Inhaltsverzeichnis
Buch
Autorin
Einleitung
Kapitel 1: Die schockierende Wahrheit über die Heilung
Die Ursache von Krankheit
Gedankenkraft in jeder Zelle
Der Körper ist keine feste Materie
Warum auch negativ denkende Menschen gesund sein können
Wie Heilkräfte freigesetzt werden können
Heilung ist Gottes Wille
Was Religion mit Gesundheit zu tun hat
Copyright
Buch
Physische und seelische Probleme haben ihre Ursachen in problematischen mentalen Einstellungen. Catherine Ponder analysiert die Gesetzmäßigkeiten, nach denen sich Krankheiten einstellen und Heilung möglich ist, und sie berichtet anhand vieler Beispiele aus ihrer reichen Erfahrung, wie Menschen »gute« Gedanken einsetzten und ihr gesamtes Lebensmuster zum Besseren wandelten.
Die Fähigkeit, durch die richtigen Gedanken Gesundheit zu erzeugen, ist der Menschheit seit uralter Zeit vertraut, und jeder hat sie. Deshalb braucht auch niemand diese Gesetze neu zu lernen; er muss sich ihrer nur erinnern und Vertrauen gewinnen in die eigene inhärente Heilkraft.
Hierzu ermutigt Catherine Ponder mit ihrem Klassiker des mentalen Heilens. Die Art und Weise, wie sie ihre Leser motiviert und das mentale Heilen mit vielen Fallbeispielen anschaulich macht, hat sie zu einer der meistgelesenen und angesehensten Autorinnen auf dem Gebiet der Lebenshilfe gemacht.
Autorin
Catherine Ponder ist eine der bedeutendsten Lebenshilfe-Autorinnen Amerikas. Sie ist Geistliche der überkonfessionellen Unity-Bewegung und als Wegbereiterin des Positiven Denkens bekannt - vielfach hat man sie als den weiblichen Norman Vincent Peale bezeichnet. Seit 1956 engagiert sie sich für die Ziele der Unity-Kirche und gründete zu Beginn der 80er Jahre die konfessionell nicht gebundene Unity Church Worldwide, die ihren Hauptsitz in Palm Desert, Kalifornien, hat.
Von Catherine Ponder sind bei Goldmann außerdem erschienen:
Die dynamischen Gesetze des Reichtums (11879)
Die Heilungsgeheimnisse der Jahrhunderte (11880)
Bete und werde reich (11881)
Einleitung
Sie haben die Kraft zu heilen! Eine besondere Botschaft der Autorin
Eines der größten Geheimnisse des menschlichen Daseins ist, dass jeder von uns über heilende Kräfte verfügt.
Womöglich meinen Sie, heilen zu können sei eine spezielle Begabung, die ganz bestimmten Menschen vorbehalten bliebe - etwa spirituell hoch entwickelten Persönlichkeiten oder besonders begabten Vertretern der medizinischen, psychiatrischen oder chiropraktischen Zunft. Vielleicht denken Sie, zu heilen sei etwas Mysteriöses, wenn nicht gar Mystisches. Über die Jahrhunderte hinweg haftete dem Wort »Heilung« stets ein Hauch von Aberglauben und absonderlichen Praktiken an.
In jüngster Zeit wurde immer wieder von Heilungen berichtet, die durch die Renaissance alter biblischer Praktiken wie der des Betens oder Handauflegens, durch spezielle Glaubensriten oder Heilgottesdienste bewirkt werden konnten. Auch ist häufig von pharmazeutischen Wundermitteln und großartigen wissenschaftlichen Fortschritten im Bereich von Medizin und Psychiatrie die Rede.
Doch auf welchem Wege auch immer Genesung bewirkt wird, stets gilt der Satz: »Gott schütze und segne dich!«, denn jede Form der Heilung ist eine Heilung im Glauben.
Heilung kommt immer von Gott. Als kürzlich eine Patientin ihrem Arzt eröffnete, sie hätte wohl soeben eine Form von geistiger Heilung erfahren, erwiderte dieser lächelnd: »Gibt es etwa noch eine andere Art von Heilung?«
Das Heilungsgeheimnis der Jahrhunderte
Ungeachtet aller Aufklärung der jüngsten Zeit gehen viele Menschen immer noch davon aus, dass ihre Gesundheit von irgendeiner äußeren Quelle komme und von einem spirituellen, psychiatrischen, medizinischen oder chiropraktischen Fachmann vermittelt werden müsse. Sie lassen sich nicht von dieser Meinung abbringen, auch wenn der Spezialist selbst sie darauf hinweist, dass jegliche Behandlung letztlich darauf abzielt, eine Heilung von innen heraus zu bewirken.
