Die drei !!!, Volle Power für die Umwelt (drei Ausrufezeichen) - Sonja Bullen - E-Book

Die drei !!!, Volle Power für die Umwelt (drei Ausrufezeichen) E-Book

Sonja Bullen

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Beschreibung

Was für ein Skandal! Die drei !!! stellen auf einer Umweltmesse ihre Projekte vor. Wie alle anderen möchten sie den beliebten Umweltpreis gewinnen: Franzi engagiert sich mit ihrer Arbeit für den Artenschutz, Kim präsentiert Upcycling-Ideen und Marie organisiert eine Kleidertauschbörse. Der Preis steht aber gar nicht mehr im Vordergrund, als die Freundinnen einem echten Umweltsünder auf die Schliche kommen. Ein Umwelt-Krimi mit Gänsehautgarantie und einer Extra-Portion Sachwissen. Mit vielen Bildern und tollen Tipps zu den Themen Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Umwelt. Lesen, mitfiebern und nachmachen!

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Seitenzahl: 202

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Titel

Die drei !!!, Volle Power für die Umwelt

Mit Nachhaltigkeits-Tipps von @charlotteschueler

Sonja Bullen

KOSMOS

Impressum

Alle Angaben in diesem Buch erfolgen nach bestem Wissen und Gewissen. Sorgfalt bei der Umsetzung ist indes dennoch geboten. Verlag und Autoren übernehmen keinerlei Haftung für Personen-, Sach- oder Vermögensschäden, die aus der Anwendung der vorgestellten Materialien und Methoden entstehen könnten. Dabei müssen geltende rechtliche Bestimmungen und Vorschriften berücksichtigt und eingehalten werden.

Distanzierungserklärung

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Umschlagsabbildung: © Milla Kerwien

© 2024, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG

Pfizerstraße 5–7, 70184 Stuttgart

Alle Rechte vorbehalten

ISBN 978-3-440-50886-2

E-Book-Konvertierung: le-tex publishing services GmbH, Leipzig

Übersicht

Cover

Titel

Impressum

Inhaltsverzeichnis

Hauptteil

Liebe Fans der drei !!!

Alles bereit!

Klima und Wandel

Fridays for Future

Der Treibhauseffekt

Die Umweltmesse

Stopp Plastikmüll

Willkommen in Unverpacktläden

Daily Plastic – eine Gefahr für die Umwelt

Bunt und kreativ

Artenvielfalt – Pflanzen

Artenschutz-Ziele

Der Fashion Pact

Sabotage

Klima und Ernährung

Essgewohnheiten: Was hat Ernährung mit Klima zu tun?

Welchen Einfluss hat die Tierhaltung auf die Umwelt?

Klug gefragt!

Detektivtagebuch von Kim Jühlich

Regenwald – weltgrößte Klimaanlage

Besondere Merkmale des tropischen Regenwaldes

Warum wird der Regenwald abgeholzt?

Neue Kleider für Marie

Detektivtagebuch von Kim Jülich

Geheimes Tagebuch von Kim Jülich

Wasser – kostbares Nass

Blauer Planet

Können Meere sauer werden?

Überraschung!

Detektivtagebuch von Kim Jülich

Leben über dem Limit

Rohstoffe und unsere Umwelt

Der Earth Overshoot Day

Knister, knister, blitz!

Alte Kleider, neuer Sinn

Fast Fashion

Voll im Trend mit Slow Fashion und Secondhand

Ausgeträumt

Detektivtagebuch von Kim Jülich

Geheimes Tagebuch von Kim Jülich

Artenvielfalt – Tiere

Was ist die Rote Liste?

Fünf Tierarten, die am meisten unter der Klimakrise leiden und warum

Nicht zu fassen!

Luft- und Lichtverschmutzung – weniger ist mehr

Luftverschmutzung

CO2 in der Luft

Mutige Schritte

Geheimes Tagebuch von Kim Jülich

Energiesparmodus

Grüner Strom

Stromverbrauch

Teampower

Detektivtagebuch von Kim Jülich

Wer zahlt die Rechnung?

Ungerechtigkeit: globaler Norden und globaler Süden

Flucht und Klimawandel

Verfolgungsjagd

Neue Wege im Verkehr

Umweltbelastungen durch den Straßenverkehr

Wie bewegen wir uns in Zukunft?

Geständnisse

Und was macht die Industrie?

