Die Fliegenden 4 - Eine Lebensretterbande im Einsatz - Christian Tielmann - E-Book

Die Fliegenden 4 - Eine Lebensretterbande im Einsatz E-Book

Christian Tielmann

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Beschreibung

Fritzi hat gerade ihr Baumhaus fertiggestellt, das Geheimversteck ihrer Bande. Einziger Haken an der Sache: Die Bande besteht bisher nur aus Fritzi selbst. Doch bei einem missglückten Flugversuch gewinnt sie gleich drei neue Freunde - den unerschrockenen Abenteurer Tarek, die schaurig-schief singende Prinzessin Fine und den geistreichen Erfinder Henri mit seinem Hund Doktor Watson. Zusammen sind sie die Fliegenden 4 auf der Suche nach wilden Abenteuern.

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Seitenzahl: 89

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Inhalt

Cover

Über den Autor

Über die Illustratorin

Titel

Impressum

Keine Panik, Leute!

Eine Lebensretterbande auf Abenteuerfahrt

Tragisch gerettet

Tarek dreht durch

Eine Runde Bastelstunde

Der Sturm

Brynjulv und Hermeline

Montänje

Die Ruhe nach dem Sturm

Die Fliegenden 4

Über den Autor

Christian Tielmann, geboren 1971 in Wuppertal, studierte Philosophie und Germanistik in Freiburg und Hamburg. Heute schreibt er sehr erfolgreich Kinder- und Jugendbücher, die weltweit erscheinen und bereits mehrfach ausgezeichnet wurden. Er lebt in Köln.

Über die Illustratorin

Katja Wehner wurde 1976 in Dessau geboren und wuchs in Berlin auf. Sie studierte Grafik und Illustration in Halle an der Saale, Leipzig und Prag. Seit 2004 ist sie freischaffend als Illustratorin für verschiedene Verlage tätig und lebt mit ihrer Familie in Leipzig.

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabe

des in der Bastei Lübbe AG erschienenen Werkes

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

Originalausgabe

Copyright © 2015 by Boje Verlag in der Bastei Lübbe AG, Köln

Umschlaggestaltung: Guter Punkt, München

Einbandmotiv und Illustrationen: Katja Wehner, Leipzig

Grafische Vorlage der Kinderfiguren: Stefanie Krauss, Saarbrücken

E-Book-Produktion: le-tex publishing services GmbH, Leipzig

ISBN 978-3-7325-0779-5

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

KeinePanik,Leute!

»Keine Panik, Leute!«, sagte Fritzi zu sich selbst. »Wir stimmen einfach ab!« Das Mädchen mit dem roten Kopftuch stand allein in seinem Baumhaus. »Wer ist dafür, dass dies das Versteck unserer Bande wird?«

Fritzi hob die Hand. »Einstimmig angenommen.«

Sie war sehr zufrieden mit sich. Das Baumhaus, das sie in der alten Eiche auf der Insel mitten im Stadtpark gebaut hatte, war ein super Versteck für ihre Bande: Man konnte es weder von unten noch von einer der Seiten des Stadtparks aus sehen, weil die Blätter der alten Eiche es vor neugierigen Blicken schützten. Auf der kleinen Insel im Fluss, der durch den Stadtpark plätscherte, vermutete eh niemand eine Menschenseele. Denn die alte Holzbrücke, die früher einmal auf die Insel geführt hatte, war längst zerbrochen und den Fluss runtergetrieben. Vermutlich waren die letzten Brückenteile im Sägewerk unten am Wehr zu Kleinholz verarbeitet worden. Wer jetzt noch auf die Insel wollte, der musste es so machen wie Fritzi und über die Baumstämme springen, die die Flößer flussabwärts zum Sägewerk treiben ließen.

Alles in allem war das Leben wunderbar: Fritzi hatte eine Bande gegründet und nach wochenlanger Arbeit endlich das perfekte Versteck für sie fertig gebaut. Die Abenteuer da draußen warteten, und Fritzi mochte ihre Bande gern. Ja, alles in allem war das Leben wirklich wunderbar.

Die Sache hatte nur zwei klitzekleine Haken: Erstens war weit und breit kein Abenteuer in Sicht. Und zweitens war die Bande ziemlich klein. Sie war sogar verflixt klein. Die Bande von Fritzi war so klein, wie eine Bande überhaupt nur sein kann.

»Im Augenblick sind wir noch die kleinste Bande der Welt, Leute«, sagte Fritzi. »Aber keine Panik! Das werden wir ändern.«

Fritzis Bande war wirklich die kleinste Bande der Welt. Denn zu Fritzis Bande gehörte außer Fritzi nur noch …

… Fritzi.

