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Sich auch in einem kleinen Garten selbst mit Gemüse versorgen - dieser Herausforderung hat sich der Gartenspezialist Jörn Pinske höchst erfolgreich gestellt. Dank seines umfassenden Wissens rund um den Gemüseanbau und das biologische Gärtnern sowie der jahrelangen Erfahrung in seinem eigenen Garten hat er eine einzigartig praktische Methode der Mischkultur entwickelt. Sein Erfolgsgeheimnis: Mit und nicht gegen die Natur arbeiten, einen Boden schaffen, in dem die Pflanzen sich wohlfühlen und jede Fläche kleinteilig und vielseitig nutzen: Pro Beet pflanzt er verschiedenste Gemüse, und sobald sich nach der Ernte Lücken auftun, werden vorgezogene Pflänzchen nachgesetzt. Holen auch Sie das Beste aus Ihrem Garten heraus!
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Seitenzahl: 230
© eBook: 2022 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München
© Printausgabe: 2022 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München
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Vollkommen aktualisierte Neuauflage des im Selbstverlag erschienenen Titels »In kleinen Schritten zur großen Freiheit«.
Projektleitung: Susanne Kronester-Ritter
Lektorat: Antje Krause
Korrektorat: Andrea Lazarovici
Bildredaktion: Judith Starck, Natascha Klebl (Cover)
Covergestaltung: kral&kral design, Dießen a. Ammersee
eBook-Herstellung: Lea Stroetmann
ISBN 978-3-96747-065-9
1. Auflage 2022
Bildnachweis
Fotos: Jörn Pinske, Galina Mikhalishina/Alamy Stock Photo, GAP Photos/Jonathan Buckley, /Robert Mabic, /FhF Greenmedia, /Carole Drake, Flora Press/Jonathan Buckley, /Meyer-Rebentisch, /Buiten-Beeld/Jelger Herder, /Otmar Dietz, /Nathalie Pasquel, /BIOSPHOTO/Stéphane Vitzthum, /BIOSPHOTO/Jean-Michel Groult, /GWI/Nicholas Appleby, GWI/Trevor Sims, /Botanical Images, /Helga Noack, Friedrich Strauß, iStock.com/AlexRaths, shutterstock.com/Lubov Chipurko
Syndication: www.seasons.agency
GuU 7-065 10_2022_02
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GRÄFE UND UNZER Verlag Grillparzerstraße 12 81675 Münchenwww.graefe-und-unzer.de
Das vorliegende Buch wurde sorgfältig erarbeitet. Dennoch erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Weder Autor noch Verlag können für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den im Buch vorgestellten Informationen resultieren, eine Haftung übernehmen.
Ich gärtnere auf einem ehemals sandigen Rasenstück in Mecklenburg-Vorpommern, nicht weit vom Stettiner Haff. Hier herrschen zwar gemäßigte Temperaturen im Winter, im Sommer aber viel Sonne und wenig Regen – eine Herausforderung für den Gemüsegärtner.
Mischkultur, Fruchtfolge, schnurgerade Saatreihen ... trotz aller Planung, zum Schluss kam in meinem Nutzgarten immer alles durcheinander. Von einer Gemüsesorte keimte zu viel, von der anderen wenig, von mancher auch nichts. – Informationen zum Gärtnern gibt es in Hülle und Fülle, im Internet, in Zeitschriften und Büchern. Was heute oftmals fehlt, sind persönliche Erfahrungen aus erster Hand, vielleicht das Vorbild der Eltern oder Großeltern mit grünem Daumen. Und so gibt es nun häufig Fragen: Was ist mit dem Boden? Was ist mit Schädlingen, mit Dünger? Wie fängt man überhaupt im Gemüsegarten an? Dabei will dieses Buch helfen.
Mir geht es darum zu erkennen, was meine Pflanze will. Was kann, ja was muss ich den Pflanzen bieten? Vor allem vor dem Hintergrund immer kleiner werdender Gärten. Man soll bekanntlich in Mischkultur pflanzen und die Fruchtfolge beachten. Doch bei den heute üblichen kleinen Nutzgärten – die Hälfte aller Gärten misst nur etwa 100 Quadratmeter –, wie soll das gehen?
Und so gebe ich in diesem Buch einen Einblick, wie ich auf kleinem Raum gärtnere und mit Erfolg Gemüse anbaue. Drei wichtige Dinge vorab:
1. Immer mit, nie gegen die Natur arbeiten.
2. Alles beginnt mit dem Boden – hier muss die Pflanze sich wohlfühlen.
3. Beobachten! Und nur wenig in die natürlichen Prozesse eingreifen.
Meine Art zu gärtnern ist eigentlich ganz simpel: »alles durcheinander pflanzen« –und damit ist es für mich der optimale Garten. Fast alle Pflanzen in Vorkultur anziehen und später immer weiter durcheinandersetzen – das ist nicht kompliziert. Damit kein Pflanzplatz frei bleibt, sorge ich aus meiner Vorkultur immer wieder für Nachschub: Ist eine Pflanze geerntet, kommt sofort eine neue. Dies ist die Methode, die ich seit Jahren in meinem kleinen Nutzgarten praktiziere. Es ist keine Wissenschaft, sondern meine Art zu gärtnern – beruhend auf meiner Erfahrung.
