Die Demenz und Ich - Herz über Kopf: Ein Ratgeber für Angehörige und Betroffene, der Hoffnung gibt | inkl. persönlicher Erfahrungen, praktischen Alltagstipps und den schönsten Spielen bei Alzheimer - Miriam Sonnenberg - E-Book + Hörbuch

Die Demenz und Ich - Herz über Kopf: Ein Ratgeber für Angehörige und Betroffene, der Hoffnung gibt | inkl. persönlicher Erfahrungen, praktischen Alltagstipps und den schönsten Spielen bei Alzheimer E-Book und Hörbuch

Miriam Sonnenberg

0,0

Der Titel, der als Synchrobook® erhältlich ist, ermöglicht es Ihnen, jederzeit zwischen den Formaten E-Book und Hörbuch zu wechseln.
Beschreibung

Demenz ist mehr als eine Krankheit, aber es gibt Hoffnung … Alle 100 Sekunden erkrankt in Deutschland ein Mensch an Demenz. Gegenwärtig leben rund 1,7 Millionen Menschen mit der Alzheimer-Krankheit, der häufigsten Form von Demenz. Wenn Sie selbst oder einer ihrer nahen Angehörigen zu den Patienten gehören, wissen Sie: Mit der Krankheit gibt es gute und schlechte Tage und die Angehörigen sind mindestens genauso betroffen, wie die Erkrankten. Sicherlich sind Sie im Laufe der Zeit auch schon mit Ärzten und Experten in Berührung gekommen, die Ihnen versichern, dass die Krankheit unaufhörlich voranschreitet. Haben Sie sich gefragt, ob dies tatsächlich stimmt? Welche Wege es gibt, trotz Demenz ein zufriedenes Leben zu leben? Denn es existieren tatsächlich einfache Maßnahmen, die helfen, damit der Krankheitsverlauf und die damit einhergehenden, typischen Symptome wie Vergesslichkeit, Sprachstörungen, gereizte Gemütszustände oder depressive Verstimmungen nur sehr langsam voranschreiten. Um die hierfür erforderlichen Empfehlungen umzusetzen, müssen Sie keine medizinische Ausbildung mitbringen. Stattdessen finden Sie in einem empathischen, medizinischen Ratgeber mit bewegenden Erfahrungsberichten von Betroffenen alle Antworten, die Sie sich wünschen! Demenzkrank – und glücklich! Damit Sie das Krankheitsbild und den Umgang mit Demenz vollkommen verstehen und neue Kraft schöpfen können, liefert Ihnen das Buch "Diagnose Demenz: Ein Ratgeber für Angehörige und Betroffene, der Hoffnung gibt" alle wichtigen Informationen. Sie erfahren, welche Formen von Demenz es gibt und wie die Krankheit verläuft. Doch vor allem gibt Ihnen der alltagsnahe Ratgeber praktische Tipps an die Hand, wie Sie als Angehöriger oder Erkrankter an schwierigen Tagen Selbstfürsorge betreiben und Ihre Lebensqualität und Lebensfreude erhalten. Entdecken Sie in diesem lebensnahen Ratgeber... ✓ wie Sie Angehörigen, die schwer erkrankt sind, zu mehr Freude im Alltag verhelfen ✓ mit welchen kreativen Tätigkeiten sie geistig fit bleiben und eine Menge Spaß haben ✓ wie Sie als Demenzkranker sicherstellen, langfristig selbstbestimmt und glücklich zu leben ✓ dank welcher zehn praktischen Tipps Sie den Alltag weiterhin mit allen Sinnen gemeinsam genießen ✓ wie gemeinsame Abende die schönste und beste Therapie darstellen und zu unvergesslichen Momenten werden ✓ und vieles mehr … Die Krankheit mag voranschreiten, doch es ist nie zu spät, das Voranschreiten abzubremsen und die Lebensfreude zu erhalten. Dieser Ratgeber hilft Ihnen mit exakten Anleitungen dabei, genau dies zu tun ohne Angst zu haben, etwas falsch zu machen. Möchten Sie weiterhin Lebensfreude schenken oder empfinden und Tipps erhalten, die sie sofort umsetzen können? Dann scrollen Sie jetzt nach oben und klicken Sie auf den Button "In den Einkaufswagen" .

