Die bäuerliche Naturapotheke - Markusine Guthjahr - E-Book

Die bäuerliche Naturapotheke E-Book

Markusine Guthjahr

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Beschreibung

Seit alters her wurden die im bäuerlichen Hausgarten angebauten Pflanzen nicht nur zur Nahrungs-zubereitung verwendet, sondern auch zur Heilung verschiedener Gebrechen und zur Stärkung. Das Wissen, welche Kräuter, Blüten, Blätter und Wurzeln gegen welche Beschwerden helfen, war allerdings lange in Vergessenheit geraten. Doch mit zunehmender Hinwendung zur Natur und natürlichen Hausmitteln, erhält die bäuerliche Hausapotheke wieder neue Beachtung. Das Buch birgt einen umfangreichen Schatz an Tipps und Rezepten. Enthalten sind: selbst hergestellte heilsame Blütenauszüge, Muntermacher für Körper und Geist oder Tees zur Behandlung von Erkältungskrankheiten. Durch die Beschäftigung mit heilkräftigen Pflanzen und die Herstellung verschiedener Hausmittel kommt auch die Liebe zur Familie und zu sich selbst zum Ausdruck. Zeit zu haben, um Beschwerden auszukurieren und mit natürlichen Mitteln zu behandeln, das wünschen sich immer mehr Menschen.

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Seitenzahl: 138

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Markusine Gutjahr

 

 

Die bäuerliche NATUR-Apotheke

 

Gesund mit traditionellen Hausmitteln

 

Impressum

© 2010 avBUCH im Cadmos Verlag, Möllner Str. 47, 21493 Schwarzenbek, E-Mail: [email protected], Internet: www.avbuch.at

 

Deutsche Nationalbibliothek – CIP-Einheitsaufnahme

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.

Das Werk ist einschließlich aller seiner Teile urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

 

Für die Richtigkeit der Angaben wird trotz sorgfältiger Recherche keine Haftung übernommen.

 

Projektleitung: Brigitte Millan-Ruiz, avBUCH

Redaktion: Christine Weidenweber, Weibersbrunn

Layout, Umschlag, Satz der Originalausgabe: Ravenstein Partner, Verden

Bildreproduktion: Hantsch und Jesch Pre Press Services OG, Wien

E-Book:Satzweiss.com Print Web Software GmbH

 

ISBN 978-3-7040-2417-6

 

eISBN 978-3-84046-502-4

 

www.cadmos.de

VORWORT

Liebe Leserinnen, liebe Leser

© M. Guthjahr

Das Wissen um die Heilkraft von Kräutern und um Hausmittel war früher weitverbreitet, ganz besonders in ländlichen Gegenden. Unsere Großmütter kannten viele „Geheimtipps“ und Rezepturen. Siesammelten Kräuter und stellten daraus einfache Naturheilmittel selbst her, z.B. Kräutertees, Heilöle, Tinkturen, Salben und Latwerge. Die moderne Medizin, aber auch die Bequemlichkeit führten dazu, dass ein großer Erfahrungsschatz verloren ging; doch es lohnt sich, ihn heute wiederzuentdecken.

Als Landfrauenberaterin hatte ich oft Gelegenheit, Bauerngärten zu besuchen. In den Dörfern sind mir immer wieder ältere Menschen begegnet, die eine große Lebensweisheit und Naturverbundenheit ausstrahlten. In Gesprächen mit ihnen habe ich erfahren, wie pflanzliche Hausmittel früher hergestellt und verwendet wurden. Dabei hat jede Region ihre besonderen Rezepturen -“querbeet“ durch die Volksmedizin. Nicht nur der Garten, sondern auch die Küche sind die „Quelle der Gesundheit“. Kochen und Heilen gehören zusammen. Ein altes Sprichwort sagt: „Ein guter Koch ist auch ein guter Arzt.“

Welches Kraut zu welcher Speise passt, wusste man früher sehr genau! Darüber hinaus gab und gibt es in der Küche einfache Hausmittel, die schnell zur Hand sind und das Wohlbefinden fördern, allen voran Apfel, Honig, Essig, Öl und Quark. Nicht zuletzt ist auch das Wasser ein „Jungbrunnen“, dessen unterstützende Heilwirkung nicht zu unterschätzen ist.

