurück.
© Frank Hecker
Wichtige Merkpunkte
> lebt in Familienrudeln von bis zu 10 Tieren
> Paarungszeit von Dezember bis März
> Stammform des Haushundes
Vorkommen
In größeren, lockeren Wäldern, in einsamen Steppen-, Tundra- und Moorgebieten und in unzugänglichen Gebirgsregionen.
© Lang/Kosmos
Säugetiere
Lynx lynx (Raubtiere)
L 80–130 cm Gewicht 15–30 kg
© Frank Hecker
© Frank Hecker
© Frank Hecker
Wissenswertes
Wie Braunbär und Wolf wurde auch der Luchs in der Vergangenheit stark verfolgt und in Westeuropa fast ausgerottet. Heute wandern Luchse aus angrenzenden Siedlungsgebieten wieder ein oder wurden durch gezielte Wiederansiedlungsprojekte gefördert. Aktuell sind unter anderem die Alpen, der Jura, die Vogesen, der Harz, das Fichtelgebirge und der Bayerische Wald von Luchsen besiedelt.
© Frank Hecker
Wichtige Merkpunkte
> größte europäische Katze
> lebt einzelgängerisch, versteckt und heimlich
> Paarungszeit im Frühjahr
Vorkommen
Ungestörte, ausgedehnte Wälder mit dichtem Unterholz und deckungsreiche, felsige Regionen, im Gebirge bis auf 2500 m Höhe.
© Lang/Kosmos
Säugetiere
Felis silvestris (Raubtiere)
L 45–80 cm Gewicht 4–10 kg
© blickwinkel/W. Layer
© Frank Hecker
Wissenswertes
Die Nahrung – hauptsächlich Wühlmäuse – wird entweder pirschend oder im geduldigen Ansitzen erbeutet. Wildkatzen wurden im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts durch intensive Bejagung nahezu ausgerottet. Die Bestände erholen sich davon nur langsam, da es mittlerweile vielerorts an ungestörten Rückzugsgebieten fehlt, sodass die Wildkatze als stark gefährdete Art eingestuft werden muss.
© blickwinkel/W. Layer
Wichtige Merkpunkte
> sehr ähnlich wildfarbenen, getigerten Hauskatzen
> überwiegend nachtaktiv
> Paarungszeit im Februar und März
Vorkommen
Bewohnt urwüchsige Wälder sowie deckungsreiche Gebüsch- und Felslandschaften.
© Lang/Kosmos
Säugetiere
Procyon lotor (Raubtiere)
L 40–70 cm Gewicht 5–10 kg
© blickwinkel/Lenz
© Frank Hecker
Wissenswertes
Der Waschbär ist ursprünglich in Nordamerika beheimatet. Seit Mitte des letzten Jahrhunderts hat er seinen Siegeszug durch Mitteleuropa angetreten, nachdem Tiere ausgesetzt wurden oder aus Wildgehegen und Pelztierfarmen entkommen konnten. Er ist ein sogenannter Allesfresser und ernährt sich von Mäusen, Vogeleiern, Insekten, Fischen, Getreide, Beeren und Obst.
© Frank Hecker
Wichtige Merkpunkte
> nacht- und dämmerungsaktiv
> tagsüber meist in Baumhöhlen versteckt
> Paarungszeit Januar bis März
Vorkommen
Bewohnt Laub- und Mischwälder mit Baumhöhlen, möglichst in der Nähe von Gewässern. Auch im Siedlungsbereich.
© Lang/Kosmos
Säugetiere
Vulpes vulpes (Raubtiere)
L 50–90 cm Gewicht 4–9 kg
© Eckhard Mestel/Hecker
© Frank Hecker
© Frank Hecker
Wissenswertes
Der Fuchs verfügt über hervorragende Sinnesorgane: Er kann auch während der Dämmerung sehr gut sehen. Mit seinen Tasthaaren an der Schnauze spürt er selbst kleinste Bewegungen im Gras. Er ist in der Lage, Mäuse durch eine 30 cm dicke Schneedecke oder auch auf dem Boden kriechende Regenwürmer zu hören. Und wie bei allen Hundeartigen ist der Geruchssinn besonders gut ausgebildet.
© Frank Hecker
Wichtige Merkpunkte
> überwiegend dämmerungs- und nachtaktiv
> Paarungszeit im Januar und Februar
> frisst Mäuse, Kaninchen, Vögel, Insekten, Würmer, Beeren
Vorkommen
Ursprünglich ein Waldbewohner, heute in fast allen Lebensräumen der Küste bis zum Hochgebirge, sogar in Großstädten.
© Lang/Kosmos
Säugetiere
Meles meles (Raubtiere)
L 60–80 cm Gewicht 10–20 kg
© Frank Hecker
© Frank Hecker
© Frank Hecker
Wissenswertes
Ein mittelgroßer Dachsbau erstreckt sich unterirdisch über mehrere Etagen und hat mehr als 10 Ein- und Ausgänge. Von Fuchsbauen ist er leicht zu unterscheiden, denn beim Dachs führt stets eine Rutsche in den Bau hinab. Zwischen den Eingängen sind richtige Dachsstraßen und auch Toilettengruben der reinlichen Tiere zu finden. Dachsburgen werden über mehrere Generationen weitervererbt und oft von mehreren Tieren bewohnt.
© Frank Hecker
Wichtige Merkpunkte
> dämmerungs- und nachtaktiv
> Allesfresser: Kleinsäuger, Frösche, Insekten, Eier, Pilze, Beeren, Eicheln, Wurzeln und Aas
Vorkommen
Weit verbreitet und meist häufig in Wäldern, deckungsreichen Feldgehölzen und breiten Hecken.
© Lang/Kosmos
Säugetiere
Lutra lutra (Raubtiere)
L 60–90 cm Gewicht 6–12 kg
© Frank Hecker
© Frank Hecker
Wissenswertes
Der Fischotter ist bei uns selten, nachtaktiv und scheu. Ihn jemals in freier Wildbahn zu Gesicht zu bekommen, ist schon ein außerordentlicher Glücksfall, eher wird man seine Spuren finden: Die Pfotenabdrücke mit den Schwimmhäuten zwischen den Zehen sind unverwechselbar. Er gräbt Erdhöhlen in Uferböschungen, deren Eingänge meist Unterwasser liegen. Er ist ein hervorragender Schwimmer und kann bis zu 8 Minuten tauchen.
© Frank Hecker
Wichtige Merkpunkte
> Revier 2,5 bis 20 km Uferlänge
> frisst Fische, Krebse, Muscheln, Schnecken und Mäuse
Vorkommen
An naturnahen Flüssen und Bächen, Seen und Sümpfen mit reichhaltigem Fischangebot.
© Lang/Kosmos
Säugetiere
Martes foina (Raubtiere)
L 40–50 cm Gewicht 1–2 kg
© Frank Hecker
© Frank Hecker
Wissenswertes
Der Steinmarder bewohnt gern Dachböden, wo er nachts herumpoltert und Isoliermaterial annagt. Gefürchtet ist er als „Automarder“, der Bremsschläuche und Kabel im Motorraum parkender Autos zerbeißt. Der Steinmarder erbeutet Mäuse, Vögel und deren Eier, Insekten und Regenwürmer, frisst aber im Sommer und Herbst auch gern Früchte.
© Frank Hecker
Wichtige Merkpunkte
> nachtaktiver Einzelgänger
> Fortpflanzungszeit Juli und August
Vorkommen
Als anpassungsfähiger Kulturfolger in unterschiedlichsten Lebensräumen verbreitet: in Wäldern, Ackerlandschaften, Dörfern und Städten.
© Lang/Kosmos
Säugetiere
Martes martes (Raubtiere)
L 40–50 cm Gewicht 1–2 kg
© Frank Hecker
© Frank Hecker
© Frank Hecker
Wissenswertes
Der Baummarder ist ein so flinker und wendiger Kletterer, dass gebietsweise Eichhörnchen seine Hauptbeute sind. Nachts kommen ihm sein vorzügliches Gehör und sein feiner Geruchssinn zugute, dann überrascht er Vögel im Schlaf auf dem Nest oder stöbert raschelnde Mäuse am Waldboden auf. Auf seinem Speisezettel stehen je nach Verfügbarkeit auch Eier, Obst und größere Insekten.
© Frank Hecker
Wichtige Merkpunkte
> dämmerungs- und nachtaktiver Einzelgänger
> Fortpflanzungszeit Juli und August
Vorkommen
Besiedelt bevorzugt größere Waldgebiete mit einem reichen Angebot an Baumhöhlen; darüber hinaus auch in kleineren Wäldern und Feldgehölzen.
© Lang/Kosmos
Säugetiere
Mustela erminea (Raubtiere)
L 20–30 cm Gewicht 100–350 g
© Frank Hecker
© Alfred Limbrunner
Wissenswertes
Das Hermelin kann auch tagsüber beobachtet werden. Es ernährt sich fast ausschließlich von Wühlmäusen, im Frühling auch gelegentlich von jungen Wildkaninchen oder Vögeln. Die Umfärbung ins weiße Winterfell ist temperaturgesteuert; in den wärmeren Regionen seines Verbreitungsgebiets färbt sich das Hermelin im Winter deshalb gar nicht oder nur teilweise um.
© Frank Hecker
Wichtige Merkpunkte
> etwa so groß wie eine Ratte
> immer schwarze Schwanzspitze
> Fortpflanzungszeit März bis August
Vorkommen
In offenen Wäldern und felsigen Gebieten bis in Höhen von über 3000 m, auch in der Nähe von Ortschaften, in Gärten und Parks.