»Ich bin eben eine Einerbande«, beruhigte Fritzi sich selbst. »Und sogar der große Indianerhäuptling Hastdutöne hat ja mal klein angefangen.«

Fritzi setzte sich auf die Plattform, die sie wie einen Balkon an ihr Baumhaus gebaut hatte, und ließ die Beine baumeln. Die Strickleiter war hochgezogen, damit sie niemand stören konnte, während sie hier oben mit sich selbst diskutierte. Fritzi diskutierte gerne. Und sie stimmte nach jeder Diskussion ab. So gehört sich das für eine Bande, fand Fritzi. Selbst wenn es eine Einerbande war.

Das Baumhaus hatte eine Bodenklappe als Tür und ein Fenster in jeder Seitenwand, sodass sie den Park und den Fluss überblicken konnte.

»Wir brauchen ein Abenteuer, Leute«, überlegte Fritzi. Sie lief ins Baumhaus und holte ihr Fernglas vom Regal. Damit spähte sie durch das Nordfenster nach Norden. Sie sah nur den Fluss, auf dem jede Menge Baumstämme abwärtstrieben. Die machten keinen abenteuerlichen Eindruck. Sie guckte aus dem Westfenster nach Westen. Dort war der Park, und da glaubte sie, einen Jungen in einem Baum zu erkennen. Aber als sie noch einmal hinsah, war er verschwunden. Ansonsten gab es im Westfenster nichts, was als Abenteuer taugen könnte. Auch das Südfenster hatte außer Parkbänken und einem Fluss nicht viel zu bieten. Doch als Fritzi durch das Ostfenster sah, entdeckte sie den wilden Müllplatz. Schön sah der nicht aus, mit seinen kaputten Waschmaschinen, Küchenmöbeln, Autoteilen und alten Fahrradreifen.

»Nicht schön, aber abenteuerlich!«, freute sich Fritzi. Sie sah noch einmal mit dem Fernglas auf diesen Berg aus Sperrmüll und Schrott, den die Leute da am Rand des Stadtparks aufgeschüttet hatten. War das ein alter Roller, der da zwischen Waschmaschine und vergammeltem Spülbecken rausguckte? Fritzi hatte ein Herz für Roller. Und so einen armen, verbogenen Roller, den konnte man doch nicht einfach auf einer wilden, wilden Müllkippe liegen lassen!

»Das ist unser Abenteuer, Leute! Wir retten den Roller.« Sie klappte die Bodentür auf, schmiss die Strickleiter runter und kletterte aus dem Versteck auf die Insel. Das Schrottplatzabenteuer konnte beginnen!

Auf der Ostseite war es leichter, von der Insel runterzukommen. Hier ragte ein toter Baumstamm über den größten Teil des schmalen Seitenarms. Fritzi balancierte auf diesem Baum bis zu seinem Ende. Das Wasser rauschte unter ihr durch. Aber bis zum Ufer war es noch ein gutes Stück.

»Mir nach, Leute!«, sagte Fritzi. Sie nahm einen Schritt Anlauf und sprang mit einem Riesensatz rüber auf das Ostufer.

Die wilde Müllkippe hatte sie schnell gefunden. Sie roch nicht sehr gut, aber das war Fritzi im Augenblick egal.

»Rettet den Roller!«, murmelte sie und stürzte sich in das Gerümpel. Sie zog den Roller raus. »Gerettet!«

Aber als sie den Roller näher betrachtete, fragte sie sich, ob sich das echt noch lohnte: Die Schutzbleche fehlten, der Lenker war verdreht, der Roller hatte nur noch ein Vorderrad, und das war auch noch platt. Fahren konnte sie damit jedenfalls nicht mehr. Das fehlende Hinterrad war auch im Sperrmüllberg nirgends zu sehen.

Enttäuscht wollte Fritzi den Roller schon liegen lassen. Aber dann tat er ihr doch irgendwie leid.

»Indianerhäuptling Hastdutöne hat auch nicht jedes Pferd erschossen, nur weil ihm ein Beinchen fehlte!«, sagte Fritzi. »Wo kämen wir da hin? Die armen Pferde. Und die armen Roller!«

Sie überlegte noch einmal hin und zweimal her und sagte dann zu sich selbst. »Keine Panik, Leute! Wir werden den Roller retten. Nur: Wozu ist er zu gebrauchen? Ich warte auf eure Vorschläge!«

Fritzi dachte nach.

»Als Sonnenschirm ist er zu schmal. Als Einrad zu wackelig. Als …«

Eine hinkende Taube tappte an Fritzi und dem einrädrigen Roller vorbei. Sie guckte einmal zu Fritzi. Dann humpelte sie noch einen Hinkeschritt Richtung Park. Plötzlich flatterte sie weg.