Die meisten verschließen ihre Augen immer noch vor dem Heilungsgeheimnis der Jahrhunderte - dass nämlich Heilung eine innere Angelegenheit ist, und zwar sowohl im mentalen wie im physischen Bereich. Wie erfolgreich eine Behandlung im akuten Krankheitsfall auch sein mag, oft treten die Symptome immer und immer wieder auf, weil der Betreffende nicht bis zur Ursache seines Leidens vorgedrungen ist - zu seinen schädlichen Gedanken und Gefühlen in Bezug auf sich selbst, andere Menschen, den Schöpfer und die Welt, in der er lebt. Solche negativen Gedanken drosseln die Lebenskraft in ihm und beeinträchtigen sein Wohlbefinden.
Interessanterweise bedeutet der Begriff »krank« so viel wie »böse, falsch, unangenehm, unpassend«, denn in der Tat sind es die sich in unserem Inneren manifestierenden bösen, falschen, unangenehmen, unpassenden Gedanken und Gefühle, die unserer Gesundheit so sehr schaden. Der griechische Arzt Hippokrates, der als Vater der modernen Medizin in die Geschichte eingegangen ist, schrieb um 400 v. Chr.: »Die Menschen sollten wissen, dass jede Form von Freude, Lachen und Spaß ebenso wie Sorgen, Schmerzen, Trauer und Ängste im Kopf und nur im Kopf allein entstehen.« Einer Geheimlehre der alten Ägypter zufolge sind körperliche Schmerzen das Ergebnis schmerzlicher Gedanken. Für viele Menschen scheint diese Erkenntnis immer noch ein ungelüftetes Geheimnis zu sein.
Wie diese Gesetze entstanden sind
In diesem Buch möchte ich Ihnen einige der Heilungsgesetze vorstellen, die sich mit der Ursache kranker Gedanken und Gefühle befassen. Statt lediglich die Hintergründe von Symptomen zu analysieren, erfahren Sie, wie Sie tief in Ihrem Inneren die richtigen Gedanken und Gefühle »auslösen« und ebenjene grundlegende Veränderung Ihrer Gedankenmuster bewirken können, die Genesung verspricht.
Diese Heilungsgesetze waren in bestimmten Kreisen seit jeher bekannt und wurden dort auch praktisch angewandt. Oftmals waren sie Bestandteil geheimer Lehren, wenngleich in jüngster Zeit eine zunehmende Öffnung dafür gesorgt hat, dass sie Niederschlag in den unterschiedlichsten Heilkünsten finden konnten. Dennoch basiert ihre Verbreitung und Anwendung ausschließlich auf empirischen Erkenntnissen und ist allenfalls als sporadisch zu bezeichnen.
Als ich vor einigen Jahrzehnten mein Kirchenamt übernahm, erkannte ich schon bald, dass ich - wie dereinst die Priester-Ärzte des Altertums - die Heilungsgesetze kennen musste, um den mir anvertrauten Menschen helfen zu können.
Ein Gefühl der Unsicherheit im Hinblick auf die genaue Natur dieser Heilungsgesetze ließ mich beten: »Lieber Gott, du hast mich in dieses Amt berufen. Wenn du willst, dass ich den damit verbundenen heilerischen Aufgaben gerecht werde, dann gib mir bitte Einblick in die Gesetze des Heilens. Offenbare sie mir auf eine so leicht verständliche Weise, dass ich sie allen Menschen vermitteln kann.« Dieses Buch ist die Antwort auf mein Gebet. Es ist das Ergebnis vieler Offenbarungen, Beobachtungen und Erkenntnisse, die mir in dieser Zeit zuteilwurden. Ich empfehle auch die Lektüre meiner begleitenden Bücher Das Wohlstandsgeheimnis aller Zeiten (Verlag Das Besondere, Berg am Starnberger See, 1982) und Die Heilungsgeheimnisse der Jahrhunderte (Goldmann, 1992), in denen ebenfalls zahlreiche Heilungsgeheimnisse vorgestellt werden.
