Inhaltsverzeichnis
Buch
Autorinnen
Einleitung
Konzeption der perfekten Mappe
Selbsterkenntnis ist der erste Schritt
Der zweite Schritt: Recherche auf dem Arbeitsmarkt
Stellenanzeigen richtig verstehen
Beispiele für die Analyse von Stellenanzeigen
Das erste Telefonat
Die Bewerbungsmappe: Individualität zählt
Die Materialien
Die Bausteine
Anschreiben
Gestaltung des Anschreibens
Worauf es ankommt: Das individuelle und adressatengerechte Anschreiben
Sonderform des Bewerbungsschreibens: Der Akquisebrief
Sonderform des Bewerbungsschreibens: Die Initiativbewerbung
Sonderform des Bewerbungsschreibens: Stellenbewerbung im Internet
Sonderform der Stellensuche: Stellenanzeige aufgeben
Beispiele für Stellengesuche
Die Kandidaten
Deckblatt/Einleitungsseite
Anmerkungen zu den Beispielen
Foto
Lebenslauf
Grundsätzliches
Varianten des Lebenslaufes
Inhalt eines Lebenslaufes
Tipps für ungewöhnliche Lebensläufe
In Vorbereitung: EU-Norm für den Lebenslauf
Sonderform: Folder
»Dritte Seite«
Qualifikationsprofil
In drei Schritten zum Profil
Gestaltungsmöglichkeiten
Zeugnisse
Interpretationshilfen für Zeugnisformulierungen
Interpretation
Interpretation
Interpretation
Sonstige Bewerbungsunterlagen
Arbeitsproben
Liste der Publikationen
Inhaltsverzeichnis
Zum Schluss
Register
Copyright
Buch
Die ständig steigende Bewerberzahl und der zunehmende Wettbewerb um Ausbildungs- und Arbeitsplätze machen es unumgänglich, sich positiv aus der Masse der Konkurrenten abzuheben. Sabine Hertwig zeigt praktische Tipps und Anleitungen für die Bewerbung. Sie bietet in ihrem Buch Bausteine, Checklisten und Beispiele an, die für die attraktiv und sympathisch wirkende persönliche Mappe wichtig sind, und erklärt, welche Regeln für die Online-Bewerbung gelten und was die Arbeitgeber vom Bewerber wirklich erwarten.
Autorinnen
Sabine Hertwig, Germanistin, ist Kommunikationstrainerin und leitet das Berliner Büro [beruf + konzept], das aus dem ehemaligen Büro für Berufsstrategie Hesse/Schrader hervorgegangen ist. Das Team besteht aus Geisteswissenschaftlern, Psychologen, Betriebswirten sowie Pädagogen und verfügt über langjährige Erfahrung in den Bereichen Bewerbungstraining, Berufsberatung und -training.
Dr. Dorothea Kress, Soziologin, ist Sachbuchautorin, Dozentin im Weiterbildungsbereich und Bewerbungstrainerin in Berlin.
Von Sabine Hertwig außerdem bei Mosaik bei Goldmann erschienen:
Der Testtrainer (16323) Bewerbungstipps aus der Chefetage (16337)
Einleitung
Wie entwickelt man eine perfekte Bewerbungsmappe? Ein 08/15-Bewerbungsanschreiben, ein paar alte Zeugnisse und ein Standardlebenslauf sind nicht gut genug. Was den Personalchef überzeugen soll, muss wohlüberlegt und gut strukturiert sein. Denn auf dem Weg zum Traumjob stellen sich viele Fragen. Worauf kommt es bei einer optimalen Präsentation an? Wie formuliere ich ein gutes Anschreiben? Wie sieht ein aussagekräftiger Lebenslauf aus?
Bei der Erstellung der schriftlichen Bewerbungsunterlagen wollen wir Sie Schritt für Schritt begleiten, indem wir jeden einzelnen Bestandteil der Mappe ausführlich erklären. Den Großteil des Buches machen die zahlreichen praktischen Beispiele von erfolgreichen Kandidaten aus, die jeweils vorgestellt und kommentiert werden. Wie Sie sehen werden, können Sie ganz unterschiedlich an die Gestaltung der Bewerbungsunterlagen herangehen. Das Besondere an diesem Buch ist die umfassende Präsentation eines Qualifikationsprofils. Dieses Element der schriftlichen Selbstdarstellung wird bisher noch viel zu wenig genutzt.
