Der Zipfelkrötenfrosch - Thomas Ziegler - E-Book

Der Zipfelkrötenfrosch E-Book

Thomas Ziegler

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Beschreibung

Art für Art stellen Ihnen die Bücher dieser Reihe die beliebtesten Terrarientiere vor. Jeder Band bietet Ihnen detaillierte, praxisnahe Pflegeanleitungen, und Sie finden alle Informationen, die Sie brauchen, um Ihre Tiere erfolgreich zu vermehren. Alle wichtigen Fragen von der erforderlichen Beckengröße über die Terrarieneinrichtung, die technische Ausstattung, die artgerechte Ernährung bis zur Vorbeugung von Krankheiten werden mit zahlreichen Tricks und Kniffen beantwortet. Erfahrene, langjährige Züchter verraten, wie Sie die Tiere zur Fortpflanzung bewegen und die Jungtiere gesund aufziehen können. Das alles durchgängig farbig, großzügig bebildert und attraktiv gestaltet nur über Ihr Terrarientier - Art für Art!

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Seitenzahl: 62

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DER ZIPFELKRÖTENFROSCH

MEGOPHRYS NASUTA

Thomas Ziegler, Karin van der Straeten & Detlef Karbe

Adulter Zipfelkrötenfrosch im Terrarium Foto: T. Ziegler

Inhalt

Geleitwort

Vorwort

Verwandtschaft

Artbeschreibung

Verbreitung und Lebensraum

Verhalten/Lebensweise

Gesetzliche Bestimmungen

Erwerb

Transport

Quarantäne

Vergesellschaftung

Das Terrarium

Die Technik

Die Einrichtung

Pflegearbeiten

Ernährung

Gesundheit

Voraussetzungen zur Nachzucht

Paarungsverhalten

Eiablage und Aufzucht der Jungtiere

Weitere Informationen

Verwendete und weiterführende Literatur

Weitere Titel dieser Reihe

Bildnachweis:

Titel: T. Ziegler

Kleines Bild: A. Heidrich

Seite 1: A. Heidrich

Die in diesem Buch enthaltenen Angaben, Ergebnisse, Dosierungsanleitungen etc. wurden von den Autoren nach bestem Wissen erstellt und sorgfältig überprüft. Da inhaltliche Fehler trotzdem nicht völlig auszuschließen sind, erfolgen diese Angaben ohne jegliche Verpflichtung des Verlages oder der Autoren. Beide übernehmen daher keine Haftung für etwaige inhaltliche Unrichtigkeiten. Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie, Mikrofilm oder andere Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, gespeichert oder vervielfältigt werden.

