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Wie kaum ein Sportler steht Jonas Deichmann für extreme Leistungen gepaart mit höchster Motivation und Disziplin. Und für die sympathische Erkenntnis seiner legendären Weltumrundung in 120 Ironmans: "Es geht um den Schokoriegel an der nächsten Tankstelle, nicht um das zigtausend Kilometer entfernte Ziel." In "Der Schokoriegel-Effekt" verrät er erstmals die verblüffend simplen Prinzipien seiner Erfolge, von denen jeder profitieren kann: Tue, was du liebst! Glaub an große Ziele! Und finde deinen persönlichen Schokoriegel! Gemeinsam mit dem renommierten Wiener Coach und Consultant Dr. Alexander Doujak liefert Jonas Rat und Inspirationen für ein erfülltes, erfolgreiches Leben – beim Sport, im Alltag und im Business.
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Seitenzahl: 138
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© eBook: 2023 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München
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Projektleitung: Wilhelm Klemm
Lektorat: Thomas Rath für booklab, München
Schlusskorrektur: Christiane Gsänger,Richard Schumm
Covergestaltung: Elke Krauß, favoritbüro München
eBook-Herstellung: Pia Schwarzmann
ISBN 978-3-8338-8953-0
1. Auflage 2023
Bildnachweis
Coverabbildung: Jonas Deichmann
Fotos: Andrej Bavchenkov; Jonas Deichmann; Markus Weinberg
Syndication: www.seasons.agency
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»Ich sehe Jonas als Impuls – nicht als direktes Vorbild oder als Kunstfigur, der es nachzueifern gilt. Als Impuls, mich selbst zu reflektieren, Energie zu tanken, meine Motivation zu stärken, mein Leben sinnvoller und eigenständiger zu gestalten. Dieses Buch ist somit auch kein klassisches Ratgeber-Buch, sondern eine Sammlung von Denkanstößen, die man für sich selbst gut nutzen kann. Wir haben seine Lebensgeschichte, oder besser: seine vielen ›Geschichten des Lebens‹ professionell aufgearbeitet und strukturiert.«
ALEXANDER DOUJAK
Es ist Samstagnachmittag, ich blättere entspannt in einem Sportmagazin, bin fasziniert von neuen Radmodellen, innovative Trainingsmethoden werfen wieder einmal alte Theorien durcheinander, und die letzten Rennanalysen zeigen unglaubliche Fortschritte bei Athletinnen und Athleten. Mir fällt ein kleiner Kasten am Rande auf – Triathlon in Deutschland: Da schwimmt einer durch den Bodensee, radelt um Deutschland herum und liegt dann nach einem Marathon durch den Bayerischen Wald hungrig und ziemlich erschöpft unter einer Fichte. Ich bin beeindruckt, weil das so anders ist, als die glatt geschliffenen Storys der Wettkämpfe mit den immer gleichen Strecken und hundertprozentig durchgeplanten Taktiken. Ich sehe sofort in den sozialen Medien nach und schreibe eine Message an Jonas Deichmann. Am Sonntagmorgen habe ich eine Antwort aus dem Bayerischen Wald.
Das war der Beginn einer Freundschaft und der Anfang der Faszination, die das Wirken von Jonas auch für meine Rolle als Coach und Berater von Eigentümern und Führungskräften in internationalen Wirtschaftsunternehmen hat. Ich begann, seine Geschichte unter Freunden und mit beruflichen Partnern zu teilen und bemerkte ähnliche Effekte. Jonas macht intuitiv vieles richtig, er definiert und erreicht seine Ziele mit Techniken, die den unterschiedlichsten Menschen bei ihren Projekten helfen können, sei es beim Schreiben einer Doktorarbeit, sei es im sportlichen Wettkampf, sei es beim Aufbau eines Unternehmens, sei es beim simplen, aber lästigen Anfertigen der Steuererklärung.
