Magische Liebe mit Todesfolge - Markus Zemke - E-Book

Magische Liebe mit Todesfolge E-Book

Markus Zemke

4,7

Beschreibung

Ein Zauberer und eine Hexe verlieben sich ineinander. Sie sind erst 16 und 17 Jahre alt. Als sie sich das erste Mal näherkommen, geschieht etwas Seltsames und sie werden von einem anderem Zauberer angegriffen. Doch war es wirklich so wie es scheint?

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Seitenzahl: 58

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Dieses Buch widme ich meinem Sohn, dessen Name nichtgenannt werden darf. Er hat mir gezeigt, das mit Liebemehr zu erreichen geht als mit Hass.

Ähnlichkeiten zu real existierenden Personen oder Ereignissen sind rein zufällig undnicht beabsichtigt.

Inhaltsverzeichnis

~Nähe~

~Näher~

~Ferne~

~Rückblende~

~Vergänglichkeit~

~Die Formel des Schmerzes~

~Nähe~

Der Himmel war in einem warmen, goldroten Schimmer getaucht. Nur einige winzige Wölkchen störten die Idylle. Das Meer glitzerte, als ob es tausende von Sternen geschluckt hätte. Eine lauwarme Brise kämmte den feinen Sand und die nahe gelegenen Bäume. Es war warm, eine angenehme und wundervoll riechende Hitze breitete sich aus. Heuschrecken surrten in der Gegend; der Duft von Strandkamillen und der Akazien stieg in die Luft und umarmte zärtlich einen jungen Mann namens Tom Zecharia Jones, der das ganze Schauspiel mit einer Erleichterung seiner Seele betrachtete. All seine Sorgen und Gedanken waren in diesem Moment wie weggespült, als ob das Meer sie für ihn kurz aufbewahren würde.

Sein halb zugeknöpftes weißes Hemd, der seinen schlanken Oberkörper nur leicht bedeckte und seine kurzen dunkelblauen Shorts flatterten leicht. Er lächelte, während einige Haarsträhnen sein Gesicht kitzelten. Er fühlte eine große Glückseligkeit in ihm hochsteigen, er war zufrieden. Er war in Wahrheit nicht wirklich ein besonders glücklicher Mensch, dafür war sein bisheriges Leben viel zu kompliziert gewesen, aber in diesem Moment konnte er das von sich behaupten. Es gab sowieso keine glücklichen Menschen, sondern nur glückliche Momente, das wusste er. So genoss er es, während er den Dampf des salzigen Meeres und die der Pflanzen tief in seine Lungen zog. Er speicherte all diese Reize in seinem Gehirn ab, wie ein wertvoller Schatz. Er ahnte, dass er womöglich nie wieder so fühlen würde oder nie wieder diesen Ort aufsuchen könnte. Es wartete eine Menge Arbeit auf ihn, dessen Ausgang viel zu ungewiss war.

„Liebling!“ ertönte die liebliche Stimme eines Mädchens hauchzart. Tom drehte sich um und lächelte einer jungen Frau zu. Ihre auffälligen purpurnen Haare glitzerten unter der untergehenden Sonne und jedes ihrer Strähnen führte einen eigenwilligen Tanz auf. Unter ihrer weißen und durchsichtigen Bluse funkelte grünlich ihr Bikinioberteil. Ihr hellgrüner kurzer Rock schlang sich beinahe beschützend um ihre Schenkel. Sie hielt lächelnd einige verschiedene Blumen in der Hand und näherte sich ihm mit bedächtigen Schritten.

Tom bewunderte ihre Schönheit. Es war jedes Mal anders. Wenn die Sonne aufging, leuchteten ihre Haare immer feuriger. Manchmal hatte Tom das Gefühl, dass Funken aus ihr sprangen. Wenn der helle Stern am Zenit stand, dann wirkte ihr Kopf beinahe so, als ob sie wirklich unter Flammen stehen würde. Ihre Augen veränderten auch stetig ihre Farbe; mal braun oder mal schwärzlich. Wenn die Sonnenstrahlen direkt in ihre Augen schienen und ihre Pupillen zu einem winzigen Punkt schrumpften, dann hatten sie einen grünbraunen Stich. Ihre Haut hatte in diesem Moment eine goldbraune Farbe, aber Tom wusste, dass am nächsten Tag ihre weiße, sommersprossige, leicht sonnengebräunte Haut ihn anstrahlen würde. Jedes Mal durfte er erneut ihre Schönheit in den verschiedensten Variationen wiederentdecken und er war unendlich dankbar dafür. Er wünschte sich so lange wie nur möglich mit ihr zusammen sein zu dürfen.

Das Mädchen hielt weiterhin die bunten Blumen in ihren Händen und sah Tom direkt in die Augen.

