Die 5 Säulen der emotionalen Intelligenz: Mit den bewährten Powermethoden aus der Psychologie zur hohen emotionalen Selbstkontrolle und Beeinflussung anderer und sich selbst (inkl Übungen & Workbook) - Isabell Seibach - E-Book + Hörbuch

Die 5 Säulen der emotionalen Intelligenz: Mit den bewährten Powermethoden aus der Psychologie zur hohen emotionalen Selbstkontrolle und Beeinflussung anderer und sich selbst (inkl Übungen & Workbook) E-Book und Hörbuch

Isabell Seibach

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Beschreibung

Die 5 Säulen der emotionalen Intelligenz: Wie Sie die unschätzbar wertvolle Fähigkeit ganz einfach steigern und zu beeindruckender seelischer Ausgeglichenheit gelangen – Inkl. zahlreichen Praxisübungen, Workbook und EQ-Test-Verzeichnis Wissen Sie schon längst, dass emotionale Fähigkeiten mindestens so wichtig sind wie die klassische Intelligenz? Wollen Sie für beruflichen und privaten Erfolg endlich auch auf die wertvolle Ressource EQ zurückgreifen können? Sehnen Sie sich danach, Ihr eigenes Gefühlsleben wirklich verstehen und beeinflussen zu können? Dann lassen Sie sich von diesem Ratgeber das faszinierende Universum der emotionalen Intelligenz zeigen und entdecken Sie, welche Macht Sie dadurch erlangen können! Denn die Kunst, Emotionen zu lesen und begreifen, ist der Schlüssel zum Erfolg auf allen Ebenen – egal, ob es um Sie selbst geht oder um Ihre Mitmenschen. Empathie- oder Konfliktfähigkeit, Selbstreflexion oder -kontrolle, die begehrten Attribute sind in aller Munde und die gute Nachricht ist: Sie können diese Fähigkeiten unkompliziert und effizient trainieren! Erfahren Sie in diesem Buch alles über Standardgefühle, Darm-Hirn, Mathematik der Freundlichkeit und Co. und werden Sie in kürzester Zeit zum EQ-Experten . Dank modernster wissenschaftlicher Erkenntnisse sowie zahlreicher praxiserprobter Strategien wird das Projekt "EQ" zu Ihrem persönlichen Erfolgserlebnis und Sie lernen schon bald den perfekten Einklang aus Emotion und Vernunft kennen. - Emotionale Intelligenz kinderleicht trainieren: Visualisieren, ABC-Methode, Meditation oder Vagusnerv-Übungen – entdecken Sie vielfältige Praxistipps, mit denen Sie sofort etwas für Ihre EQ tun können. - Worauf es wirklich ankommt: Finden Sie heraus, was EQ tatsächlich bedeutet, wovon Sie abhängt und was Sie jeden Tag konkret dafür tun können. - EQ in die Wiege legen: Frühes Trainieren emotionaler und sozialer Kompetenzen stellt die Weichen für ein glückliches und erfolgreiches Leben, also erfahren Sie, wie Sie Ihre Kinder von Anfang an optimal fördern können! - Grundkurs Psychologie: Spannende Fakten über Hirn & Psyche liefern wertvolles Hintergrundwissen für effektives Arbeiten an der emotionalen Intelligenz. Dieser einfühlsam geschriebene Ratgeber hilft Ihnen, den Blick auf die Fähigkeiten zu richten, die für Ihr persönliches Lebensglück wirklich entscheidend sind. Verständliche Erläuterungen und genaue Anleitungen leiten Sie zuverlässig auf Ihrem Weg zu emotionalen Fähigkeiten, mit denen Sie Ihre Mitmenschen beeindrucken werden.

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Seitenzahl: 165

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Zeit:3 Std. 22 min

Sprecher:Torben Sterner
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Wenn Sie also unser „Books-World“ Logo entdecken, können Sie sich darauf verlassen, ein gewissenhaft zusammengestelltes Meisterwerk randvoll mit exklusivem Expertenwissen vor sich zu haben.

Originale Zweitauflage 2022

Copyright © by Isabell Seibach & Books-World

Independently published | ISBN:

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Kein Teil dieses Werkes darf ohne schriftliche Genehmigung des Autors in irgendeiner Form reproduziert, vervielfältigt oder verbreitet werden.