Ich habe festgestellt, dass Heilung in unser aller Leben permanent auf einfache und doch scheinbar wundersame Weise geschieht; dass jeder Mensch über heilende Kräfte verfügen könnte, wenn er sich dessen nur bewusst wäre! Wer diese Fähigkeit in sich entdeckt, wird sich womöglich scheuen, über seine Erfahrungen zu sprechen, weil diese Art von Heilung im Allgemeinen als sonderbare Gabe abgetan wird, die nur »merkwürdigen« Menschen zuteilwird.
In diesem Buch wird geschildert, wie Menschen verschiedenster Nationalitäten und Glaubensrichtungen mit den unterschiedlichsten Lebensläufen geheilt wurden. Ich habe ihre Geschichten so wiedergegeben, wie sie mir anvertraut worden sind und wie sie sich aus der Sicht der Betroffenen darstellen. Manchmal stellte sich die Heilung in Verbindung mit spiritueller, medizinischer, chiropraktischer oder psychiatrischer Hilfe ein. Manchmal aber auch nicht. Wie dem auch sei - die Menschen, von denen hier die Rede ist, haben erkannt, dass sie über heilende Kräfte verfügen; und dass sich diese leichter »aktivieren« lassen, als man es gemeinhin für möglich hält.
Während ich mir ihre Schilderungen anhörte, erkannte ich Mal um Mal, dass die Genesung durch die Anwendung bestimmter mentaler und spiritueller Gesetze bewirkt wurde. Diese Gesetze werden in diesem Buch nacheinander beschrieben. Sie lassen sich von jedem Menschen und in Verbindung mit anderen verfügbaren Hilfsmöglichkeiten nutzen.
Der erste Schritt zur Heilung
Lassen Sie uns als ersten Schritt hin zur Heilung den Titel dieses Buches analysieren: Die dynamischen Gesetze des Heilens.
Das Wort »dynamisch« geht auf dieselbe Wurzel zurück wie der Begriff »Dynamit«. Was dynamisch ist, ist macht- und kraftvoll, steckt voller Energie und bewirkt Veränderung. Oder, um es mit den Worten des Börsenmaklers zu sagen, dem mein erstes Buch Die dynamischen Gesetze des Reichtums (Goldmann, 1992) seinen Titel verdankt: Dynamisch ist, was unsere eingefahrenen Bahnen zu sprengen vermag.
Ein Gesetz ist ein wirkendes Prinzip. Sir William Blackstone, ein bekannter Rechtsgelehrter, definierte vor über zweihundert Jahren ein »Gesetz« als eine allgemein vereinbarte Handlungsregel. Das Wort »Gesetz« beinhaltet für gewöhnlich einen Wunsch nach Ordnung. Und wer krank ist, braucht genau das: Ordnung in seinen Gedanken und Emotionen, seinem Körper und seinem Leben.
Wer würde dem brillanten Naturwissenschaftler Sir Isaac Newton widersprechen, wenn er sagt, dass die physische Welt auf einem ineinandergreifenden Komplex von Naturgesetzen beruhe. Aber gehen wir noch einen Schritt weiter: Neben den allgemein bekannten Gesetzen auf der physischen Daseinsebene gibt es eine Reihe höherer mentaler und spiritueller Gesetze. Jesus wusste um ihre Existenz und setzte sie ständig ein. Sie sind so mächtig, dass sich die Naturgesetze damit potenzieren, neutralisieren oder gar ins Gegenteil verkehren lassen. Und sobald sie vermittels menschlicher Gedankenkraft in Aktion gesetzt werden, können ebenjene Dinge geschehen, die uns auf der physischen Ebene wie ein Wunder vorkommen. Dann wird das »Unmögliche« möglich, das »Unheilbare« wird heilbar, und die Wunderheilung geschieht.
Wie Platon die griechische Ärzteschaft seiner Zeit lehrte, ist mit dem Wort »Gesundheit« ein Zustand der Ganzheit gemeint, in dem sämtliche Aspekte des Seins - der geistige, der seelische, der körperliche ebenso wie der lebenspraktische - von Kraft und Wohlbefinden durchdrungen sind. In diesem Sinne gehören eine geregelte finanzielle Lage, harmonische mitmenschliche Beziehungen und ein positives spirituelles Weltbild zum Gesundsein mit dazu.