„Ich hab dich vermisst.“, begann Tom und jedes seiner Worte entsprach der Wahrheit. Er legte sanft seine Hand auf ihre Wange und vorsichtig glitt er mit seinen Fingern durch ihre Haare.

„Ich war bestimmt keine Minute weg.“ grinste sie.

„Eine Minute ohne dich, ist eine verlorene Minute.“ Das Mädchen hob ihren freien Arm und umschloss mit ihren kindlichen Fingern Toms Hand, die gerade dabei war, ihre Haare zu erforschen.

"Nun, jetzt werd mal nicht kitschig.", lachte sie. Ihr Lachen ließ sein Herz hüpfen.

"Falls es Kitsch ist, wenn ich dir mein Herz beschreibe, so sei´s drum! Dann bin ich die Kitschigkeit in Person.", lachte nun dieses Mal Tom. Lächelnd und verliebt schwiegen sie und forschten sich gegenseitig. Jede Falte, jede Pore, jedes einzelne Härchen betrachteten sie mit purer Neugier.

Das Mädchen mit den scharlachroten Haaren besann sich zuerst.

"Ich habe da was für dich." Mit einer fröhlichen Stimme überreichte sie ihm die Blumen. Tom nahm das kleine Pflanzenbündel mit einem breiten Lächeln an und der Duft schmeichelte seiner Nase.

"Du schenkst mir Blumen?" Mit einer gespielten Ernsthaftigkeit fuhr er fort und hob sein Zeigefinger.

"Das entspricht doch glatt einem Klischee! Ich bin empört! So etwas passt ganz und gar nicht zu dir!" grinste er.

"Eben nicht!" wand sie ein.

"Normalerweise -mein Lieber- schenkt der Mann der Frau die Blumen. Um so etwas zu lernen ist unser junger begabter Zauberer ja zu fein. Die Welt retten kannst du, aber bei solchen Sachen bist du einfach zu lasch!", lachte sie herzhaft. Tom versteckte die Blumen hinter seinem Rücken und das Mädchen musste ihn umarmen, um die Blumen wieder zurück zu bekommen.

"Gib sie her, ich dachte, du wärst ja sooo empört!"

Wieder zog Tom seine angeblich ernste Maske auf.

"Oh ja, das bin ich. Ich bin maßlos empört!"

Tom umarmte nun ihre Taille und umschlang seine Arme immer enger und fester um sie. Sie war ein Kopf kleiner als er und sie musste sich leicht auf die Zehenspitzen stellen. Sie streichelte mit ihrer Hand seinen Rücken und blieb bei seinem Nacken stehen. Sie umspielte mit ihren kleinen Fingern seine dunklen, dichten Haare und ihre Arme ruhten schließlich auf seinen breiten Schultern. Sie legte vorsichtig ihre Wange auf seine rechte Schulter und schloss die Augen. Tom drückte sein Gesicht auf ihren Kopf und schloss ebenfalls seine Lider.

"Das ist die Ewigkeit! Dieser Moment ist für die Ewigkeit! Dieses Gefühl macht uns geradezu unsterblich!" flüsterte das Mädchen. Tom lächelte zufrieden, denn ihre Worte waren auch seine Gedanken und spiegelten auch seine Gefühle wieder.

Langsam fielen die Blumen aus Toms Hand und bedeckten den sandigen Boden. Das Mädchen schien es gespürt zu haben. "Die waren für dich!" sagte sie mit ruhiger Stimme.

"Ich habe doch dich! Was kann da schon schöner sein?"

Das Mädchen kicherte leise.

"Jetzt wirst du aber wirklich kitschig!" Toms Brust bebte leicht, weil er sein Lachen nicht unterdrücken konnte.

"Genießen wir doch einfach die Ewigkeit!" erwiderte er.

"Die Ewigkeit." flüsterte Tom.

"Ich wünschte, ich wünschte.." seine Stimme zitterte. Das Mädchen umarmte seinen Hals mit einem noch festeren Griff.

"Pscht! Bitte sag es nicht! Wenn du es nicht sagst und wenn du es aus deinen Gedanken verbannst, dann ist es wirklich die Ewigkeit! Bitte!" Ihre Stimme hatte etwas Flehendes. Tom bekam ein schlechtes Gewissen und bereute seine Gedanken.

"Es tut mir leid. Ich, es ist nur so, wir, die Realität…" stotterte er, aber nun fuhr er seinen Satz gedanklich fort, weil er fühlte, wie die Brust seiner Geliebten zu stocken begann. „Wir werden uns schon bald trennen müssen und ich werde mich meinem Schicksal stellen. Das Schreckliche ist, die Wahrscheinlichkeit ist zu groß und die Hoffnung einfach zu gering, dass wir alle überleben werden.“