© Lang/Kosmos
Säugetiere
Mustela nivalis (Raubtiere)
L 11–22 cm Gewicht 50–150 g
© Frank Hecker
Wissenswertes
Das Mauswiesel ist so klein, dass es Wühlmäuse mühelos auch in deren Gänge verfolgen kann. Erbeutet werden außerdem Eidechsen und Frösche, Vögel und deren Eier sowie Insekten und anderes Kleingetier. Auf einigen Mittelmeerinseln wurden Mauswiesel erfolgreich eingesetzt, um Mäuseplagen zu bekämpfen.
© Frank Hecker
Wichtige Merkpunkte
> kleinstes Raubtier der Welt
> Fortpflanzungszeit Frühjahr bis Herbst
Vorkommen
Weit verbreitet und in nahezu allen offenen Landschaften, die genügend Deckung und ein reichhaltiges Angebot an Wühlmäusen bieten.
© Lang/Kosmos
Säugetiere
Lepus europaeus (Hasentiere)
L 50–70 cm Gewicht 3–6 kg
© Frank Hecker
© Frank Hecker
© Frank Hecker
Wissenswertes
Seine Ruhephasen verbringt der Hase in sogenannten Sassen: Dabei handelt es sich um körpergroße, 10–12 cm tiefe Mulden im Boden oder Schnee. Oft ist der Boden sauber gescharrt und die blanke Erde sichtbar. Die Sasse liegt meist windgeschützt in einer Ackerfurche, hinter einem Grashügel oder in einer Böschung. Bei nahender Gefahr duckt der Hase sich in die Sasse und springt erst im letzten Augenblick heraus.
© Wolfgang Buchhorn/Hecker
Wichtige Merkpunkte
> schlägt bei der Flucht Haken
> läuft bis zu 70 km/h
> zur Fortpflanzungszeit mehrere Hasen auf „Rammelplätzen“
Vorkommen
Hat sich unserer Kulturlandschaft angepasst und besiedelt Acker- und Wiesenlandschaften.
© Lang/Kosmos
Säugetiere
Lepus timidus (Hasentiere)
L 45–65 cm Gewicht 2–5 kg
© Alfred Limbrunner
© Alfred Limbrunner
Wissenswertes
Der Schneehase lebt häufig gesellig in kleineren Gruppen. Seine Nahrung setzt sich aus Gräsern, Kräutern, Zweigen und Rinde zusammen. 2–3-mal im Jahr bringt das Weibchen 2–5 Junge zur Welt. Sie können bereits bei der Geburt sehen, sind behaart, wachsen relativ schnell und werden schon nach etwa 4 Wochen entwöhnt.
© Alfred Limbrunner
Wichtige Merkpunkte
> in manchen Gebieten im Winter nur teilweise Weißfärbung
> im Aussehen zwischen Feldhasen und Kaninchen
Vorkommen
In den Alpen von ungefähr 1300–3000 m Höhe, in Nordeuropa in Tundragebieten von der Küste bis ins Landesinnere.
© Lang/Kosmos
Säugetiere
Oryctolagus cuniculus (Hasentiere)
L 35–45 cm Gewicht 1,5–2,5 kg
© Frank Hecker
© Frank Hecker
© Frank Hecker
Wissenswertes
Kaninchen leben als Großfamilie in weitverzweigten, unterirdischen Bauen. Die Wohnkessel liegen etwa 50 cm unter der Erde und werden mit Heu, Haaren und Moos ausgepolstert. Sie vermehren sich „wie die Karnickel“, können in der Zeit von März bis September bis zu 7 Würfe bekommen und so pro Saison bis zu 40 Junge gebären.
© Frank Hecker
Wichtige Merkpunkte
> Wildform aller Hauskaninchen-Zuchtformen und Stall-„Hasen“
> in Großstädten in Parks und auf Friedhöfen
Vorkommen
Häufig in Dünen und Heiden, an Waldrändern, in lichten Wäldern und parkähnlichen Landschaften mit trockenen, sandigen Böden.
© Lang/Kosmos
Säugetiere
Marmota marmota (Nagetiere)
L 45–60 cm Gewicht 4–8 kg
© blickwinkel/Volz
© blickwinkel/Frischknecht
Wissenswertes
Das Murmeltier lebt gesellig in unterirdischen, weitverzweigten Bauen. Diese enthalten Wohn-, Schlaf- und Fluchtkammern und können bis zu 3 m tief sein. Als Nahrung dienen Gräser, Knospen, Kräuter und Wurzeln. Im Oktober ziehen sich die Familien in ihre Bauen zurück, kuscheln sich in Schlafkesseln eng aneinander und halten knapp 7 Monate Winterschlaf.
© blickwinkel/Meyers
Wichtige Merkpunkte
> etwa hasengroß
> stößt bei Gefahr schrille Pfiffe aus
> gebietsweise recht zutraulich
Vorkommen
Im Gebirge auf offenen Almen und in Felsregionen zwischen 1000–3000 m Höhe, sofern der Boden das Graben von Bauen zulässt.
© Lang/Kosmos
Säugetiere
Sciurus vulgaris (Nagetiere)
L 20–25 cm Gewicht 200–450 g
© Frank Hecker
© Frank Hecker
© Frank Hecker
Wissenswertes
Auf dem Speiseplan des Eichhörnchens stehen Fichten- und Kiefernsamen, daneben Bucheckern, Eicheln, Nüsse und verschiedene Knospen. Darüber hinaus lebt es aber auch räuberisch von Raupen, Insekten, Schnecken sowie Vogeleiern und Küken. Es hält keinen Winterschlaf. Der Schwanz wird bei Sprüngen als Steuer eingesetzt.
© Frank Hecker
Wichtige Merkpunkte
> Fell im Sommer rostrot, im Winter dunkler
> tagaktiv
> Paarungszeit Dezember bis Juni
Vorkommen
Von der Ebene bis zur Baumgrenze im Gebirge in Wäldern, Gärten und Parks mit altem Baumbestand.
© Lang/Kosmos
Säugetiere
Ondatra zibethicus (Nagetiere)
L 25–35 cm Gewicht 0,6–2 kg
© Alfred Limbrunner
© Frank Hecker
Wissenswertes
Als wertvolles Pelztier und Jagdwild wurde die ursprünglich in Nordamerika beheimatete Bisamratte Anfang des 20. Jahrhunderts in Mitteleuropa eingebürgert und konnte sich schnell ausbreiten. Sie frisst Wasserpflanzen, Weidenzweige, Gras, Obst und gelegentlich Schnecken und Muscheln. Durch ausgedehnte Gangsysteme unterhöhlt sie Dämme und Deiche. Ist keine Ratte, sondern eine Wühlmaus.
© Frank Hecker
Wichtige Merkpunkte
> Weibchen bekommt im Frühjahr und Sommer 2–3-mal jeweils 5–8 Junge
Vorkommen
Weit verbreitet und häufig an wasserpflanzenreichen Teichen und Seen, Kanälen und langsam fließenden Flüssen.
© Lang/Kosmos
Säugetiere
Castor fiber (Nagetiere)
L 80–100 cm Gewicht 20–35 kg
© blickwinkel/Linke
© Frank Hecker
© Frank Hecker
Wissenswertes
Der Biber ernährt sich von allerlei pflanzlicher Kost, insbesondere von Rinde, Zweigen und Blättern. Dazu fällt er ganze Bäume, vornehmlich Weiden, Pappeln, Birken und Eschen. Der Baumstamm wird etwa 0,5 m über dem Boden rundum benagt, sodass er sanduhrförmig immer dünner wird und schließlich umfällt. Von den gefällten Bäumen werden die Äste abgebissen, in transportable Längen genagt und als Baumaterial für die Wohnburg und den Damm genutzt. Der Biber war bei uns fast ausgestorben, mittlerweile breitet er sich wieder aus.
© Alfred Limbrunner
Wichtige Merkpunkte
> überwiegend dämmerungs- und nachtaktiv
> baut Dämme, um Flüsse und Bäche anzustauen
> Paarungszeit Dezember–April
Vorkommen
In naturnahen Flussauen mit stehenden und fließenden Gewässern.
© Lang/Kosmos
Säugetiere
Lemmus lemmus (Nagetiere)
L 8–15 cm Gewicht 40–130 g
© Frank Hecker
© Frank Hecker
Wissenswertes
Der Berg-Lemming ist für seine Massenwanderungen bekannt, die alle paar Jahre im Herbst durch Überbevölkerung und damit einhergehendem Nahrungsmangel ausgelöst werden. Auf diesen legendären Massenzügen verunglücken regelmäßig zahlreiche Tiere, die in Flüssen, Seen oder an der Küste ertrinken. Mit einem „Massenselbstmord“, wie vielfach unterstellt, hat dieses Verhalten aber nichts zu tun.
© Frank Hecker
Wichtige Merkpunkte
> lebt in unterirdischen Bauen
> kräftige Krallen zum Graben
> reiner Pflanzenfresser
Vorkommen
Besiedelt die Tundra, alpine Wiesen, Sümpfe, felsiges und steiniges Hochland, Grasland sowie offene Wälder und Buschland.
© Lang/Kosmos
Säugetiere
Glis glis (Nagetiere)
L 13–20 cm Gewicht 70–150 g
© blickwinkel/Hartl
© Frank Hecker
Wissenswertes
Der Siebenschläfer hält den Winterschlafrekord und bringt es tatsächlich auf mehr als 7 Monate Schlaf. Zwischen September/Oktober verkriecht er sich in frostsichere Erdhöhlen, um erst im Mai/Juni wieder aufzuwachen. Da er zudem im Sommer tagsüber schläft und bei besonderer Hitze auch noch in eine Art Sommerlethargie verfallen kann, darf man zu Recht behaupten, dass er den Großteil seines Lebens „verschläft“.