Schwerpunktmäßig konzentriert sich der vorliegende Ratgeber auf Berufstätige mit ersten Berufserfahrungen, welche die nächste Stufe ihrer Karriereleiter erklimmen wollen. Wir weisen an dieser Stelle ausdrücklich darauf hin, dass die Beispiele nur als Anregung gedacht sind – keinesfalls sollten Sie darangehen, sich Ihre Mappe aus diversen Versatzstücken zusammenzustellen. Wir raten Ihnen: Nutzen Sie die Anregungen, aber formulieren und gestalten Sie Ihre ganz individuelle Präsentationsmappe. Wie Sie dabei am Besten vorgehen, erfahren Sie auf den folgenden Seiten …
Konzeption der perfekten Mappe
Selbsterkenntnis ist der erste Schritt
Was haben Sie einem potenziellen Arbeitgeber anzubieten?
Beginnen Sie mit einer umfangreichen Recherche bei der Person, die Sie am besten kennen: bei sich selbst. Noch bevor Sie darangehen, Ihre ganz persönliche Bewerbungsmappe auszuarbeiten, müssen Sie wissen, was Sie einem Arbeitgeber anzubieten haben. Das ist die grundlegende Voraussetzung dafür, sich auf dem Arbeitsmarkt erfolgreich »verkaufen« zu können. Beginnen Sie mit einer genauen Analyse Ihrer Fähigkeiten. Dabei kommt es nicht nur auf die fachlichen Qualifikationen, die so genannten Hard Skills an. In zunehmendem Ausmaß interessieren sich Firmen dafür, welche Soft Skills ein Bewerber vorzuweisen hat. Da sich die konkreten beruflichen Anforderungen immer schneller wandeln, sind Eigenschaften wie Lernbereitschaft, Flexibilität sowie soziale und kommunikative Kompetenzen gefragt. Wenn Sie über die entsprechenden Schlüsselqualifikationen verfügen und den zukünftigen Arbeitgeber in einer Bewerbung davon überzeugen können, haben Sie klare Vorteile gegenüber anderen Bewerbern. Und darauf kommt es an: auf das, was Sie von anderen Bewerbern positiv abhebt.
Die beste Basis für eine gelungene Präsentation ist eine reflektierte Bestandsaufnahme Ihrer persönlichen Fähigkeiten, Kenntnisse und Eigenschaften. Nehmen Sie ein Blatt Papier und einen Stift zur Hand und fragen Sie sich:
▶ Was kann ich ganz besonders gut?
▶ Welche Eigenschaften zeichnen mich aus?
▶ Welche Fähigkeiten will ich mir noch aneignen?
▶ In welcher Branche möchte ich am liebsten tätig sein?
▶ Welche Position möchte ich erreichen?
▶ Welchen persönlichen Einsatz will ich bringen?
Die Hard Skills sind schnell aufgelistet: Schulabschluss, Lehre, Studium, Praktikum, Berufserfahrungen. Doch darüber hinaus kommt es auf die Soft Skills an: Ihre Persönlichkeit, Motivation und Ihre kommunikativen und sozialen Kompetenzen. Das sind die Faktoren, mit denen Sie sich aus der Masse der Bewerber abheben können. Hier liegt Ihre Chance, positiv hervorzutreten und das Interesse eines Arbeitgebers zu wecken.
