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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Didaktik - Geschichte, Note: 2,0, Ludwig-Maximilians-Universität München (Historisches Seminar), Veranstaltung: Die Geschichte des 19. Jahrhunderts im Geschichtsunterricht, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Geschichte in den Schulbüchern ist eine geschichtliche Macht, die ungeheure Energien entfalten kann, zum Guten oder zum Bösen. Die Mächtigen und diejenigen, die zur Macht drängen, haben das immer gewußt. (Walter Scheel, 1976) Selbst wenn dem einen oder anderen die Worte des ehemaligen Bundespräsidenten etwas zu pathetisch und unheilvoll erscheinen mögen, so enthalten sie dennoch eine Tatsache, die nicht unerheblich ist: Das Schulbuch im Geschichtsunterricht spielte und spielt heute immer noch eine herausragende Rolle bei der Vermittlung von Geschichtswissen im Schulunterricht. Wider der Erwartung vieler Experten ist es nicht durch andere moderne Medien ersetzt worden, vielmehr passt es sich an die jeweiligen gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Gegebenheiten an und kann dadurch mit der stets fortschreitenden Entwicklung Schritt halten. Im Laufe der Zeit haben sich die Vorstellungen von einem idealen Schulbuch mehrfach grundlegend gewandelt, es würde den Rahmen der vorliegenden Arbeit jedoch sprengen, all diese unterschiedlichen Ansprüche und Kriterien an ein Schulbuch nachzuzeichnen. Vielmehr beschränkt sich die vorliegende Analyse auf Schulbücher, die um das Jahr 1970 erschienen sind. Aus thematischer Sicht geht es vordergründig um die Industrialisierung in den deutschen Staaten des 19. Jahrhunderts. Zunächst erfolgt eine Betrachtung der Forschungslage, der Grundprobleme in Bezug auf die Industrialisierung, sowie etwaiger Streitpunkte. Hiervon ausgehend soll ein Geschichtsbuch aus der ehemaligen DDR, „Geschichte 7“ , untersucht werden, um festzustellen, wie der selbst proklamierte Arbeiter- und Bauernstaat die Modernisierung in der Industrie beurteilte und im Schulunterricht vermittelt haben wollte. Das Buch „Reise in die Vergangenheit“ , das etwa zeitgleich Ende der 1960er Jahre in der BRD erschien, soll dem erstgenannten Lehrwerk gegenübergestellt und mit diesem verglichen werden. Neben allgemeinen Beurteilungskriterien werden auch kritische Stimmen aus den 1970er Jahren zu bis dahin vorliegenden Schulbüchern Erwähnung finden, zudem soll das klassische Beispiel des in diesen Jahren propagierten Arbeitsbuches „Fragen an die Geschichte“ vorgestellt werden. Mittlerweile gilt dieses Modell als überholt und nur bedingt einsetzbar im herkömmlichen Geschichtsunterricht. Gerade weil es aber eine gänzlich andere Position innerhalb der Geschichtsdidaktik einnimmt und sich so drastisch von den Vorgängern abgrenzt, darf es bei der vorliegenden Untersuchung nicht unberücksichtigt bleiben. Selbst wenn die betrachteten Geschichtsbücher nur einen eng begrenzten Zeitraum repräsentieren, kann dennoch ein deutlicher Wandel bezüglich der Vorstellungen über die Aufgabe und den Sinn eines Schulbuches festgestellt werden. Veränderungen im Lehrwerkbereich wird und muss es immer geben, die vorliegende Arbeit steht exemplarisch für die Notwendigkeit und die Berechtigung derartiger Konzeptionsänderungen.
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