Heilpflanzen und Hausmittel haben eine vorbeugende und unterstützende Funktion, sie können den ärztlichen Rat nicht ersetzen. Die Diagnose muss gesichert sein, bei unklaren Beschwerden und akuten Erkrankungen gehört der Patient in ärztliche Obhut. In Absprache mit den Therapeuten können Hausmittel die Schulmedizin allerdings sinnvoll ergänzen.

Heilpflanzen werden seit Jahrhunderten medizinisch genutzt. Vieles habe ich in meiner „Kräuterwerkstatt“ erprobt oder bei Veranstaltungen mit Gruppenerarbeitet. So entstand dieses Buch, das aus der Praxis für die Praxis geschrieben wurde. Altes Erfahrungswissen trifft sich hier mit neuen Erkenntnissen, ergänzt mit vielen Tipps zur praktischen Anwendung.

Entdecken Sie die „Bäuerliche Naturapotheke“ zu Ihrer Freude und zum Nutzen für Ihr körperlich-seelisches Wohlbefinden!

 

Markusine Guthjahr, Königstein (Bayern)

(© P. Pretscher)

Kräuter – einst und heute

(© I. Parusel)

Die Hausapotheke aus der Natur

Natur ist wieder „in“, die überlieferten Rezepte alter Hausmittel sind gefragter denn je. Sie helfen auf natürliche Weise, manches „Zipperlein“ zu lindern.

Erfahrungswissen über Kräuter und andere Hausmittel wurde früher in den Familien von Generation zu Generation weitergegeben. Der Weg zum Arzt war weit und viele Menschen konnten sich teure Medizin nicht leisten. So wurden Unpässlichkeiten oder auch Krankheiten und Verletzungen mit Pflanzen aus Garten, Feld und Wald behandelt. Einen wesentlichen Beitrag zur Kultivierung von Heilpflanzen leisteten Ordensschwestern und Mönche in den Klöstern, denn zu jedem Kloster gehörte ein Arznei-Kräutergarten. Die Kräuter aus mittelalterlichen Klostergärtenfanden allmählich auch Eingang in die Bauerngärten. So kam es, dass unsere Vorfahren bis vorwenigen Jahrzehnten viele Heilpflanzen kannten und anwendeten.

Durch Berichte von früher erfahren wir immer wieder, dass es in vielen Dörfern einzelne Menschen gab, die sich besonders gut mit Heilpflanzen und Hausmitteln auskannten. Zu deren Erfahrungswissen kam auch oft die genaue Naturbeobachtung hinzu, und ihre speziellen Kenntnisse gaben sie gern an die Bevölkerung weiter.

Im Laufe der Zeit wurden die ärztliche und medizinische Versorgung auch auf dem Land verbessert. Moderne Medikamente sind einfacher und gezielter einzusetzen und wirken oft schneller. Die Gefahr ist allerdings, dass auch bei kleinen Unpässlichkeiten schnell zu Tabletten gegriffen wird und eventuelle Nebenwirkungen nicht genügend bedacht werden. Es lässt sich aber auch feststellen, dass immer mehr Menschen natürliche Heilmittelwieder bevorzugen, z. B. bei Erkältungskrankheiten. Das überlieferte Erfahrungswissen aus der Pflanzenheilkunde wird heute mit genauen wissenschaftlichen Methodenüberprüft. Es ist bekannt, dass viele Würzkräuter auch gleichzeitig Heilpflanzen sind. Dennoch müssen bei dem erwachenden Interesse an „Großmutters Hausmitteln“ die überlieferten Rezepturen kritisch überprüft und hinterfragt werden, man muss die „Spreu vom Weizen trennen“.

Wissenswertes

Die Bäuerin, Hausfrau und Mutter war in der Familie von früher „Ärztin“ und „Apothekerin“ zugleich. In manchen Gegenden gehörte das handgeschriebene „Arznei- und Doktorbüchlein“ einer Familie zum Heiratsgut der jungen Braut.

