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Gestresste haben wenig Zeit. Deshalb konzentriert sich Stresscoach Doris Kirch in diesem Buch auf das Wesentliche. In ihren Antworten auf die wichtigsten Fragen über Stress zeigt sie auf, wie man trotz hoher Beanspruchungen durch Beruf, Familie und Gesellschaft ein hohes Maß an Lebensqualität bewahren kann. Der Leser lernt, seinen Stress richtig einzuschätzen, seine persönliche Stressbewältigung zu gestalten und stressbedingten Ängsten den Schrecken zu nehmen. Auch wenn der Chef und die Kollegen nerven und am heimischen Herd die Fetzen fliegen: Selbst gegen diesen Stress sind Kräuter gewachsen. Durch eine veränderte innere Einstellung und leicht umzusetzende Strategien können mehr Gelassenheit am Arbeitsplatz und in der Familie einkehren. Ein spannend geschriebenes Buch mit einer Fülle an praxistauglichen Tipps und Hilfestellungen, dessen besonderer Wert in seiner hohen fachlichen Kompetenz bei gleichzeitiger Nähe zum täglichen Leben im Alltag besteht.
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Seitenzahl: 104
Doris KirchDer Stress-CoachDie 54 wichtigsten Fragen an den Stress-Coach
ReiheSoft Skills kompakt Herausgegeben von Stéphane Etrillard Band 10
Band 1 – Stéphane Etrillard: Erfolgreiche Rhetorik für gute Gespräche
Band 2 – Sabine Mühlisch: Fragen der KörperSprache
Band 3 – Reinhold Vogt: Gedächtnis-Training in Frage & Antwort
Band 4 – René Borbonus: Die Kunst der Präsentation
Band 5 – Ute Simon-Adorf: Was Sie schon immer über Coaching wissen wollten ...
Band 6 – Arno Fischbacher: Geheimer Verführer Stimme
Band 7 – Ute Simon-Adorf: Mentaltraining in Frage & Antwort
Band 8 – Stephan Ulrich: Menschen grafisch visualisieren
Band 9 – Jürgen W. Goldfuß: Wer sich nicht führt, der wird verführt
Band 10 – Doris Kirch: Der Stress-Coach
Band 11 – Stéphane Etrillard: Charisma – einfach besser ankommen
Band 12 – Birgit Lutzer: Bringen Sie es auf den Punkt!
Band 13 – Ursu Mahler: Der Konflikt-Coach
Band 14 – Roland Arndt: Jedes Telefonat ein Erfolg
Band 15 – Rositta Beck-Rappen: Büro-Effizienz
Band 16 – Zach Davis: Zeitmanagement für gestiegene Anforderungen
Copyright: © Junfermannsche Verlagsbuchhandlung, Paderborn 2010
Covergestaltung/Reihenentwurf: Christian Tschepp
Frontcoverfoto: © Yuri Arcurs /FOTOLIA
Alle Rechte vorbehalten.
Erscheinungsdatum dieser eBook-Ausgabe: 2012
Satz & Digitalisierung: JUNFERMANN Druck & Service, Paderborn
ISBN der Printausgabe 978-3-87387-742-9 ISBN dieses eBooks: 978-3-87387-919-5
Dieses Buch ist in gewisser Weise ein Scout, der Sie durch den Dschungel des umfassenden Themas Stress führt. Es ist ein Ratgeber, der Wissen bündelt, es auf den Punkt bringt und kompakt wiedergibt. Auf das Thema Stress und Stressbewältigung bezogen, gibt Ihnen dieses Buch Überblick, Basiswissen, Orientierung und zahlreiche konkrete Hilfestellungen für den Berufs- und Familienalltag. So sind Sie nach dem Lesen gut für einen Weg zu einem ausgewogenen Leben im Spannungsfeld zwischen Herausforderungen und Entspannung vorbereitet, der Ihre körperliche und geistige Gesundheit auf Dauer erhalten wird.
„Welche Methode oder Strategie ist die richtige für mich?“ Diese und ähnliche Fragen haben durchaus ihre Berechtigung, denn jeder Mensch ist ein eigenes kleines Universum mit einem bestimmten Temperament, individuellen Vorlieben und Abneigungen und mit seiner ganz speziellen Lebenssituation. In Beratungssituationen werde ich das oft gefragt, und damit Sie nicht Ihre Zeit und Ihr Geld verschwenden, werde ich Ihnen verraten, wie Sie das Passende für sich herausfinden.