Was also ist das Besondere an Ihrer Persönlichkeit, welche Eigenschaften zeichnen Sie aus? Die Frage Wer bin ich? zielt genau auf diese Charaktermerkmale ab. Als Anregung bieten wir Ihnen einige Beispiele, anhand derer Sie überlegen können, was das Besondere an Ihrer Person ausmacht:
▶ Durchsetzungsvermögen
▶ Überzeugungskraft
▶ Leistungsbereitschaft
▶ Verantwortungsbewusstsein
▶ Zuverlässigkeit
▶ Konfliktfähigkeit
▶ Urteilsfähigkeit
▶ Einfühlungsvermögen
▶ Kollegialität
▶ Lernbereitschaft
▶ Flexibilität
▶ Kreativität
▶ Humor
▶ Begeisterungsfähigkeit
▶ Zielorientierung
▶ Rasche Auffassungsgabe
▶ Abstraktes und analytisches Denken
▶ Ergebnisorientiertes Denken
▶ Prozessorientiertes Denken
▶ Pragmatismus
Das persönliche Profil
Ihre Selbsterforschung sollte schließlich dazu führen, dass Sie ein persönliches Profil erstellen, das bei Ihrem zukünftigen Arbeitgeber Interesse weckt – und ihn dazu verleitet, Sie zu einem Vorstellungsgespräch einzuladen.
Dafür ist es mit einer abstrakten Aufzählung von Eigenschaften nicht getan. Um wirklich zu überzeugen, müssen Sie die persönlichen Qualifikationen in einen beruflichen Erfahrungskontext stellen. Wo haben Sie Einfühlungsvermögen oder ergebnisorientiertes Denken unter Beweis gestellt? In welchen Bereichen waren Sie kreativ und was haben Sie damit bewirkt? Und Ihr Durchsetzungsvermögen, wo war das gefragt und welches Ergebnis haben Sie damit erreicht? Folgende Fragen können Sie weiterführen:
Wo hatten Sie das Gefühl, Sie sind für etwas besonders begabt?
Was hat Ihnen in Ihrem bisherigen Job/in der Ausbildung am meisten Spaß gemacht?
Worauf sind Sie besonders stolz?
Was war Ihr bislang größter beruflicher Erfolg und auf welchen persönlichen Eigenschaften beruht dieser?
Wer ist ein wichtiges Vorbild für Sie und warum?
Ihr besonderes Engagement gilt …
Warum waren Sie im Team/bei Kollegen beliebt?
Wurden Sie öfter um Rat gefragt? Wenn ja, in welchen Bereichen?
Sammeln Sie mit den Antworten Material für Ihr »spezielles Angebot«. Gefragt ist ein unverwechselbares, positives Image, das sich dem Leser einprägt.
Die AIDA-Formel
Jede gute Werbung verleiht dem Produkt Individualität, so sollte es auch mit dem Werbeprospekt in eigener Sache sein. Profis aus dem Metier verweisen immer wieder auf die Formel AIDA. Gemeint ist damit ein mehrstufiges Modell zur Optimierung der Werbewirkung:
AAttention: Aufmerksamkeit erregen
IInterest: Interesse wecken
DDesire: einen Wunsch nach dem Produkt erzeugen
AAction: eine Handlung veranlassen
Angewendet auf die Bewerbungssituation bedeutet dies, Sie müssen den Arbeitgeber über vier Stufen führen, um zum Ziel – der Einladung zum Vorstellungsgespräch – zu gelangen:
AAttention: Aufmerksamkeit erlangen Sie, indem Sie Ihre Unterlagen den Anforderungen und Bedürfnissen des zukünftigen Arbeitgebers anpassen und sich durch einen persönlichen Stil von den anderen Bewerbern abheben.
IInterest: Interesse erwecken Sie mit einer klaren, überzeugenden Präsentation und den richtigen Argumenten.
DDesire: Der Wunsch des Arbeitgebers, Sie kennen zu lernen, wird durch adressatengerechte Präsentation und klare Argumente ausgelöst.
AAction: Das Bedürfnis wird den potenziellen Chef zur Aktion schreiten lassen: Sie zum Vorstellungsgespräch einzuladen.
Was Sie in den Bewerbungsunterlagen vermitteln, sollte die Summe Ihrer fachlichen und persönlichen Qualifikationen sein, verknüpft mit Ihrem individuellen Stil und der Motivation für den neuen Job. Letzteres stellt einen wichtigen Baustein in der Konzeption Ihrer Bewerbungsunterlagen dar. Man erwartet von Ihnen eine plausible Begründung für den nächsten Schritt Ihrer Berufskarriere. Warum bewerben Sie sich bei diesem Unternehmen? Voraussetzung für die überzeugende Begründung Ihrer Motivation ist, dass Sie sich darüber im Klaren sind, was Sie zu dem neuen Schritt in Ihrer Karriere bewegt. Grundsätzlich können dies mehrere Möglichkeiten auf Ihrem Berufsweg sein:
▶ ein Neuanfang (Sie wollen etwas ganz Anderes ausprobieren),
▶ ein Quereinstieg (Sie wollen Ihre Fähigkeiten auf einem neuen Gebiet einsetzen),
▶ eine Fortsetzung des Weges (verbunden mit besseren Aufstiegschancen, erweiterter Verantwortung, mehr Abwechslung etc.),
▶ ein Wiedereinstieg (nach einer Familienphase, Krankheit etc.).