Nehmen wir Zugriff auf diese dynamischen Gesetze des Heilens, können sie bewirken, was ihr Name schon sagt: kraftvolle, dynamische Veränderungen, die einen ordnenden Effekt auf den Geist, den Körper und das Dasein des Menschen haben. Ein neuer Zustand der Ganzheit kann sich einstellen. Und ist dieser erst einmal erreicht, geben uns die Gesetze zudem ein vorzügliches Instrumentarium zur Krankheitsvorbeugung in die Hände.
Dieser Ansatz kann Ihnen nicht nur helfen, Ganzheit in Ihrem eigenen Inneren herzustellen; Sie können damit auch das Gesundheitsbewusstsein anderer Menschen stärken.
Wie diese Gesetze anderen geholfen haben
Ein Arzt berichtete mir einmal, dass es für viele seiner Patienten ein heilsames Schockerlebnis war, die Wahrheit über Gott, den Menschen und das Universum zu erfahren - ein Schock, der sie veranlasste, alte negative Gedankenmuster loszulassen und sich für ein neues, vitaleres Leben zu entscheiden. Die unglaublichen Wahrheiten, um die es da geht, werden in Kapitel 1 dieses Buches beschrieben.
Ein Geschäftsmann wurde von einer lebensbedrohlichen Herzkrankheit geheilt, als er das in Kapitel 2 beschriebene Heilungsgesetz der Verleugnung anwandte. Eine Hausfrau konnte auf die gleiche Weise ihren Mann von seinem Krebs heilen, nachdem dieser als hoffnungsloser Fall aus dem Krankenhaus entlassen worden war. Statt zu sterben, wurde er gesund.
Nachdem eine Hausfrau völlig überraschend einen Knoten in ihrer Brust entdeckt hatte, fühlte sie sich instinktiv dazu berufen, das Heilungsgesetz der Vergebung für sich anzuwenden (Kapitel 3). Einen Monat später war sie ein zweites Mal überrascht: als sie feststellte, dass der Knoten verschwunden war. Sie hat nicht gemerkt, wann dies geschehen war.
Eine Hausfrau wurde von Leukämie geheilt, nachdem sie das Heilungsgesetz des Loslassens (Kapitel 4) praktiziert hatte. Eine Frau mittleren Alters meisterte erfolgreich ihre Wechseljahrsbeschwerden und ging gestärkt aus dieser Phase der Veränderung hervor; ein Geschäftsmann gab das Rauchen auf; ein pensionierter Schiffskapitän befreite sich von seiner Alkoholsucht - und all dies dank des Heilungsgesetzes der Affirmation (Kapitel 5).
Mit Hilfe des Heilungsgesetzes der Liebe genas eine ältere Frau vollständig von einer schmerzhaften, »unheilbaren« Arthritis (Kapitel 7). Ein Geschäftsmann wurde von einer Lähmung, ein weiterer von Rheuma und Herzbeschwerden geheilt, nachdem beide auf das Heilungsgesetz des Wunders zurückgegriffen hatten (Kapitel 8). Eine Universitätsdekanin erholte sich dank des Heilungsgesetzes von der Kraft des »ICH BIN« von einem Nervenzusammenbruch (Kapitel 9). Eine »unheilbare« Hauterkrankung verschwand, nachdem ein Mädchen und seine Mutter mit dem Heilungsgesetz der Imagination gearbeitet hatten (Kapitel 10).
Die Reihe der glücklichen Wendungen ließe sich beliebig fortsetzen. Doch lieber möchte ich Sie einladen, gleich weiterzublättern, denn auf den folgenden Seiten erfahren Sie alles über die verschiedenen Gesetze der Heilung und die positiven Wirkungen, die sich damit erzielen lassen.
Sie können also gleich anfangen zu lernen, wie sich die dynamischen Gesetze nutzen lassen, um selbst zu mehr Ganzheit zu gelangen.
Catherine Ponder P. O. Drawer 1278 Palm Desert, California 92261 USA
Kapitel 1: Die schockierende Wahrheit über die Heilung
Auch wenn es Sie schockieren mag: Sie tragen die Kraft zur Heilung in sich selbst. Liest man in der Enzyklopädie nach, findet man für den Begriff »gesund« Umschreibungen wie »ganz«, »wohl« und »kräftig«. Und ebenso sollten Sie sich jederzeit fühlen. Wenn nicht, können Sie dies ändern - und zwar jetzt!