© blickwinkel/Layer
Wichtige Merkpunkte
> dämmerungs- und nachtaktiv
> frisst Früchte, Blätter, Insekten und Vogeleier
Vorkommen
In unterholzreichen Mischwäldern, Obst- und Weingärten, naturnahen Gärten und Parks, auch in Wochenendhäusern, Ställen und auf Dachböden.
© Lang/Kosmos
Säugetiere
Muscardinus avellanarius (Nagetiere)
L 7–9 cm Gewicht 15–35 g
© Alfred Limbrunner
© Frank Hecker
Wissenswertes
Die Haselmaus lebt meist auf Bäumen und Sträuchern, wo sie auch ihre Schlaf- und Brutnester baut. Sie ernährt sich überwiegend vegetarisch und je nach Jahreszeit von Knospen, Keimen, Blättern, Früchten, Obst und besonders gern von Haselnüssen. Gelegentlich werden auch Insekten und deren Larven gefressen.
© Alfred Limbrunner
Wichtige Merkpunkte
> dämmerungs- und nachtaktiv
> Winterschlaf Oktober–April
Vorkommen
Besiedelt lichte, unterholzreiche Laub- und Mischwälder, Parkanlagen, Obstgärten sowie gebüschreiche landwirtschaftliche Flächen.
© Lang/Kosmos
Säugetiere
Rattus norvegicus (Nagetiere)
L 20–28 cm Gewicht 200–500 g
© Frank Hecker
© Frank Hecker
Wissenswertes
Als ursprünglicher Bewohner von Erdbauen besiedelt die Wanderratte in menschlicher Nähe besonders unterirdische, feuchte Hohlräume wie Abwasserkanäle. Darüber hinaus kommt sie z. B. in Kellern und Ställen vor. Sie lebt als Großfamilie in kopfstarken Rudeln, die ein bestimmtes Territorium für sich beanspruchen. Die Rudelmitglieder erkennen sich am charakteristischen Familiengeruch, fremde Wanderratten werden sofort erkannt und angegriffen.
© Frank Hecker
Wichtige Merkpunkte
> Stammform der Farb- und Laborratten
> überwiegend dämmerungs- und nachtaktiv
> kann gut schwimmen, tauchen und klettern
Vorkommen
Ursprünglich in Asien beheimatet, heute fast weltweit verbreitet, hauptsächlich in menschlicher Nähe und an Gewässern.
© Lang/Kosmos
Säugetiere
Mus musculus (Nagetiere)
L 7–10 cm Gewicht 10–30 g
© Frank Hecker
© Frank Hecker
Wissenswertes
Innerhalb menschlicher Gebäude pflanzt sich die Hausmaus das ganze Jahr über fort und vermehrt sich mit 4–8 Würfen während eines Jahres sehr rasch. Bei zu starker Vermehrung kommt es zu einer biologischen Geburtenregelung: Die jungen Weibchen bleiben unfruchtbar, ausgelöst wird diese Entwicklungshemmung vermutlich hormonell durch den ansteigenden Stress bei zu hoher Populationsdichte.
© Frank Hecker
Wichtige Merkpunkte
> Stammform der gezüchteten (weißen) Labormäuse
> kann sehr gut klettern und springen
Vorkommen
Ursprünglich aus Asien, durch Menschen weltweit verbreitet. Meist in Scheunen, Vorratslagern, Getreidesilos, Müllhalden und Häusern.
© Lang/Kosmos
Säugetiere
Apodemus sylvaticus (Nagetiere)
L 8–11 cm Gewicht 20–30 g
© Frank Hecker
© Frank Hecker
Wissenswertes
Die Waldmaus lebt als Einzelgänger und ist hauptsächlich in der Dämmerung und nachts unterwegs. Sie springt sehr gut und klettert gern auf Bäume; außerdem gräbt sie tiefe Gänge mit Nest- und Vorratskammern. Hier hortet sie Haselnüsse, Eicheln und Bucheckern für den Winter. Im Sommer frisst sie Grassamen, Getreide, Knospen, Früchte, Insekten, Würmer und Schnecken.
© Frank Hecker
Wichtige Merkpunkte
> häufigste Langschwanzmaus in Europa
> Paarungszeit März–Oktober
Vorkommen
Besiedelt Wälder, Hecken, Felder, Wiesen, Parks und Gärten, im Gebirge bis auf etwa 1000 m Höhe, im Winter auch in Gebäuden.
© Lang/Kosmos
Säugetiere
Microtus arvalis (Nagetiere)
L 8–12 cm Gewicht 15–40 g
© Frank Hecker
© Frank Hecker
Wissenswertes
Die Feldmaus ist ein typischer Vertreter der Wühlmäuse, gräbt weitverzweigte, unterirdische Baue und nagt sich oberirdische Gänge („Laufstraßen“) in die Vegetation. Sie frisst Gräser, Kräuter, Wurzeln, Feldfrüchte, Samen und Insekten. Alle 2–4 Jahre kommt es zu Massenvermehrungen der Feldmaus. In solchen „guten Mäusjahren“ haben ihre Fressfeinde wie Mäusebussard, Schleiereule und Steinkauz besonders viele Nachkommen.
© Frank Hecker
Wichtige Merkpunkte
> unsere häufigste Wühlmaus
> überwiegend dämmerungs- und nachtaktiv
> kann sich ganzjährig fortpflanzen
Vorkommen
Besiedelt offene Landschaften wie Äcker, Wiesen, Weiden, Brachland, Heide- und Steppengebiete sowie Gärten.
© Lang/Kosmos
Säugetiere
Clethrionomys glareolus (Nagetiere)
L 7–14 cm Gewicht 15–35 g
© Frank Hecker
© Frank Hecker
Wissenswertes
Die gesellige Wühlmaus ist überwiegend dämmerungs- und nachtaktiv, häufig aber auch am Tage tätig und dann leicht zu beobachten, da sie kaum scheu ist. Ihre Nestkammern baut sie in Reisighaufen oder morschen Baumstümpfen. Hier bringt das Weibchen bis zu 4-mal im Jahr 3–7 Junge zur Welt. Diese können sich bereits im Alter von 10 Wochen selbst fortpflanzen.
© Frank Hecker
Wichtige Merkpunkte
> auch als Waldwühlmaus bezeichnet
> bei gutem Nahrungsangebot ganzjährige Fortpflanzung
Vorkommen
Häufig und verbreitet in unterholzreichen Wäldern, auf Wiesen, in Parks, Gärten, Hecken und Gebüschen, im Winter gelegentlich in Gebäuden.
© Lang/Kosmos
Säugetiere
Sorex araneus (Insektenfresser)
L 5–8 cm Gewicht 5–13 g
© Frank Hecker
© Frank Hecker
Wissenswertes
Die Spitzmaus ist nicht mit den vegetarisch lebenden Nagetieren wie den Mäusen, sondern mit Igel und Maulwurf verwandt. Als emsiger Vertilger von Würmern, Spinnen, Schnecken, Käfern und Aas ist sie für den Menschen ein ausgesprochener Nützling. Die Spitzmaus wird zwar vielfach von Eulen oder Katzen gefangen (auch sie halten die kleinen Tiere zunächst für Mäuse), dann aber wegen ihres penetranten Moschusgeruches meistens liegengelassen.
© Frank Hecker
Wichtige Merkpunkte
> Einzelgänger
> baut ein Kugelnest unter Baumwurzeln
> Fortpflanzungszeit April bis September
Vorkommen
Häufig und verbreitet in Wäldern, auf Wiesen, in Mooren, Gärten und Parks, im Gebirge bis über die Baumgrenze, im Winter auch in Gebäuden.
© Lang/Kosmos
Säugetiere
Erinaceus europaeus (Insektenfresser)
L 22–30 cm Gewicht 0,5–1,2 kg
© Frank Hecker
© Frank Hecker
© Frank Hecker
Wissenswertes
Der Igel lebt als Einzelgänger, der vorzugsweise nachts schnüffelnd und schmatzend durch Wälder und Gärten streift. Hier stöbert er nach Regenwürmern, Schnecken, Insekten und Asseln, schätzt aber auch süßes Obst, Frösche, Eier und Jungvögel. Von Oktober bis April hält der Igel seinen Winterschlaf, gern in Laub-, Kompost- oder Reisighaufen.
© Frank Hecker
Wichtige Merkpunkte
> kann 10 Jahre alt werden
> Fortpflanzungszeit April–August
Vorkommen
Besiedelt unterholzreiche, trockene Wälder, gebüschreiche Waldränder, Feldhecken, Parkanlagen und Gärten, im Gebirge bis in 2000 m Höhe.
© Lang/Kosmos
Säugetiere
Talpa europaea (Insektenfresser)
L 11–15 cm Gewicht 60–110 g
© blickwinkel/Hartl
© blickwinkel/Meyer
Wissenswertes
Der Maulwurf lebt ausschließlich unter Tage in weitverzweigten, selbst geschaufelten Gang- und Kammersystemen. Das Aushubmaterial wirft er mit seinen schaufelförmigen Vorderbeinen in Form der bekannten Maulwurfshügel auf, die im Schnitt einen Durchmesser von 10–20 cm haben. Größere Haufen entstehen, wenn unterirdische Nest- oder Vorratskammern angelegt und entsprechend mehr Boden ausgegraben wird.
© Frank Hecker
Wichtige Merkpunkte
> lebt einzelgängerisch
> frisst Würmer, Insekten, Tausendfüßler und Schnecken
> Fortpflanzungszeit April–Juli
Vorkommen
Verbreitet und häufig auf Wiesen mit lockerer Erde, in Gärten, Parks und lichten Laubwäldern, meidet steinige und staunasse Böden.