Was ist Greenwashing?

CO2-Ausgleich

Neue Chancen

Detektivtagebuch von Kim Jülich

Geheimes Tagebuch von Kim Jülich

Bionik – Science-Fiction oder schon Alltag?

Was ist Bionik?

Nachhaltigkeit und Bionik

Liebe Fans der drei !!!,

herzlich willkommen zu einem neuen und grünen Abenteuer von Kim, Franzi und Marie!

Bevor es losgeht, wollte ich noch schnell die Chance ergreifen und mich zu Wort melden. Ich bin Charlotte Schüler und beschäftige mich mit ganz vielen Themen rund um Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Besonders unser riesiger Plastikkonsum hat mich sehr nachdenklich gemacht. Selbst an den entlegensten Orten auf der Welt wird unser Müll gefunden! Sogar am tiefsten Punkt des Meeres schwamm eine Plastiktüte! Mit dem ganzen Müll, den wir verursachen, schaden wir der Tierwelt und unserem Planeten extrem. Also habe ich beschlossen, auf so viel Plastik wie möglich zu verzichten, und das ist tatsächlich gar nicht so schwer. Es gibt so viele tolle plastikfreie Alternativen, dass da garantiert jede und jeder etwas findet, was für sie oder ihn in den Alltag passt. Damit nicht nur ich meinen Plastikmüll drastisch reduziere, sondern auch andere Menschen dazu inspiriert werden, habe ich mir überlegt, meine Lieblingsbeschäftigungen zu kombinieren: Ich liebe es, kreativ zu sein und zu lesen. Früher habe ich bei Kunstprojekten mitgemacht und hatte eigentlich immer ein Buch in der Hand – natürlich auch von den drei !!!, meine Lieblingsfigur war übrigens Kim ☺ –, heute zeige ich auf Instagram, TikTok, BookTok und Co. mit vielen Tipps, Hacks und nachhaltigen Alternativen, wie jede Einzelne und jeder Einzelne etwas dazu beitragen kann, unsere Umwelt zu schützen.

© Charlotte Schüler/Kosmos

Wir alle können etwas verändern und unsere besonderen Interessen und Fähigkeiten dazu nutzen, um noch mehr Menschen dazu zu motivieren, auf unsere Umwelt zu achten. Wie zum Beispiel in diesem Buch: Franzi liebt Tiere und die Natur und engagiert sich für ein Artenschutzprojekt. Marie nutzt ihr Wissen in Sachen Mode für ihre Kleidertauschbörse und Kim ist sehr kreativ, sie schreibt nicht nur, sie bastelt auch gerne und hat das Upcycling für sich entdeckt: Aus alten Verpackungen schafft sie etwas Neues!

Außerdem teilen die drei !!! nach jedem Kapitel wissenswerte Fakten und Informationen rund um Umwelt- und Klimaschutz mit dir und haben sogar einige Powertipps für dich, wie auch du deinen Alltag nachhaltig verändern kannst – also such dir doch ein paar Tipps raus, die auch für dich leicht umsetzbar sind! ☺

Hier sind übrigens meine Top-5-Tipps in Sachen Nachhaltigkeit:

1.Feste statt flüssige Produkte (wie Shampoo) sparen eine Menge Verpackungen ein und CO2 auf den Transportwegen.

2.Wiederverwendbare Produkte wie Edelstahl-Trinkflaschen, Stoffbeutel oder Abschminkpads aus Stoff sind super, um Ressourcen zu sparen.

3.Upcycling von Sachen, die man schon hat und nicht mehr braucht, anstatt Neues zu kaufen.

4.Tauschen und Leihen mit Freund*innen, oft braucht man Dinge nicht so oft wie zum Beispiel ein Zelt, also kann man das super untereinander tauschen und leihen.

5.Ein Spaziergang ist der perfekte Moment für ein Clean-up, also Müll einzusammeln und so Tiere vor Verletzungen durch unseren Müll zu schützen.

Und nicht vergessen: Jede noch so kleine Veränderung zählt und bringt uns Stück für Stück unserem Ziel ein kleines bisschen näher. Das Wichtigste ist, dass wir uns alle zusammen für ein umweltfreundlicheres Leben einsetzen.

ALLES BEREIT!

