Die Charakteristika von Vulgärlatein in definitorischem, sprachtheoretischem und historischem Kontext - Silke Nufer - E-Book

Die Charakteristika von Vulgärlatein in definitorischem, sprachtheoretischem und historischem Kontext E-Book

Silke Nufer

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  • Herausgeber: GRIN Verlag
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2005
Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Romanistik - Vergleichende Romanistik, Note: 2,3, Universität zu Köln (Romanisches Seminar Köln), Veranstaltung: Vom Vulgärlatein zum Romanischen, Sprache: Deutsch, Abstract: Wenn die in heutiger Form existierenden romanischen Sprachen miteinander verglichen werden, bemerkt man viele Ähnlichkeiten. Hierbei wirft sich die Frage auf, worauf diese Ähnlichkeiten zurückzuführen sind. Bekanntlich liegen die Wurzeln der heutigen romanischen Sprachen im Lateinische n. Die uns heute noch erhaltenen lateinischen Quellen von bekannten Autoren belegen jedoch, dass das klassische Latein, in welchem die Intellektuellen der Antike ihre Schriften verfassten, stark von den oben genannten modernen romanischen Sprachen abweicht. Auch erklärt das klassische Latein in keiner Weise die heutigen bestehenden Unterschiede zwischen den romanischen Sprachen. Es wurden aber neben den klassischen Schriften weitere Quellen gefunden, welche ein anderes Latein dokumentieren – ein Latein, in welchem mündliche, d.h. der Umgangssprache entnommene Elemente festgehalten wurden. Diese Form des Lateins wird als Vulgärlatein bezeichnet, welches als die Grundlage der Entwicklung hin zu allen romanischen Sprachen angesehen wird. Viele Romanisten heben hervor, dass die Bezeichnung „Vulgärlatein“ kein glücklich gewählter Terminus sei. Trotzdem hat sich diese Bezeichnung in der romanischen Sprachwissenschaft durchgesetzt. Dass man Anstoß an diesem Terminus nimmt, liegt im Element „Vulgär-“, welcher fälschlicherweise mit einer soziokulturellen oder stilistischen Zuordnung dieser bestimmten Varietät des Lateins in Verbindung gebracht wurde. Vulgärlatein wurde als das Latein der unteren Volksschichten, als die Sprache des Pöbels verstanden. Linguisten, die s olche terminologischen Schwierigkeiten vermeiden wollen, verwenden Termini wie „sogenanntes Vulgärlatein“ (Coseriu), „Verkehrslatein“, „Umgangslatein“ (Reichenkron), „Sprechlatein“ oder „Spontansprache“ (Lüdtke).l Der Einfachheit halber wird in dieser Arbeit jedoch der Begriff „Vulgärlatein“ verwendet, jedoch nicht ohne das Bewusstsein, wie vielschichtig sich dieser Terminus gestaltet. Zunächst soll ein Überblick über die verschiedenen Definitionen und Theorien bezüglich des Charakters des Vulgärlatein gegeben werden. Hierzu werden die Konzepte bedeutender Romanisten kurz angerissen. Detaillierter wird auf den Ansatz des Strukturalisten Coseriu bezüglich regionaler, soziokultureller, stilistischer und chronologischer Differenzierungen des Vulgärlatein eingegangen. Eine weitere [...]

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