Ohne dass wir uns dessen bewusst wären, sind in unserem Inneren unablässig heilende Kräfte am Werk. Sie reparieren Zellen, sorgen für den Abtransport von Schlackenstoffen, nähren das Gewebe und heilen Wunden.
Manchmal manifestiert sich das Wirken dieser Heilkräfte auf bemerkenswerte Weise, etwa wenn ein Mensch schwer erkrankt ist und man ihm kaum Überlebenschancen einräumt. Auf einmal aber verschwindet der Tumor, heilt die Wunde, bessern sich die Herzbeschwerden auf unerklärliche Weise. Es gibt wohl kaum einen besseren Beweis für die unübertrefflichen lebenserhaltenden Fähigkeiten des menschlichen Organismus!
Diese Selbstheilungskräfte sind nichts Außergewöhnliches, sondern ein natürlicher Bestandteil unserer Innenwelt. Vierundzwanzig Stunden am Tag überwachen sie die unglaublich komplexen Abläufe in unserem Körper. In jeder einzelnen Zelle vollbringt der Super-Wissenschaftler in uns mühelos Leistungen, die zu reproduzieren selbst Chemikern von Weltruf nicht gelingt. Ein Großteil dieser Heilkräfte wirkt über die unwillkürlichen Funktionen unseres Unbewussten.
Wir können jedoch dafür sorgen, dass diese Kräfte ganz nach Bedarf verstärkt in uns freigesetzt werden, indem wir unsere Gedanken zielgerichtet und bewusst in unser Inneres lenken. Werden Bewusstsein und Unterbewusstsein von diesen Gedanken durchströmt, kehren wir wieder auf den Pfad der Genesung zurück.
Die Tatsache, dass wir über heilende Kräfte verfügen, die wir per Gedankenkraft willentlich aktivieren können, sollte uns jedoch nicht davon abhalten, auf die üblichen Behandlungsmethoden zurückzugreifen. Die in diesem Buch beschriebenen Gedanken und Ideen sind vielmehr als Ergänzung zu anderen Heilverfahren zu sehen, die in der Kombination allesamt zur Beschleunigung des Genesungsprozesses beitragen. Im sechzehnten Jahrhundert sagte der deutsche Arzt Paracelsus: »Die Heilkraft der Arzneien liegt oft weniger in dem Geist, der in ihnen steckt, als in der Geisteshaltung, mit der sie eingenommen werden.«
Die Ursache von Krankheit
Warum wir über heilende Kräfte verfügen, die wir bewusst einsetzen können? Der Körper verfügt über eine höhere Form von innerer Weisheit, die auf Gesundheit und nicht auf Krankheit ausgerichtet ist.
Schätzungen zufolge ist die Lebenskraft des Menschen mindestens zehnmal so stark wie jede Form der Behandlung, der er sich unterziehen kann, wenngleich bestimmte Therapiemethoden durchaus dazu beitragen können, diese innere Kraft zu aktivieren.
Wenn der Organismus über solch erstaunliche Selbstheilungskräfte verfügt, warum ist der Mensch dann überhaupt jemals krank?
Die schockierende Antwort auf diese Frage lautet: Krankheit ist selbst verursacht! Krankheit wird durch falsche Gedanken, Einstellungen und Glaubenssätze ausgelöst, die den Körper tangieren und durchdringen und dabei die Lebenskraft drosseln. »Neid, Hass und Angst - wenn solche Gefühle zur Gewohnheit werden, können sie organische Veränderungen und letztlich Krankheit auslösen«, schrieb der Arzt und Wissenschaftler Alexis Carrel1 vor einigen Jahrzehnten. In letzter Zeit stößt seine These in Fachkreisen auf wachsende Zustimmung. Wenn wir diese negativen Glaubenssätze und Emotionen verändern, verändern wir damit gleichzeitig den Körper, in dessen Zellen sie gespeichert sind.
Dr. Phineas P. Quimby stellte diese Theorie im 19. Jahrhundert unter Beweis, als er in seinem amerikanischen Heimatstaat Neuengland Tausende von Kranken heilte. Aufgrund seiner Erfolge gilt er heute als der Begründer der mentalen und geistigen Heilung in Amerika2, und im Laufe der Zeit gründeten viele seiner Anhänger eigene Heilsbewegungen, in denen Tausende Hilfe erfuhren.