»Oh, ist das aber niedlich!« Franzi strich dem Kälbchen mit dem gesprenkelten Maul über den Kopf. Es stand direkt am Zaun, hinter ihm seine stolze Mutter. Auch Kim lächelte verzückt. Marie hielt sich ein bisschen im Hintergrund, denn sie wollte lieber nicht mit der schlabberigen Zunge in Berührung kommen. Die drei !!! halfen seit einer Weile immer mal wieder auf dem Tierschutzhof von Lisas Eltern aus, dem Lebenshof Weideglück. Bevor sie sich gleich an die Arbeit machen würden, lehnten sie noch etwas am Zaun der großen Weide und beobachteten die Neuzugänge.

»Ja, der Kleine ist echt zu süß. Und ein bisschen frech. Er heißt Berni.« Lisa strahlte, als Bernis Mutter ihrem Sohn über den Rücken schleckte. »Als er hier ankam, war er noch im Bauch von Hilde. Eigentlich sollte sie geschlachtet werden, sie ist schon älter und bringt keine hohe Milchleistung mehr. Aber dann kam alles anders. Der kleine Berni war sozusagen ihr Glücksbringer, denn der Landwirt wollte keine trächtige Kuh schlachten lassen. Er hat sie hier abgegeben. Hilde war letztes Mal schon da, als ihr hier bei uns wart – aber da war Berni noch nicht geboren. Sie hatte erst noch Zeit, sich in der Herde einzuleben, bis ihr kleiner Schatz auf die Welt kam.«

»Oh, was für ein Glück!« Franzi hielt dem kleinen Bullen eine Hand hin. »He, du hast ja eine ganz schön raue Zunge!« Sie kicherte.

Marie ließ ihren Blick über den Tierschutzhof wandern. Schräg hinter der Weide ragte ein rotes Holzhaus auf und Marie zeigte darauf. »Und als wir vor eineinhalb Wochen hier waren, war das auch noch nicht da, oder? Jedenfalls nicht komplett. Ist das ein Ferienhaus?«

»Stimmt, das ist ganz neu! Ferienhaus – nein, nicht ganz. Das wird ein neuer Hühnerstall«, informierte sie Lisa. »Die Hühner, die es bewohnen werden, sollen es richtig schön haben.«

Franzi staunte. »Wie viele Hühner erwartet ihr denn?«

»So 80 bis 100 Legehennen aus verschiedenen Massentierhaltungsbetrieben. Das wird eine gemeinsame Aktion mit weiteren Tierschutzhöfen, die auch Hühner übernehmen. Drei größere Gehege haben wir auf dem Hof ja schon, aber jetzt brauchen wir noch mehr Platz. Sie werden nicht alle zusammen untergebracht, immer nur 20 bis 30 Hühner pro Gehege. Das hilft ihnen, den Überblick zu behalten.« Lisa seufzte. »Nicht nur den Tieren geht es durch die Massentierhaltung schlecht, ebenso der Umwelt. Es wird unglaublich viel Wasser verbraucht, dazu wird Methan verursacht, auch durch die Lagerung von Gülle. Ammoniak entsteht zum Beispiel aus den Riesenmengen Hühnermist. Das ist doch echt mies.«

»Ammoniak?«, hakte Marie nach.

»Ja«, antwortete Lisa, »das ist ein giftiges Gas.«

Marie zog einen Mundwinkel nach unten.

Mittlerweile standen noch mehr Kühe am Zaun und reckten neugierig ihre Köpfe zu den Freundinnen herüber. Marie trat einen weiteren Schritt zurück. Plötzlich krähte lautstark ein Hahn und eine Kuh zuckte mit den Ohren.

»Und seit wann habt ihr einen Hahn?«, wollte Kim wissen. »Das Krähgeräusch ist mir neu.«

»Seit einer Woche. Er kommt auch aus einem Legehennenbetrieb. Er wurde als Küken fälschlicherweise als Henne einsortiert, aber als Hahn konnte man ihn dort natürlich nicht gebrauchen«, sagte Lisa.

Die drei !!! sahen in die Richtung, aus der das Kikeriki herübergeschallt war. Eine Kuh zupfte an Lisas Ärmel. »Hey, das ist eines meiner Lieblingsshirts! Lass das, du Frechdachs!« Sie grinste.