Als ich damals die kleine Meldung über Jonas las, war er nur einem engen Kreis von Sportlern bekannt. Mittlerweile ist das anders. Zuerst war er in Mexiko als »Forrest Gump« zum Star geworden. Und nachdem er seinen 120-fachen Ironman um die Welt nach 14 Monaten in München beendet hatte, schwappte die Welle der Begeisterung aus Mexiko auch nach Deutschland und Europa über. Kaum zurück in Deutschland, war er drei Wochen lang nahezu täglich in einer Talkshow zu sehen, fast jede überregionale Zeitung und viele wichtige, auch internationale Magazine berichteten – NDR DAS!, 3nach9, SWR Landesschau, die Sportschau und das ZDF Sportstudio, um nur einige zu nennen. Außerdem FAZ, Süddeutsche Zeitung, Handelsblatt, Spiegel, Stern, Focus, Playboy und viele mehr. Insgesamt erlangte er eine Medienreichweite im dreistelligen Millionenbereich und wurde damit zu einem der Individualsportler mit der höchsten Reichweite überhaupt.
Als sein Buch »Das Limit bin nur ich« erschien, wurde es sofort zum Spiegel-Bestseller, die Erstauflage war innerhalb von ein paar Tagen vergriffen. Das Buch blieb mehrere Monate auf der Bestsellerliste und war fast durchgehend die Nummer Eins auf Amazon in den Kategorien Triathlon und Radsport. Dann kam der gleichnamige Kinofilm heraus, hatte auf dem prestigeträchtigen internationalen Dokumentarfilmfestival München im Deutschen Theater seine Premiere und lief auf der European Outdoor Film Tour als Kurzversion. Stundenlang signierte Jonas anschließend Bücher und bot unzähligen Menschen die Gelegenheit, ihn mit Fragen zu löchern.
Mittlerweile ist Jonas als Speaker sehr erfolgreich und hat in einem Jahr über 200 Vorträge in mehr als zehn Ländern gehalten, vor Start-ups, Mittelständlern, Unternehmensberatungen bis zu DAX-Konzernen auf Vorstandsebene. »Ich habe also keine kleine Firma mehr, sondern die Situation, in der ein Start-up plötzlich explodiert. Mit all den guten Dingen und Herausforderungen«, sagte Jonas kürzlich zu mir. Was für eine Geschichte, denke ich oft voll Bewunderung. Jonas hat es geschafft, sich seinen Traum zu erfüllen. Er ist selbstständiger Profi-Abenteurer und kann davon gut leben. Wer hätte darauf gewettet?
Ich sehe Jonas als Impuls – nicht als direktes Vorbild oder Kunstfigur, der es nachzueifern gilt. Als Impuls, mich selbst zu reflektieren, Energie zu tanken und gezielt einzusetzen, meine Motivation zu stärken, mein Leben sinnvoller und eigenständiger zu gestalten. Dieses Buch ist somit kein klassischer Ratgeber, sondern eine Sammlung von Impulsen, die man für sich selbst gut nutzen kann. Wir haben seine Lebensgeschichte – oder besser: seine vielen »Geschichten des Lebens« – professionell aufgearbeitet und strukturiert. Die Geschichten von Jonas entfalten wie von selbst beim Lesen eine Sogkraft, und man sollte sie zuerst auch einfach so auf sich wirken lassen. Danach besteht die Möglichkeit, einzelne Elemente strukturiert zu betrachten und auf sich selbst zu beziehen. Deshalb habe ich jeder Geschichte aus Jonas’ Leben, jeder seiner Challenges, eine Zusammenfassung der darin enthaltenen Impulse sowie hilfreiche, weiterführende Fragen angehängt. Mein pragmatischer, kurz formulierter Coach-Kommentar unterstützt beim Transfer in die eigene, individuelle Lebenswelt, die Fragen sollen als Einladung verstanden werden, die Eigenreflexion zu stimulieren.