Gedankenkraft in jeder Zelle
Die schockierende Wahrheit lautet: Der Geist sitzt nicht im Kopf allein, wie man die meisten von uns glauben gemacht hat. Er ist in jeder Zelle des menschlichen Körpers zu finden. Wenn wir uns in den Arm kneifen, sind es die intelligenten Zellen in unserem Gewebe, die den Druck spüren und reagieren: »Aua!«
Artverwandte Ideen ziehen einander an und verdichten sich zu »Gedankenknoten«. Diese Knoten setzen sich an den verschiedensten Stellen des Körpers fest und entfalten dort je nach Ausrichtung ihre positive bzw. negative Wirkung. Jede Zelle ist in Gedanken eingehüllt. Um mit Edison zu sprechen: »Jede Zelle ›denkt‹.« Wissenschaftler formulieren es präziser, wenn sie sagen, dass jede Zelle von Leben, Licht, Intelligenz und Substanz erfüllt ist, die eine atomare Struktur bilden.
Charles Fillmore, Grundstücksmakler aus Kansas City, entdeckte um die Jahrhundertwende, welch dynamische Kraft Gedanken auf den Körper ausüben. Er setzte sie ein, um sich von einer schmerzhaften Tuberkulose im Hüftbereich zu heilen, an der er seit seiner Kindheit gelitten hatte. In seinem Buch Atom Smashing Power of Mind3 schildert er nicht nur seine eigene Genesung, sondern zeigt auf, welche Macht die Gedanken über den Körper haben. Dabei erklärt er, wie sich mittels bewusst herbeigeführter Geisteszustände Vitamine, Zellen, Nerven, Muskeln und Gewebe quasi magnetisch anziehen lassen. Der Mensch, so seine Überzeugung, sei in der Lage, mental jede Arznei zu erzeugen, die er für den Aufbau und die Regeneration seines Organismus brauche. Durch eine Umstrukturierung des Denkens ließe sich auf der physischen Ebene jede einzelne Zelle im wahrsten Sinne des Wortes rekonstruieren. Die Erneuerung des Geistes könne eine Transformation des Körpers bewirken, da dieser sichtbarer Ausdruck unserer Gedanken sei. Wie der Mensch im Geiste denkt, so ist er in seinem Körper.
Der Körper ist keine feste Materie
Wäre der Körper eine feste Masse aus Fleisch und Knochen, fiele es schwer zu glauben, dass der Geist solche Macht über ihn ausüben könnte. Er ist jedoch alles andere als fest, sondern besteht zu achtzig Prozent aus Wasser. Und obwohl wir uns Knochen in der Regel als harte Materie vorstellen, sind sie von Flüssigkeiten durchströmt und weich, biegsam und porös. Dies liegt daran, dass die Blutkörperchen in den Knochen gebildet werden und diese darum von unzähligen Blutgefäßen durchzogen sind. Würde man das, was am Körper so fest wirkt, tatsächlich auf seinen Feststoffgehalt reduzieren, würde kaum die Substanz eines Fliegendrecks übrig bleiben.
Dem Flüssigkeitsgehalt des Körpers ist zu verdanken, dass sich Gedanken so leicht in ihm und durch ihn hindurch bewegen und ihn verändern können - ihn aufbauen oder zerstören, je nach der Geisteshaltung, die dem Prozess zugrunde liegt. Die stärkste Kraft im Körper ist unser Denken! Unter seinem Einfluss ist er weich, biegsam und formbar.
Warum auch negativ denkende Menschen gesund sein können
Wenn wir so stark von unseren Gedanken beeinflusst werden, warum erfreuen sich dann negativ denkende Menschen mitunter ausgezeichneter Gesundheit?
Der Grund hierfür ist folgender: Anders als bei positiven Botschaften dauert es sehr lange, bis der Körper abträgliche Gedanken gespeichert hat, weil er nun einmal auf Lebenserhaltung und Wohlbefinden programmiert ist. So kann ein einziger gesunder Gedanke, wird er nur oft genug wiederholt, tausend ungesunde Gedanken annullieren.