Jörn Pinske
Eine Redensart beschreibt die Vorgänge im Garten am besten: »So was kommt von so was« – alles hat eine Ursache, alles dann eine Wirkung. Boden, Pflanzen, Nährstoffe, Schädlinge, alles ist voneinander abhängig.
Ein Querschnitt durch den Boden zeigt verschiedene Schichten, die sogenannten Bodenhorizonte. Sie lassen Rückschlüsse auf die Bodeneigenschaften zu.
Unsere Vorfahren gingen irgendwann vom Nahrungsammeln zum gezielten Anbau von Nahrungspflanzen über. Mit der Konstruktion von Landmaschinen und den Möglichkeiten der Chemie, sprich Düngemittel und Pestizide, schien es immer weiter bergauf zu gehen: mehr Ertrag, noch größere Maschinen, tiefes Pflügen, der Einsatz mineralischer Dünger, Monokulturen … Wie es bei all der Maximierung dem Boden erging, blieb lange Zeit unbedacht.
Dass unsere Böden viel mehr Aufgaben haben, als Nahrungsmittel oder Biomasse zur Energiegewinnung zu produzieren, wird gern übersehen. Die Böden bewirken Wichtiges: Sie filtern das Trinkwasser und beeinflussen das Klima. Diese Leistung können sie jedoch nur vollbringen, wenn in ihnen Millionen von Pilz- und Bakterienarten leben, die den Organismus Boden lebendig erhalten. Je artenreicher die mikrobielle Gemeinschaft ist, desto mehr Ökosystem-Funktionen bleiben intakt.
Auch die Folgen des Klimawandels machen unserem Boden zu schaffen. Durch Zunahme von Hitze und Trockenheit leidet das Bodenleben und krankheitserregende Pilze werden gefördert. Erst durch die Gesundung des Bodenlebens lassen sich die Schadpilze wieder zurückdrängen. Trockene Böden können außerdem die Auswirkungen eines Sturms intensivieren und Boden davontragen. Aber was ist Boden eigentlich?
Boden entsteht aus Gestein und Zeit – viel Zeit! Später nutzen Bakterien die aus dem Gestein gelösten Nährstoffe, Wasser und Luft zum Aufbau organischen Lebens. Boden ist aber mehr als seine Bestandteile, eigentlich ist es ein dynamisches lebendiges System.
Die Bodenart ist abhängig von der geologischen Herkunft – also aus welchem Gestein er entstanden ist. Gestein verändert sich durch physikalische, chemische und biologische Einwirkungen. Was bleibt, bestimmt die mineralische Substanz des Bodens. Hinzu kommen organische Anteile, die auch die Farbe des Bodens mitbestimmen. Im Boden sind diese Komponenten aber nicht homogen durchmischt anzutreffen. Sondern es entstehen, je nach Zusammensetzung, unterschiedlich gefärbte Schichten, die auf verschiedene Mischungsverhältnisse der einzelnen mineralischen und organischen Bestandteile zurückzuführen sind. Diese Schichten nennt man Bodenhorizonte. Sie werden im sogenannten Bodenprofil sichtbar: Meist werden bei einer professionellen Begutachtung des Bodens Profile bis zu 1 Meter Tiefe erstellt bzw. bis zu einer Gesteins- oder Lehmschicht (also vereinfacht gesagt: es wird ein Loch gegraben).
Interessant für Gemüsegärtner sind jedoch nur die oberen 30 Zentimeter des Bodens. Denn das aktive Bodenleben findet in diesen oberen 30 Zentimetern statt! Wurzeln und Bodenorganismen finden hier ihren Lebensraum. Dieser Bereich muss lebendig erhalten bzw. geschaffen werden. Er sollte »krümelig«, also locker und möglichst immer feucht bleiben.
Man unterscheidet verschiedene Böden: sandiger Boden, Schluff- und Tonböden. Alle Bodenbestandteile sind in der Regel in einer Mischung vorhanden. Die am häufigsten anzutreffende Bodenart ist stark toniger Schluff.
Aufgrund der Bodenart kann man Aussagen über die Bodenfruchtbarkeit machen. Über die Porengrößen des Bodens erfährt man etwas über das Haltevermögen für Luft und Wasser. So sind sandige Böden luftreich, können aber Wasser und Nährstoffe nicht halten; sie sind nährstoffarm und weniger fruchtbar. Böden mit einem höheren Schluffanteil dagegen halten Wasser und Nährstoffe besser, verdichten aber leicht. Mit einfachen Maßnahmen lassen sich alle Böden verbessern, und zwar ohne Umgraben (s. >).
