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Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Romanistik - Hispanistik, Note: 2,3, Universität Paderborn, Sprache: Deutsch, Abstract: Die 1553 von zwei sephardischen Juden im italienischen Exil veröffentlichte Ferrara-Bibel ist zwar nicht die erste Übersetzung des hebräischen Originals, aber eine der Bedeutendsten. Ihre Einzigartigkeit beruht auf der im höchsten Maße sorgfältigen Wort-für-Wort Übersetzung des massoretischen Textes, die sich darum bemüht „la verdad hebrayca“ so authentisch wie möglich in der spanischen Sprache zu erhalten. Das Ergebnis ist eine Sprache, die zwischen dem hebräischen Original und der Zielsprache liegt. Sie übernimmt größtenteils die Syntax und die Grammatik ersterer, füllt sie aber mit spanischer Lexik. Ziel dieser Calque-Übersetzung war es, den ehemals zwangsgetauften und später im Exil rekonvertierten Juden, die des Hebräischen nicht mehr oder kaum mächtig waren, die Auseinandersetzung mit dem biblischen Text zu ermöglichen und durch die enge Verbindung mit der Vorlage den Wiedererkennungseffekt zu fördern. Trotz ihrer Funktionalität hatte diese Übersetzungsmethode nicht nur Anhänger – wie die obigen Zitate verdeutlichen – da sie die Grammatikregeln und Stilvorgaben der Zielsprache in vielen Fällen außer Acht lässt. Diese Arbeit beschäftigt sich mit den Besonderheiten der Calque-Übersetzung auf der Grundlage der Bücher Haggai und Deuteronomium der Biblia de Ferrara und erörtert die Problematik der Methode anhand der kontroversen Rezeption des gesamten Werkes. Zunächst soll jedoch geklärt werden, wie verlässlich und vor allem angemessen und glaubwürdig Bibeltexte, bzw. ihre Übersetzungen für linguistische Untersuchungen sind. Um die Bedeutung der Ferrara-Bibel für die sephardische Diaspora zu verdeutlichen, folgt ein kurzer historischer Einblick in die Umstände ihrer Entstehung, der durch einen Exkurs in die Geschichte der Bibelübersetzung aus dem massoretischen Text in das Spanische bis 1553 abgeschlossen wird. Daraufhin soll die Calque-Methode zunächst in Theorie und Praxis vorgestellt werden, bevor ihre Vor-und Nachteile für die zeitgenössischen und späteren Leser am Beispiel der Biblia de Ferrara erörtert werden.
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