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Weitere Autoren- und Buchempfehlungen:

EoB – Empire of Books: https://t1p.de/opk4

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Kid´s Planet: https://t1p.de/17w4

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Autorenseite Empire of Books:Autorenseite Kitchen King:

Autorenseite Kid´s Planet:Autorenseite Travel World:

Inhalt

Einführung

Die faszinierende Welt des menschlichen Gehirns

Die Unterschiede zwischen Gefühlen und Emotionen

Kurzes Beispiel Nervosität

Was sind die sieben „Standardgefühle“?

1. Angst

2. Trauer

3. Wut

4. Glück

5. Überraschung

6. Ekel

7. Verachtung

Was sind "heiße" und "kalte" Gefühle?

Wenn Vernunft auf Emotionen trifft

Was bedeutet emotionale Intelligenz?

Die fünf Standardkompetenzen

1. Selbstreflexion

2. Soziale Achtsamkeit und Empathie

3. Beziehungsfähigkeit

4. Selbstorganisation/Motivation

5. Selbstkontrolle

Kleiner Exkurs Stress: Gift für Körper und Geist

IQ vs. EQ? Warum der EQ wichtiger für ein erfolgreiches Leben ist

Die Kunst der Gelassenheit: Was wir von Buddha und den antiken Griechen lernen können

Was der Darm mit unseren Gefühlen zu tun hat – und wie er unsere Entscheidungen beeinflusst

Das Darm-Hirn

Brain Foods: Besser denken mit Messer & Gabel

Emotionale Intelligenz im sozialen Alltag

Die Mathematik der Freundlichkeit

Emotionale Intelligenz am Arbeitsplatz

Nicht den Kopf verlieren! Kurze und effektive Entspannungsübungen für den Arbeitsplatz

1. Visualisieren

2. Körpersprache verstehen

3. Richtig kommunizieren

4. Nobody`s perfect! Die eigene cognitive Bias erkennen und überwinden

Motivation ist nicht gleich Motivation

Weiteres EQ-Training für zu Hause

Durchatmen: Mit Meditationsübungen und Yoga zu psychischer Resilienz und Selbstkontrolle

Die wichtigsten Aspekte beim Meditieren

Neun einfache und effektive Yogaübungen

1. Balasana („Kleinkind-Pose“)

2. Majariasana („Katzenposition“)

3. Adho Mukha Svanasana („der Hund“)

4. Vrikshasana („Der Baum“)

5. Der stehende Storch

6. Anjaneyasana („Halbmond-Position“)

7. Garudasana („Adlerpose“)

8. Virabhadrasana („Kriegerpose“)

9. Savasana („Totenpose“)

Kleine Achtsamkeitsübung für Anfänger

Weitere Übungen für den Vagusnerv

1. Übung

2. Übung

3. Übung

Weitere Übungen für akute Situationen

Progressive Muskelentspannung (PME)

Emotionale Intelligenz bei Kindern und Jugendlichen

Gender & Co.: Wie das Geschlecht die emotionale Intelligenz beeinflussen kann

Spiele & Literaturtipps für Kinder

1. "Rollenspiele"

2. "Stimmung erraten"

3. "EQ-Flashcards"

4. "Selbstbewusstseins-Wackelturm"

5. Gefühle aus dem Glas

6. Das Spiel der Konsequenzen

Pädagogisch wertvolle Literatur für Kinder und Jugendliche rund um das Thema „emotionale Intelligenz“