Monokulturen lassen Böden verarmen. Wenigstens wächst hier am Rand Mauretanische Malve als Insektennahrung.
Der pH-Wert des Bodens – und auch der Substrate aus dem Handel – ist ein Maß für die Bodenreaktion oder besser gesagt für den Kalkzustand, denn Kalk ist ein wichtiger Nährstoff für die Pflanzen und das Bodenleben. Das heißt, der pH-Wert zeigt an, ob der Boden sauer, neutral oder alkalisch »reagiert«. Böden mit pH-Werten um 7 werden als neutral, unter 7 als sauer und über 7 als basisch oder alkalisch bezeichnet. Sowohl zu niedrige als auch zu hohe pH-Werte können sich negativ auf das Pflanzenwachstum auswirken, zum Beispiel durch die Festlegung von Nährstoffen. So ist beispielsweise Phosphor den Pflanzen bei pH 7 am besten verfügbar, bei einem höheren oder niedrigeren Wert ändert sich das und Phosphor ist für Pflanzen unter Umständen nicht mehr aufnehmbar.
Welcher pH-Wert optimal ist, hängt vor allem von der Bodenart und weniger von der Pflanzenart ab. Generell werden für leichtere Böden (Sandböden, lehmiger Sand, sandiger Lehm) niedrigere und für schwere Böden (toniger Lehm, Schluff) eher höhere pH-Werte empfohlen. Für Gemüse liegt der optimale pH-Wert bei leichten Böden im schwach sauren (5,5–6,5), bei schweren Böden im eher neutralen Bereich (6,5–7,0). Ohne Kalkzufuhr können Böden langsam versauern – das ist an sich ein natürlicher Vorgang, für den Gemüseanbau aber ungünstig. Mit reifem Kompost oder einer Kalkgabe kann man das jedoch regeln.
Für die Messung des pH-Wertes kann man digitale Bodentester oder solche mit Teststreifen verwenden. Genauer sind professionelle Bodenuntersuchungen in einem Labor, hier erhält man auch gleich eine Berechnung des Kalkbedarfs im Garten (s. >).
Früher war es üblich, jährlich regelmäßig Kalk auszubringen, »Kranker Boden wird mit Kalk geheilt!«, sagte man. Das sollte man heute nicht mehr pauschal, sondern nur nach Bedarf durchführen. Bei der Gabe von kohlensaurem Kalk rechnet man 300 Gramm pro Quadratmeter. Das dürfte für mehrere Jahre reichen, bis die Bodenuntersuchung wieder einen Kalkmangel anzeigt.
Digitale Geräte, einfache Messstreifen oder fertige Bodentestsets – alles für die Kontrolle des pH-Wertes.
Die Gesamtheit der im Boden lebenden Organismen wird als Edaphon bezeichnet. Ihre Zahl ist unvorstellbar hoch – ob Bakterien, Pilze, Algen oder Fadenwürmer, dazu Insektenlarven, Ameisen, Tausendfüßler, Milben, Springschwänze, Asseln und vor allem Regenwürmer (um die werden wir uns später noch ausführlich kümmern, s. >). Und sie haben wichtige Aufgaben: Die größeren Arten zerkleinern das »grobe« Ausgangsmaterial und bereiten es optimal für die weitere Zersetzung durch dafür zuständige Mikroorganismen (Bakterien und Algen) vor. Es folgen Pilze, die das Material dann meist vollständig abbauen. Dieser Prozess wird Mineralisierung genannt und stellt die Nährstoffe für die Pflanzen zur Verfügung. Was übrig bleibt, sind schwer zersetzbare Stoffe wie Holz. Doch auch dafür gibt es Spezialisten wie Bakterien und Strahlenpilze. Das Ergebnis ihres Abbaus ist die Grundlage der Huminstoffe (s. >).
Organisches Material wird durch Bodentiere in tiefere Bodenschichten gebracht bzw. mit dem Mineralboden vermischt. Besonders effektiv ist dabei der Regenwurm: In seinem Kot vermischen sich organische und mineralische Komponenten. Das beginnt im Darm und setzt sich auf dem abgesetzten Kot fort. Pilzhyphen, ein mikroskopisch dünnes, fadenähnliches Geflecht, und Wurzelhaare, zusammen mit den von Bakterien abgesonderten Schleimstoffen, ergeben eine stabile Verbindung, die sogenannte Lebendverbauung, auch unter dem Begriff Krümelstruktur bekannt.