Er kann ein wahres Schlachtfeld sein: der Arbeitsplatz. Erfahren Sie in diesem Kapitel, warum das tatsächlich häufig so ist. Da Sie unliebsame Kollegen nicht auf den Mond schießen können, müssen Sie wohl oder übel lernen, mit ihnen umzugehen. Dieser Ratgeber versorgt Sie mit einigen hilfreichen Strategien. Auch wenn als Resultat bei deren Umsetzung kein allgemeines Gruppenkuscheln herauskommt – erträglicher und spannungsfreier macht es Ihren Arbeitsalltag auf jeden Fall.
Angst ist ein enger Vertrauter von Stress. Beides hängt zusammen. Ist es die Angst, die den Stress auslöst, oder zieht der Stress die Ängste nach sich? Das ist wie die berühmte Frage nach dem Huhn und dem Ei, die meines Wissens noch niemand eindeutig beantworten konnte ... Wichtig ist, sich unter Stress auch der vorhandenen Ängste bewusst zu sein, denn dieses Bewusstsein ist nötig, um ihnen entgegenzuwirken. Wenn man sich mit dem Thema Angst beschäftigt, lernt man fast nebenbei sehr viel über Stress und dessen Mechanismen. Deshalb widme ich mich in diesem Buch den Kernfragen, die immer wieder im Zusammenhang mit Stress und Angst auftauchen. Sie werden erstaunt feststellen, dass bereits die Erkenntnisse, die Sie daraus gewinnen, Ihren Stresspegel um einige Punkte senken können.
Stress ist keine Frage von Alter. Im Gegenteil: Medizinische Statistiken zur Stressbelastung von Kindern zeigen, dass die Belasteten immer jünger werden. Diese Tatsache versetzt viele Mütter berechtigterweise in Sorge. Oft fühlen sie sich ohnmächtig und hilflos angesichts der „Segnungen“ unserer modernen technisierten Welt, denen ihre Kinder schutzlos ausgesetzt sind. Gibt es Wege, damit umzugehen? Kann man die eigenen Kinder vor einem Übermaß an Medienstress schützen? Dieser Ratgeber rüstet Sie mit dem nötigen Grundwissen für einen Weg aus, der die Neugier und den Expansionsdrang der Youngsters mit dem natürlichen Bedürfnis des Körpers nach zeitweiliger geistiger Entspannung ins Gleichgewicht bringt.
„Wie bringe ich meinen Mann dazu, eine Entspannungsmethode zu erlernen?“, ist eine oft an mich gestellte Frage in Beratungssituationen. Sie resultiert aus der Besorgnis vieler Frauen um die körperliche und geistige Gesundheit des Mannes an ihrer Seite. Ich kann das Anliegen der Besorgten sehr gut verstehen, dennoch sträuben sich bei mir parallel zu dieser Frage die Nackenhaare. Warum das so ist, erkläre ich Ihnen beim Thema Familienstress. Dort gehe ich darauf ein, was Sie tun können, um Partner und übrige Familienmitglieder am besten zu unterstützen, und was Sie lieber lassen sollten.
Ich möchte die Pointe zwar nicht vorwegnehmen, aber Sie werden später noch sehen, dass eine effektive Stressbewältigung eines gewissen Aufwands bedarf. Damit Ihnen in diesem Prozess unterwegs nicht auf halbem Weg die Puste ausgeht, könnte es hilfreich sein, sich für einige Zeit einen Stress-Coach zuzulegen. Solch ein Begleiter kann Sie sicher durch den Dschungel des Stresses navigieren. Die Beantwortung der damit zusammenhängenden Fragen gibt Ihnen einen tieferen Einblick in das Wirken und den Wert eines Stress-Coaches.
