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Es war Herbst, als es geschah. Jene bittersüße Jahreszeit, in der der Sommer seinen Abschied nimmt, um im Winter sein Ende zu finden. Blätter in Herbstfarben sind es, die das Leben von Ari Mikalainen bestimmen. Sie gleiten in seinen Gedanken zu Boden, hüllen Tage und Nächte in ein düsteres Kleid. Aris eigener Sommer vergeht schon in Kindertagen, als seine beste Freundin Mira und er Zeugen eines grausamen Verbrechens werden. Am Ende dieses Sommers steht ein geheimnisvoller Mann, der die Nächte durchstreift, auf der Suche nach Geschehnissen, die sonst von Dunkelheit verborgen bleiben. „Herbstbringer“ nennen die Zeitungen das Phantom, das der Polizei Verbrecher auf dem Silbertablett liefert und kleine Blätter an den Tatorten zurücklässt. Sind es nur zwei Geschichten eines einzigen Herbstes oder gibt es eine Verbindung zwischen Ari und dem geheimnisvollen Fremden?
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Seitenzahl: 291
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DIE BLÄTTER
DES HERBSTBRINGERS
Die Deutsche Bibliothek und die Österreichische Nationalbibliothek verzeichnen diese Publikation in der jeweiligen Nationalbibliografie. Bibliografische Daten:
http://dnb.ddp.de
http://www.onb.ac.at
© 2016 Verlag ohneohren, Ingrid Pointecker, Wien
www.ohneohren.com
ISBN: 978-3-903006-69-0
1. Auflage
Autorin: Fabienne Siegmund
Coverillustration: freepik.com
Sonstige Grafiken: rdevries, openclipart.org
Lektorat, Korrektorat: Verlag ohneohren
Songtext – Auszug (mit freundlicher Erlaubnis der Band):
Musikwerk: THE BALLAD OF JEREMIAH PEACEKEEPER
Musik & Text: POETS OF THE FALL
© INSOMNIAC MUSIC
Gedicht „Blätter fallen“(mit freundlicher Erlaubnis der Verfasserin): Elke Brandt
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und/oder des entsprechenden Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
Alle Personen und Namen in diesem E-Book sind frei erfunden.
Prolog
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
He waits for a breath.
Now taking his time, he sees an eternity in a blink of an eye.
And for him this life is made of time and choices,
an endless blend of vistas painted bright with memories.
the here and now will bow to him to only serve one purpose,
to keep your peace.
He takes on the world all in a stride,
and your wounds will be his scars.
So won’t you remember when the night comes,
he will need your open arms.
For to be invincible, he needs your love.
„Wann hört die Kindheit auf, Papa?“
„Sobald man weiß, dass man eines Tages sterben muss.“
Es war Herbst, als es geschah. Jene bittersüße Jahreszeit, in der der Sommer seinen Abschied nimmt, um im Winter sein Ende zu finden. Als Ari Mikalainen mit seiner besten Freundin Mira im Vorgarten spielte, wusste er noch nicht, dass es Tage gab, die niemals endeten, auch nicht mit dem Erwachen des nächsten Morgens.
Nicht einmal geahnt hatte er es.
Ari und Mira spielten einfach, so wie Kinder es taten. Ihr Gelächter erfüllte den kleinen Garten, während sie sich gegenseitig mit Laub bewarfen, dass es auf sie hinabregnete. Die letzten Sonnenstrahlen des Tages warfen ihr Licht auf Aris fast weißblonde Haare, die einen starken Kontrast zu den beinah rabenschwarzen Locken Miras bildeten. Doch wo Aris Augen das helle Grau eines Regenhimmels spiegelten, waren Miras so dunkelblau wie Saphire.
Gerade warf der kleine Junge einen Haufen Blätter auf Mira, die mit einem Kreischen auswich und sich sogleich revanchierte.
In der Ferne erhob sich der weiße Dom über den Dächern der Stadt, zu seiner rechten flankiert von der roten Kathedrale.
Ihre Eltern waren im Haus und bereiteten das Essen vor.
Die Familien hatten einander schon gekannt, bevor sie überhaupt Familien gewesen waren.
Sie waren die besten Freunde. Immer schon.
Ihre Mütter scherzten in der Küche, und die beiden Männer, Petri Mikalainen und Janne Tuminen, saßen im Wohnzimmer und genossen ein erstes Bier, während sie Dinge reflektierten, die ihnen das Leben vor die Nase gesetzt hatte. Manchmal blickten sie hinaus zu Mira und Ari, sahen, wie sie tollten und tobten, und lächelten einander zu, glücklich über den Anblick.
Niemand von ihnen glaubte, dass dieses Glück getrübt werden könnte, obwohl sie es alle tief im Inneren besser wussten.
Glück war zerbrechlich, und vielleicht hatte einer von ihnen sogar für einen Moment ein merkwürdiges Gefühl verspürt, das kurze Aufblitzen von Unbehagen, für das es weder Grund noch Ursache gab, und das man nicht greifen konnte, bevor es sich schon wieder im Lachen des Augenblicks verlor.
Die Schatten kamen, noch bevor die Sonne sank.
Sie kamen in einem grauen Kastenwagen, drei an der Zahl, Männer, gekleidet ganz in Schwarz.
Ari sah sie. Angst legte sich um sein kleines Herz.
Auch Mira hielt in der Bewegung inne und drehte den Kopf zur Straße.
Die Autotüren schlugen zu, und die Männer gingen zum Haus, ohne auf die Kinder zu achten.
Ari sah ihnen nach. Etwas sagte ihm, dass diese Männer nichts Gutes im Sinn hatten. Seine Mutter stand hinter dem Küchenfenster, und als sie ihm zuwinkte, deutete er auf die Straße, doch seine Mutter konnte den grauen Wagen nicht sehen und zuckte nur mit den Schultern. Schon im nächsten Moment lachte sie über etwas, das Miras Mutter gesagt hatte, und achtete nicht mehr auf ihren Sohn, der immer noch winkte und auf die Straße deutete.
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