»Darauf wollte ich dich eben schon ansprechen. Das steht dir total gut!« Marie strich über Lisas Ärmel. »Mm, fühlt sich schön an.«

»Danke! Das trage ich richtig oft. Mir gefällt, dass es so bunt ist. Es ist schon älter, aber trotz vielem Waschen sieht es noch immer super aus. Bioqualität eben! Es ist von der Marke FAF – FairAngelFashion.«

In diesem Moment winkte Lisas Vater vom Hühnerhaus. Die Mädchen verabschiedeten sich von den Kühen und liefen zu ihm.

»Sollen wir heute hier aushelfen?«, erkundigte sich Franzi bei Lisas Vater, nachdem sie sich begrüßt hatten.

»Ja, das wäre großartig. Danke, dass ihr wieder mit anpackt. Es ist noch nicht ganz klar, wann genau die Hühner kommen, wenn es so weit ist, muss aber alles schnell gehen. Und da wäre es toll, wenn der Hühnerwellness-Bereich fertig wäre.«

»Wenn es um Wellness geht, bin ich immer dabei«, sagte Marie grinsend.

»Dann also los!« Kim krempelte die Ärmel ihrer Jeansbluse hoch.

»Nur das Beste für die Hühner, ist doch klar«, sagte Franzi.

»Im Moment ist so viel los, da können wir jede zusätzliche Hilfe gut gebrauchen«, sagte Lisas Vater und nickte den dreien dankbar zu. »Die Sitzstangen müssen noch passend gemacht werden. Habt ihr Lust, die Holzsägen zu schwingen?«

»Na klar!«, riefen die drei !!! wie aus einem Mund. Seit einigen Wochen war detektivisch gesehen nicht viel los und so steckten die drei ihre ganze Energie in den Tier- und Umweltschutz. Franzi ging zusammen mit Lisa an einen Sägetisch und Kim teilte sich einen Arbeitsbereich mit Marie.

»Am besten hält jeweils eine von euch fest und die andere sägt. Es ist schon alles abgemessen und markiert. Aber passt auf eure Finger auf, ja?« Lisas Vater griff sich eine Stange und zeigte auf einen Bleistiftstrich im hinteren Drittel.

»Alles klar, so viel Kraft wird man ja für die dünnen Stangen nicht brauchen!«, meinte Franzi und legte los. Als das abgesägte Ende zu Boden fiel, rief sie: »Das macht Spaß!«

Während Lisas Vater im Inneren des Hühnerhauses werkelte, kamen auch die Mädchen gut voran.

»Ich freue mich schon riesig auf die Umweltmesse übernächste Woche in der Stadthalle!« Lisa strich sich mit dem Handrücken über die Stirn. »Der Besitzer von FairAngelFashion ist übrigens der Messe-Sponsor.«

»Oh, das wusste ich noch gar nicht. Ich freue mich auch schon«, meinte Kim. »Vor allem, weil alle Schulen der Stadt teilnehmen können! So haben wir endlich mal zusammen Projektwoche, obwohl wir auf unterschiedliche Schulen gehen.«

Franzi und Marie nickten.

»Ja, das ist echt genial. Ich hab Unmengen an Material zum Thema Massentierhaltung gesammelt«, erzählte Lisa. »Zum Beispiel Flyer über Soja-Anbau im Regenwald und eine Broschüre über Nitratverschmutzung im Grundwasser. Aus eigenen Fotos hab ich sogar ein Poster drucken lassen. Ich muss mich nur noch entscheiden, was ich dann alles wirklich für meinen Messestand mitnehmen werde.« Lisa strahlte von einem Ohr zum anderen. Im Hühnerstall wurde mittlerweile gehämmert.

»Geschafft!« Kim hatte die letzte Stange durchgesägt. »Ich muss noch ganz schön viel basteln für meinen Upcycling-Stand. Aber es ist ja noch etwas Zeit und die Prototypen sind auf jeden Fall schon mal gelungen.«

»Ich hab gestern von Leuten aus meiner Klasse einen ganzen Schwung Kleidung bekommen und auch aus anderen Klassen, da hatte ich einen Aufruf gestartet.« Marie schob sich eine blonde Strähne hinters Ohr. »Die Kleidertauschbörse, die ich für die Messe plane, könnte also ein voller Erfolg werden.«

»Gib’s zu«, neckte Franzi, »so viele Klamotten, wie du hast, könntest du den Stand eigentlich allein mit deinen ausgemusterten Sachen füllen, oder?«