Dieses Buch ist keine Einladung, sich in Grenzbereiche zu bewegen, sondern geht den Prinzipien nach, wie wir solche Situationen gut meistern, sollten wir an unsere Grenzen kommen, ob gewollt oder ungewollt. Man kann sich Jonas nicht einfach eins zu eins zum Vorbild nehmen, wer will und kann schon Profi-Abenteurer werden? Die meisten von uns wahrscheinlich nicht. Die Learnings, die durch Jonas entstehen, sind indirekt, da sie sich vor allem auf unsere Haltung, auf unser Mindset beziehen – die Art, wie wir selbst unser Leben gestalten und welche Potenziale in uns allen schlummern.
Und genau das macht sich dieses Buch zunutze: Wir haben Stationen, Challenges und Schlüsselmomente aus Jonas’ Leben ausgewählt. An jeder dieser Geschichten lässt sich ein Aspekt veranschaulichen, der von Relevanz für uns alle ist, wenn wir mit einfachen Mitteln große Ziele erreichen wollen. So folgt auf jede Geschichte ein »Impuls«, der den Blick auf den Kern der jeweiligen Geschichte lenkt und Fragen stellt, die wir für uns individuell beantworten können.
Wichtig: Zuerst die Storys von Jonas intuitiv auf sich wirken lassen – und eventuell erst später zu den Impulsen zurückkehren, wenn man die Voraussetzungen erfüllt sieht, die Fragen für sich selbst zu beantworten. Ein weiterer Tipp: Nicht alle Impulse auf einmal bearbeiten, sondern bei der Frage starten, die einen persönlich am meisten inspiriert.
Ich habe das Bild noch genau vor Augen: Mein Opa hatte im Busch einen großen Python gefangen. Stolz legte er sich die Würgeschlange um den Hals. Eine Schlange wie Kaa, der riesige Python aus dem »Dschungelbuch«, der Mogli zu hypnotisieren versucht und später mit dem Tiger kämpft. Ich war gerade sieben Jahre alt und sehr aufgeregt, so ein Tier in der Realität zu erleben und ganz aus der Nähe zu betrachten. Der Felsenpython ist eine der größten Schlangen der Welt. Ich schätzte das Exemplar damals auf sechs Meter, aber gut möglich, dass es, vom Erwachsenenstandpunkt aus betrachtet, doch ein bisschen kürzer war. Seine in verschiedenen Brauntönen gefleckte Haut schimmerte an diesem Tag im Sonnenlicht. Und dann legte mir mein Großvater tatsächlich die Schlange über den Nacken, und zeigte mir, wie man sie fachmännisch hält. Ich spürte ihre schuppige Haut am Hals, konnte sie züngeln sehen, die schildförmige gelbe Zeichnung auf ihrem Kopf betrachten, und ihre dunklen Augen schienen mich genauestens zu beobachten. Ein Abenteuer. Welcher Junge in meinem Alter hat so etwas Cooles schon erlebt? Opa war ohnehin mein Held – und jetzt erst recht.
1994 hatte ich zusammen mit meiner Familie in den Ferien meinen Großvater in Guinea besucht. Er lebte im Dorf Filima, zirka 30 Minuten von der Hafenstadt Kamsar entfernt. Guinea in Westafrika ist ein armes Land, die meisten Menschen wohnen in einfachen runden Hütten mit Mauern aus Lehm, traditionell mit Stroh gedeckt. In den Gärten wachsen Palmen und Bananenstauden. Aber Guinea ist ausgesprochen reich an Bodenschätzen. Der Sage nach stolperte Gott bei der Verteilung von Gold, Diamanten und Edelsteinen am südwestlichen Bogen Afrikas über eine Baumwurzel und verschüttete alle seine Schätze in Guinea. Trotzdem haben die Menschen bis heute wenig von diesem natürlichen Reichtum. Ich erinnere mich, dass ich mit Vater, Mutter, Bruder und Schwester die Gegend erkundete, wir waren fischen und auch mit einem echten Einbaum unterwegs.