(Seriöse) EQ-Tests aus dem Internet

Schlusswort

Workbook

Übungen zur Selbstreflexion

Emotionen spüren

Ursachenforschung

Übungen zur Achtsamkeit und Empathie

Einschätzung anderer Personen

Hineinversetzen in das Gegenüber

Neue Sichtweise formulieren

Übungen zur Emotionsregulation

Reframing

Literaturverzeichnis

Einführung

D

er Begriff der emotionalen Intelligenz, auch unter den Abkürzungen EQ oder EI bekannt, hat in den letzten dreißig Jahren zunehmend an Aufmerksamkeit in Wissenschaft und breiter Öffentlichkeit gewonnen. Im Vergleich zum Intelligenzquotienten (kurz IQ), der seit dem frühen 20. Jahrhundert existiert, ist das Wissen rund um den EQ also noch jung. 1985 wurde der Begriff „emotionale Intelligenz“ eher unscheinbar in der Dissertation des Psychologiestudenten Wayne Leon Payne erwähnt. Die beiden Psychologieprofessoren John Mayer der Universität von New Hampshire und Peter Salovey (Universität Yale) griffen den Begriff einige Jahre später, 1990, wieder auf bei ihrem Forschungsziel, einen Weg zu finden, mit dem sich emotionale Kompetenzen sowohl „objektiv“ messen als auch aktiv fördern lassen. Emotionen sollten somit – wie schon zuvor die kognitiven Fähigkeiten – Eingang in die Welt der empirischen Wissenschaft finden. Dass der EQ weiter in die öffentliche Aufmerksamkeit rückte, ist auch dem Autor Daniel Goleman zu verdanken, der das Thema mit seinem 1995 veröffentlichten Bestseller auch dem Laien zugänglich machte. Bis heute verkaufte sich „Emotional Intelligence“ über 5 Millionen-mal.

Etwas spät zwar, dafür aber kontinuierlich immer „salonfähiger“, denn Emotionen wurden bis dato und völlig zu Unrecht ins private Umfeld geschoben: Die emotionale Intelligenz galt, wenn überhaupt, als eine statische, angeborene Eigenschaft – man besitzt sie als Teil des Charakters oder nicht. Dass aber auch emotionale und soziale Kompetenzen trainiert werden können, war bis dahin eher unbekannt.

Vor allem innerhalb der Arbeits- und Organisationspsychologie kam es in den letzten Jahren zu einem regelrechten „EQ-Boom“: Wer langfristig eine erfolgreiche Führungskraft bleiben will, der benötigt auch soziale Kompetenzen – fast schon eine revolutionäre Erkenntnis für die sonst für ihre Ellenbogenmentalität bekannte Businesswelt. Das World Economic Forum verortete emotionale Intelligenz im Jahr 2020 in die Top 10 der „wichtigsten Eigenschaften für ein erfolgreiches Arbeitsleben“. Das sind sicherlich vielversprechende und erfreuliche Entwicklungen. Viel wichtiger ist jene Fähigkeit aber für unser alltägliches Leben, den Umgang mit unseren Mitmenschen, aber auch für den Umgang mit den eigenen Gefühlen und Emotionen. Das Ihnen vorliegende Buch möchte sich daher vorwiegend auf die emotionale Intelligenz außerhalb der Arbeits- und Organisationspsychologie konzentrieren. Dort hat sie ihre Wurzeln, obgleich es, wie so oft, erst einen Ausflug in die Mainstream-Literatur benötigte, um das Thema mehr in den gesellschaftlichen Fokus zu rücken. Wie Sie mit anstrengenden Kollegen und Arbeitsdruck fertig werden können, ohne die Nerven zu verlieren, erfahren Sie im Kapitel ‚Emotionale Intelligenz am Arbeitsplatz‘.

Der Umgang mit den eigenen, oftmals widersprüchlichen Gefühlen und Emotionen bestimmt nicht nur die eigene Lebensqualität, sondern bildet auch den Ausgangspunkt aller zwischenmenschlichen Interaktionen und wirkt sich so auch auf das Leben Ihrer Mitmenschen aus. Und gerade dort liegt das Problem, denn Selbstkontrolle und die „Pflege“ wichtiger sozialer Kompetenzen wie Empathie, Konflikt- oder Kritikfähigkeit, ganz zu schweigen von gesunden Bewältigungsstrategien („Coping-Strategien“) in akuten Stresssituationen, werden oft unzureichend in Kindergärten, Schulen oder Universitäten vermittelt.

Laut dem State of Heart Report, einer groß angelegten Studie, die 2016 veröffentlicht wurde und insgesamt 100.000 Teilnehmer aus aller Welt umfasste, befindet sich der EQ weltweit im Rücklauf – und somit auch die Fähigkeit zu guten Social Skills, Empathie, Beziehungsfähigkeit und dergleichen. Forscher vermuten, dass dies mit dem globalen Anstieg an psychischen Krankheiten wie Depressionen und Burn-out sowie chronischem Stress zusammenhängt – die das Verhalten samt der Entscheidungsfähigkeit noch einmal zusätzlich belasten. Die Gründe jenes Anstiegs zu suchen, würde den Rahmen des Buches weit übersteigen. Leistungsdruck, der bereits im Kindesalter beginnt, sozialökonomische Probleme, zunehmende Individualisierung und ein Mangel der Wertschätzung an Werten wie Empathie-Fähigkeit spielen hier mit Sicherheit eine wichtige Rolle.