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 128

Das Hörbuch können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS

Zeit:3 Std. 9 min

Sprecher:Miriam Gronau
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Die Demenz und Ich

Herz über Kopf – Ein Ratgeber für Angehörige und Betroffene, der Hoffnung gibt

Miriam Sonnenberg

Alle Ratschläge in diesem Buch wurden vom Autor und vom Verlag sorgfältig erwogen und geprüft. Eine Garantie kann dennoch nicht übernommen werden. Eine Haftung des Autors beziehungsweise des Verlags für jegliche Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist daher ausgeschlossen.

Die Demenz und IchCopyright © 2020 Miriam Sonnenbergwww.inselliebe-verlag.de

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Für Fragen und Anregungen:[email protected] 2019

Inhalt

Vorwort

Einleitung

Diagnose Demenz

Symptome

Formen von Demenz

Verlauf

Diagnostik

Medikamentation

Abgrenzung zu Alzheimer

Der Demenzkranke

Alles anders: Wenn die Realität verschwimmt

Das Selbstkonzept gerät ins Wanken

Kennen wir uns? – Umgang mit Bekannten und Freunden

Das Sozialleben von Demenzkranken – Beziehungen und Freundschaften

Ich erkenne meine Krankheit an

Betroffene: Was kommt auf Sie zu?

Fallbeispiel

Wie sich der Alltag mit den Angehörigen ändert

„Ich erkenne dich gar nicht wieder“ – Psychosoziale Folgen und Tipps

Co-Abhängigkeit

Nähe und Distanz: Selbstfürsorge für Angehörige

Ursachenforschung

Prävention

„Das Kind ist in den Brunnen gefallen“

Alte Irrglauben

Pflege von Demenzkranken

Ein Rollenwechsel: Vom Angehörigen zur Pflegeperson

Eine Pflegekraft von Außen?

Abschließende Worte

10 praktische Alltagstipps für Betroffene

10 praktische Alltagstipps für Angehörige

Warum Spielen hilft: 8 Spiele für Demenzkranke

Vorwort

D

ie Diagnose Demenz ist für viele Menschen ein schwerer Schlag. Auch für mich war die Erkrankung meiner Großmutter ein großer Schock. Die ersten Anzeichen waren schon früh zu erkennen, allerdings haben wir diese als normale Alterserscheinung abgetan. Dass dies ein Fehler war, machte uns der zuständige Arzt dann später klar. Im Anfangsstadium hätte man noch viel machen können, um die Krankheit zu verzögern, erklärte uns der Fachmann. Meine Mutter und mein Onkel, die meine Oma begleitet haben, wirkten sehr aufgelöst, während meine Großmutter gefasst reagierte.

Ich selbst konnte mit diesem Thema zu dieser Zeit wenig anfangen, aber meine Mutter, die sich selbst ein bisschen mit Demenz auskannte, klärte mich auf. Ich erfuhr, dass Demenz keine einfache, altersbedingte Erscheinung ist, sondern eine ernst zu nehmende Krankheit, die früher oder später den Tod bedeutet. Außerdem erzählte sie mir, dass Oma mich irgendwann nicht mehr wiedererkennen wird und mich vergisst. Das trieb mir die Tränen in die Augen und ich dachte lange darüber nach. Das Thema ließ mich nicht mehr los und ich recherchierte in Büchern, Zeitschriften und im Internet, auf der Suche nach Antworten auf meine Fragen. Einige machten mir noch mehr Angst, andere milderten die Furcht. In den folgenden Jahren begleitete ich meine Oma fast täglich, da meine Mutter beschloss, sie bei uns aufzunehmen. Wir durchlebten viele Höhen und Tiefen miteinander und eines habe ich über den Umgang mit Demenz gelernt: Es gibt Hoffnung!

