Der Kulturhistorische Kontext Italiens im 19. Jahrhundert - Luigi Tucciarone - E-Book

Der Kulturhistorische Kontext Italiens im 19. Jahrhundert E-Book

Luigi Tucciarone

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  • Herausgeber: GRIN Verlag
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2010
Beschreibung

Essay aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Romanistik - Italianistik, Universität zu Köln, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem kulturhistorischen Kontext Italiens im 19. Jahrhundert. Für die Thematik wichtige Etappen der historischen Entwicklung Italiens im 19. Jahrhundert sind der Wiener Kongress, das „Risorgimento“ und die Entstehung des Italienischen Nationalstaates 1861 als konstitutionelle Monarchie. Würde man die für Italien bedeutenden Auswirkungen des Wiener Kongress’ von 1814/1815 isoliert betrachten, blieben wichtige historische Entwicklungen und Geschehnisse der Folgezeit unverständlich, sodass die Einbeziehung des ausgehenden 18. Jahrhunderts nicht gänzlich außer Betracht gelassen werden kann. So wird es unumgänglich sein zunächst zumindest einen kurzen Blick auf die politische Landkarte Italiens des „settecento“ zu werfen. Zum einen den vornapoleonischen Zeitraum vor der Französischen Revolution betreffend, aber auch die Neugestaltung der politischen Landkarte durch die Revolution und Napoleon I. selbst. Italien war ähnlich wie Deutschland zu der Zeit in viele teils kleinere teils größere Einzelstaaten und Fürstentümer zersplittert. Bestimmt bzw. beherrscht wurden die meisten davon vom dynastischen Absolutismus fremder Herrscher. Königreiche, Herzogtümer und auch Republiken, wie beispielsweise die Genuas standen unter fremder Herrschaft. Grob vereinfacht teilen zwei annähernd gleich starke Mächte Italien unter sich auf. Den Norden haben die österreichischen Habsburger in der Hand; den Süden regieren die spanischen Bourbonen. Ausnahmen bildeten u. a. das Königreich Sardinien-Piemont, der Kirchenstaat und die Republik Venedig. Die Fremdherrschaft war dabei kein Phänomen des 18. Jahrhunderts, sondern hatte im Wesentlichen ihre Wurzeln bereits im Mittelalter. Dass die Fremdherrschaft auch als solche von den Zeitgenossen wahrgenommen wurde, bezeugt der Humanist Girolamo Muzio, der im 16. Jahrhundert schrieb: „O wie schön, wie glücklich wäre Italien, wenn es so sehr seinen Italienern gehörte, wie Frankreich den Franzosen, Spanien den Spaniern, Deutschland den Deutschen und die anderen Länder den anderen Völkern!“ Als 1789 der Ruf nach „Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit“ über den Kontinent ging, war das Echo in Italien, das überwiegend auf dem Absolutismus fremder Dynastien basierte, sehr gering. Zwar bildeten sich schon in den Jahren zwischen 1790 und 1795 im Großherzogtum Toskana, in Neapel, Palermo, Turin und Bologna republikanische Jakobinerklubs. [...]

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