Es ist daher nur wenig überraschend, dass die Ausbildung an emotionalen und sozialen Kompetenzen mit einem verminderten Risiko an psychischen Krankheiten zusammenhängt. Besondere Bedeutung hat sie somit für Kinder und Jugendliche während ihrer Entwicklungsphase, in der Strategien für einen besseren, gesünderen Umgang mit negativem Input besonders tief und effektiv entwickelt werden können. Obgleich der Begriff erst seit den letzten drei Jahrzehnten an Bedeutung gewann, ist der EQ kein neues Phänomen, sondern so alt wie die Menschheit selbst und Inhalt religiöser und auch philosophischer Lebenskonzepte. Zwei Vertreter, die Stoa aus dem antiken Griechenland und der fernöstliche Buddhismus, sollen in einem späteren Kapitel kurz vorgestellt werden.

Der „Mythos“, beim EQ handele es sich um einen nicht greifbaren, schwer bestimmbaren und daher aus wissenschaftlicher Sicht „schwammigen“ Begriff, hält sich in verschiedenen Kreisen nach wie vor beständig. Dabei sollten Gefühle, entgegen dem Klischee, nicht als „Widersacher des Verstandes“ wahrgenommen werden und damit auch der alten Schwarz-weiß-Tradition entgegengesetzt werden, was auch moderne Ansätze der Psychologie und Gehirnforschung zu widerlegen versuchen. In der Tat: Gefühle und Emotionen halfen dem Menschen schon immer, sich erfolgreich mit der Umwelt auseinanderzusetzen – höchste Zeit also, mit alten Vorurteilen aufzuräumen! Auch möchte das Buch zwischen Gefühlen und Emotionen unterscheiden – im Alltag werden diese meist bedeutungsgleich angewendet. Und dort beginnen schon die ersten Probleme. Außerdem folgt ein kleiner Ausflug in die Biologie des menschlichen Gehirns – dem Sitz unserer Gefühle. Und natürlich sollen Sie nicht nur alles rund um das Thema emotionale Intelligenz erfahren, sondern auch, wie Sie diese aktiv trainieren können. Im Laufe des Buches finden Sie dazu mehrere Übungen, die sich nachweislich positiv auf Geist und Psyche auswirken und Ihnen dabei helfen, mehr Kontrolle über das eigene Gefühlsleben zu erhalten.

Wie bei jedem größeren Vorhaben können Sie Ihre emotionalen Kompetenzen nicht über Nacht steigern. Vielmehr handelt es sich um einen lebenslangen Lern- und Achtsamkeitsprozess – und bedarf daher eines völlig neuen, offeneren Blicks auf das eigene Innenleben. Das „Projekt EQ“ endet keineswegs nach dem Lesen eines oder mehrerer Bücher.

Es gilt daher, sich ab sofort aktiv mit den Mitmenschen, ihren Gefühlen, Perspektiven und Intentionen zu beschäftigen und dabei immer offen für neue Perspektiven zu bleiben – etwa in Form von Literatur, Reisen oder Kunst, die uns ebenfalls dabei behilflich sind, über den eigenen Tellerrand zu schauen und altes, festgefahrenes Verhalten zu überdenken. All dies bedarf eines ehrlichen und möglichst unvoreingenommenen Blicks auf die Welt. Gehen Sie dabei nicht allzu hart mit sich ins Gericht, lassen Sie sich ein auf das „Experiment EQ“ und begeben Sie sich auf eine kleine Safari in den eigenen Kopf!

Die faszinierende Welt des menschlichen Gehirns

Die Unterschiede zwischen Gefühlen und Emotionen

Z

unächst muss verstanden werden, was Emotionen sind und wie diese sich von Gefühlen unterscheiden, denn häufig werden beide Begriffe bedeutungsgleich verwendet. Tatsächlich handelt es sich aber um zwei völlig unterschiedliche Dinge. Einen ersten Schritt in die richtige Richtung haben Sie bereits getan, wenn Sie in der Lage sind, Ihre Gefühle von Ihren Emotionen zu unterscheiden.

Gefühle werden immer bewusst wahrgenommen und sind der unmittelbare Ausdruck einer Emotion (dem deutlich komplexeren Zustand der beiden). Sie bedürfen keiner Gedanken und keiner Konzeption. Denken Sie etwa an das berühmte Bauchgefühl, das sich bemerkbar macht, lange bevor Sie eine Erklärung (= einen kognitiven Prozess in Ihrem Kopf) für jenes Gefühl haben.

