Die Blumen des Propheten - Hans-Josef Fritschi - E-Book

Die Blumen des Propheten E-Book

Hans-Josef Fritschi

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Beschreibung

Das Leben ist ein Wechselspiel zwischen Kräften, die Strukturen abbauen und solchen, die Neues formen. Gemeinsam pulsieren sie um eine Mitte, in der alles eins ist. Das ist ein Grundgedanke im Werk von Khalil Gibran (1883 - 1931), dem Schöpfer des Weltbestsellers "Der Prophet". Das ist aber auch die zentrale Idee der Spagyrik, der medizinischen Alchemie. In diesem Buch wird erstmals die Poesie Khalil Gibrans mit den Heilwirkungen pflanzlicher Spagyrik-Essenzen in Verbindung gebracht. Es wird dabei deutlich, wie spagyrische Essenzen Menschen, die mit bestimmten Lebensthemen Probleme haben, helfen können, indem sie zu einem neuen Denken, Fühlen und Handeln anregen.

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Die in diesem Buch gemachten Hinweise auf Wirkungen und Anwendungen von Spagyrik-Essenzen entsprechen dem gegenwärtigen Stand und wurden sorgfältig geprüft. Eine Garantie kann jedoch in keinem Fall übernommen werden. Somit entfällt jegliche Haftung seitens des Autors bzw. des Verlages und seiner Beauftragten für Schäden jedweder Art.

Wenn die Nacht beginnt sich in die Felder zu legen, schließt die Blume ihre Blütenblätter über ihrer Sehnsucht und schläft ein. Steigt aber das erste Licht über den Horizont, öffnet sie ihre Lippen dem Kuss der Sonne. Denn das Leben der Blume ist Sehnsucht und Erfüllung, eine Träne und ein Lächeln.

Khalil Gibran

Inhalt

Gedanken vorweg

Khalil Gibran

Spagyrik-Essenzen

Lebensthemen

Arbeit und Mühe –

Eleutherococcus

Freiheit –

Citrus limon

Selbstwertgefühl –

Laurus nobilis

Freundschaft –

Tilia

Liebe –

Rosa damascena

Partnerschaft –

Solidago virgaurea

Sinnesfreuden –

Vanilla

Selbsterkenntnis –

Galanga

Schuld und Gewissen –

Filipendula ulmaria

Kummer und Leid –

Passiflora

Gottessuche –

Olibanum

Hoffnung –

Cardamom

Tod und Neugeburt –

Viscum album

Trauer –

Citrus aurantium

Auswählen und anwenden

Beobachten und schreiben

Übersichten

Abbildungen

Literaturempfehlungen

Gedanken vorweg

Manches spricht dafür, dass sich die Welt im Umbruch befindet. Natur, Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft zeigen sich gleichermaßen labil und verunsichert. Alte Sicherheiten kommen ins Wanken, stabile Wetterlagen, Wirtschaftslagen und politische Lagen werden immer seltener. Erschütterungen der Erde führen zu atomaren Katastrophen, solche in unterdrückten Gesellschaften stürzen Regierungen nach dem Dominoeffekt. Ein kaum für möglich gehaltener Terror macht vor nichts Halt und treibt Millionen von Flüchtlingen ins Ungewisse. Die Klimakatastrophe steht offensichtlich kurz bevor: Im nächsten Jahrhundert werden Tokio und Singapur im Meer versinken und irgendwann macht das Erdmagnetfeld einen Polsprung – Weltuntergangsstimmung?