Kräuter – gewachsene Arzneien

Garten, Wald- und Wiesenkräuter sind zugleich Würz- und Heilpflanzen. Ihren angestammten Platz haben sie nicht nur in der Küche, sondern auch in der Hausapotheke. Schon das Alte Testament weist auf die Bedeutung der Pflanzen für die Gesundheit des Menschen hin:

„Der Herr lässt die Arzenei aus der Erde wachsen und ein Vernünftiger verachtet sie nicht“ (Sirach 38,4).

Kräuter sind „Kompositionen“ einzelner Pflanzeninhaltsstoffe, die in ihrer Gesamtheit schon in kleinen Mengen wirken. Je nach Pflanzenart enthalten sie verschiedene Bitterstoffe, Gerbstoffe, organische Verbindungen, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Besonders hervorzuheben sind die ätherischen Öle, die eine stimulierende, verdauungsanregende, antiseptische und oft auch eine beruhigende Wirkung haben.

Fast alle Würzpflanzen sind auch Heilpflanzen, aber nicht alle Heilpflanzen sind automatisch Würzpflanzen, z. B. eignet sich Wermut aufgrund seiner wertvollen Bitterstoffe als Tee bei Magen-Darm-Beschwerden. Als Gewürz ist er zu bitter, damit kann man sehr schnell den Gänsebraten geschmacklich verderben! Der „milde Bruder“ Beifuß ist dagegen als Gewürz zum Gänsebraten viel besser geeignet.

Vorsicht!

Alkaloidhaltige Heilkräuter oder Pflanzen mit giftigen Glykosiden gehören nicht in Laienhand und nicht ins Kräuterbeet! Ihre Anwendung ist ausschließlich Medizinern und Pharmazeuten vorbehalten.

Was ein Kraut zum Heilkraut macht

Die verschiedenen Inhaltsstoffe bestimmen den Einsatzbereich von Heil- und auch Würzkräutern. Die wichtigsten sollten Sie kennen:

• Ätherische Öle: Die Zusammensetzung der flüchtigen Substanzen ist unterschiedlich, sie können farblos oder auch leicht gefärbt sein, doch eines ist ihnen gemeinsam: ihr starker aromatischer Duft, an dem sie leicht zu erkennen sind.

• Gerb- und Bitterstoffe: Hierbei handelt es sich um Ablagerungsprodukte des pflanzlichen Stoffwechsels. Gerbstoffe findet man häufig in Wurzeln und Rinden, teilweise auch in Blättern. Sie wirken zusammenziehend (adstringierend) und werden aufgrund dieser Eigenschaften z. B. bei Verbrennungen und Entzündungen eingesetzt. Bitterstoffe regen die Verdauung an.

• Schleimstoffe: Diese Stoffe quellen im Wasser und fühlen sich tatsächlich schleimig an. Sie wirken reizmildernd.

Wirkung auf die Organe

Die verschiedenen Gartenkräuter haben, je nach Pflanzeninhaltsstoffen, bestimmte gesundheitsfördernde Wirkungen auf unsere Körperorgane.

Atemwegsorgane:

Anis, Dost, Fenchel, Majoran, Meerrettich, Pimpinelle, Quendel, Salbei, Süßdolde, Thymian, Ysop, Zwiebel

Harnwegsorgane:

Entwässernde Wirkung: Borretsch, Estragon, Kresse, Liebstöckel, Petersilie, Selleriegrün

Desinfizierende Wirkung: Knoblauch, Kresse, Meerrettich, Zwiebel

Verdauungsorgane:

Anis, Basilikum, Beifuß, Bohnenkraut, Dill, Dost, Estragon, Fenchel, Kapuzinerkresse, Kerbel, Knoblauch, Koriander, Kümmel, Majoran, Melisse, Myrrhenkerbel (Süßdolde), Oregano, Pfefferminze, Quendel, Rosmarin, Salbei, Thymian, Ysop, Zwiebel

Herz-Kreislauf-System:

Knoblauch, Lavendel, Liebstöckel, Melisse, Minze, Rosmarin, Zwiebel

Nervensystem:

Stärkend-beruhigend: Basilikum, Borretsch, Dill, Lavendel, Melisse, Minze

Anregend: Rosmarin

Stoffwechsel:

Anregend (z. B. Frühjahrskur): Borretsch, Brunnenkresse, Gartenkresse, Kapuzinerkresse, Kerbel, Knoblauch, Meerrettich, Petersilie, Pimpinelle, Schnittlauch