Da die Bodenlebewesen jeweils auf bestimmte Bodenschichten spezialisiert sind, sollte der Boden möglichst nicht durcheinandergewirbelt werden, wie es besonders beim Graben geschieht. Wenn er doch verdichtet ist, kann die Grabegabel zum Einsatz kommen. Durch Einstechen und Hebeln lässt sich der Boden schonend lockern, aber eben nicht »auf den Kopf stellen«. Gut geeignet ist ebenfalls ein Sauzahn.
Einen fruchtbaren Boden erkennt man nicht zuletzt an seiner dunklen Farbe, verantwortlich dafür ist der hohe Anteil organischer Bestandteile.
Mutterboden ist ein »gequälter« Begriff, eigentlich ist damit der fruchtbare Oberboden gemeint. Auf gärtnerisch oder landwirtschaftlich genutzten Flächen hat sich auch der Begriff Kulturboden etabliert. Er sollte nicht nur fruchtbar und nahrhaft sein, sondern lebendig! In Deutschland ist der Mutterboden sogar durch das Bundes-Bodenschutzgesetz (BBodSchG) und im Baugesetzbuch (BauGB) besonders geschützt. Wird gebaut, darf der wertvolle Mutterboden nicht einfach entsorgt werden. Er sollte getrennt gelagert und später wiederverwendet werden. So weit die Theorie. In der Praxis werden die Baumaschinen immer größer und schwerer, sie verdichten den Boden schon bei der Anfahrt. Und natürlich ist jeder Boden ohnehin anders. Mutterboden hat darum wenig mit Kompost oder Blumenerde zu tun. Wie man den vorhandenen Mutterboden im Garten beurteilt und bei Bedarf optimiert, erfahren Sie auf den > und >.
Mehr Humus bedeutet...
...mehr organische Bodensubstanz, mehr Bodenleben durch Bodentiere und Mikroorganismen, mehr Nährstoffe.
Humus, lateinisch für »Erdboden«, ist die stabile organische Substanz im Boden. Ausgangsstoffe sind die organischen Bestandteile des Bodens, dazu zählen zum Beispiel Wurzeln der geernteten Gemüse, Gründünger, organische Dünger und abgestorbene Bodenorganismen, aber auch mineralische Stoffe aus den Pflanzenresten und kleinste Gesteinsanteile. Diese werden erst durch spezialisierte Mikroben, zum Beispiel Flechten, Blaualgen und Kieselalgen, dem Humus beigefügt. Darum kann ein feinerer lehmiger Boden mit kleinsten Gesteinsanteilen mehr Humus als ein sandiger Boden mit groben Bestandteilen enthalten.
Humus optimiert physikalische, chemische und biologische Vorgänge. Auf die Bedeutung von Humus wird im Laufe des Buches immer wieder hingewiesen. Besonders wichtig ist: Die Nährstoffe daraus sind relativ schnell für die Pflanzen verfügbar, darum spricht man auch vom Nährhumus. Geht der Nährhumus mit Lehm oder Ton und anderen nur schwer zersetzbaren Bestandteilen eine Verbindung ein, entsteht sogenannter Dauerhumus. Dieser wird nicht nur sehr langsam abgebaut, sondern sichert auch die Existenz der Mikroorganismen. Humus ist in der Lage, große Mengen CO2 zu binden – ein Beitrag zum Klimaschutz.
Die Böden in Deutschland, wie überhaupt in Mitteleuropa, sind im weltweiten Vergleich sehr fruchtbar. Das gilt auch für Gartengrundstücke, besonders wenn sie schon seit Jahren genutzt wurden (vorausgesetzt, sie wurden bewirtschaftet). Eine Pflanzendecke schützt den Boden, sogar ein Rasen.
Pflanzen bilden leichter Wurzeln in zuvor schon besiedelten, durchwurzelten Schichten. Sie können schneller in verlassene Hohlräume vordringen. Dadurch vergrößert sich ihr Wurzelvolumen und das führt zu mehr Wachstum.
Kräftige, in gesundem Boden wachsende Pflanzen sind besser in der Lage, die meisten Krankheiten und Schädlinge zu verkraften, da sie nie allein sind. Sie entwickeln Gegenstrategien. Sie leben immer in Gemeinschaft mit spezialisierten Bakterien und Pilzen, besonders Wurzelbakterien sind ein natürliches »Abwehrsystem«. Schon durch ihr Vorhandensein werden Schädiger oftmals verdrängt. Das geschieht in einer Art Tauschhandel. Bakterien und Pilze sorgen aber nicht nur für Abwehr, sondern fördern Wasser und Nährstoffe aus Bereichen des Bodens, die für Wurzeln schwer zu erreichen wären. Nährstoffe, die im Boden nur schwer freigesetzt werden können (zum Beispiel Phosphat), machen bestimmte Bakterien so für die Pflanzen verfügbar. Als »Gegengeschäft« liefern Pflanzen ihnen natürliches Kohlehydrat als Glucose.