© Lang/Kosmos
Säugetiere
Nyctalus noctula (Fledertiere)
L 7–8 cm SpW 35–40 cm Gewicht 20–40 g
© Alfred Limbrunner
© blickwinkel/H. Schulz
Wissenswertes
Der Abendsegler beginnt häufig bereits vor Sonnenuntergang mit seinen Jagdflügen. Dann sieht man die große Fledermaus nicht selten gemeinsam mit Schwalben und Mauerseglern jagen. Wie alle Fledermäuse ortet sie Fluginsekten mit Ultraschall: Schnell aufeinander ausgestoßene Peillaute werden von den Beuteinsekten reflektiert und mit den großen Ohren empfangen.
© blickwinkel/A. Jagel
Wichtige Merkpunkte
> auffallend große Fledermaus
> fliegt relativ hoch
> tagsüber versteckt in Baumhöhlen
Vorkommen
Besiedelt Laub- und Mischwälder, Feldgehölze und Parks, auch in Dörfern und Städten.
© Lang/Kosmos
Säugetiere
Pipistrellus pipistrellus (Fledertiere)
L 3,5–5 cm SpW 18–22 cm Gewicht 4–8 g
© Frank Hecker
© Frank Hecker
© blickwinkel/E. Menz
Wissenswertes
Die Zwergfledermaus bevorzugt als Quartier engste Spalten und Ritzen, in denen sie Berührungskontakt mit Rücken und Bauch hat, z. B. unter Dachziegeln, hinter Holzverkleidungen, in Mauerspalten und unter loser Baumrinde. Durch die Renovierung alter Gebäude werden solche Schlafmöglichkeiten häufig zerstört, spezielle Fledermaus-Nistkästen können hier Ersatzquartiere bieten.
© Frank Hecker
Wichtige Merkpunkte
> kleinste Fledermaus Europas
> vertilgt große Mengen an Mücken
> Winterschlaf häufig zu Hunderten und Tausenden in Höhlen
Vorkommen
Besiedelt sehr unterschiedliche Lebensräume: Wälder, Moore, Kulturland, Parks, Alleen, Gärten, Dörfer und Städte.
© Lang/Kosmos
Säugetiere
Phoca vitulina (Raubtiere)
L 140–200 cm Gewicht 50–150 kg
© Frank Hecker
© Frank Hecker
Wissenswertes
Das Seehundweibchen bringt seine Jungen zwischen April und Juli auf einsamen Sandbänken zur Welt und säugt sie dort etwa 6 Wochen lang. Das Junge hat in den ersten Wochen nach der Geburt einen empfindlichen Bauchnabel. Wird es durch Schaulustige oder Wassersportler auf den Sandbänken gestört, führt das fluchtartige Robben über den Sand häufig zu Entzündungen und nicht selten zum Tod des Tiers.
© Frank Hecker
Wichtige Merkpunkte
> kann bis zu 100 m tief und 30 Minuten lang tauchen
> erbeutet Fische, Muscheln und Krebse
> kann 30–35 Jahre alt werden
Vorkommen
In ruhigen Küstengewässern mit Sandbänken, im Wattenmeer sowie im Bereich von Flussmündungen.
© Lang/Kosmos
Säugetiere
Halichoerus grypus (Raubtiere)
L 150–300 cm Gewicht 120–300 kg
© Frank Hecker
© Frank Hecker
Wissenswertes
Die der Nordseeinsel Helgoland vorgelagerte Badedüne bietet beste Bedingungen zur Tierbeobachtung: Im Sommer trifft man hier sowohl Kegelrobbe als auch Seehund an, denen man sich bis auf wenige Meter nähern kann und die sich Schwimmern oft neugierig im Wasser nähern. Und im Winter kann hier die Kegelrobbe bei der Aufzucht ihrer Jungen hautnah beobachtet werden. Sie ist unser größtes Raubtier (bis zu 300 kg!).
© Frank Hecker
Wichtige Merkpunkte
> deutlich größer als Seehunde
> frisst Fische, Krebse und Muscheln
> Paarungszeit November–März
Vorkommen
Besiedelt Küstengewässer, gern Fels-, Geröll und Klippenküsten.
© Lang/Kosmos
Säugetiere
Phocoena phocoena (Waltiere)
L 120–180 cm Gewicht 40–60 kg
© Solvin Zankl
© Frank Hecker
Wissenswertes
Der Schweinswal ist der einzige regelmäßig in der Nord- und Ostsee vorkommende Wal. Seine Bestände sind gefährdet durch Lebensraumzerstörung und Umweltgifte. Außerdem sterben regelmäßig Schweinswale bei der Stellnetzfischerei: Sie verfangen sich als Beifang in den unter Wasser treibenden Netzen und ertrinken jämmerlich.
© Frank Hecker
Wichtige Merkpunkte
> auch als Braunfisch oder Kleiner Tümmler bezeichnet
> frisst bevorzugt Heringe und Makrelen
> Paarungszeit im Sommer
Vorkommen
In Küstengewässern, dringen auch in Flussmündungen vor.
© Lang/Kosmos
Säugetiere
Tursiops truncatus (Waltiere)
L 200–380 cm Gewicht 150–400 kg
© blickwinkel/R. Dirscherl
© Frank Hecker
Wissenswertes
Der spielfreudige Delfin lebt gesellig, gelegentlich in Gruppen – den sogenannten Schulen – von mehreren 100 Tieren, häufiger jedoch in Ansammlungen von 2 – 20 Individuen. Sie verhalten sich sehr sozial und solidarisch und helfen einander bei Geburt, Jagd und der Verteidigung gegen Räuber.
© Frank Hecker
Wichtige Merkpunkte
> bekannt aus Delfinarien und durch die Serie „Flipper“
> frisst hauptsächlich Fisch
> kann bis zu 40 Jahre alt werden
Vorkommen
Weltweit mit Ausnahme der arktischen und antarktischen Gewässer verbreitet, meist in Küstennähe.
© Lang/Kosmos
© Frank Hecker
Zum Vogelexperten wird man praktisch im Vorbeigehen, denn wo auch immer wir Muße finden zum Schlendern und Wahrnehmen, da können wir auch Vögeln begegnen: Ob beim Einkaufsbummel in der Stadt, beim Spaziergang mit dem Hund oder beim Unkrautjäten im Garten.
Haben wir die ersten Arten kennen gelernt, dann fallen Unterschiede sofort ins Auge und ins Gehör: Das ist doch kein Meisenträllern und auch keine flötende Amsel? – Beim näheren Hinsehen entpuppt sich der merkwürdig grüne Buchfink als Grünfink. Je weiter wir uns aus dem Siedlungsbereich entfernen, umso größer wird die Beobachtungsdistanz. Denn „in freier Wildbahn“ sind Vögel nicht so an den Menschen gewöhnt und oft entsprechend scheuer. Hier hilft neben einem guten Fernglas vor allem eine gute Tugend weiter und die heißt Innehalten und Abwarten.
Wer Vögeln ein sicheres Quartier in Form eines Nistkastens bietet, dem ist es vergönnt, aktiv und hautnah an ihrem Leben teilzunehmen. Übrigens bestimmen Sie mit der Größe der Einflugöffnung, welche Vogelart hier einziehen kann. Im Winter bietet die Vogelfütterung am Haus die vielleicht einfachste und effektivste Gelegenheit, in kurzer Zeit eine faszinierende Artenvielfalt anzulocken und zu beobachten.
Vögel
Riparia riparia (Schwalben)
L 12 cm SpW 27–29 cm Langstreckenzieher
© Tuschel/Willner
© Dougalis/Kosmos
Wissenswertes
Die Uferschwalbe brütet meist in Kolonien. Ihre Brutröhren legt sie in den wenigen in der Landschaft vorhandenen Steilwänden an. Mehrere Tausend Paare umfassen die größten Kolonien an Steilufern der Ostsee. Die Brutweise hat den Vorteil, dass räuberische Säugetiere wie Dachs oder Fuchs die Nester nicht erreichen können.
© Synatzschke
Brut
> Brutzeit April–Sept.
> 4–6 reinweiße Eier
> 1–2 Bruten im Jahr
Vorkommen
Brütet in steilen Sandwänden, meist an Ufern oder Küsten. Nahrungssuche in umgebender offener Landschaft.
© Lang/Kosmos
Stimme
Im Flug harte, schnurrende Rufe („tschrrrt“). Schwatzender, unauffälliger Gesang.
Vögel
Hirundo rustica (Schwalben)
L 17–19 cm SpW 32–34 cm Langstreckenzieher
© Danegger
© Dougalis/Kosmos
© Dougalis/Kosmos
Wissenswertes
Die Rauchschwalbe brütet eigentlich in Felshöhlen, befestigt aber ihr aus Lehm und Halmen zusammengeklebtes Nest heute meist in offen stehenden Gebäuden (z. B. Ställe) oder unter niedrigen Brücken. Alte Nester werden gern wiederverwendet.
© Höfer
Brut
> Brutzeit April–Sept.
> 3–6 weiße Eier mit bräunlichen Tupfen
> 1–3 Bruten im Jahr
Vorkommen
Brütet vor allem in Dörfern; Nahrungsflüge bevorzugt über Grünland oder Gewässern.
© Lang/Kosmos
Stimme
Ruft im Flug oft „wit“, auch wiederholt; zwitschernder Gesang, der mit Triller enden kann.
Schon gewusst?
Die Rauchschwalbe zählt unter den europäischen Singvögeln zu den ausgeprägtesten Zugvögeln. Abgesehen von einzelnen Vögeln, die im Mittelmeerraum bleiben, überwintert sie südlich der Sahara in Afrika, bis hinunter zur Südspitze des Kontinents.
