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Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des Mittelalters (ca. 500-1300), Note: gut, Otto-Friedrich-Universität Bamberg (Philosophie I), Veranstaltung: Cusanus, De docta ignorantia, Sprache: Deutsch, Abstract: n "De docta ignorantia", seinem ersten philosophischen Werk, hat Nikolaus von Kues seine bleibenden Grundgedanken festgehalten. Für viele gelten die drei Bände auch als Hauptwerk des Kusaners. Abgeschlossen hat Cusanus seine "belehrte Unwissenheit", die er Kardinal Julian Cesarini widmete, am 12. Februar 1440 zu Kues an der Mosel. In dem Werk legt Cusanus zwei zentrale Themen seiner Philosophie und Theologie dar. Zum einen stellt er den Zusammenfall der Gegensätze heraus. Dieser sei nur in Gott möglich, wobei Jesus Christus das Bindeglied zwischen Gott und der Welt sei. Die Welt sei stufenweise geordnet, vom Höchsten bis hin zum Niedrigsten. In diesem Zusammenhang tritt auch die Vorliebe des Cusanus für mathematische Denk- und Ausdrucksweisen zu Tage. Derer bedient er sich besonders, wenn es darum geht, die Probleme des unendlich Großen und unendlich Kleinen zu bewältigen und auszudrücken. Der zweite Schwerpunkt, den Cusanus in "De docta ignorantia" einbettet, ist der, der dem Werk seinen Namen gibt: Die belehrte Unwissenheit - das Wissen um das eigene Nicht-Wissen. Nach Cusanus wird ein Mensch gerade dadurch umso gelehrter, je mehr er um sein eigenes Nicht-Wissen weiß. Das Wissen um das Nicht-Wissen ist also das Ziel. Denn, so Cusanus, wenn uns diese Absicht gelingt, dann haben wir die belehrte Unwissenheit erreicht, die er ausgibt. Das philosophische Werk des Cusanus ist zugleich ein Dokument für den Wandel scholastischen Denkens hin zum Geist des Humanismus der Renaissance. Damit gehört Cusanus zu den "Wegbereitern der Neuzeit" – wenngleich sein Einfluss zunächst dürftig war. Denn Nikolaus von Kues ist mit seiner Annahme, das Gott das Absolute und das Zentrum aller Überlegungen ist, noch ganz dem Mittelalter verhaftet. Auf der Gegenseite zieht Cusanus aber einen wichtigen Schluss: Die von den antiken Philosophen getroffene Unterscheidung zwischen den Himmelskörpern und der Erde, zwischen himmlischer und irdischer Materie, ist unhaltbar. Mit diesem Ansatz bereitet Cusanus bereits die kopernikanische Wende vor – vorweg genommen hat er sie, entgegen einiger Stimmen, wohl eher nicht. Ähnlich beurteilt Wilhelm Totok die cusanische Philosophie. Sie sei "eine Philosophie des Übergangs". Und sie sei zum einen der Abschluss des mittelalterlichen Denkens, zum anderen der Beginn des neuzeitlichen Denkens.
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