Der Münchner Jakobsweg - Monika Hanna - E-Book

Der Münchner Jakobsweg E-Book

Monika Hanna

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Beschreibung

Seit dem Mittelalter ist der Jakobsweg nach Santiago de Compostela einer der großen Pilgerwege. Aus dem Osten Europas führte er immer über die Region München. Seit Mai 2003 gibt es - dank der Initiative der Autorin - einen ausgeschilderten Münchner Jakobsweg, der in diesem Buch ausführlich beschrieben wird. Monika Hanna berichtet über ihre Begegnungen mit Kultur, Geschichte und Natur entlang dieses Teilstücks des alten Pilgerweges und beschreibt genau den Wegverlauf der zehn Tagesetappen vom Münchner Stadtzentrum über Isartal, Andechs, Pfaffenwinkel und das Allgäu an den Bodensee. Für die Neuauflage wurden sämtliche Informationen und Empfehlungen überprüft und aktualisiert.

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Seitenzahl: 155

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Bildnachweis: Alle Abbildungen und Karten von Reihnold Hanna, außer Bilder »Blick in die Isarauen von der Brücke bei der Marienklause« in der Wegbeschreigung des ersten Wandertages und »St. Jakobskirche in Schondorf« im Kapitel »Von Andechs/Herrsching zum Kloster Wessobrunn« (Werner Schedel).

Besuchen Sie uns im Internet unter:

www.terramagica.dewww.hanna-jakobsweg.de

© für die Originalausgabe: 2011 terra magica in der F.A. Herbig Verlagsbuchhandlung GmbH, München © für das eBook: 2012 terra magica in der F.A. Herbig Verlagsbuchhandlung GmbH, München Alle Rechte vorbehalten

Inhalt

Vorwort

Erste Begegnung mit Jakobus auf dem Camino de Santiago

Wie der Münchner Jakobsweg entstand

Aufbruch bei »den Mönchen«

Vom Münchner Jakobsplatz zum Kloster Schäftlarn

Von der Großstadt ins Isartal

Gabriel von Seidl und das Isartal

Alte Burgen

Kloster Schäftlarn

Karte und Wegbeschreibung: Erster Wandertag

Der Klosterweg

Vom Kloster Schäftlarn nach Andechs

Von der Lebenskunst der Klöster

Im Starnberger Land

Der »Heilige Berg« und die Andechser

Karte und Wegbeschreibung: Zweiter Wandertag

Von Andechs/Herrsching zum Kloster Wessobrunn

Der Ammersee und die »Jakobsgemeinde« Schondorf

Das Kloster und Stuckatorendorf Wessobrunn

Karte und Wegbeschreibung: Dritter Wandertag

Die barocke Seele Oberbayerns

Von Wessobrunn nach Rottenbuch

Der Pfaffenwinkel

Auf dem Hohen Peißenberg

Peiting und das Hühnerwunder

Karte und Wegbeschreibung: Vierter Wandertag

Rottenbuch – Wies – Steingaden – Lechbruck

Rottenbuch und die »Wies«

Das Welfenmünster in Steingaden

Prem und das Moor

Karte und Wegbeschreibung: Fünfter Wandertag

Auf den Spuren der Römer

Von Lechbruck über den Auerberg nach Marktoberdorf

Über die Lechbrücke von Oberbayern nach Schwaben

Die Via Claudia Augusta

Am sagenumwobenen Auerberg

Marktoberdorf

Karte und Wegbeschreibung: Sechster Wandertag

Von Marktoberdorf nach Kempten

Die Siedlung an der Flusskrümmung: Cambodunum/Kempten

Karte und Wegbeschreibung: Siebter Wandertag

Allgäu, wo’s am schönsten ist

Von Kempten nach Weitnau

»Es ist heute« – irgendwo unterwegs

Von Buchenberg ins Westallgäu

Karte und Wegbeschreibung: Achter Wandertag

Von Weitnau nach Simmerberg

Das alte Kirchlein von Zell

Weiler-Simmerberg an der alten Salzstraße

Karte und Wegbeschreibung: Neunter Wandertag

Auf Genusstour zum Bodensee

Von Simmerberg über den Pfänder nach Bregenz oder Lindau

Von Bayern nach Österreich

Der Bodensee

Brigantium/Bregenz, die Stadt auf dem Ölrain

Lindau, die Insel im Bodensee

Karte und Wegbeschreibung: Zehnter Wandertag

Anschluss an die Schweizer Jakobswege

Von Bregenz nach Einsiedeln

El Camino – der Jakobsweg

Was erwartet Pilger auf dem Weiterweg nach Santiago?

… die landschaftliche Vielfalt Europas

… Kunst und Kultur eines tausendjährigen Pilgerweges

… Freunde und Menschlichkeit

… »Auszeit« auf dem Camino

… Selbsterkenntnis und Selbstfindung

Auf welche Art pilgert man am besten nach Santiago de Compostela?

Praktische Hinweise

Literaturnachweis (Auswahl)

Vorwort

Religiöse und soziale Wertvorstellungen, noch vor ein bis zwei Generationen selbstverständlich in unserem westlichen Kulturkreis, haben heute nicht mehr den gleichen Stellenwert. Von einer immer breiteren Bevölkerungsschicht werden sie für überholt und überflüssig, ja sogar für hinderlich gehalten, beim Streben nach Geld und Wohlstand, von dem man sich Glück und Zufriedenheit für das Leben erhofft. In den letzten Jahren fragen sich jedoch immer mehr Menschen nach dem Preis für den unerbittlichen täglichen Kampf um die so viel gepriesene »Lebensqualität«. Der Sinn des Lebens wird und wurde von allen Generationen immer wieder hinterfragt.