»Ja! Genau! Das ist die Idee! Wer nicht laufen kann, muss fliegen!« Sie strahlte den Roller an. »Wir bauen aus dir einen Flugroller!« Fritzi streichelte über den Lenker. »Und dann erleben wir wilde, fliegende Abenteuer mit dir!«

Fritzi war so begeistert von ihrer Idee, dass sie fast die Abstimmung vergessen hätte. Aber nur fast.

»Wer ist dafür, dass wir einen Flugroller für Fritzi bauen?« Fritzi hob die Hand. »Gibt es Gegenstimmen oder Enthaltungen?« Die gab es nicht. »Also einstimmig angenommen: Wir bauen einen Flugroller!«

Wenn Fritzi einmal eine Idee im Kopf hatte, dann musste sie die auch immer sehr, sehr schnell in die Tat umsetzen, denn sonst wurde sie unausstehlich. Sogar für sich selbst. Also wühlte sie weiter in den Gerümpelbergen herum. Sie musste irgendwie eine Flugmaschine aus diesem alten Roller bauen. Dazu fehlten ihr vor allem gescheite Flügel. Große Flugzeugflügel fand Fritzi leider nicht, denn die schmeißen die Leute einfach viel zu selten weg. Aber nach einer gründlichen Suche entdeckte sie unter einem kaputten Fernseher immerhin ein paar alte, etwas verbogene Engelsflügel vom letzten Karneval.

»Perfekt!«, murmelte Fritzi. Sie befestigte die Flügel mit viel rostigem Draht am Rollerlenker. Das Ding sah nicht gerade so aus, als könne es fliegen. Der Lack blätterte vom Roller ab, die Flügel hingen etwas schlaff am Lenker runter, und es fehlte mindestens eine Rakete als Antrieb. Aber Fritzi meinte: »Der Rest findet sich, Leute. Es kommt eben auf einen Versuch an. Also stellt euch nicht so an, ihr Angsthasen. Wir machen einen Test.«

Fritzi schleppte ihren Flugroller zurück auf die Insel, was schon ein kleines Kunststück war. Aber als das geglückt war, war sie sich sicher: »Der Roller will fliegen. Ich will fliegen. Wir werden fliegen. Und wir werden ein wildes Abenteuer erleben. Meine Bande und ich!«

Also schleppte sie den Roller über die Strickleiter rauf aufs Baumhaus und stellte ihn auf der Plattform ab.

Fritzi war ein mutiges Mädchen. Das mutigste in ihrer Bande. Dazu gehörte natürlich nicht viel, bei einer Einerbande. Aber obwohl sie das mutigste Mädchen der Bande war, wurde ihr doch ein bisschen mulmig und flau im Bauch, als sie runter auf den Fluss guckte und dann ihren Flugroller ansah.

»Können wir den Roller nicht allein fliegen lassen?«, fragte sie.

»Spinnst du?«, antwortete Fritzi sich selbst. »Dann stürzt der Roller ins Wasser, und wer muss sich dann eine Taucherausrüstung zusammenbauen? Ich natürlich. Und Tieftauchen ist doch genauso gefährlich wie so ein kleiner Gleitflug mit dem coolsten Flugroller der Welt! Also stell dich nicht so an, Fritzi! Steig auf den Roller und zeig, was du draufhast!«

»Na ja«, erwiderte Fritzi. »Mach’s doch selbst.«

Aber bevor nun das große Zögern, Zaudern und Jammern losgehen konnte, sagte Fritzi, die ja immerhin auch die Chefin ihrer Einerbande war: »Stimmen wir ab! Wer ist dafür, dass Fritzi den Flugroller ausprobiert?«

Etwas zögernd sah Fritzi runter auf den Fluss. Dann hob sie zitternd ihre Hand und sagte: »Vorschlag angenommen. Einstimmig.«

Eine Lebensretterbande auf Abenteuerfahrt

»Beschlossen ist beschlossen«, murmelte Fritzi. Sie stellte die Flügel auf und hielt die Luft an.

Dann ließ sie ihren Blick über den Park schweifen. Sie wollte eine schöne Runde über die Bäume drehen und wieder hier auf der Plattform am Baumhaus landen. Diese Strecke war nicht zu weit. Gerade richtig für den ersten Test des Flugrollers.

Aber was war das? Schon wieder glaubte sie, da sei ein Junge, der in den Bäumen des Stadtparks herumkletterte. Fritzi wollte schon ins Baumhaus gehen, um ihr Fernglas zu holen. Aber dann sagte sie zu sich selbst: »Jetzt lenk nicht vom Thema ab! Und das Thema heißt: fliegen. Und zwar sofort!«

Fritzi gehörte zu den Menschen, die sich an Beschlüsse hielten. Jedenfalls an ihre eigenen. Also packte sie den Roller fest am Griff, stellte einen Fuß auf das Rollerbrett und schob den quietschenden Flugroller mit viel Schwung über den Rand der Plattform in die Luft.

»Ich fliege! Ich fliege!«, freute sie sich.