Die Begründung für den Stellenwechsel sollte selbstredend positiv formuliert werden. Um die Frage nach dem »Warum?« aber umfassend beantworten zu können, müssen Sie noch etwas weiter ausholen. Sie brauchen eine Vision!
Gehen Sie in sich, schließen Sie die Augen und versuchen Sie, eine Vorstellung von Ihrem zukünftigen Traumjob zu entwickeln. Fragen Sie sich:
▶ Wo möchte ich in fünf Jahren stehen?
▶ Was will ich an meinem Leben verändern?
Malen Sie sich die neue Situation in farbenfrohen Details aus. Halten Sie Ihre Vision schriftlich oder als Bild fest. Wichtig sind die Impulse und Energien, die von dieser Zukunftsvision ausstrahlen und Sie motivieren. Die Liste möglicher Motive für eine Bewerbung ist lang. Sie könnte folgende Punkte enthalten:
▶ gute Karriere- und Aufstiegschancen,
▶ interessante inhaltliche Aufgaben,
▶ Identifikation mit dem Unternehmen,
▶ gestalterische Freiräume,
▶ sicherer Arbeitsplatz,
▶ Gehaltsverbesserung,
▶ sozialer Aufstieg,
▶ berufliche Weiterqualifikation,
▶ Budgetverantwortung,
▶ klar strukturiertes Aufgabengebiet,
▶ Teamarbeit,
▶ arbeiten in einem guten Betriebsklima.
Überlegen Sie, welche Gründe für Sie zutreffen beziehungsweise fügen Sie weitere hinzu, die für Sie bedeutsam sind und auf Ihre Situation passen. Wie Sie Ihre Motive dann im Anschreiben formulieren beziehungsweise Ihre Botschaft am besten »verpacken« können, sei noch dahingestellt. Ausschlaggebend ist zuerst, dass Sie Klarheit über Ihre Motive gewinnen.
Die Essentials:
▶ Was haben Sie auf fachlicher Ebene zu bieten? (Hard Skills)
▶ Was sind Ihre ganz persönlichen Fähigkeiten, die Sie von anderen unterscheiden? (Soft Skills)
▶ Was ist Ihre Motivation für diesen Job?
Unser Tipp:
Man macht immer wieder die Erfahrung, dass Selbstbild und Fremdbild ganz erheblich voneinander abweichen. Erstellen Sie übungshalber ein Profil Ihrer Kompetenzen und zeigen Sie dieses Freunden und Bekannten. Bitten Sie um ein Feedback. Ist das Bild, das Sie von sich selbst entwerfen, für andere stimmig?
Wenn nicht, wo ist etwas hinzuzufügen oder zu streichen? Oftmals fallen Personen, die Sie gut kennen, noch mehr positive Eigenschaften ein, die Sie als solche gar nicht wahrnehmen, weil sie Ihnen selbstverständlich erscheinen.
Der zweite Schritt: Recherche auf dem Arbeitsmarkt
Nachdem Sie nun über sich selbst und Ihre individuellen Vorzüge gut Bescheid wissen, müssen Sie herausfinden, wer an diesen Qualitäten Interesse haben könnte. Von einer »Blindbewerbung« ist dringend abzuraten – es sei denn, Sie haben massenhaft Zeit und Geld zu verschwenden. Es ist zwar nicht auszuschließen, dass Sie früher oder später irgendeinem Unternehmen gefallen werden, doch die Chancen erhöhen sich beträchtlich, wenn Sie einen anderen Weg einschlagen: Den Weg der Recherche und gezielten Kontaktaufnahme.