Der Hamster im Rad hat viel zu tun, aber er hat keinen Stress. Das Gleiche gilt auch für die menschliche Spezies. Bestimmt fällt Ihnen das eine oder andere Beispiel für eine Situation aus Ihrem Leben ein, in der Sie viel um die Ohren hatten, aber sich dennoch nicht gestresst fühlten. Der Unterschied besteht in dem Gefühl der Einflussnahme auf das, was mit uns geschieht. Präzise ausgedrückt ist Stress das Gefühl, das in uns aufsteigt, wenn wir uns einer Situation ausgeliefert fühlen, von der wir glauben, sie nicht beeinflussen zu können. Diese Definition drückt aus, dass wir es bei Stress mit einem subjektiven Phänomen, mit Gefühlen und inneren Glaubenssätzen zu tun haben.
Es war der Mediziner und Stressforscher Hans Selye (1907-1982), der stolz bekundete, unserer Sprache das Wort Stress „geschenkt“ zu haben. Ursprünglich stammt das englische Wort aus der Werkstoffkunde und wird im Zusammenhang mit Materialtestungen benutzt, bei denen es darum geht, wie lange ein Werkstoff einer von außen einwirkenden Belastung standhalten kann.
Das werde ich oft von Klienten gefragt. Um diese Frage zu beantworten, sollten wir uns zunächst mit der Frage beschäftigen, was Stressoren eigentlich sind. In der Stressforschung bezeichnet man Auslöser für Stress als Stressoren . Inzwischen gibt es verschiedene Stress-Theorien, die Stressoren in unterschiedliche Kategorien einteilen – ich komme gleich noch einmal darauf zurück.
Diese Frage löst gleichzeitig Bauchschmerzen bei mir aus, weil dabei stets eine Schuldfrage mitschwingt, die Verantwortung nach außen verlagern möchte. Aber erstens hat Stressempfinden nichts mit Schuld zu tun und zweitens ist es aus psychologischer Sicht nicht förderlich für uns, wenn wir Dinge, die uns selbst betreffen, auf andere Situationen oder Personen projizieren, also „auslagern“. Wenn ich jetzt also gleich detaillierter auf die Stressoren eingehe, dann behalten Sie dabei im Hinterkopf, dass diese Ausführungen nur der Übersicht dessen dienen, was so alles auf uns einwirkt.
Vereinfacht ausgedrückt, unterscheidet man zunächst einmal subjektive und objektive Stressoren. Die subjektiven sind hausgemacht – wir können sie verändern, indem wir an unseren inneren Einstellungen, Glaubensmustern und Gewohnheiten arbeiten. Auf die objektiven hingegen können wir nur geringen bis gar keinen Einfluss nehmen. Stressoren sind nicht immer einfach einzuordnen – manchmal haben wir es statt mit einem Entweder-oder mit einem Sowohl-als-auch zu tun.
Subjektive Stressoren sind:
Negative Denkmuster, die Neigung zu Ungeduld, Ärger, Wut, Angst, Feindseligkeit, Dominanzstreben oder Konkurrenzdenken, falsche Situationsbewertungen, Schwarzsehen, Hineinsteigern, selbst gemachter Zeit- und Leistungsdruck, zu hohe Erwartungen, Enttäuschungen, eingebildete Bedrohung oder Hilflosigkeit, Schuldgefühle, übertriebenes Verantwortungsbewusstsein etc.
Objektive Stressoren sind:
Schlafentzug, Verletzungen, Krankheit, schwere Operationen, Verbrennungen, Unterkühlung, Hitze, Kälte, Luftdruckveränderungen, Hunger, Durst, Lärm, intensives Licht, Isolation, Dichte (wie Bevölkerungsdichte), monotone Arbeit, Unterforderung und Überforderung, schlechte Lebens- und Arbeitsbedingungen, Nichterfüllung wesentlicher Bedürfnisse, Armut, Verlust nahestehender Menschen etc.
Sie ist durchaus provokant ... und ebenso wahr, auch wenn das nicht jeder gerne hört. Ob diese Aussage den Tatsachen entspricht, können Sie einfach selbst feststellen: Setzen Sie sich in einer ruhigen Minute hin und überlegen Sie, wer und was Sie stresst. Tragen Sie Ihre Stressoren in die unten stehende Tabelle ein. Dann nehmen Sie eine Unterteilung vor.
