Die Inszenierung des Raumes in Thomas Bernhards Erzählung "Die Kälte. Eine Isolation" betrachtet unter Anwendung des Heterotopie-Konzepts Michel Foucaults - Susanne von Pappritz - E-Book

Die Inszenierung des Raumes in Thomas Bernhards Erzählung "Die Kälte. Eine Isolation" betrachtet unter Anwendung des Heterotopie-Konzepts Michel Foucaults E-Book

Susanne von Pappritz

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  • Herausgeber: GRIN Verlag
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2024
Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Literaturwissenschaft - Allgemeines, Note: 2,3, Universität Erfurt (Philosophische Fakultät), Veranstaltung: Gegenräume. Von der Utopie zur Heterotopie, Sprache: Deutsch, Abstract: Schwerpunkt dieser Arbeit soll es sein, den von Bernhard literarisch entworfenen, auf Realität basierenden Raum Grafenhof unter Betrachtung der Perspektive Foucaults näher zu untersuchen. Setzt man sich mit den Œuvre Thomas Bernhards, einem der wohl bedeutendsten deutschsprachigen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts, auseinander, wird schnell deutlich, dass selbiger beständig zwischen den Topoi der Krankheit, des Todes, der Isolation und des Protests literarisch changieren zu scheint. Eine Auseinandersetzung mit Bernhard bedeutet demnach immer die Konfrontation mit den dunklen Facetten des menschlichen Daseins. Gleiches gilt für Bernhards autobiographische, nacheinander verfasste Pentalogie , deren Teile er bündig mit „Die Ursache. Eine Andeutung.“, „Der Keller. Eine Entziehung.“, „Der Atem. Eine Entscheidung.“, „Die Kälte. Eine Isolation“ und „Ein Kind“ betitelt. An letzter Stelle in der Chronologie des akzentuiert verfassten Bernhard’schen Lebens, das sicherlich autobiographisch angelegt, nicht zuletzt aber der künstlerisch fiktiven Konstruktion unterliegt, steht die an Thomas Manns „Zauberberg“ erinnernde Erzählung „Die Kälte. Eine Isolation“, verfasst im Jahre 1981. In ihr widmet Bernhard sich dezidiert seiner Lungenerkrankung und den damit einhergehenden Aufenthalten in der Lungenheilstätte Grafenhof. Dabei wird Grafenhof von Bernhard zu einem Raum stilisiert, der nach ganz eigenen Reglementierungen zu funktionieren scheint. Einem Raum, der dem Raum- bzw. Gesellschaftskonzept Michel Foucaults geradezu beispielhaft nahekommt, als einen von vielen in der Kultur verankerten „andere[n] Räume[n]“ – den Heterotopien , deren Begrifflichkeit Foucault erstmals in einem Radiovortrag im Jahre 1967 systematisierte, indem er die Vorstellung eines „leeren, neutralen Raum[es]“ desavouiert, und in den kulturwissenschaftlichen Diskurs einführte.

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