Der Anfang mag zwar schwer sein, aber wenn man sich auf die neuen Lebensumstände einlässt, hat man die Möglichkeit, viele wertvolle Erfahrungen zu machen. Auch, wenn Demenz früher sehr viel Leid für Betroffene und Angehörige bedeutet hat, ist die Forschung mittlerweile in der Lage, den Prozess zu verlangsamen und den Lebensabend angenehm zu gestalten. Was viele nicht wissen, ist, dass die Demenz, also der Abbau von Gehirnzellen, an sich nicht tödlich ist. Es kann jedoch passieren, dass gewisse motorische Fähigkeiten, wie z. B. der Hustenreflex, aussetzen und der Erkrankte sich verschluckt. In diesem Ratgeber möchte ich Sie über diese Krankheit informieren, aber Sie vor allem auch ermutigen, den Blick für die schönen Dinge im Leben nicht zu verlieren. Trotz Erkrankung werden Sie merken, dass Sie mit Ihren Lieben ein paar schöne Stunden verbringen können. Der Verlauf der Krankheit ist keine Einbahnstraße und äußert sich bei jedem Individuum anders. Eine Diagnose bedeutet keine Sackgasse, sondern der Anfang eines geschlungenen Pfades. Auch in der Forschung gibt es immer wieder neue Erkenntnisse zum Thema Demenz, die medizinische Versorgung und Betreuung wird immer besser. Lassen Sie sich auch von unkonventionellen Methoden nicht abschrecken, denn viele verbessern nachhaltig den Zustand eines Demenzpatienten.

Ich möchte Ihnen zeigen, dass Sie nicht allein sind. Allein in Deutschland sind 1,7 Millionen Menschen an Demenz erkrankt, Tendenz steigend. Lassen Sie sich von mir auf Ihrer schwierigen Reise begleiten, erfahren Sie, was als Betroffener oder als Angehöriger auf Sie zukommen wird, und lernen Sie Organisationen kennen, die Ihnen den Alltag mit Demenz maßgeblich erleichtern können. Der Grund, warum viele Menschen schnell überfordert, unsicher und ratlos sind, ist, dass durch eine allgemeine Verdrängung, Tabuisierung und Stigmatisierung wenige Informationen zugänglich sind. Auch ich habe viel zu viel Zeit verstreichen lassen, weil ich von einem so umfassenden Angebot nichts gewusst habe. Da dies kein Einzelfall ist und sich viele erst Hilfe suchen, wenn sie selbst einfach nicht mehr können, möchte ich Ihnen mit diesem Buch den Schlüssel zu einer einfacheren, gesünderen und angenehmeren Handhabung mit der Krankheit Demenz für alle Beteiligten geben.

Einleitung

D

as Wort Demenz kommt ursprünglich aus dem Lateinischen und bedeutet ins Deutsche übersetzt so viel wie „ohne Geist “ oder „geistlos“. Und genau diese Begrifflichkeit beschreibt den wesentlichen Aspekt von Demenz oder besser gesagt das Hauptmerkmal, welches Betroffene und Angehörige am meisten erschüttert. Der Erkrankte wird regelrecht aus seinem Bewusstsein gerissen, das Selbstbild gerät ins Wanken und alltägliche Dinge werden zu scheinbar unüberwindbaren Hindernissen.

Der typische Verlauf einer Demenzerkrankung geht mit dem Abbau bis hin zum Verlust der geistigen und mentalen Fähigkeiten einher. Dieser meist schleichende Prozess ist sowohl für die Erkrankten als auch für das soziale Umfeld eine schwere Herausforderung, die, wenn man nicht Acht gibt, zu einer extrem hohen Belastung führen kann. Die Betroffenen leben plötzlich in einer eigenen Realität, in der sie ihre Mitmenschen und auch sich selbst anders wahrnehmen. Das kann sogar so weit führen, dass sich die ganze Persönlichkeit eines Menschen verändert. Es treten vermehrt Gedächtnislücken auf, die vor allem das Kurzzeitgedächtnis betreffen, später allerdings auch das Langzeitgedächtnis. Der Betroffene leidet zunehmend unter Orientierungslosigkeit, Stimmungsschwankungen, Antriebslosigkeit oder sogar an Depressionen.