Durch die einseitige Ausrichtung der höheren Weisheit auf Gesundheit und nicht Krankheit ist der Körper ständig bemüht, negative Gedanken abzuwehren, was ihm oft auch über lange Zeit hinweg gelingt. Nur wenn falsche Gedanken, tiefer Hass, heimlicher Groll und starke Vorurteile zur Gewohnheit werden, gerät der Körperhaushalt ins Ungleichgewicht. Wer auf Dauer solche negativen Emotionen mit sich herumträgt, wird zwangsläufig irgendwann die Folgen zu spüren bekommen - sei es im Geist, im Körper oder in seinen finanziellen Angelegenheiten -, auch wenn er sich seiner Leiden nicht immer bewusst wird.
Um ernstliche Gesundheitsbeschwerden zu beseitigen, kommt es also darauf an, lang gehegte schädliche Emotionen aus dem Bewussten und Unbewussten zu tilgen. Doch so wie sich der Betroffene diese negativen Konzepte nicht über Nacht zu eigen gemacht hat, wird er oft nicht in der Lage sein, sie von heute auf morgen wieder loszulassen. Bei der Beseitigung solcher Muster ist darum unbedingt Geduld gefragt.
Wie Heilkräfte freigesetzt werden können
Der Mensch liefert stets aufs Neue Beweise dafür, wie biegsam und formbar der Körper unter dem Einfluss des Denkens ist - im Positiven wie im Negativen. Hier einige Beispiele:
Eine Angestellte im öffentlichen Dienst war an ihrem Arbeitsplatz ständig von Kollegen umgeben, die unter Erkältungen oder Grippe zu leiden hatten. Statt sich vor Ansteckung zu fürchten, fing sie an, mit einer Affirmation zu arbeiten: »Ich lasse es zu, dass die göttliche Intelligenz ihre Perfektion jetzt durch mich zum Ausdruck bringt.« Diese Worte fanden den Weg zu ihrer höheren Intelligenz, setzten deren Energien frei und schützten sie so vor dem Krankwerden.
Ein Geschäftsmann hörte sich einen Vortrag in einem klimatisierten Veranstaltungssaal an. Die Frau neben ihm beschwerte sich mehrfach, dass es in dem Raum zu kalt sei und sie bestimmt Halsschmerzen bekommen würde - es verging keine Stunde, bis diese Botschaft die höhere Intelligenz erreicht hatte und sie ein Kratzen im Hals verspürte.
Der Geschäftsmann aber wehrte sich innerlich dagegen, dass es ihm genauso ergehen sollte, obwohl er in der Vergangenheit bereits öfters unter ähnlichen Umständen mit Erkältungssymptomen reagiert hatte. Er wusste inzwischen, dass er mit Hilfe seiner Gedanken seine Selbstheilungskräfte aktivieren konnte, und so fing er an, im Stillen folgenden Satz vor sich hin zu sagen: »Ich bin göttliche Intelligenz. Jeder Teil meines Körpers ist von göttlicher Intelligenz erfüllt. Ich bin heil und in Harmonie, und ich fühle mich vollkommen wohl.« Und siehe da, er blieb gesund.
Der menschliche Körper ist von fließender Konsistenz und wird von Gedankenkraft durchströmt und genährt. Denken wir an etwas Positives, Aufbauendes, reagiert der Organismus bisweilen verblüffend schnell, indem er uns Gesundheit schenkt.
Einer Lehrerin aus England fiel mein Buch Das Wohlstandsgeheimnis aller Zeiten in die Hände, und sie erfuhr, dass der Körper aus einer strahlenden Substanz besteht - eine Vorstellung, die sie faszinierte. Sie hatte seit langem unter splitternden Fingernägeln gelitten, wahrscheinlich weil sie im Unterricht täglich mit Kreide in Berührung kam. Alle ihre Bemühungen, die Nägel zu kräftigen, waren fehlgeschlagen. Nun aber fing sie an, sich in der Meditation vorzustellen, dass ihre Fingernägel aus einer strahlenden Substanz bestehen. Schon bald stellte sich Besserung ein, und es dauerte nicht lange, da hatte sich das Nagelwachstum normalisiert.
Werten Sie Ihren Körper nicht ab. Es gibt Menschen, die den Körper aus Unwissenheit als unwichtig oder gar als Übel betrachten, ein bloßer Schatten des Menschen, der darin wohnt. Halten Sie es mit dem Apostel Paulus, der den Leib als Tempel des Heiligen Geistes bezeichnet und fordert, Gott in ihm zu verherrlichen (I Korinther 6, 19-20).