Vielleicht brechen deshalb wieder so viele Menschen auf, um auf alten Pilgerpfaden, ohne die Hektik und Ablenkung unseres heutigen Lebens, mit sich selbst ins Reine zu kommen. Sie sind auf der Suche nach sich selbst, auf der Suche nach Gott, auf der Suche nach ihren Wurzeln und einem Lebensgefühl, dem sie auf diesen alten Wegen wieder näher kommen möchten.

Pilgern leitet sich ab vom lateinischen »peregrinus«, das heißt »der in der Fremde Weilende«, also ein Mensch, der sich aus der Sicherheit seines Alltags heraus begibt, sich freiwillig aussetzt, nicht weiß, wo er abends ein Bett und etwas zu essen bekommt und wie es morgen weitergeht. Er ist auf die Hilfsbereitschaft anderer Menschen angewiesen und lernt sich selbst und seine eigenen Grenzen besser kennen. Dies galt im Mittelalter und gilt auch heute noch.

Auch mein Mann und ich wanderten – von unserer eigenen Haustüre aus – nach Santiago de Compostela. Wir suchten auf der Karte einen gangbaren Weg nach Westen. Doch als wir in der Schweiz auf die ersten Muschelzeichen stießen, war unsere Freude riesengroß und wir fühlten uns plötzlich tief mit den mittelalterlichen Pilgern verbunden. Auch daraus erwuchs die Motivation, den Jakobsweg bereits von München aus »sichtbar« zu machen. Zusammen mit einigen anderen Münchner Jakobspilgern begannen wir, über den Weg zu recherchieren, und entwickelten eine Wegführung bis zum Bodensee, die zwar nicht historisch erwiesen, aber plausibel ist und einen sinnvollen Weg darstellt, den auch die Pilger im Mittelalter gegangen sein könnten. Die am Weg liegenden Gemeinden übernahmen die Beschilderung. Allen an der Entstehung des »Münchner Jakobsweges« Beteiligten sei an dieser Stelle herzlich gedankt.

Die große Nachfrage nach Beschreibungen und Informationen über diesen Weg veranlasste mich, das gewonnene Wissen zusammenzutragen, um es auch anderen Pilgern und Wanderern zur Verfügung zu stellen. Doch Wege zu beschreiben, denen andere Menschen vertrauensvoll folgen können, bedeutet zwangsläufig mehr Gründlichkeit und auch Verantwortung, als nur für sich selbst einen Weg zu suchen. Jede beschriebene Teilstrecke muss abgegangen und überprüft werden. Dies wäre mir ohne meinen Mann nicht möglich gewesen, der mit mir die Strecke »zigmal« abgefahren ist und mehrmals mit mir von München zum Bodensee wanderte. Deshalb gebührt ihm mein ganz besonderes »Dankeschön«.

Ob die Pilger diesen Weg wohl annehmen würden? Und ob sich die Menschen, die am Weg wohnen, ähnlich gastfreundlich und hilfsbereit verhalten würden wie die Menschen an den »etablierten« Jakobswegen in Frankreich und Spanien? Schließlich gibt es in Deutschland keine so durchgängige und lange Pilgertradition wie in diesen Ländern. So schrieb ich zweifelnd in der ersten Ausgabe dieses Buches. Doch meine Bedenken erwiesen sich als völlig unbegründet! Die Anzahl der Pilger, die sich in St. Jakob in München aussenden lassen, stieg schlagartig an, bereits im ersten Jahr nach der Einweihung brachen viele Menschen auf »unseren« Jakobsweg auf. Ihre Rückmeldungen sind fast immer positiv. Noch mehr überraschten uns die »Menschen am Weg«. Pilger berichten, dass sie auf der Straße angesprochen, mit nach Hause genommen und liebevoll versorgt werden. Andere Familien stellen Privatzimmer zu günstigen Preisen zur Verfügung, Gasthäuser bieten verbilligte Pilgermenüs an. Auch in den Klöstern am Weg erinnern sich Schwestern und Mönche an die alte Benediktusregel: »Alle Fremden, die kommen, sollen aufgenommen werden wie Christus; denn er wird sagen: ›Ich war fremd, und ihr habt mich aufgenommen‹« (Mt 25, 35). Pilger, die sich vorher anmelden, dürfen in den Klöstern übernachten und an den Gottesdiensten teilnehmen. Es war schön, mitzuerleben, wie sich der neu ausgewiesene Weg, der teilweise auch auf bestehenden Wanderwegen verläuft, durch die Pilger von einem Wanderweg in einen vielbegangenen Pilgerweg verwandelte. Dass sich dies alles so schnell entwickelte, hat uns überrascht und lässt fast an ein neues Jakobus-Wunder glauben.

Allen Pilgern und Wanderern auf dem Münchner Jakobsweg wünsche ich viel Freude, Entspannung und Erholung auf dem Weg durch unser schönes Bayernland. Den Suchenden unter ihnen möge der Pilgerweg zu der Inspiration und Anregung verhelfen, die sie benötigen, um Antworten auf ihre Fragen zu erhalten und zu sich selbst zu finden, damit sie auf dieser Basis gelassen und zuversichtlich ihren weiteren Lebensweg angehen können.

Also Ultreya (vom lateinischen »eia ultra«) – Gruß der Pilger auf dem Jakobsweg; für sie bedeutet er »Vorwärts« oder »Weiter so«.

München, im Frühjahr 2011

Monika Hanna

Wegstein an der Stadtgrenze von Santiago de Compostela

Erste Begegnung mit Jakobus auf dem Camino de Santiago

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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