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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Sonstiges, Note: 2,0, Universität Erfurt (Philosophische Fakultät), Veranstaltung: Sprachentwicklung: Überblick, Sprache: Deutsch, Abstract: Ziel dieser Arbeit soll es sein, eine relativierende und möglichst objektive Betrachtung des lutherischen Sprachphänomens anzustreben, ohne die sprachgeschichtliche Leistung Luthers zu schmälern. Denn ohne Zweifel haben Luthers Schriften und Bibelübersetzungen wesentlich zur Verbreitung und Durchsetzung einer allgemeinen deutschen Hochsprache beigetragen. Wie Luther besonders durch seine Bibelübersetzung als entscheidende und größte Sprachleistung die Standardisierung der deutschen Sprache vorangetrieben hat, soll im Folgenden näher erläutert werden. Eine wichtige Rolle werden dabei Voraussetzungen spielen, ohne die Luthers Schriften nicht gleichermaßen hätten wirken können. Es sollen sowohl äußere Voraussetzungen wie beispielsweise der Buchdruck angesprochen werden; aber auch die inneren Voraussetzungen, diejenigen, die Luther selbst mit sich brachte. Um die Besonderheiten der Sprache Luthers aufzuzeigen, die in den folgenden Ausführungen als Sprachvorgaben bezeichnet werden, soll anschließend auf bestimmte Sprachaspekte – die für Luther charakteristisch sind – der Lexik und Orthographie eingegangen werden. „Er war ein trefflicher, gewaltiger Redener. Item ein überaus gewaltiger Dolmetzscher der gantzen Bibel. Es haben auch die Cantzleien zum teil von im gelernet recht deudsch schreiben und reden, denn er hat die Deudsche sprach wider recht herfür gebracht, das man nu wider kann recht deudsch reden und schreiben und wie das viel hoher leut mussen zeugen und bekennen.“ Justus Jonas charakterisierte mit diesen wenigen Zeilen Luthers Bedeutung und sprachgeschichtliche Errungenschaften aufs Trefflichste. Der enge Freund Martin Luthers sprach anlässlich der Beisetzung des Reformators im Jahre 1546 aus, was später Gegenstand zahlreicher Disputationen wird: Luthers Rolle in der deutschen Sprachgeschichte. Dabei lassen sich in der Forschungsliteratur zwei grundlegende Theorien verfolgen: Luther als Schöpfer der neuhochdeutschen Schriftsprache und Luther, der den Pöbel-Jargon heraufbeschwor, so dass eine hohe Sprachkultur nicht verwirklicht werden konnte.
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