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Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Musik - Sonstiges, Note: 1,7, Georg-August-Universität Göttingen (Musikwissenschaftliches Seminar), Sprache: Deutsch, Abstract: Was haben Monostatos und Osmin gemeinsam? Beide sind Mohren und Teil von zwei sehr bekannten Werken von Wolfgang Amadeus Mozart. Die Darstellung von Mohren in Singspiel und Oper war lange Zeit nicht denkbar, da die Mohren mit den Juden gleichgesetzt und so als schuldig für Jesu Christi Tod angesehen wurden. Im 16. Jahrhundert änderte sich dieses Denken und die Mohren wurden als komischer Charakter in die Oper bzw. in das Singspiel integriert. In wie fern sie komisch, exotisch waren und welche Macht sie hatten, darauf werde ich in meiner Hausarbeit eingehen. Ich habe mich bewusst dafür entschieden einen Schwerpunkt auf den Charakter des Osmin zu setzten und Monostatos nur vergleichend und eher sekundär zu verwenden.
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Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Handlung „Die Entführung aus dem Serail“
Handlung „Die Zauberflöte“
Osmin - eine Charakterisierung
Monostatos - eine Charakterisierung
Das „Türkische“ als Thema von Singspielen
Die Komik des Mohrs
Der Exotismus des Mohrs
Die Macht des Mohrs
Bibliographie
„Die Entführung aus dem Serail“ ist ein Singspiel von Wolfgang Amadeus Mozart und wurde am 16. Juli 1782 im Wiener Burgtheater erstmals aufgeführt. Darüber hinaus wurde das Werk am 23. November 1787 zur Eröffnung des Stadttheaters in Koblenz aufgeführt.
„Die Zauberflöte“ ist eine Oper aus dem Jahre 1791, die ebenfalls von Wolfgang Amadeus Mozart mit dem Libretto von Emanuel Schikaneder komponiert wurde.
Prinz Tamino wird von der Königin der Nacht damit beauftragt ihre Tochter Pamina aus den Händen von Sarastro zu befreien. Tamino hat sich in ein Bild von Pamina verliebt, deshalb ist er auch sofort bereit Pamina zu suchen. Papageno soll ihm dabei helfen. Beide erhalten von der Königin eine Art Waffe: Tamino eine Flöte und Papageno ein Glockenspiel. So beginnen sie die Suche und gelangen bald in Sarastros Reich und begegnen dessen Aufseher Monostatos, der Pamina entführt hat. Zunächst begegnet ihm Papageno und findet so auch Pamina. Monostatos ist von Papagenos Anblick so entsetzt, dass er weg läuft. Bei dem Versuch zu fliehen werden Papageno und Pamina von Monostatos erneut gefunden, der sie gefangen nehmen will. Doch können sie durch Gebrauch des Glockenspiels der Königin der Nacht Monostatos und seine Sklaven entkommen. Anschließend begegnen sie Sarastro und seiner Gefolgschaft und Monostatos nimmt Tamino gefangen. Sarastro beschließt, dass Tamino und Papageno drei Prüfungen bestehen müssen um Pamina zu befreien. Papageno soll dann als Belohnung für das Bestehen der Prüfung auch eine Frau bekommen. Während der Prüfungsphase erscheint die Königin der Nacht in Sarastros Reich, um Pamina dazu zu bringen Sarastro zu töten, um so den siebenfachen Sonnenkreis zu erhalten. Diesen hatte Sarastro von ihrem Mann geerbt. Doch Sarastro kann Pamina davon überzeugen es nicht zu tun. Monostatos schließt sich daraufhin der Königin der Nacht an, um Sarastro zu stürzen und Pamina heiraten zu können.
Osmin arbeitet im Serail Bassa Selims als Aufseher. Er tritt bereits im ersten Aufzug mit einem Lied in Strophenform „Wer ein Mädchen hat gefunden“ auf. In diesem Lied verdeutlicht er den Umgang mit Frauen, die man liebevoll behandeln soll, jedoch immer aufpassen muss, dass sie sich nicht einem anderen Mann zuwendet. Während des Liedes kommt Belmonte hinzu und versucht Osmin zu einer Auskunft zu bewegen. Dieser hingegen hört ihm nicht zu und antwortet zunächst auch nicht. Als er schließlich doch antwortet, geschieht dies sehr einsilbig und zunehmend zornig, da Belmonte ihm kontinuierlich ins Wort fällt. Auch ist seinerseits eine deutliche Gewaltneigung erkennbar, die in seiner folgenden Arie ihren Höhepunkt findet:
„Erst geköpft, dann gehangen,
dann gespießt auf heiße Stangen;
dann verbrannt, dann gebunden,
dann getaucht, zuletzt geschunden.“[1]
Hier bezieht sich Osmin auf das vorangegangene Gespräch mit Belmonte, der sich nach Pedrillo erkundigt und so Osmins Wut schürrt. Dieser durchschaut Belmontes Absicht, Konstanze zu befreien und somit auch Blonde, die er für sich beanspruchen will. In dieser Arie betont Osmin auch ausdrücklich seine Intelligenz, die es ihm ermöglicht Belmontes Absichten leicht zu durchschauen:
„ Mich zu hintergehen,
Müsst ihr früh aufstehen,
Ich hab´ auch Verstand.“[2]
Osmin scheint es sehr wichtig zu sein zu betonen, dass es ihm nicht an Verstand fehlt und er nicht leicht herein zu legen ist. Belmonte und Pedrillo gegenüber ist er sehr skeptisch, deshalb ist er auch vorsichtig als Pedrillo ihm vom Wein anbietet. Doch bemerkt er nicht den Betrug und trinkt von dem mit Schlafmittel versetzten Wein.
Sein Zorn und seine Gewaltbereitschaft lassen ihn sehr dominierend wirken und gleichzeitig aber auch unberechenbar, da er sehr cholerisch ist und sehr unbeherrscht und da es den Menschen, die seinen Zorn auf sich ziehen, nicht zwangsläufig bewusst ist, welches Maß seine Wut erreicht hat. Seine Arie mit der deutlichen Tötungsabsicht beispielsweise, ist ein Monolog und wird von Belmonte, Konstanze, Blonde und Pedrillo nicht gehört. Es bleibt so den außenstehenden Zuschauern vorbehalten den Überblick zu behalten. Diese Gewaltbereitschaft kann auch als Sadismus gewertet werden, der sich zirkulär durch das Singspiel zieht, da er am Anfang und auch am Ende des Singspiels zu finden ist. Am Ende als Bassa Selim Konstanze, Belmonte, Blonde und Pedrillo begnadigt hat, beharrt Osmin wütend auf seiner Meinung und wiederholt seine Tötungsabsicht.