Wurzelbakterien sind nicht oder nur begrenzt beweglich und können die Nährstoffe nur unmittelbar bei den Wurzeln erschließen. Eine solche Gemeinschaft ist langfristig angelegt und sollte wenig gestört werden. Durch Ernte plötzlich fehlende Pflanzen sollten möglichst durch andere ersetzt werden. Das gelingt zum Beispiel durch geschickt geplante Vorkultur (s. >).
Knöllchenbakterien an Hülsenfrüchtlern können Stickstoff aus der Luft verarbeiten und für Pflanzen verfügbar machen.
Die meisten Pflanzen leben in Symbiose mit sogenannten Mykorrhiza-Pilzen – auch unser Gemüse. Mykorrhiza, altgriechisch, bedeutet »Pilzwurzel«. Die Pilzhyphen verwachsen mit den Pflanzenwurzeln und durch diese Verbindung entsteht ein Transport- und Aufnahmesystem, das im Vergleich zur Wurzel allein riesig ist. Die Hyphen sind sehr fein und können im Gegensatz zu Pflanzenwurzeln alle Hohlräume des Bodens und damit die Nährstoffe erreichen. Sie liefern der Pflanze Salze und Wasser, dafür erhalten sie wie die Wurzelbakterien einen Teil der durch Photosynthese erzeugten energiereichen organischen Stoffe und Glucose.
Durch diese Symbiose werden Wachstum und Ertrag gesteigert. Sogar die Resistenzbildung gegen einige phytopathogene Pilze wird gefördert. Bei den Schaderregern wird durch Bildung von natürlichen Antibiotika die Entwicklung gehemmt. Mykorrhiza bewirkt eine verbesserte Toleranz gegen Trockenheit, gegen eine zu hohe Salzkonzentration und einen ungünstigen pH-Wert.
Allerdings: Mit der Ernte im Gemüsebeet werden meist auch die Wurzeln entfernt. Die Verbindung von Wurzel zu Pilz wird somit unterbrochen. Wenn dann noch der Boden »aufgewühlt« wird, kann es lange dauern, bis neue Pflanzenwurzeln besiedelt werden. Daher ist es immer besser, vorsichtig zu ernten und den Boden so wenig wie möglich zu bewegen.
Mykorrhiza aus der Tüte
Obwohl sich Mykorrhiza-Pilze theoretisch von allein ansiedeln, werden im Handel auch Erden und Dünger mit Mykorrhiza-Zusatz angeboten, um die Symbiose zu beschleunigen.
Pflanzenvielfalt verhindert Bodenmüdigkeit: nicht nur im Beet, auch im Gewächshaus oder Frühbeet.
Bodenmüdigkeit oder Bodenerschöpfung nennt man einen Zustand des Bodens, wenn im Laufe der Jahre die Erträge nachlassen, Wachstumsstockungen auftreten oder es gar nicht erst zur Keimung kommt. Die Ursachen wurden bislang noch nicht wirklich erkannt, es werden lediglich einige Ursachen vermutet. Zum Beispiel können Mikroorganismen beim Zersetzen verbliebener Pflanzenreste Hemmstoffe entwickeln, die das Wachstum beeinträchtigen. Aber keine Sorge, ein biologisch gedüngter und gut versorgter Gartenboden enthält meist von Natur aus genügend Pilze und Bakterien, um sich ständig zu erneuern. Zusätzlich gibt es Präparate, die der Bodenmüdigkeit vorbeugen.
Ein Flechtzaun kann Beete vor Wind schützen und damit vor Austrocknung. Auch die Hauswand verspricht Schutz, aber auch Schatten.
Bei der Planung eines Gemüsegartens spielt nicht nur der Boden eine Rolle, Klima und Licht sind weitere Faktoren, die man berücksichtigen muss – aber in vielen Fällen auch nicht ändern kann.
Ob man will oder nicht, man muss die vor Ort gegebenen klimatischen Bedingungen berücksichtigen. Deutschland liegt zwar in einer gemäßigten Klimazone, doch es gibt Unterschiede zwischen den Regionen: im Westen eher regenreiche milde Winter und mäßig warme, frühe Sommer, nach Osten und Südosten eher kontinentales Klima mit warmen oder eher heißen Sommern und kalten Wintern. Je nach Standort kann man früher oder später mit der Vorkultur oder der Aussaat im Freiland beginnen. Hier entwickelt man durch die Erfahrung Fingerspitzengefühl.
Hinzu kommen die durch den Klimawandel bedingten Veränderungen. Die Sommer werden heißer und trockener, die Kulturzeiten verschieben sich. Nicht immer können Pflanzen sich an die neuen Gegebenheiten anpassen, neue Sorten müssen gezüchtet werden.
