Der Schlunz und das Rätsel im Weihnachtskeks - Harry Voß - E-Book

Der Schlunz und das Rätsel im Weihnachtskeks E-Book

Harry Voß

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Beschreibung

Der Advent birgt in der Familie Schmidtsteiner viele Situationen für Streiche und Späße. Mittendrin: Der Schlunz und seine Freunde. Wie immer bieten sich ebenso viele Gelegenheiten, dem christlichen Glauben und seinen Traditionen auf den Grund zu gehen. Wer könnte das besser als der Schlunz mit seiner unvoreingenommenen Art! Nebenbei versucht er, den Absender der geheimnisvollen Zettel, die ihm täglich zugesteckt werden, zu entlarven.

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Seitenzahl: 76

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Harry Voß

Der Schlunz

und das Rätsel im Weihnachtskeks

Impressum

Eine Koproduktion des Verlags Bibellesebund, Marienheide mit

SCM Verlagsgruppe GmbH, Holzgerlingen

8. Gesamtauflage 2017

© 2010 Verlag Bibellesebund Marienheide und

SCM-Verlag GmbH & Co. KG, 58452 Witten

© 2021 der E-Book-Ausgabe

Bibellesebund Verlag, Marienheide

Alle Rechte vorbehalten

https://shop.bibellesebund.de/

https://www.scm-shop.de/

Autor: Harry Voß

Illustration: Daniel Fernández Adasme, Ulm

Covergestaltung: Julia Platz, Marienheide

ISBN 978-3-95568-432-7

Alle Bibelverse in diesem Buch findest du in der Gute Nachricht Bibel, revidierte Fassung, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung,

© 2000 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart.

Hinweise des Verlags

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf - auch teilweise - nur mit Genehmigung des Verlags wiedergegeben werden.

Abhängig vom eingesetzten Lesegerät kann es zu unterschiedlichen Darstellungen des Textes kommen.

Noch mehr E-Books des Bibellesebundes finden Sie auf

https://ebooks.bibellesebund.de

Inhalt

Titel

Impressum

Bevor es losgeht

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Zum Autor vom „Schlunz“

Bevor es losgeht

Einige von euch kennen den Schlunz sicher noch gar nicht und fragen sich, was das für ein Junge sein soll. Euch rate ich: Fangt einfach an zu lesen. Wer der Schlunz ist und was er den ganzen Tag über treibt, werdet ihr schon noch sehen. Und wenn euch dieses Buch gefällt, dann wünscht ihr euch vielleicht auch die anderen Schlunzbücher. Sieben Abenteuerbücher, in denen die ganze Geschichte erzählt wird: wie der Schlunz zu den Schmidtsteiners kam, wie er und Lukas die besten Freunde wurden und wie sie sich gemeinsam auf die Suche nach der Familie vom Schlunz gemacht haben.

Viele von euch werden allerdings den Schlunz und seine Abenteuer schon kennen. Und die werden sich bei diesem Buch vielleicht fragen: Wo und wann hat Schlunz die Abenteuer erlebt, die hier erzählt werden? Es gibt doch schon ein Buch, in dem die Familie Schmidtsteiner Weihnachten feiert.

Das stimmt. Und weil sich die ganze Geschichte von Schlunz und den Schmidtsteiners genau innerhalb eines Jahres abspielt, finden auch die folgenden 24 Geschichten genau in der Zeit statt, in der auch Band 6: »Der Schlunz und die Spur des Verräters« spielt. Ihr werdet es daran merken, dass manchmal am Rande Dinge erzählt werden, die ihr aus Band 6 kennt: dass Tante Lydia im Krankenhaus liegt, dass Schlunz Lilian nach Hause einladen will und so weiter. Weil aber nicht von jedem Advents- und Weihnachtstag in Band 6 erzählt wird – und von den Tagen, von denen erzählt wird, auch nicht jede Minute –, könnt ihr euch gut vorstellen, dass die Geschichten in diesem Buch einfach so mittendrin und zwischendurch passiert sind. Okay?