Vögel
Cecropis daurica (Schwalben)
L 16–17 cm SpW 32–34 cm Langstreckenzieher
© Harrop
© Dougalis/Kosmos
© Dougalis/Kosmos
Wissenswertes
Von Aussehen, Lebensweise und Nistplatzwahl erinnert die Rötelschwalbe sehr an die Rauchschwalbe. Häufiger als diese nistet die Rötelschwalbe an natürlichen Felswänden, aber auch an Gebäuden. Das in ein- bis zweiwöchiger Arbeit aus Lehmklümpchen und Stroh zusammengeklebte Nest hat eine enge Eingangsröhre.
© Hecker
Brut
> Brutzeit April–Sept.
> 3–5 reinweiße Eier
> 1–3 Bruten im Jahr
Vorkommen
Brütet entweder in felsigen Schluchten oder in Siedlungen; Nahrungssuche in offenerer Landschaft.
© Lang/Kosmos
Stimme
Ähnlich Rauchschwalbe, aber Rufe weicher. Schwatzender Gesang tiefer und kürzer.
Vögel
Delichon urbicum (Schwalben)
L 13 cm SpW 26–29 cm Langstreckenzieher
© Zeininger
© Dougalis/Kosmos
© Fünfstück
Wissenswertes
Die Mehlschwalbe jagt nach kleinen Insekten meist hoch über dem Erdboden. Die erbeuteten Insekten vermengt sie mit Speichel und verfüttert sie als Ballen an die Jungvögel.
© Diedrich
Brut
> Brutzeit Mai–Sept.
> 3–5 weiße Eier
> 1–2 Bruten im Jahr
Vorkommen
Ursprünglich Bewohner von Felswänden, aber heute überwiegend Brutvogel in Städten und Dörfern.
© Lang/Kosmos
Stimme
Ruft im Flug rau „tschrrip“. Gesang leise und zwitschernd.
Vögel
Galerida cristata (Lerchen)
L 17 cm SpW 29–38 cm Standvogel
© Fürst
© Dougalis/Kosmos
Wissenswertes
Die Haubenlerche liebt dürre und karge Lebensräume. In den vergangenen 100 Jahren entstanden mit der Bebauung großer Flächen zusätzliche Lebensräume, die inzwischen aber zu stark bewachsen sind. Mit der aktuellen Klimaerwärmung erhöhte Temperaturen wirken sich positiv, damit verbundene zunehmende Niederschläge in einigen Regionen Europas eher negativ auf die Verbreitung aus.
© Nill
Brut
> Brutzeit April–Sept.
> 3–5 weißliche Eier mit grauen Flecken
> 2–3 Bruten im Jahr
Vorkommen
Lebt in trockenen, offenen Bereichen; auch an Straßen, auf Parkplätzen und Brachflächen.
© Lang/Kosmos
Stimme
Lauter, flötender Gesang, der im Flug oder am Boden vorgetragen wird. Rufe wehmütig pfeifend.
Vögel
Aluda arvensis (Lerchen)
L 18–19 cm SpW 30–36 cm Kurzstreckenzieher
© Höfer
© Dougalis/Kosmos
© Dougalis/Kosmos
Wissenswertes
Die Feldlerche ist eigentlich ein Steppenvogel. Durch die Rodung von Wäldern und der nachfolgenden Bewirtschaftung von Wiesen und Feldern ist sie in weite Teile Europas eingewandert. Starke Düngung, Gifteinsatz und das Verschwinden von Ackerrandstreifen haben dazu geführt, dass die Feldlerchen deutlich seltener geworden sind. Den Singflug kann man ab März überall auf Feldern und Wiesen beobachten. Die Lerche steigt vom Boden fast senkrecht auf und singt in der Luft „stehend“ mehrere Minuten lang.
© Moosrainer
Brut
> Brutzeit April–August
> 2–5 weißliche Eier mit brauner Fleckung
> 2–3 Bruten im Jahr
Vorkommen
Brütet auf Äckern und Wiesen und hält dabei Abstand von Bäumen und Siedlungen. Im Winter auch auf Brachflächen.
© Lang/Kosmos
Stimme
Trillernder Gesang im Singflug, mit Imitationen anderer Vogelstimmen. Raue Rufe.
Vögel
Lullula arborea (Lerchen)
L 15 cm SpW 27–30 cm Kurzstreckenzieher
© Hecker
© Dougalis/Kosmos
© Dougalis/Kosmos
Wissenswertes
Die Heidelerche steigt beim Singflug in Spiralen auf und startet dabei auch von Baumspitzen aus. Davon abgesehen ist sie aber ein Bodenvogel, der in kargen Bereichen nach Insekten sucht. Auch das Nest befindet sich am Boden. Es ist gut zwischen Grasbüscheln versteckt und wird von den Jungen noch vor dem Flüggewerden verlassen.
© Hecker
Brut
> Brutzeit März–Juli
> 3–6 weißliche Eier mit brauner Punktierung
> 1–2 Bruten im Jahr
Vorkommen
Bevorzugt sandige, halb offene Landschaften: Heide, lichte Wälder oder Waldränder; zur Nahrungssuche auch auf Äckern.
© Lang/Kosmos
Stimme
Singflug mit Strophen aus wohlklingenden, abfallenden Flötentönen. Ruft jodelnd „didlüi“.
Vögel
Motacilla alba (Stelzen und Pieper)
L 18 cm SpW 25–30 cm Kurz-/Mittelstreckenzieher
© Adam
© Dougalis/Kosmos
© Dougalis/Kosmos
Wissenswertes
Allein schon durch ihre Bewegungsweise ist die Bachstelze unverkennbar. Sie zeigt einen ausgeprägt wellenförmigen Flug, wippt fast ständig mit ihrem langen Schwanz, und bei der Jagd nach Insekten rennt sie häufig ruckartig mit Trippelschritten ihrer Beute hinterher.
© Zeininger
Brut
> Brutzeit April–August
> 5–6 hellgraue Eier mit feinen Punkten
> 2 Bruten im Jahr
Vorkommen
Lebt in Dörfern und Vorstädten sowie in offener und halb offener Landschaft, dabei gern in Gewässernähe.
© Lang/Kosmos
Stimme
Ruft „zlipp“ oder „zilipp“; unauffälliger Zwitschergesang mit eingebetteten Rufen.
Vögel
Motacilla cinerea (Stelzen und Pieper)
L 18–19 cm SpW 25–27 cm Standvogel/Langstreckenzieher
© Höfer
© Dougalis/Kosmos
Wissenswertes
Ihr Nest baut die Gebirgsstelze nah am Wasser, meist unter Baumwurzeln oder zwischen Steinen, aber auch unter Brücken. Da sie ihre Nahrung nah am Wasser sucht, treten unter überwinternden Vögeln bei längeren Frostperioden Verluste auf.
© Höfer
Brut
> Brutzeit März–August
> 4–6 schwach gezeichnete graue Eier
> 2 Bruten im Jahr
Vorkommen
Lebt an schnell fließenden Gewässern, nur gelegentlich auch in trockenem Gelände.
© Lang/Kosmos
Stimme
Ruft höher und schärfer als Bachstelze. Der Gesang ist eine unmelodische Reihung rufähnlicher Töne.
Vögel
Motacilla flava (Stelzen und Pieper)
L 17 cm SpW 23–27 cm Langstreckenzieher
© Grüner
© Dougalis/Kosmos
© Dougalis/Kosmos
Wissenswertes
Der Name „Schafstelze“ passt, da sie zur Nahrungssuche kurzgrasige, beweidete Grünlandflächen oder freien Boden benötigt. Auf dem Zug und im Winterquartier trifft man die Schafstelze fast immer in Trupps an. Gegen Abend finden sich diese wiederum zu großen Schlafplatzgemeinschaften im Schilf zusammen, die mehrere Tausend Vögel umfassen können.
© Pforr
Brut
> Brutzeit Mai–August
> 5–6 bräunlich weiße Eier mit Punkten
> 1–2 Bruten im Jahr
Vorkommen
Lebt in verschiedenartigen offenen Landschaften, besonders auf Wiesen, Weiden und Äckern.
© Lang/Kosmos
Stimme
Ruft weich und leicht abfallend „psieh“. Der stockende Gesang besteht aus etwa 3–4 rauen Tönen.
Vögel
Anthus trivialis (Stelzen und Pieper)
L 15 cm SpW 25–27 cm Langstreckenzieher
© Mestel/Hecker
© Dougalis/Kosmos
Wissenswertes
So auffällig der Singflug des Baumpiepers ist, so versteckt hält er sich bei der Nahrungssuche. Er liest im Schutz von dichtem Pflanzenbewuchs kleine Insekten vom Boden auf. Die Strecke zwischen Brutgebiet und afrikanischem Winterquartier bewältigt er mit morgendlichen Flügen; den Rest des Tages sucht er Nahrung zum Auffüllen seiner Energiereserven.
© Groß
Brut
> Brutzeit April–August
> 3–6 gefleckte Eier, Grundfarbe variabel
> 1–2 Bruten im Jahr
Vorkommen
Brütet an Waldlichtungen und -rändern sowie in halb offener Landschaft mit einzelnen Bäumen.
© Lang/Kosmos
Stimme
Schmetternder Gesang, der nach dem Start von Baumspitzen aus im Flug vorgetragen wird; Flugruf rau „tsriie“.
Vögel
Anthus pratensis (Stelzen und Pieper)
L 14 cm SpW 22–25 cm, Kurz-/Mittelstreckenzieher
© Moosrainer
© Dougalis/Kosmos
Wissenswertes
Abgesehen vom auffälligen Singflug bemerkt man vom Wiesenpieper im Brutgebiet nicht viel. Zwar bewohnt er die offene Landschaft, versteckt sein Nest aber in dichtem Gras und bleibt auch bei der Nahrungssuche verborgen. Aufgrund großer skandinavischer Brutbestände tritt er aber als Durchzügler viel stärker in Erscheinung, zumal er tagsüber und ständig rufend zieht.