Marie bemühte sich, gespielt genervt auszusehen. »Haha. Gut, du hast ja recht, ich hab wirklich nicht gerade wenig anzuziehen. Deshalb finde ich den Kleiderkreisel ja auch so super, da wird getauscht und nicht neu gekauft.«

»So, das war unsere letzte Stange«, sagte Franzi und legte die Säge auf den Tisch. Sie atmete tief durch und sah sehr zufrieden mit sich aus. Plötzlich nickte sie mit dem Kopf in Richtung des Wohnhauses. »Schaut mal! Da kommt ein rosa Kugelblitz angerast!«

Tatsächlich sah es aus, als hätte jemand eine pinke Kanonenkugel losgelassen. Als das rosa Etwas näher kam, wurde das wilde Grunzen, das das kleine Wesen von sich gab, lauter.

»Bello, hast du dich erschreckt, Kleiner?« Lisa ging in die Hocke und streckte dem Ferkel ihre Arme entgegen. Sofort suchte es in Lisas Schoß Schutz. Die drei !!! hatten Bello schon bei ihrem letzten Besuch kennengelernt.

»Hat er sich mittlerweile etwas eingelebt?«, erkundigte sich Franzi.

»Ja, schon. Aber er ist noch sehr schreckhaft, hat ja auch einiges hinter sich.« Lisa stand mit Bello auf, der seine Schnauze in ihre Hand schob. Er gab ein leises, wohliges Grunzen von sich.

»Ich finde es immer noch lustig, dass er einen Hundenamen hat«, meinte Marie.

»Es gibt eigentlich keine großen Unterschiede zwischen Hunden und Schweinen. Beide sind sehr intelligent, sozial und verschmust. Nur, dass man eben die einen isst und die anderen nicht.« Lisa kraulte ihrem winzigen Schützling die Ohren. »Außerdem kann Bello Geräusche von sich geben, die fast so klingen wie ein Bellen.«

Lisas Vater kam aus dem Hühnerhaus, deutete in das Innere und stemmte die Hände in die Hüften. »Na, wie findet ihr’s?«

Lisa und die drei !!! traten in das geräumige Häuschen und sahen sich um. Es hatte einen bunten Anstrich mit Ökofarbe erhalten. Kleine Lichter baumelten in Abständen von der Decke und auf dem Boden, der mit Natursteinen bedeckt war, gab es in der hinteren Ecke eine Sand- und Erdkuhle zum Scharren.

»Ich habe eben die Halterungen für die Sitzstangen angebracht. Falls ihr alle zugesägt habt, können wir sie jetzt einfach reinschieben und fertig!« Lisas Vater klang begeistert.

Lisa setzte Bello ab. Die Mädchen gingen zurück zu den Sägetischen und trugen die Stangen ins Hühnerhaus. Nachdem sie zugesehen hatten, wie das Klicksystem funktionierte, schoben auch sie einige der Stangen in die Halterungen. Als alles fertig war, betrachteten sie ihr Werk.

»Ich sehe die Hühner schon vor mir, glücklich und zufrieden!«, schwärmte Franzi.

»Na ja, ein bisschen dauert es sicher, bevor sie sich glücklich fühlen werden. Wenn diese Hühner hier ankommen, sehen sie meistens so zerrupft und abgemagert aus, dass man sie teilweise kaum als Huhn erkennen kann. Umso schöner ist es dann, wenn sie Tag für Tag kräftiger werden, Freundschaften schließen und irgendwann richtig aufblühen«, sagte Lisas Vater.

Als würde Bello ihm zustimmen, grunzte das Ferkel und trippelte neugierig durch das Häuschen. 

»Diesem Schweinchen könnte ich den ganzen Tag lang zusehen«, ließ Franzi die anderen wissen. »Allerdings will ich noch bei den stillgelegten Bahnschienen vorbeifahren, deshalb muss ich jetzt langsam mal los.«

»Für dein Projekt?«, fragte Marie.

»Ja, ich hab einige Ideen für Schutzzonen für die Tiere dort, aber brauche noch ein paar mehr Fotos für meine Stellwand, die ich an meinem Stand präsentieren will.«

»Helft ihr anderen noch bei der abendlichen Futterrunde?«, wollte Lisas Vater wissen. Kim nickte, Marie sah noch unentschlossen aus.

»Gut, dann füttert ihr mal und ich breche auf. Wir drei sehen uns morgen.« Franzi zwinkerte Kim und Marie zu.