Stärkung der körpereigenen Abwehrkräfte:

Brunnenkresse, Kapuzinerkresse, Knoblauch, Meerrettich, Zwiebel

Tipp

Kräuter können selbst gezogen werden, im Garten, auf dem Balkon oder auf der Fensterbank. Die meisten Pflanzen sind winterhart und mehrjährig, sodass nicht jedes Jahr ausgesät werden muss. Wer keine Anbaumöglichkeiten hat, findet im Sommer ein gutes Sortiment frischer Kräuter auf Wochenmärkten und in Gemüsegeschäften.

 

Pfefferminze kann unterschiedlich eingesetzt werden (© F. Hecker)

Kräuter ernten und konservieren

Auf vielfältige Weise lassen sich Kräuter und ihre Inhaltsstoffe konservieren. Das Trocknen ist die älteste Konservierungsmethode und eignet sich besonders für die Herstellung von Tee. Darüber hinaus kann man einige Kräuter aber auch einfrieren, die Inhaltsstoffe mit Essig ausziehen oder in Öl haltbar machen. Auch das Ausziehen mit Alkohol, Honig oder Zucker und Salz sind übliche Methoden.

 

An einem luftigen, warmen und schattigen Platz trocknen Kräuter schnell. (© A. Thinschmidt, D. Böswirth - www.gartenfoto.at)

 

So wird's gemacht

Man erntet die Kräuter am besten an einem sonnigen Vormittag unmittelbar vor der Blüte, dann ist die Aroma- und Wirkstoffkonzentration am höchsten. Die Kräuter sollten vor dem Trocknen nicht gewaschen werden, sonst besteht die Gefahr der Schimmelbildung. Da die Pflanzen zu 70% aus Wasser bestehen, beeinflusst der Trockenprozess die Qualität der getrockneten Kräuter erheblich.

Die Kunst besteht darin, das Wasser so schnell wie möglich zu entziehen, ohne dass die ätherischen Öle verloren gehen. Die besten Bedingungenfinden wir in einem abgedunkelten und gut belüfteten Raum mit einer Temperatur von maximal 28 °C. Die Kräuter werden in kleinen Büscheln an die Leine gehängt und sofort abgenommen, wenn sie trocken sind.

Gut bewährt hat sich, wenn dicke Stängel (z. B. bei Minze und Melisse) gleich nach der Ernte entfernt werden. Dann breitet man die Blätter auf einem mit Stoff bespannten Holzrahmen locker aus. Werkeinen Holzrahmen hat, kann auch eine alte Schublademit einer Stoffwindel bespannen. Auf diese Weise werden die Kräuter schnell und schonend getrocknet und behalten ihr Aroma. In gut verschließbare Dosen und Gläser füllen, beschriften und dunkel aufbewahren. Getrocknete Kräuter können als Gewürze oder Tee verwendet werden.

Bewährt haben sich bei der Trocknung größerer Mengen an Kräutern auch sogenannte Dörrapparate. Die Temperatur kann hier exakt für jede Pflanze eingestellt werden, und auch Früchte wie Äpfel und Pflaumen trocknen schnell, ohne zu schimmeln.

Wissenswertes

Kräuter niemals in der Sonne trocknen, auch die Küche ist ein ungeeigneter Ort! Feuchtigkeit, die beim Kochen entsteht, verzögert den Trockenvorgang.

Heilkräutertees – beliebte Hausmittel

Heilkräutertees werden vielfach in der Volksmedizin eingesetzt, denn sie sind einfach in der Anwendung. Die einzelnen Pflanzenteile, z.B. Blätter, Blüten, ganzes Kraut oder Wurzeln, werden getrocknet und zu Tee aufbereitet.

Stark wirkende Arzneipflanzen, deren Grenze zwischen heilsamer und schädlicher Dosis schmal ist, gehören in die Hand des Arztes. Wenn Erkrankungen oder Beschwerden auf pflanzliche Mittel nichtansprechen, sollte ebenfalls ärztlicher Rat eingeholt werden. Manche Pflanzen, wie z. B. Korbblütler, können auch Allergien auslösen. Wer einmal auf eine Pflanze allergisch reagiert hat, muss immer wieder auf ähnliche Reaktionen gefasst sein.