Labile Zeiten lösen stabile Zeiten ab. Das war schon immer so und ist an sich nicht ungewöhnlich. Neuen Entwicklungsstufen geht nicht selten eine Phase des Chaos voraus. Ein Blick in die Weltgeschichte bestätigt dies. So gesehen können die gegenwärtigen Irritationen, die uns auf allen Ebenen begegnen, Vorboten einer positiven Fortentwicklung sein. Wenn etwas Altes zu Ende geht und das Neue noch nicht zu fassen ist, dann ist es jedoch schwer, von der überall vorhandenen Verunsicherung nicht angesteckt zu werden. Vielleicht sollte man zumindest den Versuch unternehmen, zu klären, was sich da in Auflösung befindet und wie das Kommende aussehen könnte. Vom „New Age“ und dem Wassermannzeitalter redet man schon lange. Meist wird damit eine Transformation der menschlichen Gesellschaft hin zu Frieden, Spiritualität und seelisch-geistiger Reife in Verbindung gebracht. Das Problem solcher Umschreibungen ist, dass sie oft im Blumigen und Unverbindlichen stecken bleiben. Eine nüchterne Analyse findet eher selten statt. Dabei wäre eine solche aber durchaus hilfreich.

Dass das materialistische Weltbild, welches die letzten Jahrhunderte herrschte, ins Wanken gerät, ist nicht zu übersehen. Zu offensichtlich sind die negativen Folgen, die sich aus der Vorherrschaft dieses Denkens ergeben haben. Gefahr droht dem Materialismus aber nicht von außen, z.B. von den Esoterikern. Sie kommt vielmehr von innen, von den Wissenschaften selbst - in erster Linie von der Physik. Seit Einstein, Heisenberg und Schrödinger ist die Welt der Physiker nicht mehr wie sie war – zumindest theoretisch. In den Reihen der Quantenphysiker geht man heute mittlerweile davon aus, dass sie ohne Philosophie die Welt nicht mehr erklären können. Plötzlich treten lange streng getrennte Bereiche der Wissenschaften in eine enge Beziehung: die Naturwissenschaft begegnet wieder der Geisteswissenschaft. Getrenntes nähert sich an, berührt sich schüchtern – und vereinigt sich vielleicht irgendwann zu dem, was es früher schon einmal war: zu einer universellen Wissenschaft.

Bei näherer Betrachtung lässt sich erkennen, dass das, was unsere Zeit so unruhig macht, eine Folge von Annäherungsprozessen ist. Einseitig Gewordenes droht in seinem Abgespaltetsein zu kollabieren. Alles Getrennte trägt in sich die Erfahrung einer vergangenen Einheit – und damit den inneren Drang nach Wiedervereinigung. Irgendwann erkennt jede Einseitigkeit, dass ihr etwas fehlt. Die einseitige Ausrichtung des Lebens ausschließlich auf die Materie, lässt immer mehr die Sehnsucht nach dem verlorenen Geistigen aufkeimen.

Im Kommunikationszeitalter ist deutlich die Tendenz zur Vernetzung auszumachen. Menschen schließen sich – wenn auch oft nur virtuell – zu Netzen und Gemeinschaften zusammen, arbeiten an gemeinsamen Projekten und formen Neues. So entstehen Organismen rein geistiger Natur, die in die Welt hineinwirken und sie nachhaltig prägen. Dies kann man als Tendenz des Umbruchs betrachten, die Isolation des Menschen und sein Verhaftetsein im Ego zu überwinden – selbst wenn diese Entwicklung noch viele Gefahren birgt.

Die Neigung, Getrenntes wieder zusammenzuführen, kann als eine Grundtendenz der gegenwärtigen Zeit angesehen werden – die wiederum Gegenprozesse auf den Plan ruft. Das Alte fühlt sich bedroht und schlägt zurück. Ohne Kampf zwischen Alt und Neu geht es in keiner Phase des Wandels. Er muss ausgehalten werden, will man das Neue erreichen.

„Denn wer den Frühling sucht, ohne den vorangegangenen Winter zu kennen, wird ihn niemals finden.“

Dieser Satz stammt von Khalil Gibran, einem libanesisch-amerikanischen Dichter und Maler des frühen 20. Jahrhunderts, der weltweit bei einem Millionenpublikum berühmt wurde mit seinem Meisterwerk „Der Prophet“. Gibran steht mit seinem Leben und Werk für die Sehnsucht nach der verlorenen Einheit. Wie kaum ein anderer Künstler verknüpfte er östliches und westliches Denken und schuf daraus etwas gänzlich Neues - vielleicht sogar die Basis für eine kommende Weltsicht, die das Ganze in Natur und Mensch als Grundlage hat. Sein dichterisches Werk lässt ein solches neues Weltbild erahnen, wenn auch oft hinter poetischen Bildern verborgen.

