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Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Literaturwissenschaft - Allgemeines, Note: 2,3, Universität Erfurt (Philosophische Fakultät), Veranstaltung: Essay, Essayistik, Essayismus, essayistische Literaturtheorie, Literaturtheorie im Essay, Sprache: Deutsch, Abstract: Schreibt man über die österreichische Schriftstellerin Ingeborg Bachmann, so sieht man sich im Zuge der eigenen Recherchearbeit unmittelbar in Konfrontation mit dem scheinbar allgemein gültigen Konsens hinsichtlich der bedeutenden Präsenz ihres lyrischen Schaffens innerhalb der Literaturgeschichte. Wenn ihr eine bedeutungsvolle Position im Reigen einflussreicher deutscher Nachkriegsliteratur gewährt wird, dann diejenige als Lyrikerin Ingeborg Bachmann. Nach wie vor wird Bachmanns essayistisches Œuvre überwiegend in der literaturwissenschaftlichen Forschung lediglich gestreift oder ganz übergangen. Doch keineswegs steht die Bachmann’sche Essayistik, die in einem, wenn auch überschaubaren, so doch richtungsweisenden, qualitativ anspruchsvollen Umfang besteht, der gemeinhin anerkannter Essayisten nach. Schwerpunkt und somit Thema dieser Arbeit soll es sein, dass essayistische Schaffen Bachmanns näher zu untersuchen, unter dem Gesichtspunkt der Vernachlässigung ihrer essayistischen Schreibarbeit – dem Schattendasein, das es führt – entgegenzuwirken. Als Grundlage dafür sollen nach einer kurzen Einführung in Bachmanns essayistisches Werk ihre Frankfurter Poetik-Vorlesungen der Jahre 1959/60 betitelt mit „Fragen zeitgenössischer Dichtung“ dienen, die als erste Annäherung an den Themenkomplex hinsichtlich ihrer Geltungskraft als essayistisch auf Grundlage des theoretischen Essayverständnisses von Adorno im Hinblick auf seinen programmatischen Essay „Der Essay als Form“ geprüft werden sollen. Dabei wird sich diese Arbeit aus Gründen der thematischen Relevanz auf die erste und letzte Vorlesung des Vorlesungszykluses konzentrieren. Im Anschluss daran wird dargelegt werden, dass Bachmanns Poetik-Vorlesungen durch den Vollzug poetologischer Selbstreflexion als essayistische Literaturtheorie begriffen werden können. In ihnen geht sie existentiellen „Fragen und Scheinfragen“ die Literatur betreffend nach, spricht „Über Gedichte“, „Das schreibende Ich“, über den „Umgang mit Namen“ und in ihrer letzten Vorlesung zur „Literatur als Utopie“ in Auseinandersetzung mit Musil – immer in Hinblick darauf, keine verbindlichen Antworten geben zu wollen, sondern problematische Fragen die Literatur betreffend als „Problemkonstanten“ im Rahmen ihrer von Subjektivität geprägten Sicht durch die Eingebundenheit in die eigene Erfahrungs- und Zeitgeschichte aufzuzeigen.
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