eISBN 978-3-86659-465-4

Ausgabe 2020

© 2008 Natur und Tier - Verlag GmbH

An der Kleimannbrücke 39/41

48157 Münster

www.ms-verlag.de

Geschäftsführung: Matthias Schmidt

Lektorat: Heiko Werning & Kriton Kunz

Layout: Ludger Hogeback - hohe birken

Geleitwort

KAUM jemandem ist bewusst, dass wir in einer Zeit des Amphibiensterbens leben. Wer kennt schon den Chytridpilz oder hat von der Amphibienkrise gehört?! Richtig, so mancher Terrarianer, der sich hobbymäßig mit Amphibien beschäftigt, sowie Wissenschaftler, der sich beruflich mit diesen Tieren auseinandersetzt – sie wissen um diese Problematik. Dies gilt auch für die wissenschaftlich geleiteten Zoologischen Gärten, und so kam es dazu, dass das Jahr 2008 eben von diesen zum Jahr der Amphibien, zum „Year of the Frog“, ausgerufen wurde. Dies ist der erste weltweite Ansatz Zoologischer Gärten, die sich heute zu Recht als Naturschutzzentren fühlen, mittels einer Kampagne auf ein biologisches Problem, auf notwendigen Naturschutz aufmerksam zu machen. Daran beteiligt sich auch der Kölner Zoo. Doch nicht nur mit einer Sonderausstellung über einheimische Amphibien sowie zahlreiche Aktionen im Jahr 2008 werden wir unseren Teil zur Aufklärung der Besucher sowie zum Natur- und Artenschutz beitragen. Seit Jahren arbeiten wir u. a. in Vietnam vor Ort, und hinter den Kulissen des Schauterrariums im Kölner Zoo züchten wir seit Jahrzehnten verschiedene Amphibienarten. Diese geben wir nicht nur an andere zoologische Einrichtungen, sondern auch in den Hobbysektor ab. Als „Artenschutz durch Nachzucht“ kann man dies bezeichnen, denn durch Nachzuchten werden Naturentnahmen nahezu unnötig, was die Ressourcen im Freiland schont. Die vorliegende Monografie, erstellt durch Mitarbeiter des Kölner Zoos, nämlich von zwei Tierpflegern und dem Leiter des Aquariums, gibt eine hervorragende Anleitung, mit einem so bizarren Froschlurch wie dem Zipfelkrötenfrosch richtig umzugehen. Bei der Lektüre wird man bemerken, dass hier Praktiker und Amphibienkundler mit einem enormen Wissen zur Feder gegriffen haben. Als ich als Student selbst einmal Zipfelkrötenfrösche hielt, hätte ich mir eine solche „Gebrauchsanleitung“ sehr gewünscht, dann hätte es vielleicht auch bei mir mit ihrer Zucht geklappt.

Ich wünsche diesem Buch, dessen Honorar die Autoren großzügig dem Amphibienschutz in Asien zugute kommen lassen, eine weite Verbreitung – zum Wohle der gehaltenen Zipfelkrötenfrösche sowie ihrer Verwandten im Freiland.

Theo Pagel,Direktor Kölner Zoo

Adulter Zipfelkrötenfrosch Foto: T. Ziegler

Vorwort

DER Zipfelkrötenfrosch gehört bereits durch seine imposante Größe zu den auffälligen Froschlurchen. Hinzu kommt sein bizarres Aussehen, insbesondere aufgrund der namensgebenden Augenzipfel. Trotzdem ist über die Biologie dieser aus Südostasien stammenden und aufgrund ihres Tarnkleides recht unscheinbar gefärbten Art kaum etwas bekannt. Auch existieren nur wenige Nachzuchtberichte, und die Vermehrung dieser Art gelingt anscheinend nur selten. Darum handelt es sich bei den meisten im Tierhandel auftauchenden Exemplaren um Wildfänge, die der Natur entnommen wurden.

Dies waren die Gründe, die uns Ende 2005 dazu bewogen, die Art für das Terrarium des Kölner Zoos anzuschaffen. Denn auch angesichts der weltweiten Amphibienkrise kann solch ein charismatischer Frosch mit dazu beitragen, den Zoobesuchern das Thema „Amphibien und ihre Erhaltung“ attraktiv näher zu bringen. Dank des erst vor wenigen Jahren neu eingerichteten Amphibiennachzuchtraumes hinter den Kulissen des Kölner Aquariums hatten wir zudem noch reichlich Terrarien zur Verfügung, um uns um die Nachzucht und Erforschung wenig bekannter und/oder bedrohter Amphibienarten zu bemühen.

Kurz darauf glückte uns dann auch die erste Nachzucht des Zipfelkrötenfrosches, die wir im Jahr 2007 in der TERRARIA veröffentlichten. Als uns weitere Vermehrungen dieser Art gelangen und zahlreiche Kaulquappen und Jungtiere an diverse Zoologische Gärten des In- und Auslandes weitergegeben werden konnten, sprach uns der Natur und Tier - Verlag schließlich darauf an, unsere Erfahrungen mit dieser Art in einem Buchprojekt der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen.

Mit diesem Band der Reihe „Art für Art“ haben wir nun versucht, eine allgemein verständliche, dem aktuellen Wissensstand entsprechende Übersicht rund um den Zipfelkrötenfrosch zu geben. Denn erst, wenn möglichst vielen Haltung und Nachzucht dieser faszinierenden Art in Menschenhand gelingen bzw. vereinfacht werden, kann man künftig vielleicht gänzlich auf Wildfänge verzichten.