Auch auf anderen Gebieten lassen sich Ideen finden, in denen die Verbindung von Getrenntem die Grundlage für praktisches Tun ist. Ein Beispiel hierfür ist die Alchemie, bei der eine Transformation angestrebt wird, indem Substanzen aufgespaltet werden, um sich nach verschiedenen Reinigungsprozessen wieder zu einer neuen Einheit zu verbinden. Aus der Alchemie hat sich ihr medizinischer Zweig – die Spagyrik – in der biologisch ausgerichteten Medizin etabliert. Hierbei werden Arzneimittel mit Hilfe alchemistischer Labortechniken hergestellt mit der Idee, eine natürliche Ausgangssubstanz durch einen Verwandlungs- und Veredlungsprozess hindurchzuführen.

Dass gerade der Spagyrik – nachdem sie jahrzehntelang nur bei Eingeweihten bekannt war – in letzter Zeit ein großes Interesse entgegengebracht wird, mag mit dem schon beschriebenen „Geist der Umbruchphase“ zusammenhängen. Auch wenn sie mitunter noch mit allerlei pseudo-esoterischem Ballast behaftet ist, dürfte diese alchemistische Medizin für die Neuformung einer „postmaterialistischen“ Lebensweise von Bedeutung sein.

In diesem Buch wird nun erstmals eine Verbindung geschaffen zwischen poetischen Gedanken Khalil Gibrans und den Wirkungen spagyrischer Essenzen. Zitate aus „Der Prophet“ und anderen Werken werden dabei mit entsprechenden Essenzen verknüpft und deren gemeinsame Impulsrichtung ausführlich beleuchtet. Damit soll ein ganz neuer Ansatz geschaffen werden, Menschen in ihrem Lebensprozess zu begleiten: durch die Verbindung von Poesie und Essenz.

Khalil Gibran

Khalil Gibran war ein Künstler der Philosophie und ein Philosoph der Künste. Immer, wo er auf Gegensätze und Trennungen traf, suchte er die verborgene Einheit, die alles verbindet und die der Urgrund alles Seienden ist. Sein ganzes Werk dreht sich um dieses Thema. Er studierte die arabische Literatur ebenso intensiv wie die westliche Philosophie. Er liebte den islamischen Sufismus und bekannte sich als maronitischer Christ zu Jesus von Nazareth. Er war ein mystischer Mensch und zugleich von der Wichtigkeit des wissenschaftlichen und technischen Fortschritts überzeugt.

Der gesamte Kosmos existiert in dir, und alles, was in dir ist, ist auch im Kosmos. Es gibt keine Grenze zwischen dir und einem Gegenstand, der ganz nahe bei dir ist, ebenso wie es keine Entfernung zwischen dir und weit entfernten Dingen gibt. Alles, das Kleinste und das Größte, das Niedrigste wie das Höchste, haben in dir ihren Raum. Jedes einzelne Atom enthält alle Elemente der Erde. Jede in dir aufsteigende Idee des Geistes fliegt auf den Schwingen der Gesetze allen Lebens. In einem einzigen Tropfen Wasser träumen die Geheimnisse aller Ozeane. Und wäre die Milchstraße nicht in dir, wie solltest du sie je gesehen und wie je erkannt haben?

Die Trennung zwischen den menschlichen Individuen war für ihn ebenso eine Illusion wie die zwischen dem Menschen und der Natur - und selbst dem Göttlichen. Stets war es Gibrans Bestreben, diese Erfahrung mitzuteilen und den Menschen für diese Art des Denkens die Augen zu öffnen. Oft genug stieß er dabei auf Unverständnis. Wohl war er seiner Zeit weit voraus.