Ein breites Sortiment von Heilkräutern bekommt man in Apotheken, Reformhäusern und Drogerien. Verschiedene Teekräuter kann man auch im eigenen Garten anbauen, z. B. Majoran, Minze, Melisse, Thymian, Salbei, Schafgarbe, Rosmarin und vieles mehr.

Kräutertee zubereiten

Die richtige Zubereitung von Arzneitees hängt von den Inhaltsstoffen der jeweiligen Pflanzendroge ab. So unterscheidet man folgende Methoden:

Aufguss (Infus)

Die geläufigste Form zum Lösen der Pflanzenwirkstoffe ist der Aufguss. Blätter und Blütenwerden mit kochendem Wasser überbrüht, man lässt sie in einem Gefäß 5-10 Minuten zugedeckt ziehen, gießt dann durch ein Sieb und trinkt den warmen Aufguss schluckweise.

Abkochung (Dekokt)

Man setzt zerkleinerte Pflanzenteile, meistens Wurzel oder Rinde, mit kaltem Wasser an und erhitzt sie langsam (15-20 Minuten). Das Wasser darf anschließend nur 5 Minuten kochen. Dieses Verfahren wird angewandt, um Bitter- oder Gerbstoffe aus Rinden und Wurzeln zu lösen.

Kaltauszug (Mazerat)

Wenn die Wirkstoffe der Pflanze keine Hitze vertragen, setzt man die Pflanzenteile kalt an und lässt sie 5-12Stunden in einem bedeckten Porzellangefäß stehen. Dann wird abgeseiht und leichtangewärmt schluckweise getrunken.

Das geschulte Fachpersonal in Apotheken und Naturkostläden kann darüber Auskunft geben, welche Zubereitungsmethode für die jeweilige Teedroge am geeignetsten ist. Auf jeden Fall sind Arzneitees nur gezielt einzusetzen und nicht für den Dauergebrauch bestimmt!

Tees und Teemischungen eignen sich auch für den äußerlichen Gebrauch, zum Gurgeln und Inhalieren, als Kopfdampfbad oder Badezusatz und für Umschläge und Waschungen.

 

Ein altbewährtes Hausmittel: Kamillentee (© F. Hecker)

Auf einen Blick – Welches Kraut wofür?

Pflanze

Anis (Pimpinella anisum) Doldenblütler

Erntegut

Frisches Kraut, reife Frucht, Samen

Verwendung zum Würzen von

Gemüse, Salaten, Backwaren

Verwendung als Hausmittel für

Tee, Likör, Gebäck

Wirkung

Verdauungsfördernd, schleimlösend bei Husten, gegen Blähungen

 

Pflanze

Basilikum (Ocimum basilicum) Lippenblütler

Erntegut

Junge Blätter und Triebe möglichst vor der Blüte

Verwendung zum Würzen von

Suppen, Gemüse- oder Hackfleischgerichten, Salaten, Kräuterbutter, Soßen

Verwendung als Hausmittel für

Tee, Wein

Wirkung

Verdauungsfördernd, beruhigend

 

Pflanze

Beifuß (Artemisia vulgaris) Korbblütler

Erntegut

Blütenrispen vor der Blüte ernten, trocknen

Verwendung zum Würzen von

Braten, Gänsebraten, Hammelfleisch; sparsam dosieren!

Verwendung als Hausmittel für

Tee, Aperitif

Wirkung

Bitterstoffe fördern die Bekömmlichkeit fetter Speisen

 

Pflanze

Bergbohnenkraut (Satureja montana) Lippenblütler

Erntegut

Krautige Pflanzenteile

Verwendung zum Würzen von

(Frisch oder getrocknet) Bohnengerichten, Fleischspeisen (mitkochen), Eintöpfen, Kräuteröl

Verwendung als Hausmittel für

Tee

Wirkung

Magenstärkend, verdauungsfördernd, schleimlösend

 