Also viel Spaß beim Lesen und schlunzige Weihnachten

wünscht euch

euer

1

Endlich: Der erste Dezember. Es war Advent. Die schönste Zeit im Jahr. Das fanden zumindest Lukas und Nele Schmidtsteiner. Und das fand auch der Schlunz, der Junge, der nun schon seit mehreren Monaten bei den Schmidtsteiners wohnte. Er hatte sein Gedächtnis verloren und kannte weder seinen eigenen Namen noch den seiner Eltern. Bis er seine Familie oder sein Gedächtnis wiedergefunden hatte, durfte er bei den Schmidtsteiners wohnen. Und darüber waren Lukas und Nele sehr froh, denn seit der Schlunz bei ihnen wohnte, war immer etwas los.

Schlunz, Lukas und Nele hatten für jeden einen Adventskalender in ihren Zimmern hängen. Einen, den Mama gekauft hatte. Mit einem kitschigen Gemälde vorne drauf mit dicken Englein, die Weihnachtsgeschenke einpackten, und kleinen Schokoladenstückchen hinter jedem Papptürchen.

Als Schlunz und Lukas am Abend des ersten Dezembers im Bett lagen, hielt Schlunz einen kleinen Zettel in der Hand und las, was darauf stand.

»Danke, Lukas«, sagte Schlunz nach einer Weile.

»Wofür?«

»Für den kleinen Brief.« Schlunz hielt das Zettelchen in die Luft.

»Der ist nicht von mir.«

»Aber du hast ihn mir doch in meine Jackentasche gesteckt, damit ich ihn finde!«

»Nein, wirklich nicht!« Nun war Lukas auch neugierig. »Was steht denn drauf?«

»Ein Spruch aus der Bibel! Aus dem Buch Lukas!«

»Was?« Lukas stand von seinem Bett auf und ging zu Schlunzens Bett, um zu lesen, was auf dem Zettel stand: »Unser Gott ist voll Liebe und Erbarmen. Er schickt uns den Retter, das Licht, das von oben kommt. Dieses Licht leuchtet allen, die im Dunkeln sind, die im finsteren Land des Todes leben. Es wird uns führen und leiten, dass wir den Weg des Friedens finden. Lukas 1, Vers 78 bis 79.«

»Der ist nicht von mir«, sagte Lukas noch einmal.

»Aber es passt genau zu mir«, sagte Schlunz und machte ein sorgenvolles Gesicht. »Ich finde es in meinem Leben auch manchmal ziemlich dunkel. Dass ich mich an nichts erinnere, find ich schlimm. Und dass ich manchmal so viel Angst habe. Ich würde mir wünschen, dass es in meinem Leben auch endlich wieder hell wird.«

Nun spürte Lukas auch, wie sich ein trauriges Gefühl in ihm breitmachte. »Ja, das kann ich verstehen«, sagte er leise.

Als Lukas schon wieder im Bett lag, hörte er, wie Schlunz sagte: »Weißt du übrigens, dass die kleinen Schokoladentäfelchen hinter den Türchen im Adventskalender immer irgendwas darstellen? Heute war es ein Ball. Und morgen ist es ein Auto.«

Lukas schreckte im Bett hoch. »Hast du etwa schon das Türchen von morgen aufgemacht?«

»Ich hab alle schon aufgemacht«, sagte Schlunz, als sei es das Selbstverständlichste von der Welt.

Lukas war entsetzt. »Das darfst du nicht!«

»Warum nicht? Das stand nirgendwo drauf!«

»Ein Adventskalender bedeutet, jeden Tag nur ein Türchen aufmachen! Bis Weihnachten!«

»Ja, das weiß ich doch. Aber ich muss doch wissen, welches Türchen ich aufmachen soll.«

»Das mit der Nummer eins natürlich!«

»Aber dahinter war nur ein dummer Ball. Damit konnte ich heute gar nichts anfangen! Ich hab mal ein bisschen weitergeschaut und hab gesehen, dass hinter der Dreizehn eine Kerze ist. Das fand ich nett. Also hab ich den Ball wieder ins Türchen gesperrt und hab die Kerze gegessen.«

»Also Schlunz, du bist ja echt verrückt.«

»Wieso? Ich mach doch nichts falsch. Jeden Tag nur ein Türchen, habt ihr gesagt.« Schlunz kuschelte sich unter seine Decke. »Und ich ess jeden Tag nur ein Türchen. Versprochen.«

2

In der Schule bekam Schlunz mal wieder Ärger. Letzte Woche hatten sie eine Klassenarbeit in Mathe geschrieben. Und Schlunz hatte die Hälfte der Aufgaben von Elli, seiner Nachbarin, abgeschrieben. Leider hatte Elli auch ziemlich viel falsch. Und Schlunz hatte die ganzen Fehler einfach in sein Heft übertragen.