© Schmidt
Brut
> Brutzeit März–August
> 4–6 blasse Eier mit dunkler Fleckung
> 1–2 Bruten im Jahr
Vorkommen
Lebt in offener Landschaft von Moor, Heide und Tundra bis hin zu Wiese und Ackerland.
© Lang/Kosmos
Stimme
Ruft „ist“, oft mehrfach. Gesang aus verschiedenen Elementen im herabgleitenden Flug.
Vögel
Bombycilla garrulus (Seidenschwänze)
L 18 cm SpW 32–35 cm Standvogel/Kurzstreckenzieher
© Tuschel/Willner
© Dougalis/Kosmos
© Dougalis/Kosmos
© Tuschel/Willner
Wissenswertes
Zur Brutzeit ist der Seidenschwanz Insektenfresser. Jedoch hängt sein Zugverhalten vom Angebot an Früchten der Eberesche in Skandinavien ab. Gibt es viele Früchte, bleiben die meisten Vögel nahe dem Brutgebiet; fehlen sie, fällt der Seidenschwanz in Scharen in Mitteleuropa ein. Dort frisst er neben verschiedenen Beeren auch hängen gebliebene Äpfel.
© Synatzschke
Brut
> Brutzeit Mai–August
> 4–6 blaugraue Eier mit schwarzen Punkten
> 1 Brut im Jahr
Vorkommen
Brütet in Fichten- und Birkenwäldern der Taiga; im Winter in offenen Wäldern, Parks und Gärten.
© Lang/Kosmos
Stimme
Ruft hoch und schwirrend „sirr“; Gesang aus langen Folgen von Rufen und ähnlichen Lauten.
Vögel
Cinclus cinclus (Wasseramseln)
L 18 cm SpW 26–30 cm Standvogel/Kurzstreckenzieher
© Adam
© Dougalis/Kosmos
© Dougalis/Kosmos
Wissenswertes
Als einziger Singvogel ist die Wasseramsel in der Lage, in Fließgewässern zu tauchen. Dies tut sie ausgiebig, um Insektenlarven, Flohkrebse und andere kleine Wassertiere vom Grund aufzusammeln. Auch bei der Balz spielt das Schwimmen eine Rolle. Ihr kugelförmiges Nest baut die Wasseramsel unmittelbar am Wasser und gut geschützt in Höhlungen aller Art.
© Zeininger
Brut
> Brutzeit Februar–Juli
> 4–6 weißliche oder hell rahmfarbene Eier
> 1–2 Bruten im Jahr
Vorkommen
Lebt ausschließlich an schnell fließenden Bächen und Flüssen.
© Lang/Kosmos
Stimme
Hell klingender Gesang aus pfeifenden bis klirrenden Tönen, oft kaum im Wasserrauschen auszumachen.
Vögel
Troglodytes troglodytes (Zaunkönige)
L 9–10 cm SpW 13–17 cm Standvogel/Kurzstreckenzieher
© Zeininger
Wissenswertes
Trotz der geringen Größe des Zaunkönig-Männchens gehört sein Gesang zu den lautesten und auffälligsten der europäischen Vogelwelt. Zu hören ist seine Stimme nahezu ganzjährig. Er grenzt mit ihr nicht nur das Brutterritorium, sondern im Winter auch ein Nahrungsrevier ab. Auf der Suche nach Insekten und Spinnen schlüpft der Zaunkönig durch dichtes Unterholz.
© Klees
Brut
> Brutzeit April–August
> 5–7 weiße Eier mit braunen Flecken
> 2 Bruten im Jahr
Vorkommen
Lebt in unterholzreichen Wäldern, Parks, Gärten und größeren Gebüschen.
© Lang/Kosmos
Stimme
Weit hörbarer, schmetternder Gesang mit leiernden und trillernden Passagen; ruft hart „zrrrrt“.
Vögel
Prunella modularis (Braunellen)
L 14 cm SpW 19–21 cm Standvogel/Kurzstreckenzieher
© Höfer
© Dougalis/Kosmos
Wissenswertes
Die Heckenbraunelle fällt vor allem durch lauten Gesang auf; ansonsten huscht sie recht versteckt im Unterholz umher. Männchen und Weibchen haben zur Brutzeit jeweils ihre eigenen Reviere. Je nachdem, wie stark sich diese überlappen, kann ein Männchen mehrere Weibchen oder ein Weibchen bis zu zwei Männchen als Brutpartner haben.
© Klees
Brut
> Brutzeit April–August
> 4–6 türkisblaue Eier
> 2–3 Bruten im Jahr
Vorkommen
Bewohnt buschige Wälder, Feldgehölze, Hecken, Parks und Gärten.
© Lang/Kosmos
Stimme
Klirrender, von Buschspitzen aus vorgetragener Gesang; auf dem Zug hohe, trillernde Rufe.
Vögel
Turdus merula (Drosseln)
L 24–25 cm SpW 34–39 cm Standvogel/Kurzstreckenzieher
© Grüner
© Dougalis/Kosmos
Wissenswertes
Vor 150 Jahren wanderte die Amsel allmählich von Wäldern aus in Gärten und andere städtische Lebensräume ein. In Büschen und Bäumen findet sie dort nicht nur geeignete Standorte für ihr Nest, kurzgrasige Rasenflächen bieten auch günstige Bedingungen zur Nahrungssuche. Mit schätzungsweise 40–80 Millionen Paaren gehört die Amsel heute zu den häufigsten europäischen Brutvogelarten.
© Zeininger
Brut
> Brutzeit Feb.–August
> 4–5 bläuliche, oft braun gezeichnete Eier
> 2–4 Bruten im Jahr
Vorkommen
Bewohnt sowohl dichte Wälder als auch kleinere Gehölze, sehr häufig in Siedlungen bis hin zur Großstadt.
© Lang/Kosmos
Stimme
Melodischer, flötender Gesang, der von erhöhter Warte aus vorgetragen wird; bei Gefahr laut schimpfend.
Vögel
Turdus pilaris (Drosseln)
L 26 cm SpW 39–42 cm Kurzstreckenzieher
© Grüner
© Dougalis/Kosmos
© Nill
Wissenswertes
Die Wacholderdrossel brütet gern in kleinen Kolonien. Zu mehreren attackieren sie eindringende Krähen oder Greifvögel und versuchen diese mit Kotspritzern zu vertreiben. Auch außerhalb der Brutzeit ist die Wacholderdrossel sehr gesellig; sowohl auf dem Zug als auch bei der Nahrungssuche sieht man sie in größeren Gruppen oder Schwärmen.
© Zeininger
Brut
> Brutzeit April–Juli
> 5–6 blassblaue, rötlich gefleckte Eier
> 1–2 Bruten im Jahr
Vorkommen
Brütet in Feldgehölzen, Parks und größeren Gärten; Nahrungssuche bevorzugt auf Grünland und Äckern.
© Lang/Kosmos
Stimme
Raue, schackernde Rufe; Gesang krächzend und quietschend, oft im Flug vorgetragen.
Vögel
Turdus philomelos (Drosseln)
L 23 cm SpW 33–36 cm Standvogel/Mittelstreckenzieher
© Halley
© Dougalis/Kosmos
Wissenswertes
Wenn auch ihr lauter Gesang kaum zu überhören ist, so ist die Singdrossel doch die heimlichste Drossel. Beim Brüten bleibt sie unauffällig, denn ihr Nest baut sie am liebsten gut versteckt in Nadelbäumen. Auch bei der Nahrungssuche hält sie sich bevorzugt im Schutz des Unterholzes auf, wo man sie oft nur durch das Rascheln des Laubs entdeckt.
© Zeininger
Brut
> Brutzeit März–August
> 4–6 grünlich blaue Eier mit dunklen Flecken
> 2 Bruten im Jahr
Vorkommen
Brütet in Wäldern, Parks und Gärten mit Bäumen; auf dem Zug und im Winter auch in offener Landschaft.
© Lang/Kosmos
Stimme
Lauter Gesang aus kurzen, meist 2–3-mal wiederholten Strophen; ruft scharf „zipp“.
Vögel
Turdus iliacus (Drosseln)
L 21 cm SpW 33–35 cm Kurz-/Mittelstreckenzieher
© Halley
© Dougalis/Kosmos
Wissenswertes
Eigentlich baut die Rotdrossel ihr Nest gut versteckt in Nadelbäumen. Da sie aber als Brutvogel weit in die baumlosen Gebiete des Nordens und der Gebirge vordringt, nimmt sie auch mit Brutplätzen am Boden vorlieb. Auf dem Zug und im Winterquartier tritt sie meist in Trupps auf und ist häufig mit der Wacholderdrossel vergesellschaftet.
© Groß
Brut
> Brutzeit April–August
> 4–6 grünliche, braun gefleckte Eier
> 1–2 Bruten im Jahr
Vorkommen
Brütet in Laub-, Misch- und Nadelwäldern; außerhalb der Brutzeit häufig auf Wiesen und Weiden.
© Lang/Kosmos
Stimme
Gesang abgehackt und wenig melodisch. Flugruf scharf und langgezogen „zieeeh“.
Vögel
Locustella naevia (Grassänger)
L 13 cm SpW 15–19 cm Langstreckenzieher
© Höfer
© Dougalis/Kosmos
Wissenswertes
Der schwirrende Gesang besteht aus zwei sich abwechselnden Tönen, die der Feldschwirl etwa 25-mal pro Sekunde erzeugt. Dabei zeigt er große Ausdauer, denn eine einzige Gesangseinheit kann er über eine Stunde lang durchhalten. Zur Paarungszeit singt er fast durchgehend Tag und Nacht. Wie alle Schwirle lebt er sehr versteckt.