Pflanze

Borretsch (Borago officinalis) Raublattgewächs

Erntegut

Junges Kraut, frische Blüten

Verwendung zum Würzen von

Gurken, Salaten, Fisch, Eiern, Quark, Grüner Soße; Blüten zur Dekoration

Verwendung als Hausmittel für

Sirup

Wirkung

Stoffwechselanregend, harntreibend, beruhigend, kühlend, belebend

 

Pflanze

Dill (Anethum graveolens) Doldenblütler

Erntegut

Frisches Kraut, reife Früchte (Samen)

Verwendung zum Würzen von

Quark, Fischgerichten, Rohkost, Sauermilchspeisen, zum Einlegen von Gurken

Verwendung als Hausmittel für

Tee vom Samen

Wirkung

Beruhigend, krampflösend, gegen Blähungen, schlaffördernd

 

Pflanze

Estragon (Artemisia dracunculus) Korbblütler

Erntegut

Junge Triebspitzen und Blätter

Verwendung zum Würzen von

Salaten, Quark, Soßen, Eiern, Braten, Kräuterbutter, Kräuteressig; Einlegen von Gurken; sparsam dosieren!

Verwendung als Hausmittel für

Essig

Wirkung

Bitterstoffe verdauungsfördernd, harntreibend

 

Pflanze

Fenchel(Foeniculum dulce als Gewürzpflanze und F. officinale medizinisch) Doldenblütler

Erntegut

Junge frische Triebe, Samen getrocknet

Verwendung zum Würzen von

Salaten und Soßen, Fisch, Quark, Backwaren

Verwendung als Hausmittel für

Tee, Likör, Augenkompressen

Wirkung

Krampflösend, gegen Blähungen bei Magen-Darm-Erkrankung, auswurffördernd bei Husten und Asthma

 

Pflanze

Gartenkresse (Lepidium sativum) Kreuzblütler

Erntegut

Frisches Kraut

Verwendung zum Würzen von

Salaten, Rohkost, Quark, Kartoffeln, Eiern, Butterbrotbelag, Grüner Soße

Verwendung als Hausmittel für

-

Wirkung

Blutreinigend, verdauungsfördernd, harntreibend

 

Pflanze

Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus) Kapuzinergewächs

Erntegut

Frische Blätter, Blüten, Knospen

Verwendung zum Würzen von

Salaten, Rohkost, Quark, Butterbrotbelag

Verwendung als Hausmittel für

-

Wirkung

Verdauungsfördernd, appetitanregend, antibiotisch, gegen Harnwegsinfekte; sparsam dosieren!

 

Pflanze

Kerbel (Anthriscus cerefolium) Doldenblütler

Erntegut

Frisches Kraut vor der Blüte ernten

Verwendung zum Würzen von

Salaten, Suppen, Grüner Soße, Kräuterbutter, Quarkbrotaufstrich, Eierspeisen

Verwendung als Hausmittel für

Tee

Wirkung

Appetitanregend, stoffwechselfördernd

 

Pflanze

Knoblauch (Allium sativum) Liliengewächs

Erntegut

Zwiebel und grüne Blätter

Verwendung zum Würzen von

Salaten, Rohkost, Brotbelag, Quark, Fleisch, Fisch

Verwendung als Hausmittel für

Elixier

Wirkung

Verdauungsfördernd, günstiger Einfluss auf das Gefäßsystem, antibiotisch

 

Pflanze

Kümmel (Carum carvi) Doldenblütler

Erntegut

Früchte, Samen

Verwendung zum Würzen von

Kohlgerichten, Fleisch, Käse, Kartoffeln, Brot, Quark, Salaten, Suppen, Likören

Verwendung als Hausmittel für

Tee, Likör, Kümmelmilch, Kümmelkissen

Wirkung

Magenstärkend, gut gegen Blähungen, verdauungsfördernd, krampflösend

 

Pflanze

Lavendel (Lavandula angustifolia) Lippenblütler

Erntegut

Junge Triebe, blühendes Kraut, Blüten

Verwendung zum Würzen von

Eintopf, Soßen, Gebäck, Kräutermischungen, Kräuterwein (die jungen Triebe)

Verwendung als Hausmittel für

Badezusatz, Tinktur, Blütenöl, Schlafkissen, Schlummertrunk

Wirkung

Nervenberuhigend, entspannend, schlaffördernd, krampflösend

 

Pflanze

Liebstöckel (Levisticum officinale) Doldenblütler

Erntegut

Frische Blätter

Verwendung zum Würzen von

Suppen, Soßen, Eintöpfe, Fleischgerichten, Gemüsebrühen; sparsam dosieren!