Aufgrund des Aufbaus des menschlichen Gehirns und dessen neurobiologischer Entwicklungsgeschichte existieren Gefühle auch unabhängig vom kognitiven Teil des Gehirns (dem „Sitz des Denkens“), beeinflussen aber trotzdem unser Handeln – etwa, wenn es darum geht, Entscheidungen zu treffen. Gefühle haben sich im Laufe der menschlichen Entwicklungsgeschichte als überaus hilfreich erwiesen, etwa, indem sie „reflexartig“ vor Gefahren gewarnt haben. Behindern sie jedoch den Denkprozess oder gewinnen sie Überhand über das Verhalten, so können sie sich schädlich auf Verhalten, Entscheidungen, kurz, auf das gesamte Leben auswirken.

Etwas anders sieht es bei den Emotionen aus. Diese stellen die subjektive Interpretation von sensorischem Input dar, welcher unser Gehirn und damit unser Bewusstsein erreicht. Man spricht dabei von der sogenannten Interozeption: Sie „berichtet“ dem Gehirn, ob man sich in Sicherheit befindet oder ob „eine Gefahr lauert“. Im modernen Alltag sind dies meist andere Gefahren als vor tausenden von Jahren – die physiologische Ausstattung ist aber nach wie vor dieselbe.

Laut Websters Dictionary stammt der Begriff der Emotion vom lateinischen emovere, was so viel wie „hinausschaffen“, „fortschaffen“ (pons.de) bedeutet. Das gibt schon einmal einen interessanten Aufschluss über die begriffliche Geschichte. Emotionen wurden schon immer als etwas betrachtet, das seinen Träger irgendwie ergreift und fortreißen kann. Ferner handele es sich um eine komplexe, subjektive Reaktion, die sowohl körperliche als auch psychische Veränderungen bewirke.

Emotionen sind also psychologische Zustände des Bewusstseins. Diese tauchen nicht einfach „aus dem Nichts“ auf, sind überaus komplex und setzen sich aus verschiedenen Dingen zusammen: aus Gefühlen, kognitiven Prozessen wie der Erinnerung sowie der entsprechenden körperlichen Reaktion (ein erhöhter Herzschlag, Lachen, Weinen und so weiter). Anders als Gefühle werden sie bewusst oder unbewusst empfunden und benötigen „Input“ aus der Umwelt, um die entsprechende Reaktion (den emotionalen Zustand) auszulösen.

Sie können sehr spezifisch sein oder allgemein nachvollziehbar – Freude oder Enttäuschung empfindet jeder Mensch und jeder weiß, was damit gemeint ist, wenn der Freund davon berichtet, unter Liebeskummer zu leiden. Andere Emotionen sind spezifisch und oftmals schwer in Worte zu fassen. Wie fühlt es sich etwa an, in einer lebensbedrohlichen Situation zu stecken und anschließend von den vielen, vielleicht sogar widersprüchlichen Gedanken und Gefühlen zu berichten, die in dem Moment vor sich gingen?

Emotionen drücken sich jedoch, anders als Gefühle, immer auch in einer Veränderung im Körper aus, die bewusst wahrgenommen werden kann: ein erhöhter Herzschlag, schwitzende Hände, ein Kribbeln im Bauch und so weiter. Wer jene körperlichen Reaktionen bewusst empfindet, der kann Rückschlüsse auf die jeweiligen Emotionen ziehen. Beim Erwerb von emotionaler Intelligenz müssen Sie also auch verstehen lernen, was Ihre emotionalen, ganz persönlichen Auslöser („Trigger“) sind – nur so können Sie lernen, die mentalen Reaktionen besser zu kontrollieren. Natürlich ist all das leichter gesagt als getan.

Da Emotionen kompliziert sind und das Leben massiv einschränken können, ist das Ziel vieler Psychotherapien, die oftmals unbewussten, über Jahre oder Jahrzehnte unterdrückten Emotionen der Patienten in deren Bewusstsein zu rücken. Zwar hat jeder Mensch Emotionen, oftmals sind diese aber schwer zu fassen und somit auch für die betroffene Person selbst nur schwer zu verstehen. Und wie soll man sein Leben verändern, wenn man nicht einmal weiß, was genau belastet und warum es die Gefühle jedes Mal von Neuem schaffen, das Verhalten zu dominieren?