Neben diesen kaum beeinflussbaren Bedingungen, die auch als Makroklima bezeichnet werden, kommt es noch auf das sogenannte Mikroklima an. Damit meint man die Klimaverhältnisse vor Ort, die u. a. durch Berge, Wasser, Flüsse und Tallagen geprägt werden. Aber auch kleinräumigere Strukturen wirken sich auf das Mikroklima aus, zum Beispiel die schützenden Mauern eines Innenhofes. Vom Mikroklima abhängig sind Licht- und Windverhältnisse, Trockenheit und Feuchtigkeit. Eine Hanglage ist anders zu bewerten als eine Senke, hinzu kommt die Himmelsrichtung. Ein Hang in Südlage ist beispielsweise wärmer als ein flaches Stück in Südlage. Das alles muss man berücksichtigen – auch wenn man nicht viel daran ändern kann.
Zu den wenigen Möglichkeiten, die man hat, um das Mikroklima zu beeinflussen, gehören eine Hecke oder eine Mauer quer zur Hauptwindrichtung. Sie bremsen den Wind und vermindern so übermäßiges Austrocknen.
Man muss sich auch die Lichtverhältnisse anschauen. Bäume und Sträucher, auch die vom Nachbarn, verändern die Gegebenheiten im Garten – auch im Jahreslauf. Denken Sie immer daran: Gemüse beansprucht einen möglichst lichtreichen Standort. Schatten oder Halbschatten verzögern das Wachstum, verlängern die Kulturzeit und verhindern unter Umständen sogar die Vollreife. Zu den Gemüsearten, die beim Lichtangebot eher genügsam sind, zählen Spinat, später Kohlrabi, Radieschen und Erbsen. Dazu kommen auch Gemüse mit großer Blattmasse, u. a. Mangold, Rote Bete, Blumenkohl, Brokkoli, Salate und Rosenkohl. Eher halbschattig gedeihen Weißkohl, Feldsalat, Buschbohnen, Rübstiel, Grünkohl, die meisten Asia-Salate, Rucola, Lauch und Zwiebeln. Ob auch Möhren, Pastinaken, Rettich und Knoblauch gedeihen, muss man versuchen. Allerdings: Zu wenig Licht schwächt die Pflanzen, macht sie weniger widerstandsfähig gegen Schädlinge und Krankheiten, vor allem gegen pilzliche Schädigungen. Im Spätsommer und Herbst kann sich auf diesen Standorten dann der Nitratgehalt erhöhen (s. >).
Kräuter sollten immer möglichst hell kultiviert werden. Im Halbschatten kann man Schnittlauch, Oregano, Pimpinelle, Minze, Petersilie, Sauerampfer und Kerbel versuchen. Eher schattig gedeihen Bärlauch, Weinraute, Waldmeister, Zitronenmelisse und Brunnenkresse.
Bei verdichtetem Boden, zum Beispiel in der Stadt, kann man Hochbeete anlegen und beste Erde einfüllen.
Zu den schlechtesten Gegebenheiten für einen Gemüsegarten muss man ehemalige Moor- oder Sumpfstandorte, aber auch Senken in der flachen Landschaft zählen. Hier kommt es früher und länger zu Frostschäden. Straßennamen wie »Kalter Grund« oder »Moorstraße« sind ein Hinweis auf solche Standorte.
Bei einem hohen oder niedrigen Grundwasserstand können weitere Probleme entstehen. Wenn nach jedem Niederschlag die Kulturen »ersaufen« oder schon nach kurzen Trockenperioden vertrocknen, kann man diesen Standort als schwierig bezeichnen. Besteht die Möglichkeit der Bewässerung, sind zumindest bei Trockenheit Lösungen zu finden. Aber auch permanent nasse Standorte lassen sich nutzen, wenn man die Beete in die Höhe bringt, zum Beispiel mit einem Hochbeet (s. >).
Selbstversorgung mit Gemüse, dieser Wunsch liegt im Trend und viele sehnen sich danach. Urban Gardening, zurück zum Schrebergarten, Gemüse vom Balkon – alles Ansätze, wie sich dies, zumindest teilweise, verwirklichen lässt. Doch vom Wunsch zum Erfolg ist ein langer Weg.
Für den Anbau von Gemüse kann man unterschiedliche Gefäße nutzen. Es erfordert allerdings mehr Aufmerksamkeit als im Beet, da sie schneller austrocknen.