Stressor
A
B
C
Beispielstressor
x
Normalerweise müsste Ihnen das Ergebnis zeigen, dass Sie viel mehr, als Sie glauben, Einfluss auf das nehmen können, was Sie nervt. Bereits diese eine Erkenntnis wird den Stress in Ihrem Leben deutlich senken helfen.
Wenn bei Ihrem Resultat jedoch die C-Bewertungen überwiegen, könnte eine mögliche Ursache dafür in einem Gefühl verminderter Selbstwirksamkeit liegen. Selbstwirksamkeit beschreibt in der Psychologie die innere Überzeugung, aufgrund eigener Fähigkeiten auf bestimmte Situationen und Personen im Leben Einfluss nehmen und gewünschte Ziele erreichen zu können. In diesem Fall könnte eine Therapie hilfreich dabei sein, das Gefühl des selbstbewussten Wirkens in der Welt zu erhöhen.
Stress ist nie positiv! Vergessen Sie die Geschichte vom positiven „Eu-Stress“ – die ist von der Wissenschaft längst überholt, hält sich aber aufgrund beharrlichen Voneinanderabschreibens in der Fachwelt wie ein eingetretener Kaugummi. In meiner Antwort auf die Frage, was Stress ist, habe ich bereits beschrieben, dass viel zu tun zu haben nicht gleichbedeutend mit Stress ist. Berufliche, sportliche oder andere persönliche Herausforderungen sind es, die Pepp ins Leben bringen, aber sie haben für sich genommen nichts mit Stress zu tun. Das Merkmal von Stress ist das Gefühl des Ausgeliefertseins, der Hilflosigkeit. So lange das fehlt, herrscht selbst bei großer Umtriebigkeit kein Stress.
Ein Beispiel dazu: Ein Manager liebt seinen Job und seine Kompetenzen ermöglichen ihm weite Handlungs- und Entscheidungsspielräume. Der Job erfordert einen hohen zeitlichen Einsatz, dennoch macht er ihm Freude. Dann wird eine Abteilung in der Firma aufgelöst und der Manager muss deren Führungsaufgaben mit übernehmen. Die objektiv zur Verfügung stehende Zeit reicht nicht aus, um alle anstehenden Aufgaben zu erledigen. Jetzt kommt er in Stress, weil er das Gefühl hat, den Arbeitsanfall nicht mehr bewältigen zu können. Obwohl er seinen Job liebt, hat er Stress, der erst dann wieder aufhört, wenn er seine Situation analysiert und Schritte gegen die Überlastung (zum Beispiel Aufgaben an Dritte delegieren) unternimmt.
Einerseits würde ich sagen: „Besser spät als nie“, andererseits weiß schon eine alte Zahnpastareklame: „Vorbeugen ist besser als bohren.“ Warten Sie nicht erst, bis das Kind in den Brunnen gefallen ist. Die beste Zeit, sich mit Stressbewältigung zu beschäftigen, ist die, in der Ihr Leben einem stillen, ruhigen Fluss gleicht. In solch einer Situation haben Sie nämlich die Zeit und die Kraft, um Veränderungen im Leben vorzunehmen und ein Entspannungsverfahren zu erlernen. Meistens kann man sich gerade in diesen Zeiten nicht vorstellen, dass im eigenen Leben einmal Chaos ausbrechen könnte. Aber die Erfahrung zeigt, dass niemand ohne dieses oder jenes blaue Auge durchs Leben kommt. Wenn die See hochgeht und das Boot sich bedenklich zu den Seiten neigt, ist es von Vorteil, wenn Sie gut vorbereitet sind. Wie ein erfahrener Seemann steuern Sie dann Ihr Lebensschiff umsichtig durch die Untiefen und um die Klippen herum in ruhigeres Fahrwasser.
Schön wär’s. Machen Sie einen weiten Bogen um diejenigen, die Ihnen einfache und schnelle Lösungen versprechen. Seit über 20 Jahren suche ich nach dem Stein der Weisen, was diese Frage anbelangt. Das Fazit meiner Gralssuche ist: Es gibt ihn nicht. Was ich auf meiner Suche erkannt habe ist, dass die meisten Menschen überschätzen, was man kurzfristig erreichen kann, dass sie aber völlig unterschätzen, was man langfristig