Verwendung als Hausmittel für

-

Wirkung

Verdauungsfördernd, wassertreibend; Vorsicht: reizt die Nieren; nicht in Schwangerschaft verwenden!

 

Pflanze

Löffelkraut (Cochlearia officinalis) Kreuzblütler

Erntegut

Frische Blätter

Verwendung zum Würzen von

Salaten, Soßen, Brotbelag

Verwendung als Hausmittel für

-

Wirkung

Stoffwechselanregend, verdauungsfördernd, für die Frühjahrskur geeignet

 

Pflanze

Majoran (Origanum majorana) Lippenblütler

Erntegut

Junge Triebe, blühendes Kraut

Verwendung zum Würzen von

Fleisch, Wurst, Pizza, Geflügel, Rohkost, Tomatengerichten, Kräuteröl

Verwendung als Hausmittel für

Tee, Kopfdampfbad, Salbe zum Einreiben

Wirkung

Verdauungsfördernd, magenstärkend, krampflösend, gegen Schnupfen

 

Pflanze

Meerrettich (Armoracia rusticana) Kreuzblütler

Erntegut

Wurzel

Verwendung zum Würzen von

Fleisch, Fisch, Eiern, Wurst, Beilagen

Verwendung als Hausmittel für

Sirup, als Halskette (s. Seite 23), Kompresse, Honigsäckchen

Wirkung

Verdauungsfördernd, harntreibend, gegen Frühjahrsmüdigkeit, bei Erkältung, antibiotisch

 

Pflanze

Minze-Arten (Mentha-Arten) Pfefferminze (Mentha x piperita) Lippenblütler

Erntegut

Frisches Kraut, getrocknete Blätter

Verwendung zum Würzen von

Suppen, Soßen, Salaten, Rohkost, Quark, Gelee, Kräuteressig

Verwendung als Hausmittel für

Tee, Aperitif, Likör

Wirkung

Entkrampfend bei Magen-Darm-Beschwerden, regt Gallefluss an, gegen Erkältung; Tee nicht zurDauerverwendung!

 

Pflanze

Petersilie (Petroselinum crispum) Doldenblütler

Erntegut

Frisches Kraut

Verwendung zum Würzen von

Suppen, Soßen, Gemüse, Salaten, Kartoffeln, Rohkost; nicht mitkochen!

Verwendung als Hausmittel für

Herzwein von Hildegard von Bingen

Wirkung

Verdauungsfördernd, entwässernd, blutreinigend, Vitamin-C-haltig; nicht zu hoch dosieren!

 

Pflanze

Pimpinelle (Sanguisorba minor) Rosengewächs

Erntegut

Junge Blätter

Verwendung zum Würzen von

Salaten, Quark, Suppen, Kräuter-soßen, Käse, Eiern, Tomaten

Verwendung als Hausmittel für

Vitamin-C-Spender: 450 mg auf 100 g frische Blätter

Wirkung

Schleimlösend, harntreibend, verdauungsfördernd, stärkt die körpereigenen Abwehrkräfte

 

Pflanze

Rosmarin (Rosmarinus officinalis) Lippenblütler

Erntegut

Krautiges Pflanzenteil

Verwendung zum Würzen von

Fleisch- und Grillgerichten, Kartoffeln, Gemüsespeisen, Kräuteröl; sparsam dosieren!

Verwendung als Hausmittel für

Tee, Rosmarinwein, Tinktur

Wirkung

Durchblutungsfördernd, anregend für Herz-Kreislauf-System, gegen niedrigen Blutdruck; nicht in der Schwangerschaft verwenden

 

Pflanze

Salbei (Salvia officinalis) Lippenblütler

Erntegut

Blätter

Verwendung zum Würzen von

Fisch, Fleisch, Ausbackteig, Essig, Öl; sparsam dosieren!

Verwendung als Hausmittel für

Tee, Salbeihonig, Tinktur, Mundwasser

Wirkung