Die Familie wandelt sich dann mit der Zeit zu Pflegekräften, die den Erkrankten betreuen und ihm unter die Arme greifen. Dabei kann dieser Rollenwechsel bei zu wenig Achtsamkeit und Selbstfürsorge zu viel Stress und Leid führen. Wenn Sie Kinder haben, sollten Sie trotz dessen keine Angst davor haben, Kontakt mit dem Betroffenen zuzulassen. Wenn das Kind plötzlich merkt, dass etwas mit Oma oder Opa nicht stimmt, ohne dass es sich selbst ein Bild davon machen kann, bekommt es durch das Kontaktverbot durch die Eltern eher Angst vor der Krankheit. In den meisten Fällen finden gerade Kinder einen guten Zugang zu den Erkrankten, da sie ohne Vorbehalte, unverstellt, unkompliziert und natürlich auf Menschen zugehen können. In gewisser Weise können Sie in dieser Hinsicht etwas von den Kleinen lernen, da die Demenzpatienten in den meisten Fällen positiver auf dieses Verhalten reagieren.

Auch wenn Demenz nicht nur vom Alter abhängig ist und auch jüngere Menschen betroffen sein können, tritt die Krankheit dennoch vermehrt im hohen Alter auf. Zum Vergleich: 1,6 % der 60- bis 69-Jährigen sind an Demenz erkrankt, während sich die Zahl der Betroffenen in einem Zehnjahresabstand auf 7,3 %, 26,1 % und schließlich auf 40,9 % regelrecht exponentiell vergrößert. Dabei geht man davon aus, dass Frauen häufiger an Demenz erkranken als Männer. Die rund zwei Drittel kommen zum einen durch die höhere Lebenserwartung, zum anderen auch durch das Sexualhormon Östrogen zustande. Studien belegen außerdem, dass Rauchen sowie eine ungesunde Ernährung und zu wenig Sport große Risiken darstellen. Wer jedoch einen gesunden Lebensstil führt, kann das Demenzrisiko um rund 60 % senken.

Dabei sollten Sie wissen, dass die Bezeichnung Demenz lediglich ein Oberbegriff ist, der mehr als 50 verschiedene Krankheiten umfasst. Allerdings ist Alzheimer wohl die geläufigste und auch die häufigste Form von Demenz, denn mehr als 65 % der Demenzerkrankten sind Alzheimerpatienten. Ein Demenzpatient mit Migrationshintergrund kann eine besonders große Herausforderung darstellen, da der Patient im Laufe der Krankheit die Landessprache wieder verlernt und nur noch in der Muttersprache kommunizieren kann. Kritisch wird es, wenn ausschließlich die Erinnerungen im Herkunftsland verbleiben, da sich der Patient so nur noch sehr schlecht zurechtfindet.

Im Folgenden werden Sie mehr über die bereits angesprochenen Themen erfahren und viel Neues über die Krankheit an sich, aber auch über den Umgang damit lernen.

Diagnose Demenz

I

n diesem Kapitel möchte ich Ihnen auf informative Art und Weise das Krankheitsbild der klassischen Demenz näher erläutern. Sie werden einiges über die allgemeine Symptomatik, die verschiedenen Arten von Demenz, den Verlauf, die Diagnostik und die Medikation lernen. Denn auf diese Weise können Sie sich mit der Krankheit vertraut machen und sich einen Überblick darüber verschaffen, was möglicherweise auf Sie zukommen wird.

Symptome

Auch, wenn sich Demenz bei jedem Individuum anders äußert, habe ich Ihnen zehn Anzeichen zusammengestellt, die auf eine Demenzerkrankung hinweisen können. Manche Personen vereinen alle Symptome, während andere nur einige aufweisen können. Behalten Sie dabei aber bitte immer im Hinterkopf, dass auch eine Häufung dieser Symptome bei einer Person keine Garantie für eine tatsächliche Erkrankung ist. Eine Auskunft darüber kann nur die umfassende Diagnose eines Facharztes geben. Nichtsdestotrotz folgen nun die zehn typischen Anzeichen, die auf ein Frühstadium der Demenz hinweisen. Diese schleichen sich meist unbemerkt ein und prägen sich dann mit der Zeit immer stärker aus.