»Okay, dann bis morgen!« Kim und Marie winkten Franzi hinterher, die sich ihren Rucksack schnappte und zu ihrem Fahrrad am Hoftor ging.

»Und danke für deine Hilfe!«, rief Lisa ihr nach.

Franzi war froh, dass sie zu Hause vor dem Aufbruch zum Lebenshof Weideglück an ihre Spiegelreflexkamera gedacht hatte. Vielleicht bekam sie heute mit etwas Geduld sogar den Eisvogel vor die Linse, der an dem kleinen Flüsschen gesichtet worden war, das sich in der Nähe der alten, zugewucherten Bahnschienen entlangschlängelte. Der Vogel stand unter Naturschutz und sollte ebenso wie der Siebenschläfer und die Haselmaus Teil von Franzis Renaturierungsprojekt für die Messe werden. Sie parkte ihr Fahrrad nach einer Viertelstunde Fahrt an einer Wegkreuzung. Von hier aus waren es nur ein paar Minuten zu Fuß über einen Trampelpfad bis zu den Schienen. Der Weg war von bunten Blumen gesäumt und Schmetterlinge schienen hier ihr Paradies gefunden zu haben. Franzi balancierte ein Stückchen auf den Schienen entlang, dann stellte sie ihren Rucksack ab und holte ihre Kamera heraus. Dieser Ort war so besonders. Franzi musste jedes Mal lächeln beim Anblick der teilweise nicht mehr sichtbaren Metallstreben am Boden – das Grün hatte sich den Bereich komplett zurückerobert. Es war herrlich ruhig – nur sirrende Insekten und Vogelgezwitscher waren zu hören. Franzi knipste drauflos und folgte dann einem schmalen Pfad, der sich etwas von den Schienen entfernte. Er führte zu dem kleinen Bächlein, das sich leise gurgelnd ankündigte, je näher Franzi kam. Sie setzte sich ans Ufer und sah eine Weile zwei riesigen Libellen zu, die Fangen spielten. Es war gar nicht einfach, die schillernden Tiere mit ihrer Kamera festzuhalten. Franzi schloss kurz die Augen und genoss die Abendsonne auf ihrer Haut, als ein lautes Motorengeräusch die Idylle durchbrach. Was war das denn? Hier war doch gar keine Straße in der Nähe! Franzi erhob sich, ging den kleinen Pfad wieder zurück bis zu den Schienen und hielt Ausschau. Ein ganzes Stück entfernt erkannte sie ein Auto, das dort geparkt hatte, jemand öffnete den Kofferraum. Franzi schoss ein Foto. Manchmal parkten Hundebesitzer an den alten Zufahrtswegen, um an diesem schönen Ort Gassi zu gehen. Das müsste ich mit aufgreifen, überlegte Franzi und machte sich eine gedankliche Notiz für ihr Projekt. Wenn das hier zur Schutzzone wurde, würden keine Hunde mehr erlaubt sein. Vielleicht konnte sie an ihrem Stand eine Hunde-Herrchen-Frauchen-Lieblingsspaziergangs-Karte zeigen, die all die anderen schönen Spazierwege aufführte, aber eben dieses Gebiet aussparte. Gerade wollte Franzi ihre Kamera wieder in den Rucksack packen, da ließ ein lauter Knall sie zusammenzucken. Jemand hatte die Kofferraumklappe des Autos zugeschlagen. Meine Güte, musste man das derart laut tun? Das Gas wurde so heftig durchgedrückt, dass Franzi hörte, wie die Steinchen des Schotterweges durch die Gegend flogen. Da hatte es aber jemand ziemlich eilig. Ein Hundebesitzer konnte das eigentlich nicht gewesen sein, so schnell, wie das Auto wieder verschwunden war. Aber wie auch immer. Wenn ihre Idee tatsächlich umgesetzt werden würde, dürfte hier bald niemand mehr die Ruhe der Natur und der Tiere stören. Franzi konnte es kaum erwarten.

KLIMA UND WANDEL

Fridays for Future

© Milla Kerwien/Kosmos

Die Proteste der Klimabewegung Fridays for Future entstanden aus den wöchentlichen Streiks der Schwedin Greta Thunberg, die immer freitags für mehr Klimaschutz demonstrierte, anstatt in die Schule zu gehen. Viele junge Menschen auf der ganzen Welt schlossen sich diesen Protesten an. Ihr wichtigstes Anliegen ist es, die Erwärmung der Erde auf höchstens 1,5 C zu begrenzen, um das Risiko möglicher Naturkatastrophen und unkontrollierbare Auswirkungen des Klimawandels zu minimieren. Deshalb setzen sie sich für die Energie- und Verkehrswende ein, für höhere CO2-Steuern und für Klimagerechtigkeit.