Heilung ist Gottes Wille
Sicher haben auch Sie schon manche Menschen jammern hören: »Bestimmt ist es Gottes Wille, dass ich so krank bin. Darum muss ich mein Leid wohl ertragen.« Was für eine neurotische Art von Gott beten diese Menschen an - einen Gott, der nach ihrem begrenzten Ebenbild erschaffen wurde!
Wenn diese Leute tatsächlich meinten, Gott wolle sie leiden sehen, würden sie doch nie zum Arzt gehen oder irgendwelche sonstigen Bemühungen anstellen, um wieder gesund zu werden.
Diese Menschen würden sich ohne zu zögern als »gute Christen« bezeichnen. Und doch verschließen sie ihre Augen vor der Tatsache, dass Gott Seinen Sohn auf die Erde geschickt hat, um dort unzählige Wunder zu wirken, bei denen Kranke geheilt wurden. Warum sollte Er dies tun, wenn Er Krankheit wirklich als Segnung empfände? Und warum ließ Er dann zu, dass Sein Sohn Seinen Anhängern - und damit auch der heutigen Christenheit - versprach: »Wer an mich glaubt, wird die Werke, die ich vollbringe, auch vollbringen, und er wird noch größere vollbringen.« (Joh 14, 12)
Gott schickt uns kein Leid, um uns für ein künftiges Leben im Himmel zu läutern. Wir müssen nicht im Diesseits durch die Hölle gehen, um im Jenseits in den Himmel zu kommen. Das Wort »Himmel« bedeutet Harmonie, und wenn wir in Harmonie mit uns selbst, unseren Mitmenschen und unserem Schöpfer sind, haben wir damit ein gutes Stück des Weges hin zum himmlischen Zustand des Heilseins zurückgelegt und damit die Verheißung des Propheten Johannes verwirklicht, der da sagte: »Das Himmelreich ist nahe.« (Mt 3, 2)
Was Religion mit Gesundheit zu tun hat
Eine (wie sie sich selbst bezeichnete) »gute Christin« wurde eingeladen, an einem zehntägigen spirituellen Retreat teilzunehmen. Zögernd nahm sie an. Als sie beim Kofferpacken war, sagte ihr Mann zu ihr: »Liebling, lass es dir gut gehen. Mach dir eine möglichst schöne Zeit.«
»Auf einem spirituellen Retreat?«, gab sie zurück.
Um sich innerlich auf die Reise vorzubereiten, betete sie, Gott möge ihr die Kraft geben, »die Dauerberieselung mit spirituellen Themen zehn Tage lang zu ertragen«. Doch dann erlebte sie die Veranstaltung als dermaßen unterhaltsam und erbaulich, dass sie seither zum Kreis der regelmäßigen Teilnehmerinnen gehört und alle Jahre mit Freuden wiederkommt.
Vielen Menschen ergeht es genau wie dieser Frau: Sie haben eine falsche Vorstellung davon, was es heißt, ein »guter Christ« zu sein, weil sie die wahre Natur des Gottes verkennen, den sie verehren. Sie betrachten Gott als ein
1
Man the Unknown, Harper & Bros., N. Y. 1935 (deutsche Übersetzung: Der Mensch, das unbekannte Wesen, Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart, 1950)
2
The Quimby Manuscripts, herausgegeben von Horatio W. Dresser, The Julian Press, Inc., N. Y., 1996
3
Erschienen bei Unity Books, Unity Village, MO, 1949
Die amerikanische Originalausgabe erschien 1966 unter dem Titel
»The Dynamic Laws of Healing«, eine überarbeitete und ergänzte Ausgabe erschien 1985, jeweils bei DeVorss & Company,
Publisher, Marina del Rey, CA, USA.
Verlagsgruppe Random House
1. Auflage
Deutsche Erstausgabe März 2007
© 2007 der deutschsprachigen Ausgabe
Wilhelm Goldmann Verlag, München in der Verlagsgruppe Random House GmbH © 1966, 1985 Catherine Ponder Umschlagfoto: getty-images/Bridgeman ArtLibrary Redaktion: Roland Rottenfußer WL · Herstellung: SC
eISBN : 978-3-641-01482-7
www.goldmann-verlag.de
Leseprobe
www.randomhouse.de