© Grüner
Brut
> Brutzeit April–August
> 5–6 weißliche, rotbraun gepunktete Eier
> 1–2 Bruten im Jahr
Vorkommen
Bewohnt feuchte, hochgewachsene Wiesen und Brachflächen, die meist mit Büschen durchsetzt sind.
© Lang/Kosmos
Stimme
Der Gesang ist ein heuschreckenartiges, oft minutenlang vorgetragenes Schwirren.
Vögel
Acrocephalus palustris (Zweigsänger)
L 13 cm SpW 18–21 cm Langstreckenzieher
© Zeininger
© Dougalis/Kosmos
Wissenswertes
Der Sumpfrohrsänger hält sich kaum im Schilf auf. Er ahmt Hunderte anderer Vogelstimmen nach, darunter auch viele afrikanische, deren Gesang er aus dem Winterquartier nach Europa exportiert. In Nordosteuropa brütet der sehr ähnliche Buschrohrsänger (A. dumetorum), der ebenfalls kaum im Schilf vorkommt.
© Moosrainer
Brut
> Brutzeit Mai–Juli
> 3–6 weißliche, braun gefleckte Eier
> 1 Brut im Jahr
Vorkommen
Brütet auf offenen, mit hohen Stauden und Büschen bewachsenen Flächen; auch in Getreidefeldern.
© Lang/Kosmos
Stimme
Die langen Gesangsabschnitte bestehen fast ausschließlich aus Imitationen anderer Vogelstimmen.
Vögel
Acrocephalus scirpaceus (Zweigsänger)
L 13 cm SpW 17–21 cm Langstreckenzieher
© Moosrainer
© Danneger
© Moosrainer
Wissenswertes
Gut einen halben Meter über der Wasseroberfläche hängt das Weibchen ein Nest an mehrere Schilfhalme. Der Drosselrohrsänger (A. arundinaceus) ist der mit Abstand größte Rohrsänger. Singt rhythmisch „karre-karre-kiet-kiet“, deutlich lauter und langsamer als der Teichrohrsänger.
© Schmidt
Brut
> Brutzeit Mai–Sept.
> 3–5 weißliche, braun gefleckte Eier
> 1–2 Bruten im Jahr
Vorkommen
Brütet in Schilfbeständen, auf dem Zug auch in Gebüschen.
© Lang/Kosmos
Stimme
Gesang aus rhythmisch gereihten Kratztönen, unterbrochen von einzelnen pfeifenden Lauten.
Vögel
Sylvia borin (Grasmücken)
L 14 cm SpW 20–24 cm Langstreckenzieher
© Buchhorn/Hecker
© Klees
Wissenswertes
Wäre da nicht ihr lauter Gesang, die Gartengrasmücke bliebe fast unbemerkt. Im Herbst ist sie eigentlich noch unauffälliger, dabei frisst sie sich mithilfe verschiedener Beeren unaufhörlich Fettreserven an. Auf dem Weg von Nordeuropa nach Süden nimmt sie stetig an Gewicht zu, nach dem letzten „Auftanken“ in Nordafrika überquert sie in einem Flug die Sahara und gelangt schließlich bis in den Südteil Afrikas.
© Zeininger
Brut
> Brutzeit April–August
> 4–5 weißliche, grau gefleckte Eier
> 1–2 Bruten im Jahr
Vorkommen
Bewohnt Feldgehölze und Gebüsche, in Wäldern nur in Lichtungen und an Waldrändern.
© Lang/Kosmos
Stimme
Eintönig anmutender, schwatzender Gesang mit längeren Strophen als bei der Mönchsgrasmücke und ohne Flötentöne.
Vögel
Sylvia atricapilla (Grasmücken)
L 13 cm SpW 20–23 cm Kurz-/Langstreckenzieher
© Höfer
© Dougalis/Kosmos
Wissenswertes
Das Zugverhalten der Mönchsgrasmücke zeigt große regionale Unterschiede. Während südeuropäische Brutvögel gar nicht oder nur über kurze Strecken ziehen, überwintern mitteleuropäische Mönchsgrasmücken am Mittelmeer. Überholt werden sie von ihren nordeuropäischen Artgenossen, deren Winterquartier südlich der Sahara in Afrika liegt.
© Zeininger
Brut
> Brutzeit April–August
> 3–6 bräunliche, dunkel gefleckte Eier
> 1 Brut im Jahr
Vorkommen
Lebt in Baumbeständen verschiedenster Art, von dichten Wäldern bis hin zu Gärten und Parks.
© Lang/Kosmos
Stimme
Gesang beginnt schwatzend, wird allmählich lauter und endet mit klaren Flötentönen; ruft hart „tack“.
Vögel
Sylvia communis (Grasmücken)
L 14 cm SpW 19–23 cm Langstreckenzieher
© Frank Hecker
© Dougalis/Kosmos
© Dougalis/Kosmos
Wissenswertes
Selbst für die wärmeliebende Dorngrasmücke wurde es in der Sahelzone am Südrand der Sahara zu trocken. Die dort zeitweise schlechten Bedingungen bei der Überwinterung führten zu starker Bestandsabnahme. Auch das Abholzen von Hecken und Büschen in der modernen Agrarlandschaft hat sich ungünstig auf den Bestand ausgewirkt.
© Groß
Brut
> Brutzeit April–August
> 3–6 grünliche oder bräunliche, dunkel gefleckte Eier
> 1–2 Bruten im Jahr
Vorkommen
Brütet in offener Landschaft mit Büschen oder Hecken; seltener als andere Grasmücken in Gärten.
© Lang/Kosmos
Stimme
Singt lautes, raues „drida-drida-drida“, oft umgeben von leisem, schwatzendem Gesang. Viele Rufe (u. a. „teck“).
Vögel
Sylvia curruca (Grasmücken)
L 13 cm SpW 17–20 cm Langstreckenzieher
© Wendl/Angermayer
Wissenswertes
Von den Grasmücken kommt die Klappergrasmücke am häufigsten in Siedlungen vor. Dort bemerkt man sie aber fast nur durch ihren lauten Gesang, denn bei der Nahrungssuche bleibt sie im dichten Gebüsch verborgen. Im Herbst schlägt sie eine südöstliche Zugrichtung ein, die sie in ihr Winterquartier führt, das zwischen Sudan und Nigeria liegt.
© Hecker
Brut
> Brutzeit April–August
> 3–7 weißliche, grau gefleckte Eier
> 1 Brut im Jahr
Vorkommen
Bewohnt Waldränder, Hecken in offener Landschaft, Parks und Gärten.
© Lang/Kosmos
Stimme
Beim Gesang folgt leisem, kaum hörbarem Gezwitscher ein lautes, leicht abfallendes „Klappern“.
Vögel
Sylvia melanocephala (Grasmücken)
L 14 cm SpW 15–18 cm Standvogel/Kurzstreckenzieher
© Hecker
© Dougalis/Kosmos
Wissenswertes
In vielen Bereichen des Mittelmeerraums ist die Samtkopf-Grasmücke sehr häufig. Fast überall kann man sie aus Gebüschen rufen hören. Verborgen inmitten des Gebüsches bauen Männchen und Weibchen gemeinsam nur knapp über dem Boden ein Nest.
© Hecker
Brut
> Brutzeit März–August
> 3–5 weißliche, dunkel gefleckte Eier
> 2–3 Bruten im Jahr
Vorkommen
Bewohnt dichtes Gebüsch und lichte Eichenwälder; auch in Olivenhainen.
© Lang/Kosmos
Stimme
Schneller, kratzender Gesang mit längeren Strophen als die Weißbart-Grasmücke; gereihte, ratternde Rufe.
Vögel
Phylloscopus trochilus (Laubsänger)
L 11 cm SpW 17–22 cm Langstreckenzieher
© Adam
© Halley
© Dougalis/Kosmos
Wissenswertes
Fitis-Männchen singen schon auf dem Durchzug. Sie verbreiten im Frühjahr vielerorts das Flair skandinavischer Birkenwälder, in denen diese Art der stimmgewaltigste Vogel ist. Der Vogel wandert erstaunlich weit; nordskandinavische und osteuropäische Brutvögel ziehen bis nach Südafrika, mittel- und westeuropäische immerhin bis West- und Zentralafrika.
© Fünfstück
Brut
> Brutzeit Mai–August
> 4–8 weißliche, rotbraun gepunktete Eier
> 1 Brut im Jahr
Vorkommen
Lebt in lichten Wäldern und in offener Landschaft mit Baumgruppen.
© Lang/Kosmos
Stimme
Melancholischer, in Tonhöhe fallender Gesang mit Überschlag am Ende („Buchfink in Moll“); ruft zweisilbig aufsteigend „hü-iht“.
Vögel
Phylloscopus collybita (Laubsänger)
L 10–11 cm SpW 15–21 cm Kurz-/Mittelstreckenzieher
© Grüner
© Dougalis/Kosmos
© Dougalis/Kosmos
Wissenswertes
Anders als der ähnliche Fitis überwintert der Zilpzalp im Mittelmeerraum. Ebenso wie dieser baut er sein Nest am Boden, auch wenn man ihn bei der Nahrungssuche eher in höheren Bereichen von Büschen und Bäumen sieht. In Spanien brütet der Iberienzilpzalp (P. ibericus), der nur am Gesang aus drei wiederholten Elementen zu erkennen ist.
© Grüner
Brut
> Brutzeit April–August
> 4–6 weiße, dunkelbraun gefleckte Eier
> 2 Bruten im Jahr
Vorkommen
Brütet in Wäldern, Parks und Gärten, bevorzugt in aufgelichteten Bereichen.
