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Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Multimedia, Internet, neue Technologien, Note: 1,0, Freie Universität Berlin (Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaften), Veranstaltung: Seminar Öffentlich-rechtlicher Rundfunk und das Internet, Sprache: Deutsch, Abstract: Inhalt: 1 Einleitung S.1 2 Der Beginn öffentlich-rechtlicher Netzaktivitäten S.2 3 ARD.de – Das Internetportal der ARD S.5 4 Das Informationsportal der ARD – tagesschau.de S.17 5 BR-Online – Angebote der Landesrundfunkanstalten S.24 6 Finanzierung der ARD-Onlineangebote S.28 7 Rechtlicher Rahmen für die Onlineangebote S.31 8 Schlussbemerkung 35 9 Literatur S.38 inklusive Powerpoint-Vortrag zu den Onlineangeboten von ARD und ZDF Knapp 10 Jahre sind seit der Entstehung öffentlich-rechtlicher Internetangebote vergangen. Das Internet ist in diesem Zeitraum zum „dritten elektronischen Massenmedium“ neben Radio und Fernsehen herangewachsen und ist dabei ökonomische, politische und gesellschaftliche Prozesse zu verändern. Diese Veränderungen mitzugestalten und eine „kompetente Führungshilfe durch den Informationsdschungel des Internets“ zu sein, war von Beginn an das Ziel, dass sich die öffentlich-rechtlichen Anstalten gesetzt hatten. Ihr Auftrag war und ist die Grundversorgung der Bevölkerung mit Informationen, Bildung und Unterhaltung auch im World Wide Web (WWW) sicherzustellen und dabei die Vorteile dieses neuen, multimedial geprägten Mediums auszunutzen. Haben die Verantwortlichen und Redakteure diesen Auftrag erfüllt? Wie haben Sie ihre Angebote geordnet und welche Strukturen haben sich herausgebildet? Sind dabei bestimmte Entwicklungsschritte erkennbar? Und wie hat sich die Online-Kommunikation vom einstigen „Individual- und Abrufmedium weiter in Richtung Massenmedium“ entwickelt? All diese Fragen sollen in dieser Abhandlung beantwortet werden. Da eine Gesamtbetrachtung aller öffentlich-rechtlichen Angebote zu umfangreich wäre, liegt der Fokus beispielhaft auf der Entwicklung der Seite www.ard.de und deren Ausbau zur Dachdomain der ARD. Außerdem wird näher auf das Angebot der Tagesschau als Informationsportal und auf die Onlinedarstellung des Bayerischen Rundfunks BR-online als Beispiel für ein Regionalportal eingegangen. Im Anschluss gibt die Abhandlung einen kurzen Überblick über die Finanzierung und den rechtlichen Rahmen der ARD-Onlineangebote. Dabei soll ein Blick auf die aktuelle Diskussion über die gebührenfinanzierten Internetangebote geworfen werden. Der Streit darüber, was die Öffentlich-Rechtlichen im Internet dürfen und was sie nicht dürfen, beschäftigt inzwischen sogar die Wettbewerbskommission in Brüssel. Die Kritiker und ihre Argumente werden dabei näher vorgestellt.
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Inhalt
1Einleitung
2Der Beginn öffentlich-rechtlicher Netzaktivitäten
2.1Engagement im Bildschirmtext dem ersten Onlinedienst Deutschlands
2.2Der Schritt ins World Wide Web (WWW)
2.3Erste Onlineangebote der Rundfunkanstalten
3ARD.de– Das Internetportal der ARD
3.1Start der ARD-Webpräsenz – Ein föderales Durcheinander
3.2Einrichtung eines Dachportals der ARD-Onlineangebote
3.3Plan und Umsetzung der ARD-Verbundstrategie
3.4Zusatzangebote der ARD im Internet
3.5Nächste Schritte
4Das Informationsportal der ARD – tagesschau.de
4.1Das Angebot der ARD-aktuell im Netz
4.2Tagesschau.de wird unabhängiges Nachrichtenangebot
4.3Integration des Nachrichtenportals in den ARD-online-Verbund
4.4Journalistische Quellen und Qualität der Tagesschau.de
4.5Spezielle Angebote und Kooperationen der Tagesschau im Netz
5BR-Online – Angebote der Landesrundfunkanstalten
5.1Start des Internet-Pilotprojektes BR-online
5.2BR-online wird zum Regionalportal
6Finanzierung der ARD-Onlineangebote
7Rechtlicher Rahmen für die Onlineangebote
7.1Diskurs: Streit um die öffentlich rechtlichen Onlineangebote
8Schlussbemerkung
Literatur
Knapp 10 Jahre sind seit der Entstehung öffentlich-rechtlicher Internetangebote vergangen. Das Internet ist in diesem Zeitraum zum „dritten elektronischen Massenmedium“[1] neben Radio und Fernsehen herangewachsen und ist dabei ökonomische, politische und gesellschaftliche Prozesse zu verändern.[2] Diese Veränderungen mitzugestalten und eine „kompetente Führungshilfe durch den Informationsdschungel des Internets“[3] zu sein, war von Beginn an das Ziel, dass sich die öffentlich-rechtlichen Anstalten gesetzt hatten. Ihr Auftrag war und ist die Grundversorgung der Bevölkerung mit Informationen, Bildung und Unterhaltung auch im World Wide Web (WWW) sicherzustellen und dabei die Vorteile dieses neuen, multimedial geprägten Mediums auszunutzen.[4]
Haben die Verantwortlichen und Redakteure diesen Auftrag erfüllt? Wie haben Sie ihre Angebote geordnet und welche Strukturen haben sich herausgebildet? Sind dabei bestimmte Entwicklungsschritte erkennbar? Und wie hat sich die Online-Kommunikation vom einstigen „Individual- und Abrufmedium weiter in Richtung Massenmedium“[5] entwickelt? All diese Fragen sollen in dieser Abhandlung beantwortet werden. Da eine Gesamtbetrachtung aller öffentlich-rechtlichen Angebote zu umfangreich wäre, liegt der Fokus beispielhaft auf der Entwicklung der Seite www.ard.de und deren Ausbau zur Dachdomain der ARD. Außerdem wird näher auf das Angebot der Tagesschau als Informationsportal und auf die Onlinedarstellung des Bayerischen Rundfunks BR-online als Beispiel für ein Regionalportal eingegangen.