Mein Opa hatte sich als einziger Weißer mit meiner Stiefoma, einer deutschen Ärztin, in einem großen weißen Steinhaus mit riesigem Grundstück niedergelassen. Der Garten war ein kleiner Privatdschungel: dichter Wald. Meine Großeltern bauten viele Früchte und die unterschiedlichsten Gemüsesorten an. Zudem hatten sie neben den Schlangen auch Bienen und Hunde. Ein Paradies für mich. Und einen zahmen lustigen Affen gab es auch. Der Bursche war ziemlich schlecht erzogen, klaute alles, was er kriegen konnte, besonders gerne Geldmünzen.
»Mein Opa ist mein Vorbild für ein freies und selbstbestimmtes Leben.«
Als Schiffsbauingenieur und Experte für Polyester hatte mein Opa mit 50 Jahren seinen Job gekündigt, um die Welt zu sehen. Er ließ alles zurück. Mit seinem VW-Bus fuhr er bis an die Elfenbeinküste – allein durch die Sahara, die ich später bei meiner Cape-to-Cape-Tour mit dem Rad durchqueren sollte, was zu einer meiner härtesten Touren wurde. Ursprünglich wollte er an der Küste ein Boot bauen und weiter segeln, ist dann aber dort aus irgendeinem Grund hängen geblieben, lebte im Busch, um später ins Nachbarland Guinea zu ziehen. Er arbeitete mit Polyester, in Wiederaufforstungsprojekten und wurde schließlich Schlangenfänger. Die giftigen Tiere wurden von den Einheimischen meist getötet, er kaufte sie ihnen jedoch lebendig ab und hielt sie dann bei sich. Das Serum der Schlangen verkaufte er an Forschungsinstitute. Für mich war es schon als Kind eine absolut faszinierende Vorstellung, einmal ein so freies und außergewöhnliches Leben wie mein Opa zu führen. Er ist nicht den geraden, konventionellen Weg gegangen, sondern hat sich seinen ganz eigenen gesucht. Das muss Glück sein, dachte ich schon als Kind.
Was soll einmal auf deinem Grabstein stehen? Auf diese Frage antworte ich: »Er hat sein Leben gelebt.« Man lebt eben nur einmal und muss das Beste daraus machen. Dazu gehört, dass man möglichst viel von der Welt sieht und Dinge tun kann, für die man brennt. Wenn ich alt bin, will ich sowohl auf viele kleine Momente zurückblicken können, als auch auf große Abenteuer und eine ausgefüllte Zeit. Auf keinen Fall will ich später das Gefühl haben, dass ich etwas versäumt habe. Ein Gefühl, das mein Opa bestimmt nicht hatte.
Jonas ist fasziniert von der Welt seines Großvaters. Sie weckt seine Sehnsucht nach Abenteuer und zeigt ihm, dass man erfolgreich eigene Wege gehen kann.
Im Kapitel »Das Abenteuer-Vorbild« werden zwei Aspekte angesprochen, die zur Selbstreflexion anregen können: erstens Prägungen aus der Kindheit und zweitens der Aspekt Selbstbestimmtheit.
