Die argentinische Wirtschaftskrise im Roman "Las viudas de los jueves" von Claudia Piñeiro. Darstellungen der Realität in der Fiktion - Anne Bauer - E-Book

Die argentinische Wirtschaftskrise im Roman "Las viudas de los jueves" von Claudia Piñeiro. Darstellungen der Realität in der Fiktion E-Book

Anne Bauer

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  • Herausgeber: GRIN Verlag
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2023
Beschreibung

Studienarbeit aus dem Fachbereich Romanistik - Hispanistik, , Sprache: Deutsch, Abstract: In der vorliegenden Arbeit sollen die historischen Hintergründe des Romans Las viudas de los jueves von Claudia Piñeiro aufgegriffen und ihr Einfluss auf die Handlung herausgestellt werden. Dazu bietet sich ein Blick auf die Wirtschaftskrise in Argentinien im Zusammenhang mit dem Phänomen der sogenannten Gated Communities Anfang des 21. Jahrhunderts an. Um in dieser Hinsicht einen umfassenden Überblick zu erlangen, soll entsprechend erst die Lage vor der Krise dargestellt werden, um diese dann mit der späteren Situation vergleichen zu können, da der neue Alltag der Argentinier maßgeblich von den Entwicklungen beeinflusst wurde. Im Zuge dessen rückt auch die Wende zum Neoliberalismus in den Fokus, die das Land Ende des 20. Jahrhunderts vollzogen hatte und die ihrerseits die Bedingungen für derart negative Veränderungen ebnete, welche wiederum im ausgewählten Roman gekonnt aufgegriffen und in Szene gesetzt werden. Las viudas de los jueves spielt während der Präsidentschaft von Carlos Menem, der Argentinien zunächst von 1989 bis 1999 regierte und auch in den zwei darauffolgenden Jahren, bis zum Ausbruch der großen Finanzkrise 2001, anleitete. Während seiner beiden Amtszeiten führte Menem einige tiefgreifende Wirtschaftsreformen durch, die gleichzeitig auch die neoliberale Wende für dieses Land einleiteten. Darunter fielen unter anderem die Privatisierung staatlicher Unternehmen und die Deregulation der Wirtschaft. Zudem ließ er das Konvertibilitätsgesetz verabschieden, das den Wechselkurs des Pesos im Verhältnis von 1:1 zum Dollar festlegte. Die vorliegende Arbeit soll schließlich der Frage nachgehen, wie es dazu kommen konnte, dass die männlichen Protagonisten der Siedlung Altos de la Cascada als einzigen Ausweg aus ihrer Misere den Selbstmord sahen und wählten, statt ihren sozialen Status aufzugeben und in Zukunft ein einfacheres Leben zu führen. Diese Geschichte stellt dabei keinen Einzelfall dar, sondern fungiert eher als Abbild einer gesamten Gesellschaft zum damaligen Zeitpunkt. Die Gründe sind vielzählig und liegen tief: in der Entstehungsgeschichte und den Ursprüngen der "Countries", der politischen Situation (1989–1999), der daraus resultierenden Spaltung der Gesellschaft, und schließlich in der unaufhaltsamen Finanzkrise von 2001, die nicht nur Argentinien zu Boden zwang.

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