Karin van der Straeten, Detlef Karbe und Thomas Ziegler Köln, im Herbst 2008

Zipfelkrötenfrosch bei der Nahrungsaufnahme Foto: T. Ziegler

Verwandtschaft

DER im Deutschen auch Nasenzipfelkröte, Zipfelkröte oder Zipfelfrosch genannte Zipfelkrötenfrosch (Megophrys nasuta) gehört zur Familie der Krötenfrösche (Megophryidae). Die von Pakistan bis zu den Sunda-Inseln und den Philippinen vorkommenden Krötenfrösche umfassen knapp 140 Arten. Nach heutigem Wissensstand verteilen sich diese Arten auf die folgenden elf Gattungen: Borneophrys, Brachytarsophrys, Leptobrachella, Leptobrachium, Leptolalax, Megophrys, Ophryophryne, Oreolalax, Scutiger, Vibrissaphora und Xenophrys.

WUSSTEN SIE SCHON?

Bei den Kaulquappen des Zipfelkrötenfrosches handelt es sich um sog. Trichtermundlarven. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie weder Zähne noch einen Hornschnabel besitzen, und ihr Mundfeld ist nach vorn oben gerichtet sowie mit charakteristisch vergrößerten, trichterförmigen Lippen ausgestattet.

Von den meisten der oben genannten Krötenfrösche lassen sich die Vertreter der Gattung Megophrys recht gut anhand ihrer kräftigen Statur und des massigen Körpers mit den verhältnismäßig dünnen Beinen sowie den hervorstechenden Hautzipfeln oberhalb der Augen und z. T. auch an der Schnauzenspitze abgrenzen. Weiterhin handelt es sich lediglich bei den Kaulquappen der Gattung Megophrys ebenso wie bei denen von Borneophrys, Brachytarsophrys, Ophryophryne und Xenophrys um so genannte Trichtermundlarven. Von der ähnlichen Gattung Ophyrophryne lassen sich Megophrys-Vertreter noch am einfachsten durch ihre vertikalen Pupillen und den Besitz von Maxillarzähnen unterscheiden (DUBOIS & OHLER 1998); die nicht ganz einfache Differenzierung zu den sehr ähnlichen Gattungen Borneophrys, Brachytarsophrys und Xenophrys sollte dem Experten vorbehalten bleiben.

Ophryophryne hansi ist eine weitere, erst seit dem Jahr 2003 bekannte Krötenfroschart. Foto: T. Ziegler

Aus der Gattung Megophrys sind fünf Arten bekannt. In der Reihenfolge ihrer Erstbeschreibung sind dies M. montana, M. nasuta, M. ligayae, M. stejnegeri und die erst 1997 neu beschriebene M. kobayashii.

Schlankarmfrösche, wie hier Leptobrachium chapaense aus Vietnam, bilden eine der vielen weiteren Gattungen innerhalb der Krötenfrösche. Foto: T. Ziegler

Zipfelkrötenfrosch im natürlichen Lebensraum Foto: U. Manthey

Artbeschreibung

IN der älteren Literatur findet man den Zipfelkrötenfrosch noch als Megophrys montana, M. monticola oder als deren Unterart, also als M. montana nasuta bzw. M. monticola nasuta aufgeführt. Der Name M. montana (bzw. die unkorrekte Bezeichnung als M. monticola) bezieht sich allerdings auf Zipfelkrötenfrösche von der Insel Java, wo M. nasuta nicht vorkommt. Am Mount Kinabalu im Norden Borneos kann es aber durchaus zu Verwechslungen mit M. kobayashii kommen. Allerdings besiedelt letztere Art bevorzugt die höheren Lagen, und es fehlen ihr die für M. nasuta typischen, durchgehenden Rückenfalten und der spitze Schnauzenfortsatz.