Die Erfindung der Sehnsucht - Joseph Zoderer - E-Book

Die Erfindung der Sehnsucht E-Book

Joseph Zoderer

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Beschreibung

Neue Gedichte von Joseph Zoderer: Zeilen über die Liebe. Vielleicht stehst du jetzt im Garten einer anderen Ferne hältst deine Hand aus dem Fenster der Nacht gibst mir ein Zeichen das ich nicht sehe vielleicht hast du die Sehnsucht für mich erfunden Die Gesichter der Liebe in filigranen Zeilen In seinem neuen Gedichtband widmet sich Joseph Zoderer der Liebe als Grundprinzip des Lebens: Er besingt die Schmerzen, die sie zufügt, das Glück, das sie beschert, die Sehnsucht und die Erfüllung, die sie zu bringen vermag. Seine Gedichte zeugen von der starken Bindung zu einem Seelenverwandten, von der Freude geteilter Momente und von einer Liebe ohne Ende. Zoderers zarte Miniaturen brauchen weder Reim noch klassische Versformen - sie leben von konzentrierter Beobachtung. Aus Wald, Wasser und Stein steigen Erkenntnis und feine und zugleich kraftvolle Bilder. Die Natur wird zur Sprache, und die Sprache zur Natur. Joseph Zoderer: neue Gedichte von der literarischen Stimme Südtirols Joseph Zoderer ist einer der wichtigsten Südtiroler Gegenwartsautoren. Mit Werken wie "Die Walsche" und "Das Glück beim Händewaschen" hat er sich in die vorderste Riege der deutschsprachigen Nachkriegsliteratur geschrieben. Nach "Liebe auf den Kopf gestellt" (2007) und "Hundstrauer" (Haymon 2013) legt er mit "Die Erfindung der Sehnsucht" seinen neuen Gedichtband vor: voll poetischer Melodie und ungebrochener Sprachkraft.

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Für die Frau am Ende des Weges

 

 

 

Sommernebel

zerbrechendes Holz

keiner hat Schuld

Es gibt keine

Wolke der Verzweiflung

das Glück

hat die Haut eines Grasfrosches

Mitten am Tage wächst

unsere Angst ineinander

als wäre es Liebe

 

 

 

Mandeln fielen wie Augen

in deine Hand

mitten in der Nacht

Es war kein Traum

auch kein gesättigter Hunger

zwischen den Zellenwänden der Liebe

 

 

 

Vielleicht stehst du jetzt

im Garten einer anderen Ferne

hältst deine Hand

aus dem Fenster der Nacht

gibst mir ein Zeichen

das ich nicht sehe

vielleicht hast du die Sehnsucht

für mich erfunden

 

 

 

Dich verlieren

um den lebenden Tod zu fühlen

dich immer suchen auch wenn

du vor mir stehst

 

 

 

Ich zerschneide

dein Herz und trinke dich

wie schwarzen Honig

Eine Eisscholle treibt mit uns

mitten durch den Getreidesommer

 

 

 

Die Dinge irren nicht

sie sind

die Liebe irrt

das ist ihr Glück

Ich bin schuld

an deiner Wunde

die du noch nicht kennst

 

 

 

Nicht einmal in der Schwärze

des Mondes erlischt das Licht deiner Augen

du schmeckst nach Heidekraut

treulos ist nur die Neugier

In der Muschel der Nacht höre ich

deinen Gesang aus Angst und Verlangen

 

 

 

Alle Fenster sind offen

die Äpfel verstecken sich im Gras

mein Herz erschrickt

vor dem unnachgiebigen Licht

Es ist wie Trauer

diese Freude mir so fremd

 

 

 

Ich muss mich entfernen von der Nähe

fernhalten von der Wärme