Powertipps

Klar, wir alle hinterlassen Müll und verursachen Klimagase. Wir essen, wir kleiden uns, wir sind auf dieser Welt und das ist ja auch gut so. Dabei hinterlässt jeder Mensch einen ökologischen Fußabdruck, das heißt, für alles, was man tut und kauft, kann man ausrechnen, wie viel CO2 es verursacht. Du findest dazu im Internet verschiedene Klimarechner. In diesem Buch bekommst du viele Tipps, wie du helfen kannst, die Umwelt zu schonen und Klimagase zu vermeiden. Fang gleich heute Abend damit an: Schalte alle Geräte zu Hause ganz aus - goodbye Stand-by!

Der Treibhauseffekt

Gäbe es den Treibhauseffekt nicht, könnten wir Menschen gar nicht auf der Erde leben, denn hier wäre es frostig kalt. In der Atmosphäre befinden sich Gase wie Kohlendioxid (CO2), Ozon (O3), Wasserdampf (H2O) und Methan (CH4), die sich wie eine Schicht über der Erdoberfläche sammeln. Wenn die Strahlen der Sonne auf die Erde scheinen, sind sie kurzwellig und kommen deshalb locker durch die Schicht aus diesen Treibhausgasen. Der Boden reflektiert langwellige Strahlen zurück, die an der Schicht aus Gasen »abprallen« und zurückgeworfen werden. Dadurch erwärmt sich die Erde, und das ist normalerweise auch gut so. Durch den Menschen entstehen vermehrt Treibhausgase: Kohlendioxid (CO2), wenn wir Öl und Kohle verbrennen sowie durch Ausstöße der Industrie. Methan (CH4) durch Massentierhaltung, Reisanbau, Abfalldeponien und Erdgasgewinnung. Distickstoffmonoxid/»Lachgas« (N2O) entsteht aus Düngemitteln, durch die Kunststoffindustrie und Massentierhaltung. Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) im Straßen- und Flugverkehr (Benzinmotoren)sowie in der Industrie. Diese zusätzlichen Gase führen dazu, dass mehr Strahlen von der dicken Schicht an Gasen reflektiert und zurückgeworfen werden. Dadurch erwärmt sich die Erde übermäßig stark.

© Milla Kerwien/Kosmos

Schon gewusst, wie sich Wetter und Klima unterscheiden?

© Milla Kerwien/Kosmos

Das Wetter kann sich täglich ändern, sogar von einer Minute zur anderen.

Wetter ist, wenn die Sonne scheint oder es regnet. Aber wenn in einer bestimmten Region über längere Zeit zu oft die Sonne scheint oder es viel mehr regnet als sonst, dann verändert sich das Klima und man spricht von Klimawandel.

Durch die globale Erwärmung kommt es weltweit zu schmelzenden Gletschern, Waldbränden, Dürren, Stürmen und einem Anstieg des Meeresspiegels.

DIE UMWELTMESSE

Kim werkelte am nächsten Tag noch bis zum letzten Moment an ihrem neuen Upcycling-Schränkchen, um es Franzi und Marie fertig präsentieren zu können. Aus irgendeinem Grund wellten sich allerdings die bunten Schnipsel, die sie zum Verzieren vorbereitet hatte, kurz nachdem sie sie auf den Karton geklebt hatte. Sobald das Schränkchen komplett beklebt war, musste sie nur noch die bereits fertigen Tetrapak-Schubladen hineinschieben. Sie strich gerade so sanft wie möglich über die aufgeklebten, aus einer Zeitschrift ausgeschnittenen Blumen, als ein Ball in ihr Zimmer flog, knapp neben ihrem Bastelwerk auf dem Boden landete und davonsprang.

»Hey! Was soll das?«, rief sie wütend und drehte sich um. Ihre Zwillingsbrüder Ben und Lukas standen in der Tür. Ben hielt sich eine Hand vor den Mund. »Ups!« Er schnappte sich den Ball, Lukas zuckte nur mit den Schultern.