Nicht nur in Städten, auch auf dem Land werden Nutzgärten immer kleiner. Ein Klein- oder Schrebergarten ist laut Kleingartenverband im Durchschnitt 370 Quadratmeter groß, nur ein Drittel davon ist zur »kleingärtnerischen Nutzung« vorgesehen, also 120 Quadratmeter für Gemüse und Obst. Bei derlei kleinen Nutzflächen muss man clevere Kulturmethoden anwenden, dann ist eine zumindest partielle Selbstversorgung (ohne Tierhaltung) denkbar. Für die ganzjährige Selbstversorgung mit Gemüse, aber ohne Kartoffeln, muss man mit 50 bis 70 Quadratmeter Flächenbedarf pro Person rechnen. Mit Kartoffeln kommen noch einmal ungefähr 80 Quadratmeter dazu. Nicht gerechnet sind Obstbäume und -sträucher. Der Flächenbedarf hängt entscheidend vom Boden, dem Klima, dem jeweiligen Jahr und auch von der Sorte ab. Wird dazu ein Gewächs- oder Folienhaus bestückt, kann man für einen Haushalt mit drei bis vier Personen noch zwei, drei Salatgurken-, sechs Paprika-, zehn Tomaten- und zwei bis vier Auberginen- oder andere Gemüsepflanzen ansetzen. Aber man muss auch nicht unbedingt alles selbst anbauen: Ein Garten nur für Salat (der übrigens selbstverträglich ist, weshalb man unbedenklich Salat auf Salat folgend pflanzen kann) kann schon auf 10 Quadratmeter entstehen. Durch die Vielfalt der Sorten wäre das auch gar nicht langweilig, weder im Beet noch in der Küche.
Ein Blick in den Boden meines Gartens: nur eine geringe Humusschicht, darunter sandig-trockener Boden mit kaum humosen Anteilen. Wasser kann, besonders nach Trockenperioden, schlecht eindringen und wird kaum gespeichert.
Wenn man seinen Garten plant, muss man mit den Gegebenheiten des Grundstücks zunächst einmal zufrieden sein, auch wenn man sich vielleicht günstigere Voraussetzungen wünscht.
Meine Ausgangslage war ein sandiges Rasenstück in Mecklenburg-Vorpommern. Hier, nicht weit vom Stettiner Haff gelegen, herrschen gemäßigte Temperaturen im Winter; im Sommer viel Sonne, meist aber auch wenig Regen, maritimes Klima eben. Der Rasen war vor vielen Jahren wohl einmal eine Weide, später lediglich gemähter Rasen. Nach Süden direkter Sonneneinfall, im Osten neben dem Garten ein Waldstück – von dort Schutz vor dem Wind, ansonsten war in der Hauptwindrichtung Nordost kaum Schutz zu erwarten. Direkt unter dem Rasen nur Sand! Und es war eine sehr kleine Fläche! Waren es zunächst 50 Quadratmeter zur Bewirtschaftung, wurden es später 100 Quadratmeter. Zuerst hatte ich ein Frühbeet, dann drei Frühbeete, zunächst ein, schließlich zwei Gewächshäuser. Der wichtigste Vorteil, den dieser Standort hatte: Es gab einen Brunnen. Damit war zumindest die Wasserversorgung gesichert.
Eine Bodenprobe lässt sich am einfachsten mit einer Rundschaufel entnehmen.
Den vorhandenen Boden, ob fruchtbar oder eher mager, kann man zuerst nur zur Kenntnis nehmen. Übrigens, dem Samen geht es ebenso: Er landet auf dem Boden und muss mit den vorhandenen Gegebenheiten auskommen. Im Gegensatz zum Menschen kann der Samen am Boden wenig ändern, er überlebt – oder geht ein. Der Gärtner allerdings hat viele Möglichkeiten, den Boden, wenn nötig, zu verbessern.
Den vorhandenen Boden zu begutachten, ist gar nicht so kompliziert. Eine erste Bestandsaufnahme kann mit den Augen und dem Spaten durchgeführt werden, denn die vorhandene Vegetation, vor allem die sogenannten Zeigerpflanzen, und ein Blick in die Bodenschichtung geben erste Hinweise.
Zusätzlich kann eine Bodenuntersuchung, wie sie von vielen Instituten auch für Hobbygärtner durchgeführt wird, helfen. Je nach Vorgabe des Labors oder Herstellers entnimmt man an unterschiedlichen Stellen im Garten Bodenproben. Diese werden im Labor oder manchmal direkt im Gartencenter vor Ort analysiert. Neben einer allgemeinen Beurteilung bekommt man eine Nährstoffanalyse und erfährt den pH-Wert des Bodens.
Die obere Schicht des Bodens wird als Kulturoder Mutterboden bezeichnet. Bei guter Ausgangslage – und später nach der Bearbeitung – erkennt man guten Boden schon anhand seiner dunkleren Färbung. Eine dunkle Farbe ist vor allem auf Humus (s. >) zurückzuführen, der sich aus organischen Bestandteilen gebildet hat. Der Kulturboden ist im Idealfall locker, oft krümelig, gut durchlüftet, dabei wasser- und nährstoffreich. Viele Bodenorganismen sorgen für die Umsetzung organischer Stoffe und chemischer Verbindungen. Bei optimalen Nährstoff-, Luft- und Wasserverhältnissen befinden sich in dieser Schicht die meisten Wurzeln. Pflanzenwurzeln dringen, je nach Durchlässigkeit und Grundwasserstand, zwar viel tiefer ein, aber die obersten 25–30 Zentimeter des Bodens sind am wichtigsten. Daher darf sich die Bodenbewertung für Gemüse ruhig auf die Tiefe eines Spatenstichs beschränken.