Lernen Sie Ihre Zielgruppe kennen! Je genauer Sie die Bedürfnisse und Anforderungen eines Unternehmens erforschen, desto besser können Sie Ihr »Angebot« vermarkten. Holen Sie so viele Informationen wie möglich über das Unternehmen ein, bei dem Sie sich bewerben möchten. Beschäftigen Sie sich nicht nur mit den Fakten und Zahlen, wie Branche, Größe, Anzahl der Mitarbeiter, Umsatz und so weiter, sondern auch mit den Zielen, der Unternehmensphilosophie und -kultur, den Konkurrenten und der Positionierung auf dem Markt. Suchen Sie nach dem Besonderen, das den zukünftigen Arbeitgeber von anderen Firmen positiv unterscheidet. Behalten Sie dabei zwei Fragen im Auge:
▶ Warum suchen Sie sich speziell dieses Unternehmen aus?
▶ Was ist für Sie das Besondere?
Dann werden Sie in der Lage sein, das große WARUM? des Personalentscheiders überzeugend zu beantworten. Der bloße Hinweis auf die Stellenanzeige führt Sie da nicht weiter. Wenn Sie durch Ihre Recherchen auf ein Unternehmen aufmerksam geworden sind, bietet sich auch eine Initiativbewerbung an. Eigeninitiative und Aktivitäten wissen Arbeitgeber sehr zu schätzen. Ohnehin werden durch Stellenanzeigen nur circa 30 Prozent aller Stellen besetzt, der weitaus größere Teil der Jobs wird über Initiativbewerbungen, Kontakte auf Messen, Recruiting-Veranstaltungen, persönliche Empfehlungen und so weiter vergeben. (Näheres zum Thema »Initiativbewerbung« erfahren Sie weiter unten im entsprechenden Kapitel.)
Als Informationsquellen stehen Ihnen zur Verfügung:
Internet
Haben Sie bereits ein bestimmtes Unternehmen, eine Organisation, einen Verein oder Verband im Visier, ist das Internet eine unschätzbare Quelle. Wenn Sie an das übliche http://www. den Namen der Firma und – nach einem Punkt – die Länderkennung anhängen, haben Sie im Normalfall bereits die richtige Adresse erwischt, zum Beispiel http://www.cisco.de. Sollte sich die Adresse unter dem Namen der Firma nicht ermitteln lassen, recherchieren Sie unter http://www.e-business.iao.fhg.de. Das Fraunhofer-Institut für Arbeitswissenschaft und Organisation hält hier eine Zusammenstellung von Unternehmen bereit.
Auf seiner Homepage präsentiert sich ein Unternehmen so, wie es gerne gesehen werden möchte. Auch diese Informationen können sehr aufschlussreich sein. Zumeist erfahren Sie etwas über die Unternehmenskultur, die Grundsätze der Unternehmensführung, die Mitarbeiter, die Entwicklung des Unternehmens und die Unternehmensziele.
Mit diesen Informationen haben Sie zumindest eine Grundlage für weitere Überlegungen. Können Sie sich vorstellen, für dieses Unternehmen zu arbeiten? Wenn ja, in welcher Position und warum? Wie sieht es umgekehrt aus: Passen Sie zum Unternehmen? Welche Ihrer besonderen Fähigkeiten könnte für die Firma interessant sein?
Informationsbroschüren
Ebenso ergiebig sind interne Informationsbroschüren (zumindest größere Firmen bieten diese an), die Sie über die Presseoder Marketingabteilung anfordern können. Am besten rufen Sie direkt bei der Firma an und bitten um die Zusendung von Informationen zur Unternehmenstätigkeit, zu den Unternehmenszielen und den Einstiegsmöglichkeiten und Perspektiven für Mitarbeiter. Die meisten Unternehmen sind gerne bereit, Informationsmaterial zu verschicken. Hieraus können Sie auch und vor allem erkennen, wie das Unternehmen gerne gesehen werden möchte, um Ihre Bewerbungsmappe gezielt auf das Image des Unternehmens abzustimmen.
Zeitungen und Fachzeitschriften
Regionale und überregionale Zeitungen bieten jede Menge Informationen für Stellensuchende. Durch das Studium der Stellenangebote können Sie sich einen Überblick über den Arbeitsmarkt in Ihrer Branche verschaffen. Sie erfahren, welche Anforderungen gestellt werden, was geboten wird und vor allem welche Firmen an welchen Orten Mitarbeiter suchen.
In Frage kommen regionale und überregionale Tages- und Wochenzeitungen wie:
▶ Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ)
▶ Süddeutsche Zeitung
▶ Die Welt
▶ Stuttgarter Zeitung
▶ Frankfurter Rundschau
▶ Kölner Stadtanzeiger
▶ Rheinische Post
▶ Hamburger Abendblatt
▶ Das Handelsblatt
▶ Financial Times Deutschland
▶ Die Zeit
Und in den neuen Bundesländern:
▶ Freie Presse
▶ Mitteldeutsche Zeitung
▶ Sächsische Zeitung
Darüber hinaus existieren Sonderausgaben zu speziellen Themen, beispielsweise der Hochschulanzeiger der FAZ und die Zeitung Junge Karriere des Handelsblattes.
Wirtschaftsmagazine und Fachmagazine
Für eine gezielte Recherche müssen Sie auch die Fachzeitschriften Ihrer Branche kennen und lesen. Dabei sind nicht nur die Stellenangebote für Arbeitssuchende interessant, sondern auch Artikel, in denen über die Entwicklungen einer Branche oder eines Unternehmens berichtet wird. Mit einem Anruf beim jeweiligen Wirtschaftsverband, der Innung oder den Gewerkschaften erfahren Sie, welche Publikationen und Fachmagazine es in Ihrer Branche gibt. Folgende Beispiele sind lediglich als Anregung zu verstehen, da die Auswahl riesig ist:
▶ Werben & Verkaufen (W&V) – (für die »Kreativen«: hier dreht sich alles um Werber, Medien, Agenturen, E-Business)
▶ Deutsches Anwaltsblatt
▶ Arzt & Wirtschaft
▶ Deutsche Richterzeitung
▶ PC Professionell
▶ MM Maschinenmarkt
▶ IT-Direktor
▶ Börsenblatt des deutschen Buchhandels
▶ Hebammenforum (Magazin des Bundes deutscher Hebammen e.V.)
Für den allgemeinen Überblick bieten sich Wirtschaftsmagazine an, wie:
▶ Capital
▶ Manager-Magazin
▶ Wirtschaftswoche
▶ Business 2.0 (Neue Märkte, Internet-Wirtschaft)
Ortstermine
Lernen Sie das Unternehmen vor Ort kennen: Essen Sie einmal in der Firmenkantine, testen Sie als Kunde inkognito den Service oder inspizieren Sie die Räumlichkeiten und Atmosphäre der möglichen neuen Wirkungsstätte. In größeren Firmen werden Sie kaum auffallen, wenn Sie sich inkognito durch Flure, Hallen und Kantine bewegen.
Netzwerke
Die wichtigste Quelle überhaupt, um an Informationen zu gelangen, sind Gespräche. Plaudern Sie mit Freunden, Bekannten, Fremden, Kneipenbekanntschaften – mit wem auch immer – über Ihre potenziellen Zielgruppen. Überall dort, wo Menschen zusammenkommen und sich über ihr Fachgebiet austauschen, sollten Sie zugegen sein, sei es auf Messen, Vorträgen, Kongressen oder Jobbörsen. Hauptsache, Sie kriegen mit, was in der Branche läuft. Horchen Sie Zielgruppen-Zugehörige über ihre Erfahrungen, Wünsche und Probleme aus. Machen Sie sich ein möglichst konkretes Bild, mit wem Sie es zu tun haben. Vergessen Sie nicht Ihre Visitenkarte – so können Sie sofort einen persönlichen Eindruck hinterlassen. Merken Sie sich den Namen Ihres Ansprechpartners und knüpfen Sie an diesen Erstkontakt im Bewerbungsbrief an.
Bibliotheken
In öffentlichen Bibliotheken werden Sie umfangreiche Nachschlagewerke zu Unternehmen in Deutschland und auch zu multinationalen Konzernen finden. In erster Linie sind hier zu nennen:
▶ Hoppenstedt