1. Menschen, Situationen, einschneidende Ereignisse, das Umfeld, in dem sich der Mensch bewegt: Prägungen aus der Kindheit, positiv oder negativ, können sehr bestimmend für das weitere Leben sein. Solche Erinnerungen sind starke Bezugspunkte, auf die sich unsere Gedanken immer wieder beziehen. Allerdings erinnern wir uns nicht an Geschehnisse und Erlebtes, sondern an unsere Erinnerungen. Wir interpretieren das Erlebte für uns. Darin liegt eine große Chance, denn Prägungen sind nicht statisch, sie entwickeln sich, wir können sie ständig weiterinterpretieren. Der Philosophie-Professor und systemische Therapeut Varga von Kibéd weist darauf hin, dass es nie zu spät ist, eine glückliche Kindheit gehabt zu haben. Damit meint er, auch das Erleben schwieriger Situationen kann sich im Nachhinein als Glück herausstellen, weil wir erkennen, dass sie für das spätere Leben sehr wichtig sind. In diesem Sinne sind wir nicht dafür verantwortlich, was uns widerfährt, aber dafür, was wir daraus machen. Hier liegt die Chance für jeden und jede. Auch ohne das Vorbild eines Großvaters oder die behütete Umgebung eines typischen Mittelschichtskinds können wir uns an die Kinder- und Jugendzeit so erinnern, dass sie uns Stärke gibt. Jeder muss seine eigenen Helden finden. Und der »verrückte« Opa in Afrika ist sicher auch nicht für alle als Vorbild geeignet. Es ist unsere ganz persönliche Wahl.
2. Das Maß an Selbstbestimmtheit: Sich als selbstwirksam zu erleben, ist einer der wesentlichen Hebel für die eigenständige und erfüllende Gestaltung des Lebens, das bestätigen zahlreiche Forschungen. Wir empfinden unser Leben als sinnvoll, wenn wir es auch selbst gestalten können. Das ist in Jonas’ Geschichte sehr anschaulich dargestellt. Der Großvater hat sich zum Meister seines ganzen Glücks gemacht. Dabei haben ihn gesellschaftliche Konventionen so wenig interessiert wie eine anerkannte Karriere. Ein Gefühl für die eigenen Freiheits- und Gestaltungsräume zu entwickeln, sich auf diese Räume zu besinnen, mutig, nach vorne gerichtet das eigene Leben zu gestalten, dazu inspiriert diese Geschichte.
Hilfreiche Fragen
Welche Lebensgeschichten oder Figuren beeindrucken und faszinieren mich? Welche Vorbilder hatte ich als Kind und welche habe ich heute?
Welche Menschen haben mich mit ihrer Haltung beeinflusst?
Welche Menschen in meinem Umfeld haben »ihr Leben gelebt« und ihre Gestaltungsräume gut genutzt?
Was heißt für mich: Ich lebe mein Leben?
In welchem Ausmaß »lebe ich MEIN Leben« (in einer liebevollkritischen Selbstbewertung auf einer Skala von 1–10, was spricht für den Wert, was fehlt für die 10)?
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Welche Sehnsüchte oder welche Träume lasse ich bei mir noch zu? Welche haben sich im Laufe der Zeit aufgelöst?
Mein Vater erzählt diese kleine Geschichte heute noch mit Begeisterung: »Jonas ist mehrmals in der Woche zu seinem Radtraining gefahren, obwohl die Vereinsbasis 20 Kilometer von unserem Zuhause entfernt lag und es zwei Berge dazwischen gab. Er radelte also jedes Mal 40 Kilometer zusätzlich zum Radtraining.«
Als Kind und Jugendlicher war ich begeisterter Rennradfahrer. Ich hatte viele Sportarten ausprobiert, Eishockey, Squash und Handball, dann aber meine Leidenschaft für das Rennradfahren entdeckt, nachdem mein Vater und mein Bruder damit begonnen hatten.
Heute denke ich, dass ich die Disziplin, die ich bei meinen Langstreckenabenteuern brauche, damals erworben habe. Denn wenn man, wie ich bei meiner jüngsten Weltumrundung, 27 000 Kilometer zurücklegen will, dann muss man konstant sehr diszipliniert sein. Ich musste laufen, obwohl die Beine schmerzten, auch mit Lebensmittelvergiftung auf das Rad steigen oder durch die Adria schwimmen, obwohl ich kein Schwimmer bin. Ausreden gelten nicht – das lernt man im Radtraining. Es ist eine sehr disziplinierende Sportart.