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Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Weltgeschichte - Moderne Geschichte, Note: 1,0, Universität Rostock (Historisches Institut), Veranstaltung: 2. Weltkrieg, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit der Entwicklung und den Abwürfen der Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki ist die Menschheit nicht nur wissenschaftlich und militärisch, sondern auch weltpolitisch in ein neues Zeitalter eingetreten: das Atomzeitalter. In der folgenden Arbeit wird versucht, diesen Übergang und wie es dazu kam zu erläutern und kritisch zu bewerten. In den Fokus geraten dabei besonders die Vereinigten Staaten von Amerika als Entwickler der ersten Atombombe und das Japanische Kaiserreich unter Tenno Hirohito als erster und bisher einziger Staat, der jemals die verheerenden Auswirkungen von Atombomben auf Städte bewältigen musste. Die zeitliche Eingrenzung ist der Pazifikkrieg, der offiziell mit dem Kriegseintritt der USA nach dem Angriff auf Pearl Harbor erfolgte, bis zum Abwurf der zweiten Atombombe auf Nagasaki im August 1945. Als Exkurs soll dargestellt werden, wie es überhaupt zur Entwicklung der ersten Atombombe kam und welche Personen maßgeblichen Anteil daran hatten. Der Schwerpunkt der Arbeit wird jedoch die Beurteilung der Bombeneinsätze sein: Welche Notwendigkeit bestand für den Einsatz der Atombomben? Welche Motive können ausgeschlossen werden? Inwieweit war der Einsatz der Bomben ein Kriegs- und Menschenrechtsverbrechen? Außerdem zeigt die Arbeit, wie mit der Geschichte von Hiroshima und Nagasaki aus Sicht der USA und deren Einflusssphäre einerseits und Japan andererseits umgegangen wird und welche noch offenen Fragen sich stellen.
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Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Fragestellung
1.2 Forschungsstand
2 Der Weg zum atomaren Holocaust – Vom Beitritt der USA in den II. Weltkrieg am 8. Dezember 1941 bis zur Vernichtung der japanischen Stadt Nagasaki am 9. August 1945
2.1 Die Beendigung der japanischen Expansion im Pazifikraum und der erste Gewinner des II. Weltkrieges
2.2 Vom mühsamen Kampf im Pazifik – Das „Inselhüpfen“ und die Rückdrängung des japanischen Kaiserreichs
2.3 Exkurs: Das Manhattan Project
2.4 Das Ende eines Krieges mit der Vernichtung zweier Städte
3 Die kritische Auseinandersetzung mit den Atombombenabwürfen
3.1 Zur Frage der Notwendigkeit der Bombenabwürfe
3.2 Was ist in einem Krieg erlaubt und wo fängt das Kriegsverbrechen an?
4 Die Bewältigung der Vergangenheit und offene Fragen
Literaturverzeichnis
Mit der Entwicklung und den Abwürfen der Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki ist die Menschheit nicht nur wissenschaftlich und militärisch, sondern auch weltpolitisch in ein neues Zeitalter eingetreten: das Atomzeitalter.
In der folgenden Seminararbeit wird versucht, diesen Übergang und wie es dazu kam zu erläutern und kritisch zu bewerten. In den Fokus geraten dabei besonders die Vereinigten Staaten von Amerika als Entwickler der ersten Atombombe und das Japanische Kaiserreich unter Tenno Hirohito als erster und bisher einziger Staat, der jemals die verheerenden Auswirkungen von Atombomben auf Städte bewältigen musste.
Die zeitliche Eingrenzung ist der Pazifikkrieg, der offiziell mit dem Kriegseintritt der USA nach dem Angriff auf Pearl Harbor erfolgte, bis zum Abwurf der zweiten Atombombe auf Nagasaki im August 1945. Als Exkurs soll dargestellt werden, wie es überhaupt zur Entwicklung der ersten Atombombe kam und welche Personen maßgeblichen Anteil daran hatten.
Der Schwerpunkt der Arbeit wird jedoch die Beurteilung der Bombeneinsätze sein: Welche Notwendigkeit bestand für den Einsatz der Atombomben? Welche Motive können ausgeschlossen werden? Inwieweit war der Einsatz der Bomben ein Kriegs- und Menschenrechtsverbrechen? Außerdem zeigt die Arbeit, wie mit der Geschichte von Hiroshima und Nagasaki aus Sicht der USA und deren Einflusssphäre einerseits und Japan andererseits umgegangen wird und welche noch offenen Fragen sich stellen.
Der erste Grund für die Auswahl des Themas war der aktuelle Bezug zur Atomdiskussion nach der Katastrophe in Fukushima, wo sich viele die Frage stellten: Wieso setzt das Land, welches die Gefährlichkeit der Atomkraft zu spüren bekam, in solch einem Maße auf Atomenergie? Der zweite Grund ist die andauernde Gültigkeit der Frage zur Haftbarkeit der USA, insbesondere für den Abwurf der Bombe auf Nagasaki, da Washington es bis zum heutigen Tage nicht geschafft hat, sich durchzuringen, das Geschehene als Unrecht anzuerkennen.[1]
Dies spiegelt auch der „Schulbuchstreit von 1982“[2] in Japan wider, in dem es nicht nur um die Kriegsschuldfrage Japans im Zweiten Weltkrieg ging, sondern auch darum, wie das Nachkriegsjapan mit dem Vermächtnis von Hiroshima und Nagasaki umgehen soll, ohne einen diplomatischen Konflikt mit der Schutzmacht USA heraufzubeschwören.
Zum untersuchten Thema gibt es zahlreiche Literatur aus verschiedenen Zeiträumen und Regionen, jedoch eine wirkliche detaillierte Auseinandersetzung mit den Bombenabwürfen findet vorwiegend im englischsprachigen Raum statt. Dies zeigt sich unter anderem bei den verhältnismäßig wenigen Aufsätzen zu den Atombomben in deutschsprachigen Zeitschriften. Häufig erfolgt eine einseitige Konzentration auf explizite Details, ohne die großen Zusammenhänge zu erläutern oder Entscheidungen zu hinterfragen. So beschäftigen sich einige Titel mit der technischen Konstruktion der drei Atombomben des Zweiten Weltkrieges (Rhodes, 1988), während in anderen Artikeln die diplomatischen Auswirkungen erörtert werden (Matthias, 1964). Was jedoch alle gemeinsam haben, ist der Fakt, dass jede Veröffentlichung durch die gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse ihrer Zeit geprägt ist. Auffällig wird dies bei dem Diskurs über die Notwendigkeit des Einsatzes der Atombomben. Herauskristallisiert haben sich dabei zwei Gruppen: die Traditionalisten, welche den Einsatz der Nuklearwaffen verteidigen, und die Revisionisten, welche ihn verurteilen, zum Teil auch als verbrecherischen Akt. Zu Beginn des Kalten Krieges setzte sich, insbesondere in den USA, die Meinung der Traditionalisten durch, während mit zunehmender Veröffentlichung von Dokumenten über das Manhattan Project die Meinung der Revisionisten bis heute immer mehr Zuspruch findet .[3]
Des Weiteren ist auffällig, dass in den Lehr- und Schulbüchern, insbesondere in Deutschland, dem Thema wenig Platz eingeräumt wird und die Geschehnisse um das Manhattan Project häufig totgeschwiegen werden.[4]