Vergesslichkeit:

Dieses erste Frühwarnzeichen ist wohl das Bekannteste. Oma vergisst zunehmend Geburtstage, Termine oder Namen. Eine allgemeine Schusseligkeit ist damit jedoch nicht gemeint. Schließlich ist es doch nur allzu menschlich, die eine oder andere Sache zu vergessen. Kritisch wird es dann, wenn sich Vorfälle wie diese häufen und so die Zustände der Vergesslichkeit und der allgemeinen Verwirrung stetig zunehmen.

Sprache:

Auch die verbale Kommunikation fällt Betroffenen schwerer, da sie selbst dem Gespräch nicht mehr so gut folgen können. Begriffe werden vertauscht, ausgelassen oder der Satzbau ist unvollständig und unlogisch. Außerdem kann es passieren, dass der Inhalt unschlüssig ist und die Worte im Zusammenhang keinen Sinn mehr ergeben.

Zunehmende Passivität:

Menschen, die an Demenz erkrankt sind, merken oft selbst die Symptome stärker und schneller. Allerdings versuchen sie meist, diese zu verdrängen und vor anderen zu verbergen. In Folge dessen werden soziale Kontakte eher gemieden, Termine werden abgesagt und die Betroffenen sind nur noch selten aktiv.

Gereiztheit:

Weil die neuen Lebensumstände zu Beginn sehr verwirrend und auch überfordert sein können, kann es passieren, dass eine empfindliche Person häufiger aggressiv oder gereizt reagiert. Vor allem, wenn man diese sonst als einen sehr ruhigen und besonnenen Menschen wahrgenommen hat, ist Vorsicht geboten.

Depression:

Bei diesem Symptom sollte man besonders differenzieren, da eine altersbestimmte Niedergeschlagenheit häufig diagnostiziert wird. Wenn sich nach und nach weitere Warnzeichen mit eingliedern, die auf den Verlust von kognitiven Fähigkeiten hinweisen, dann gilt diese Depression als eine Art Vorstufe.

Orientierungslosigkeit:

Wenn sich jemand auf für ihn eigentlich bekanntem Gebiet schnell verläuft, Treffen versäumt, Termine infrage stellt oder sich immer wieder im Tag, in der Woche oder im Monat vertut, kann dies ein ernst zu nehmendes Zeichen sein. Experten schätzen zeitliche und räumliche Desorientierung als Frühwarnzeichen von Demenz ein.

Signifikante Probleme im Alltag:

Wenn das alltägliche Leben für eine Person nur noch schwer zu bewältigen ist, da komplexere Zusammenhänge nicht mehr erkannt werden können, sollte man nach den Ursachen dafür forschen. Gefährlich kann es werden, wenn alltägliche Handgriffe, wie das Bügeleisen oder das Ausschalten des Herds, nicht mehr funktionieren.

Verlust des Geruchssinns:

Sollte der Geschmacks- oder Geruchssinn langsam abnehmen oder schließlich ganz verschwinden, kann das ein Hinweis auf eine schwere Krankheit, wie zum Beispiel Parkinson oder eben Demenz sein. In jedem Fall ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen.

Halluzinationen:

Auch, wenn sich dieses Symptom erst im späteren Verlauf der Krankheit manifestiert und verstärkt, treten auch im Frühstadium Wahnvorstellungen in Form von Bildern aus der Vergangenheit auf. Doch der Erkrankte identifiziert diese Halluzinationen oft nicht als solche und vermischt sie mit der Gegenwart. So erkennen sie verstorbene Verwandte unter den Lebenden oder fühlen sich verfolgt. Diese Paranoia kann für Außenstehende sehr verwirrend und schwer nachvollziehbar sein.

Persönlichkeitsveränderung:

Dieses Symptom ist sowohl als Zusammenfassung der anderen Symptome zu deuten als auch als eigenes Zeichen. Häufig dreht sich die Persönlichkeit eines Menschen um 180 Grad. Freundliche Menschen werden unhöflich, aktive Personen sind antriebslos und so weiter.

Formen von Demenz

Wie bereits erwähnt, teilt sich Demenz in mehrere Unterkategorien ein. Im Folgenden möchte ich Ihnen einen kleinen Überblick über die wichtigsten Demenzerkrankungen geben.