Viele Emotionen werden durch unbewusste „Programmierung“ ausgelöst, etwa durch Vorfälle in frühester Kindheit, manchmal bereits im Mutterleib erlebte Vorkommnisse. Es ist in etwa möglich, dass Sie besonders wütend werden, wenn Ihnen heute jemand im Chat nicht sofort antwortet. Sie wissen, dass die Person vermutlich arbeitet und nicht immer für Sie zur Verfügung steht, dennoch werden Sie wütend oder traurig, wenn nicht binnen kürzester Zeit geantwortet wird. Woran könnte das liegen? Möglicherweise haben Sie als Säugling öfter geweint, manchmal auch aus nicht ersichtlichen Gründen. Ihre Eltern haben alles versucht: Sie gaben Ihnen Nahrung, Wärme, Sauberkeit, Trinken und Beschäftigung, aber Sie beschwerten sich dennoch.

Nach einiger Zeit kamen Ihre Eltern nur noch nach 5 bis 10 Minuten, weil diese dachten, Sie müssten sich nur „ausbrüllen“, wie es in manchen Ratgebern heißt. Was Ihre Eltern nicht wussten: Sie hatten schlicht Angst, weil Sie Ihre Eltern nicht sehen konnten, weil Sie allein in Ihrem Kinderzimmer lagen.

Was ist dabei in Ihrem Gehirn passiert? Ihr Gehirn hat sich gemerkt, dass Sie selbst als Person nicht wichtig genug sind, um beachtet zu werden. Das mag aus Ihrer heutigen Sicht ziemlich albern klingen, vielleicht konnten Ihre Eltern auch einfach nicht sofort zu Ihnen gelaufen kommen und sie haben schließlich alles versucht und auch später haben Sie immer die notwendige Aufmerksamkeit bekommen. Ihr Gehirn hat sich allerdings gemerkt, dass Sie im Stich gelassen wurden, sodass Sie heute, wenn Ihnen nicht schnell geantwortet wird, negative Emotionen haben, die Sie nicht zuordnen können.

Jede Emotion löst eine Handlung aus, das können Menschen nur bei erhöhter emotionaler Intelligenz gezielt steuern. Sie werden später noch Übungen erlernen, anhand derer Sie sowohl herausfinden können, woher Ihre Emotionen möglicherweise stammen, aber auch, wie Sie diese besser unter Kontrolle behalten können, um etwa in dem oben genannten Beispiel Ihre Wut nicht unkontrolliert herauszulassen.

Hinweis: Sollten Sie spezielle Herausforderungen mit Emotionen haben, beispielsweise unkontrollierbare Wutausbrüche, Angstzustände oder Ähnliches, wenden Sie sich bitte an Fachpersonal. Bei derartigen Herausforderungen helfen im Speziellen Tiefenpsychologen, Trauma. und Verhaltenstherapeuten. Dieser Ratgeber ersetzt keine medizinische Beratung.

Wer seine Emotionen verstehen und differenzieren kann, der kann auch seine Gefühle besser kontrollieren. Beides hängt untrennbar zusammen. Sie können sich mit Gedanken verbinden, nonverbal in uns schlummern oder aber bestimmte Gedankengänge in uns auslösen. Ein Lied oder ein Geruch erweckt eine Emotion in uns, etwa Nostalgie, Sehnsucht oder Freude. Das Herz wird „schwer“ und Sie atmen tief ein. So viel wissen wir und doch sind Gefühle und Emotionen so viel mehr als nur wechselnde Zustände zwischen Neuronen in unserem Gehirn. Festhalten lässt sich, dass Emotionen und Gefühle für die menschliche Entwicklungsgeschichte eine ebenso bedeutende Rolle gespielt haben wie der menschliche Intellekt. Sie können regelrecht über sich hinauswachsen, wenn Sie in der Lage sind, mithilfe letzterem mehr Kontrolle über Ihr Gefühlsleben auszuüben.

Kontrolle meint dabei jedoch nicht, dass Sie keine Gefühle mehr zeigen, geschweige denn empfinden dürfen. Sein Gefühlsleben zu kontrollieren, bedeutet, dass Sie sich selbst ausreichend reflektieren, um zu wissen, warum Sie in einem Moment so handeln, wie Sie handeln, und um dieses Verhalten zukünftig in angemessene Bahnen zu lenken. Der wichtigste Part dabei ist, dass Sie lernen, vor einer impulsiven Reaktion kurz innezuhalten und durchzuatmen, um dann eine bewusste Entscheidung über Ihre Reaktion zu treffen. Dies ist nicht immer in vollem Umfang möglich, allerdings hilft es in vielen Situationen, um beispielsweise eine Eskalation im Streit zu verhindern. Das hält Ihren Körper anfänglich nicht davon ab, diese Emotionen und Gefühle dennoch zu empfinden. Es ist jedoch so, dass, wenn Sie einige Situationen kontrollierter überstanden haben, die „Programmierung“ in Ihrem Unterbewusstsein geändert wird. Sie erhalten somit die Chance, Situationen emotional intelligenter zu bestehen.

Kurzes Beispiel Nervosität

Die meisten Menschen führen Nervosität direkt auf die Gedanken zurück: Bestimmte Gedanken lösen nervöse Zustände aus. Daraus müsste folgen, dass „die richtigen Gedanken“ entsprechend gegen Nervosität helfen sollten und somit unser Verstand allein für jenes unangenehme Gefühl verantwortlich ist. Was viele nicht wissen:

In Wirklichkeit handelt es sich bei Nervosität um eine Emotion – und somit um weit mehr als nur Gedanken (und Gefühle). Gedanken führen nicht direkt zu Emotionen, sondern lösen zunächst Veränderungen („Shifts“) im subjektiven Körperempfinden aus. Jene Veränderungen sorgen für eine kleine Kettenreaktion:

Sie verändern die subjektive Wahrnehmung der sensorischen Daten, die dann „modifiziert“ an das Gehirn gesendet werden und dadurch jene Veränderungen im emotionalen Befinden auslösen. Man spricht dabei auch von der Interozeption, die an sämtlichen Wahrnehmungs- und Befindlichkeitsprozessen im Körper beteiligt ist: Für Organfunktionen, Atmung, aber auch für das vegetative Nervensystem, das ebenfalls mit Veränderungen im subjektiven Empfinden in Zusammenhang steht. Aus diesem Grund kann es schwer sein, rein durch Worte, Vernunft und Logik gegen Nervosität „zu argumentieren“ – sie trifft uns schlicht tiefer, durch andere Gehirnbereiche, die in diesem Moment praktisch „immun“ gegen Argumente der Vernunft sind.

Wer Emotionen verstehen will, der muss immer auch die körperlichen Zeichen beobachten, durch die sie sich bemerkbar machen. Die Emotion der Nervosität kann als gutes Beispiel herangezogen werden, da sie sich besonders stark bemerkbar macht: etwa in Form eines schnelleren Herzschlags, zitternden Händen oder Atembeschwerden (das Gefühl, jemand drücke auf den Brustkorb). Worte und Gedanken stoßen also oftmals an ihre Grenzen und so sind andere Maßnahmen gefordert – Techniken, die das Gehirn als Organ einbeziehen und nicht nur als Ort der Gedanken.

Was sind die sieben „Standardgefühle“?

Der Mensch ist ein merkwürdiger Vertreter unter den Tierarten: Körperlich mit unscheinbaren Stärken ausgestattet, ohne Fell, das vor Kälte schützt, ohne Reißzähne, relativ schmächtig und, verglichen mit anderen Tierarten, langsam zu Fuß, wenn es darum geht, die Flucht zu ergreifen.

Um als Gattung überleben zu können, musste der Mensch im Laufe seiner Entwicklungsgeschichte andere Überlebensmechanismen entwickeln. Seine größte Stärke stellt bis heute das menschliche Gehirn dar, dank seiner Fähigkeit zu Abstraktion, Problemlösung, Kommunikation und sozialer Kooperation, und all das gepaart mit einer beachtlichen Anpassungsfähigkeit an klimatische und ökologische Widrigkeiten – eine Erfolgsgeschichte ohnegleichen.

Im täglichen Überlebenskampf spielten dabei immer auch Gefühle eine wichtige Rolle als Überlebensstrategie. Man kann sagen, dass diese sich im Laufe unserer Entwicklung, parallel zum immer komplexer werdenden menschlichen Gehirn, ebenfalls immer weiter ausdifferenziert haben. Das älteste Gefühl, so vermuten es Wissenschaftler, darunter auch der „Vater der Evolution“, Charles Darwin, ist die Angst, die wir mit allen Säugetieren teilen.