© Lang/Kosmos
Stimme
Singt unverkennbar monoton „zilp-zalp-zilp-zalp-...“; ruft leicht aufsteigend, aber eher einsilbig „huit“.
Vögel
Phylloscopus sibilatrix (Laubsänger)
L 12 cm SpW 20–24 cm Langstreckenzieher
© Zeininger
© Klees
Wissenswertes
Nur wenige Wochen lang erklingt von Ende April an der charakteristische Gesang in Wäldern. Während der Jungenaufzucht verschwinden die Altvögel zur Nahrungssuche im Kronendach des Waldes und sind nur noch zu sehen, wenn sie ihren Nachwuchs am Waldboden füttern. Zum Überwintern sucht der Waldlaubsänger Regenwälder und Feuchtsavannen in Zentralafrika auf.
© blickwinkel/Hicken
Brut
> Brutzeit April–Juli
> 5–8 weiße, dunkelbraun gepunktete Eier
> 1 Brut im Jahr
Vorkommen
Brütet in hochstämmigen Laub- und Mischwäldern.
© Lang/Kosmos
Stimme
Zwei Gesänge: schwirrend „sip-sip-sip-sip-sirrrrr“ oder weich flötend und abfallend „dü-dü-dü-dü-dü“.
Vögel
Regulus regulus (Goldhähnchen)
L 9 cm SpW 13–15 cm Kurzstreckenzieher
© blickwinkel/Höfer
© Schmidt/Angelmayer
© Schmidt/Angelmayer
© Schmidt/Angelmayer
Wissenswertes
Mit einem Gewicht von nur etwa 5 g ist das Wintergoldhähnchen der leichteste Vogel Europas. Dennoch scheut es sich nicht, auf dem Zug windige Meeresgebiete zu überqueren. Eigentlich hält es sich aber lieber im Geäst von Nadelbäumen auf, wo es unermüdlich zwischen den Zweigen umherschlüpft und pausenlos kleine Insekten und Spinnen aufpickt.
© Schmidt/Angelmayer
Brut
> Brutzeit März–August
> 7–11 weißliche, hellbraun gefleckte Eier
> 2 Bruten im Jahr
Vorkommen
Lebt in Nadelwäldern, aber auch in Parks und Gärten mit Nadelbäumen; auf dem Zug auch in Laubbäumen und Büschen.
© Lang/Kosmos
Stimme
Rhythmischer, wispernder Gesang in sehr hoher Tonlage, zum Ende hin ansteigend; ruft scharf „srrie“.
Vögel
Erithacus rubecula (Schnäpper)
L 14 cm SpW 20–22 cm Standvogel/Kurzstreckenzieher
© Hecker
Wissenswertes
Zum Singen setzt sich das Rotkehlchen leicht erhöht auf einen Ast, sonst bewohnt es fast ausschließlich den Boden. Dort sucht es nach Kleintieren, von der Blattlaus bis zum Regenwurm. Auch das Nest baut das Weibchen am Boden, bevorzugt unter Baumwurzeln oder Grasbüscheln.
© Moosrainer
Brut
> Brutzeit April–August
> 4–6 gelbliche, braun gepunktete Eier
> 2 Bruten im Jahr
Vorkommen
Bewohnt Busch- und Baumbestände aller Art, von dichten Wäldern bis zu Parks und Gärten.
© Lang/Kosmos
Stimme
In der Tonhöhe abfallender, perlender Gesang; ruft scharf „tick“ (oft in schneller Reihe).
Vögel
Luscinia svecica (Schnäpper)
L 13–15 cm SpW 20–22 cm Mittel-/Langstreckenzieher
© Moosrainer
© Dougalis/Kosmos
© Dougalis/Kosmos
Wissenswertes
Die verschiedenen Unterarten des Blaukehlchens unterscheiden sich in der Farbe ihres „Sterns“. Rotsternige Vögel, die von Skandinavien über Sibirien bis Alaska brüten, überwintern vor allem in Indien und Südostasien, die weißsternigen Artgenossen aus Mittel- und Südeuropa verbringen den Winter dagegen in der afrikanischen Savanne.
© Groß
Brut
> Brutzeit April–August
> 5–7 olivgrüne Eier
> 1–2 Bruten im Jahr
Vorkommen
Lebt in nassen, buschigen Bereichen mit Schilf; in Skandinavien in Tundra, Moor und Heide.
© Lang/Kosmos
Stimme
Schneller werdender Gesang aus flötenden Tönen, durchsetzt mit Imitationen anderer Vogelstimmen.
Vögel
Saxicola rubetra (Schnäpper)
L 12–14 cm SpW 21–24 cm Langstreckenzieher
© Moosrainer
© Dougalis/Kosmos
© Grüner
Wissenswertes
Das Braunkehlchen ist in geeigneten Lebensräumen leicht zu entdecken. Es sitzt meist auf einem Zaunpfahl oder einer hohen Staude. Von dort hält es Ausschau nach Insekten oder singt. Fehlen solche Sitzwarten in der ausgeräumten Agrarlandschaft oder werden Wiesen sehr früh gemäht, bleibt das Braunkehlchen fern.
© Angelmayer
Brut
> Brutzeit Mai–August
> 5–7 grünlich blaue Eier
> 1 Brut im Jahr
Vorkommen
Brütet in feuchten Wiesen, Weiden und Brachflächen; auf dem Zug auch in anderen offenen Lebensräumen.
© Lang/Kosmos
Stimme
Kurze Gesangsstrophen aus flötenden und kratzig klingenden Tönen; schnalzende Warnrufe.
Vögel
Saxicola rubicola (Schnäpper)
L 13 cm SpW 18–21 cm Standvogel/Kurzstreckenzieher
© Groß
© Dougalis/Kosmos
© Dougalis/Kosmos
© Dougalis/Kosmos
Wissenswertes
Das Schwarzkehlchen ist dem Braunkehlchen in der Jagdweise recht ähnlich, zeigt aber ein anderes Zugverhalten. Es zieht nicht nach Afrika, sondern in den Mittelmeerraum; die Aufenthalte im Brutgebiet sind deutlich länger (März–Oktober). Von Russland bis Ostasien wird die Art vom sehr ähnlichen Pallasschwarzkehlchen (S. maurus) vertreten.
© Hecker
Brut
> Brutzeit März–August
> 4–6 grünlich blaue, schwach gezeichnete Eier
> 2–3 Bruten im Jahr
Vorkommen
Bewohnt offene, vorzugsweise trockene Lebensräume mit Büschen, aber auch Moore.
© Lang/Kosmos
Stimme
Der kurze Gesang besteht aus pfeifenden und gequetschten Tönen.
Vögel
Muscicapa striata (Schnäpper)
L 15 cm SpW 23–25 cm Langstreckenzieher
© Groß
© Dougalis/Kosmos
Wissenswertes
Als Halbhöhlenbrüter stehen dem Grauschnäpper allerlei Nistmöglichkeiten zur Verfügung. Er brütet nicht nur in Baumhöhlen, sondern auch in Mauernischen oder gar in Schwalbennestern. Als typischer Ansitzjäger hält der Grauschnäpper oft von frei stehenden Ästen Ausschau nach fliegenden Insekten.
© Hecker
Brut
> Brutzeit Mai–August
> 3–5 bräunliche, rotbraun gefleckte Eier
> 1–2 Bruten im Jahr
Vorkommen
Lebt in Randbereichen und Lichtungen von Wäldern, in Baumgruppen und in baumbestandenen Siedlungen.
© Lang/Kosmos
Stimme
Ruft unauffällig „ziet“ und warnend „zie-tek-tek“; Gesang aus kurzer Folge unauffälliger Laute.
Vögel
Ficedula hypoleuca (Schnäpper)
L 13 cm SpW 22–24 cm Langstreckenzieher
© Angelmayer
© Dougalis/Kosmos
© Dougalis/Kosmos
Wissenswertes
Das Männchen des Trauerschnäppers besetzt oft zwei Brutreviere mit jeweils einem Weibchen. Es muss sich dann um beide Bruten kümmern und zwei Reviere gegen Artgenossen und andere Singvögel verteidigen. Bei der Rückkehr aus Afrika im April sind viele geeignete Höhlen bereits von Kohlmeisen besetzt.
© Zeininger
Brut
> Brutzeit Mai–Juli
> 4–8 blassblaue Eier
> 1 Brut im Jahr
Vorkommen
Brütet in Wäldern, Parks und Gärten mit ausreichendem Angebot an Baumhöhlen (oder Nistkästen).
© Lang/Kosmos
Stimme
Gesang beginnt mit lautem Auf und Ab („wuti-wuti“), dem ein leiseres und variables Zwitschern folgt.
Vögel
Phoenicurus ochruros (Schnäpper)
L 14–15 cm SpW 23–27 cm Kurz-/Mittelstreckenzieher
© Adam
© Dougalis/Kosmos
© Dougalis/Kosmos
Wissenswertes
Seit dem 19. Jahrhundert ist der Hausrotschwanz in die künstlichen „Felslandschaften“ menschlicher Siedlungen eingewandert. Anstelle von Felsspalten nutzt er dort verschiedenste Öffnungen und Nischen an Gebäuden, um sein Nest zu bauen. Bei der Jagd nach Insekten hält er von erhöhten Plätzen Ausschau.
© Limbrunner
Brut
> Brutzeit April–Sept.
> 4–6 reinweiße Eier
> 1–3 Bruten im Jahr
Vorkommen
Lebte ursprünglich in Felslandschaft, heute verbreitet in Dörfern, Städten und selbst Industriegebieten.
© Lang/Kosmos
Stimme