Primäre (hirnorganisch/kortikale) Demenz

Diese Form der Demenz macht rund 90 % der Erkrankten aus. Die Krankheiten verlaufen degenerativ sowie ohne Einflüsse von außen und sind durch die Erkrankung des Gehirns bedingt. Das bedeutet, dass die Nervenzellen im Gehirn nach und nach abgebaut werden oder absterben. Auch nach dem heutigen Stand der Medizin ist die primäre Demenz nicht heilbar, sondern kann nur temporär verzögert werden. Doch auch die primäre Demenz teilt sich in zwei Kategorien auf.

1.1. Neurodegenerative Demenz: Typisch bei dieser Unterart ist der irreversible Verlust von Nervenzellen im Gehirn. Das schädigt die Struktur in der Gehirnrinde, dem Cortex, nachhaltig und bestimmte Areale gehen verloren. Es kommt relativ schnell zu auffälligem Verhalten, da häufig entsprechende Hirnregionen betroffen sind, die die soziale Kommunikation steuern. Dieser Kategorie lassen sich drei bekannte Demenzerkrankungen zuordnen.

Alzheimer:

Der Namensgeber dieser kortikalen Krankheit, Alois Alzheimer, fand heraus, dass diese Form der Demenz vor allem die gesamte Großhirnrinde angreift und schädigt. Denn in dieser sind all unsere Erfahrungen, unsere Persönlichkeit und prägende Erinnerungen gespeichert – eben alles, was einen Menschen ausmacht.

Schuld an diesen Störungen sind Eiweißablagerungen, die die Kommunikation zwischen den Nervenzellen im Gehirn blockieren, sowie ein Mangel des Botenstoffes Acetylcholin. Daraus resultieren dann die oben angeführten Symptome wie Vergesslichkeit, Veränderungen der Persönlichkeit, Sprachstörungen oder Orientierungslosigkeit. Sehr charakteristisch für die Alzheimererkrankung ist der schleichende Prozess. Obwohl Alzheimer mit Abstand zu den häufigsten Demenzerkrankungen zählt, sind eindeutige Auslöser noch nicht erforscht.

Lewy-Body Demenz:

Als einForschungsergebnis eines Mitarbeiters von Alois Alzheimer, der den Namen Friedrich Lewy trägt, ist die Lewy-Körperchen-Demenz der Alzheimerkrankheit sehr ähnlich. Im Fokus hierbei stehen allerdings die Lewy-Körperchen, die sich an den Nervenzellen der Hirnrinde ablagern und so Signale blockieren. Trotz der vielen Ähnlichkeiten gibt es auch einige Unterschiede, die sich insbesondere bei den spezifischen Symptomen erkennen lassen. Trotz gleichender Symptomatik kommt es im Gegensatz zu Alzheimer auch im Frühstadium zu starken, präsenten Halluzinationen. Des Weiteren weiten sich die Beschwerden auf den Körper aus. Der Patient zittert zunehmend und viele klagen auch über steife Gelenke, die z. B. einen Sturz begünstigen können. Außerdem bleibt der Zustand des Patienten nicht stabil, sondern es gibt schlechte sowie symptomfreie Tage. Trotz der Schwankungen der kognitiven Leistungsfähigkeit bleibt das Gedächtnis im Schnitt bei einem Lewy-Body-Patienten länger bestehen.

Frontotemporale Demenz:

Diese Erkrankung könnte Ihnen auch unter dem Namen Morbus Prick geläufig sein. Diese Krankheit tritt häufig schon im Alter von knapp 50 Jahren auf. Anders als bei Alzheimer werden hauptsächlich das Frontalhirn, welches sich an der Stirn befindet, sowie das Temporalhirn, welches sich an den Schläfen befindet, angegriffen. Da diese beiden Areale hauptsächlich für die Persönlichkeit zuständig sind, ist das soziale Leben der Patienten am meisten betroffen. Das Absterben der Nervenzellen hat zur Folge, dass sich der Charakter einer Person grundlegend verändert. Die Menschen werden kalt, abweisend, aggressiv, reizbar und beleidigend, obwohl sie früher eher als freundlich und zurückhaltend galten.

Demenz bei Parkinson: