Der Turm der Magier - Markus Zemke - E-Book

Der Turm der Magier E-Book

Markus Zemke

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Beschreibung

Heinz wird als dreijähriger Junge entführt. Bis er 16 Jahre alt ist wächst er in einem Turm mit Magiern auf. Nun soll er sich gegen Dämonen behaupten und seinem Freund helfen aus dem Turm auszubrechen.

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Seitenzahl: 80

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Inhaltsverzeichnis

Vorgeschichte

Fortführung

Ankunft

Die Läuterung

Heldenmut

Trägheit

Das Finale

Asker

Gebunden durch Blut und Magie

Schädlinge im Lager

Das Phylaterion

Ertappt

Ein neuer Weg

Orte

Antagoras

Der Turm

Fendler

Vernetti

Vorgeschichte

Die Kirche lehrt uns, dass es der Hochmut der Menschen war, der die Uedkult in unsere Welt brachte. Die Magier wollten den Himmel an sich reißen, doch sie haben ihn vernichtet. Sie wurden verderbt und durch ihre eigene Verderbtheit verflucht. Sie kehrten als Monster zurück, als die Ersten der Uedkult. Als Verderbnis fielen sie über die Erde her. Unaufhaltsam und unerbittlich. Als Erstes fielen die Königreiche der Zwerge. Aus den tiefen Gruben griffen uns die Uedkult immer und immer wieder an, bis wir kurz vor der Auslöschung standen. Doch dann kamen wir, die Tempelwächter, Männer und Frauen aller Rassen, Barbaren und Könige. Wir opferten alles, um den Uedkult Einhalt zu gebieten, und siegten.

Dieser Sieg liegt Jahrhunderte zurück. Wir stehen auch heute noch Wache, immer gut gerüstet und auf die Uedkult wartend. Doch die, die uns einst Helden nannten, haben uns heute vergessen. Wir sind nur noch wenige, und unsere Warnungen wurden zu lange ignoriert.

Torben Jotha, Hauptmann der Tempelwächter

In den Jahren vor der Verderbnis, als die Kirche noch eine Einheit war, gab es drei Unterteilungen in der Kirchenarbeit. Es gab die Prediger, die das Wort des Schöpfers weitergaben. Dann gab es die Templer, die auf die Einhaltung der Gesetze achteten. Schließlich waren da noch die Wunderwirker, die heilen konnten und andere Wundertaten vollbrachten. Als den Wunderwirkern bewusst wurde, dass sie viel mehr Macht in ihren Händen hielten als einfache Heiler und das Leben und Tod in ihren Händen lag, wollten sie sein wie der Schöpfer. So taten sich die Mächtigsten unter ihnen zusammen und gründeten einen geheimen Kult, den Uedkult. Das Ziel des Uedkults war es, ein Portal zu öffnen, um in die Welt des Schöpfers zu wechseln und selbst zu Göttern zu werden. Doch auf der anderen Seite des Portals war das Nichts. Das Nichts nahm ihnen ihre Körper und ihre Persönlichkeit und ließ sie aus ihren stärksten Gedanken neu entstehen. Da ihr stärkster Gedanke aber ihr Hass war, den sie in ihrem Kult gebündelt hatten, kamen sie als Wesen der Verderbtheit zurück. Ihr ganzes Wesen war auf die Vernichtung der Erde ausgerichtet. Am Anfang versuchte man sie noch wie Kranke zu behandeln. Doch immer wenn man sie fragte, was sie gesehen hatten und was geschehen war, bekam man nur „Ich bin Uedkult!“ zur Antwort.

So kämpften die Templer gegen die Uedkult und versagten. Als das Reich der Zwerge fast schon vernichtet war, entschied man sich, mit Magie gegen Magie zu kämpfen. Alle, die gegen die Uedkult kämpfen wollten, wurden in einem speziellen Turm von den Templern ausgebildet, auch Magier. So kamen alle Rassen und Volksschichten zusammen. Sie wurden ausgebildet zu Tempelwächtern. Die Tempelwächter waren auf wundersame Weise immun gegen die Uedkult. Ihre Zahl nahm schnell zu, und sie schafften es, die Uedkult zu besiegen. Doch war auch noch ein großer Dämon aus dem Nichts gekommen, der ebenfalls von den Tempelwächtern besiegt werden musste.