Bodenuntersuchung
Für Gemüse bis zur Bodentiefe von ca. 30 Zentimetern ausreichend, für Obstgehölze, Sträucher und Bäume muss man tiefer ermitteln, bis zu 1 Meter tief.
Zeigerpflanzen sind Pflanzen (häufig Wildpflanzen, die sich selber eingefunden und ausgebreitet haben), die optimal am jeweiligen Standort zurechtkommen, während andere sich hier nicht wohlfühlen und verdrängt werden bzw. sich gar nicht erst entwickeln. Aber Pflanzen sind anpassungsfähig! Ihr Vorkommen lässt nicht hundertprozentig auf den Boden schließen, sondern ist immer nur ein Indiz für die Bodenqualität. Beispiele: Gras- oder Strandnelken, Storchschnabel, Spitz- und Breitwegerich weisen auf einen sandigen, meist trocknen Boden hin, schütterer Graswuchs wäre ein weiterer Hinweis. Dieser Boden ist eher unfruchtbar und kann die Feuchtigkeit schlecht halten. An diesem Standort können nur genügsame Pflanzen überleben.
Eindeutigeres erfährt man über eine Bodenanalyse, wie sie von vielen Instituten (s. >) angeboten werden. Dabei werden die Nährstoffe und der Bodentyp genau ausgewertet. Für eine schnelle erste Einschätzung tun die Zeigerpflanzen aber gute Dienste.
So fängt das Gärtnerleben häufig an: Zuerst kommt der Zaun (wie hier auch bei mir), um größere »Mitesser« abzuhalten, dann meist eine Bodenuntersuchung.
Derselbe Garten nach fünf Jahren erfolgreicher Nutzung. Vor dem Zaun blüht es für die Insekten.
Die Purpurrote Taubnessel ist einjährig, sie ist wichtig als Bienenweide.
Beinwell hat viele positive Eigenschaften und ist Bestandteil vieler Jauchen.
Viele Namen für eine kleine Pflanze: Gänseblümchen, Maßliebchen, Tausendschön, Margritli.
Von den Brennnesseln gibt es hauptsächlich zwei Arten: die Große (Bild) und die Kleine Brennnessel.
• Stickstoffreicher, meist auch humoser Boden: Brennnessel, Franzosenkraut, Giersch, Löwenzahn, Quecke, Vogelmiere
• Stickstoffarmer Boden: Ackerfuchsschwanz, Kamille
• Kalkreicher Boden: Huflattich, Klee, Wegwarte und Taubnessel, wobei zum Beispiel die Taubnessel auch auf einen stickstoffreichen Boden hinweist
• Kalkarmer Boden: Adlerfarn, Sauerklee, Ackerschachtelhalm, Stiefmütterchen
• Nährstoffarmer Boden: Gänseblümchen, Hirtentäschel, Sauerklee, Weißklee
• Nasser, verdichteter Boden, Staunässe: Ackerschachtelhalm, Beinwell, Breitwegerich, Hahnenfuß
• Trockener Boden: Grasnelke (Strandnelke), Weiße Lichtnelke, Storchschnabel, Spitz- und Breitwegerich
• Verdichteter, schwerer Boden, lehm- und tonhaltige Böden: Breitwegerich, Gänsefingerkraut, Huflattich
Wie man sieht, können auch Mehrfachnennungen möglich sein, das heißt manche Pflanzen sind an unterschiedlichen Standorten anzutreffen.
Junge Triebe des Ackerschachtelhalms, auch Zinn-kraut genannt, sind besonders reich an Kieselsäure.
In stickstoffreichem Boden kann das Franzosenkraut regelrecht wuchern.
Stroh verbraucht beim Zersetzen Stickstoff. Daher zum Mulchen am besten mit Grasschnitt mischen.
Unter dem Kulturboden liegt der sogenannte Unterboden, er ist farblich eher heller, meist braun-gelblich (immer auch abhängig vom Ausgangsgestein). Der Unterboden ist dichter gelagert als der Oberboden und somit luftärmer, er enthält weniger Kleinlebewesen und weniger Humus. Die Umsetzung organischer Stoffe ist verzögert. Der Unterboden wird von Gemüse darum weniger durchwurzelt und ist deshalb nicht so entscheidend. Aber es gibt durchaus Ausgangslagen, die den Gemüseanbau etwas erschweren.