»Wenn das so weitergeht«, schimpfte der Lehrer, Herr Rotbraun-Bohnenhang, »dann müssen wir Herrn und Frau Schmidtsteiner mal ganz dringend in die Schule bitten und ein ernstes Gespräch mit ihnen führen!«

»Woher wissen Sie, dass ich von Elli abgeschrieben habe und nicht umgekehrt?«, gab Schlunz frech zurück.

»Ich hab nicht abgeschrieben!«, schrie Elli entsetzt auf.

Herr Rotbraun-Bohnenhang plusterte seine Backen auf. »Und jetzt auch noch die Schuld anderen zuschieben, was? Das wird ja immer schöner!« Er zeigte auf Elli. »Du kannst mir glauben, dass ich meine Schüler so langsam kenne. Elisabeth würde so etwas nie tun. Und bei dir weiß ich, dass dir nichts heilig ist! Dir ist doch jede Gelegenheit willkommen, bei der du irgendeinen Unfug anstellen kannst!«

»Jetzt übertreiben Sie aber«, brummte Schlunz beleidigt.

»Nein, keineswegs«, beharrte der Lehrer. »Du und deine Dummheiten – das ist schon mehr, als man ertragen kann!«

Beim Abendessen fragte Schlunz geradewegs heraus: »Papa, hast du mir gestern einen Zettel in die Jackentasche gesteckt?«

»Nein«, antwortete Papa mit vollem Mund.

»Du, Mama?«

»Nein«, sagte Mama. »Ich auch nicht.«

Schlunz stand auf und ging in den Flur zur Garderobe, an der seine Jacke hing. »Hier, in dieser Tasche, da war gestern Abend ...« Er stockte, denn im nächsten Moment hielt er einen neuen Zettel in seiner Hand. »Hey, da ist ja schon wieder ein Zettel in meiner Jacke!« Er kam damit zum Esstisch zurück. »Hier, Papa, ist der von dir?«

Papa nahm den Zettel in die Hand und las vor, was darauf stand: »Maria wird einen Sohn zur Welt bringen, den sollst du Jesus nennen. Denn er wird sein Volk von aller Schuld befreien. Matthäus 1, Vers 21.« Er blickte wieder in die Runde. »Nein, der Zettel ist nicht von mir. Das ist ja auch gar nicht meine Handschrift.« Er gab den Zettel Schlunz zurück.

Schlunz schaute auf den Zettel und versank in Gedanken. »Er wird sein Volk von aller Schuld befreien«, murmelte er noch einmal vor sich hin, während er den Zettel betrachtete. »Das könnte Herr Rotbraun-Bohnenhang geschrieben haben.«

»Wie kommst du denn darauf?«, fragte Mama.

»Ach, für den bin ich doch der schuldigste Mensch von der ganzen Welt. Immer, wenn was passiert, glaubt er, ich bin schuld.«

»Stimmt ja auch«, quakte Nele los. »Als du mir neulich den Senf in die Unterhose geschmiert hast, das war total gemein! Ich hab es erst gemerkt, als ich das nächste Mal aufm Klo war, und ich hab einen riesigen Schrecken gekriegt.« Nele schwenkte ihren Zeigefinger. »Also, wenn ich das Christkind wäre, müsste ich mir noch sehr überlegen, ob ich dir was zu Weihnachten schenken würde.«

»Da bin ich ja mal froh, dass du nicht das Christkind bist«, gab Schlunz zurück.

Papa lachte. »Ja, und weil nicht Nele, sondern Jesus derjenige ist, der darüber zu entscheiden hat, wie schuldig wir sind, können wir ja wieder hoffen.«

»Wieso?«