Nach diesem Krieg wurden alle Magier, die keine Tempelwächter waren, getötet. Was damals geschah, sollte sich nie wieder wiederholen. Die Magier aber, die als Tempelwächter gedient hatten, durften in dem Turm der Tempelwächter wohnen. Mit der Zeit geriet alles in Vergessenheit, nur das Verbot der Magie blieb aufrecht. Wenn ein Kind mit der Gabe der Magie geboren wurde, musste dies gemeldet werden. Je nach Alter des Kindes wurde es entweder in den Turm gebracht oder getötet.

Fortführung

Der Holzboden in der kleinen Hütte knarzte. Es war feucht und muffig, da es schon seit drei Tagen unablässig regnete. Lange würde diese Hütte das nicht mehr mitmachen, wusste Franziska. Wenn sie sich umsah, erblickte sie nur Trostlosigkeit. Die kleinen Fenster waren schon lange nicht mehr geputzt worden. Der getrocknete Lehm in der Holzwand löste sich langsam auf. Dreck quoll aus den Ritzen hervor. Doch im Ofen war gut eingeheizt und rechts neben dem Ofen stand ein mit klein gehacktem Holz gefüllter Korb. Der dicke Eichentisch im Wohnraum war sauber geschrubbt und mit kleinen Zwergen und Elfen aus Holz dekoriert. Auch die drei Schemel und der Hochstuhl, die um den Tisch standen, waren auf Hochglanz gebracht. In dem Hochstuhl saß ihr ganzer Stolz, ihr Sohn Heinz. Heute war sein dritter Geburtstag. Sein Vater war hingerichtet worden, als Franziska noch mit Heinz schwanger war. Zum Glück hatte sie damals ihre Schwangerschaft vor den Templern verbergen können. Hätten die Templer gewusst, dass sie von einem Magier schwanger war, so hätte man vielleicht auch sie getötet. Doch jetzt sollte der kleine Magier erst einmal seine Torte bekommen. „Seine Torte! Hoffentlich ist sie noch nicht angebrannt.“ Schnell rannte Franziska hinüber in den Küchenbereich, wo ein paar Pfannen und Töpfe von der Decke baumelten. Sie griff nach einem alten Lumpen und öffnete die Ofentüre. Vorsichtig schob sie ein Holz unter die Kuchenform und zog den Kuchen heraus. Er war etwas dunkler als geplant, aber kaum verbrannt. Als sie den Kuchen auf den Tisch stellte, wurde es plötzlich leiser. Der Regen klatschte nicht mehr aufs Dach, und auch die Fenster blieben trocken. Es wurde zunehmend wärmer im Raum. Sie warf einen Blick durch ein Fenster und erschrak. Mindestens einen Meter um das Haus herum fiel kein Regen. Es war so, als ob man eine Glocke über das Haus gestülpt hätte. Aber Franziska konnte sich nicht darüber freuen: Zeigte das doch eindeutig, dass hier jemand war, der Magie betrieb. Noch bevor sie Heinz darum bitten konnte, damit aufzuhören, wurde die Türe eingeschlagen. Vier starke Männer in silbernen Rüstungen betraten den Raum. Über ihren Rüstungen trugen sie weiße Überwürfe mit einem roten Kreuz darauf; es waren Templer.

„Wo ist der Magier“ donnerte die Stimme des Templers, der als Erstes den Raum betreten hatte.

Franziska stellte sich vor den Hochstuhl, und versuchte die Dumme zu spielen. „Von was für einem Magier sprecht ihr? Hier sind nur mein Sohn und ich. Wir feiern gerade seinen dritten Geburtstag.“

„Dann müssen wir wohl selbst herausfinden, wer der Magier ist“, sprach der Templer nun in einem ruhigeren Ton.