Im Anschluss gibt die Abhandlung einen kurzen Überblick über die Finanzierung und den rechtlichen Rahmen der ARD-Onlineangebote. Dabei soll ein Blick auf die aktuelle Diskussion über die gebührenfinanzierten Internetangebote geworfen werden. Der Streit darüber, was die Öffentlich-Rechtlichen im Internet dürfen und was sie nicht dürfen, beschäftigt inzwischen sogar die Wettbewerbskommission in Brüssel.[6] Die Kritiker und ihre Argumente werden dabei näher vorgestellt.
Auf Nutzerzahlen der Angebote wird wenn, dann nur vereinzelt eingegangen, da bis heute keine vergleichbaren Daten veröffentlicht werden. Die Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e. V. (IVW) misst nur die Besucher von Webseiten, die als Werbeträger gelten. Und dies gilt für die öffentlich-rechtlichen Angebote nicht.[7]
Den ersten Versuch in Deutschland einen Online-Dienst zu etablieren, startete die Deutsche Bundespost (später Deutsche Telekom AG) im Jahre 1983. Bildschirmtext (BTX) wurde dieses Angebot vom Anbieter genannt und dies war eine passende Bezeichnung. Denn mehr als die Möglichkeit Text und später statische Bilder abzurufen oder zu senden, die in vorgegebenen Masken integriert wurden, konnte mit diesem Angebot nicht geleistet werden. Die Technologie dieses Datenbanksystems war von Sam Fedida aus Großbritannien unter dem Namen Viewdata entwickelt worden. Telefon und Fernseher wurden benötigt, um diesen Dienst zu nutzen.[8] Die öffentlich-rechtlichen Anstalten und auch private Medienhäuser (z.B. FAZ-Archiv) beteiligten sich mit verschiedenen Angeboten am BTX. Die Tatsache, dass es mit Hilfe dieses neuen Mediums möglich war, Informationen von der Sendezeit unabhängig (also zeitsouverän) abrufbar zu machen und zu archivieren, war für die Redakteure interessant, da mit den bestehenden Übertragungsmöglichkeiten Radio und Fernsehen bisher nur flüchtige Informationen übertragen werden konnten. Vor allem die Angebote von Wissenschafts-, Wirtschafts- und Servicesendungen sowie mediumsbezogene Angebote nutzten die Möglichkeiten über diesen Weg ihre Inhalte zu verbreiten und waren beliebte Zieladressen der Abonnenten. Beispielhaft sollen hier der vom WDR produzierte Computer-Club und die Aktivitäten der WiSo-Redaktion des Zweiten Deutschen Fernsehens (ZDF) genannt werden.[9]
Statt der prognostizierten 3 Millionen Teilnehmer nutzten 1989 gerade 200.000 und 1993 erst 400.000 Abonnenten den inzwischen unter dem Namen Datex J firmierenden Dienst.[10] Die in das Gesamtprojekt BTX gesetzten Erwartungen wurden nicht erfüllt. Anders als in Frankreich, wo der Telétel-Dienst zu Spitzenzeiten über 6,5 Millionen Nutzer erreichte und bis zu 26.000 Dienstleistungen anbot[11], galt in Deutschland 1993 die „Einführung eines Online-Kommunikationssystems für private Nutzer [...] als gescheitert.“[12] Die Seitenerstellung über „bedienungsunfreundliche Buchstabencodes“[13] galt als nicht geeignet, größere Nutzerkreise zu erschließen.
Diese technischen Unzulänglichkeiten verschwanden Anfang der neunziger Jahre mit der zunehmenden Verbreitung des WWW und der Entwicklung kommerzieller Onlinedienste. Durch die Festlegung einheitlicher Standards und durch die Möglichkeit Bild-, Video- und Musikdaten zu komprimieren und damit grafische Benutzeroberflächen zu erzeugen, eröffneten der wachsenden Onlinegemeinde völlig neue Darstellungsformen. Mit der Entwicklung eines Webbrowsers 1993 konnten diese neuen Möglichkeiten ausgenutzt werden.[14] Die „Online-Welle“[15] schwappte nach kurzer Zeit von Amerika nach Europa und damit auch nach Deutschland über. Bereits im März 1992 hatte es in den USA eine erste Online-Radioübertragung gegeben. Nun war es neben dem Bereitstellen von Daten auch möglich Rundfunk online zu übertragen.[16]