Noch ehe Franziska reagieren konnte, hatte der Templer sein Schwert aus der Scheide gezogen und ihr den Kopf abgeschlagen. Nun flogen plötzlich die Schemel, die Holzfiguren und die Holzscheite aus dem Korb in Richtung Templer. Während sich der Templer auf den Boden warf, um den Geschossen auszuweichen, rief er seinen Kameraden zu: „Schnappt euch den Jungen! Er ist der Magier!“

Die Templer wehrten die Geschosse mit ihren Schilden ab, griffen sich den Jungen und fesselten seine Hände auf dem Rücken. Plötzlich hörten die Sachen auf, durch den Raum zu fliegen, denn der kleine Heinz setzte nun seine ganze Energie dafür ein, seine Fesseln loszuwerden. Dadurch verbrauchte er so viel Kraft, dass er vor Erschöpfung einschlief. So nahmen die Templer den schlafenden Heinz und verließen das Haus.

Der Weg war schon gar nicht mehr als solcher zu erkennen. Eine braune Brühe, die mit jedem Regentropfen an den Umhängen hoch spritzte, bedeckte den Boden. Die Häuser waren nur schemenhaft zu erkennen. Die Templer liefen, so schnell es der matschige Boden zuließ, durch das Dorf. Weiter nach Norden führte der Weg durch den Wald. Kein vernünftiger Mensch würde bei diesem Wetter durch den Wald gehen, doch die Templer konnten nicht auf besseres Wetter warten. Sie mussten schnell den Turm erreichen, bevor Heinz wieder aufwachte. So kletterten sie über umgestürzte Baumstämme und versanken manchmal bis zum Bauch im Wasser, das sich in großen Löchern gesammelt hatte.

Ankunft

Es war schon fast Mitternacht, als die Templer den Turm erreichten. Am Tor wurden sie vom wachhabenden Offizier in Empfang genommen. Dieser führte sie in die Turmspitze, zum Ordensführer.

„Hier bringe ich euch einen Neuzugang. Wir haben ihn entdeckt, als er in einem Haus gezaubert hat“, sprach der Hauptmann.

„Da habt ihr ja eine Glanzleistung vollbracht“, erwiderte Pendrax, der Ordensführer. „Ich nehme an, dass ihr ziemlich viel Probleme hattet. Es handelt sich ja immerhin um ein Kleinkind. Bei seinem Wissen könnte er bestimmt die ganze Welt mit einem Fingerschnippen zerstören. Wirklich gefährlich.“ Pendrax brach in schallendes Gelächter aus. „Sagt mir wenigstens, wie der Knabe heißt, oder ist das auch zu schwierig für euch?“

„Die Frau, der wir ihn entrissen haben nannte ihn Heinz.“ stammelte der Hauptmann.

„Hat diese Frau auch einen Namen? Wo ist sie eigentlich? Es wäre doch wohl vernünftiger gewesen, die Frau mitzubringen“, erwiderte der Ordensführer.

„Ortin. Ja, ich bin mir sicher das an dem Haus Ortin stand. Die hat sich aber so arg gewehrt, dass wir sie töten mussten. Sonst hätten wir den Jungen gar nicht bekommen. Sie hat ihm immer wieder gesagt, welche Formeln er gegen uns anwenden soll. Es blieb uns wirklich keine andere Wahl.“

„Ihr seid ein Narr, Wilmort. Nur weil Ihr die Kleidung der Kirche tragt, glaubt Ihr alles zu wissen. Eine Nichtmagierin kann niemandem irgendwelche Formeln sagen. Einmal ganz davon abgesehen, dass Ihr gar nicht mehr am Leben wärt, wenn man Blutmagie gegen Euch eingesetzt hätte. Geht lieber, bevor Ihr Euch noch mit Eurer Zunge selbst verletzt.“

Wutentbrannt verließ der Hauptmann den Raum, ohne sich noch einmal umzudrehen. Heinz und Pendrax blieben alleine. „Was machen wir nun mit dir, junger Mann?“ überlegte Pendrax. „Am besten wird es wohl sein, wenn sich Leandro um dich kümmert.“ Daraufhin verließ Pendrax mit Heinz das Büro und ging nach unten, zu den Schlafsälen. Er legte Heinz in ein Bett und deckte ihn liebevoll zu.

Die Läuterung