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Der Kater-Riese Teddy saß fast drei Jahre als Unvermittelbarer im Tierheim im Einzelhaft weil er drei Menschen krankenhausreif gebissen hatte und als heimtückisch und gefährlich galt. Als er von seinem Frauchen Doris aus dem Tierheim geholt wurde, entwickelte sich eine tiefe Liebe. Nach 7 Jahren musste er über die Regenbogenbrücke gehen und trifft dort drüben auf der großen Blumenwiese die "Frauchengruppe" unter der Leitung der uralten Katze Hexe. In der Gruppe sind alle Tiere, die mit ihrem Frauchen Doris jemals zusammengelebt haben. Aber es gibt nur zwei Seelentiere: Teddy und die 26jährige Katze Hexe. Teddy erzählt in diesem Büchlein seine Geschichte, aber vielmehr noch die Geschichten der anderen Tiere, die mit Frauchen gelebt haben. Aber auch die Geschichten der "Waisentiere", die auf der Erde kein Frauchen oder Herrchen hatten und hier in der Gruppe integriert werden. Auch die Erlebnisse die er mit seinen Freunden auf der wunderschönen Wiese hat, die nächtlichen Besuche bei seinem Frauchen Doris. Von Sternen, die Träume schenken können und von unsichtbaren Flügeln. Von dem strahlenden Regenbogen und der Brücke zu der Blumenwiese und von der geheimen Brücke zu der ewigen Wiese wo Mensch und Tier für immer zusammen leben. Von dem ewigen Moment und dem Verlust der Zeit. Das Buch verbindet Traurigkeit mit einem Lächeln. Tränen der Trauer mit Tränen vor Lachen. Hoffnungslosigkeit durch den Verlust des geliebten Tieres mit Hoffnung eine neue kleine Kammer des Herzens mit einer neuen herrenlosen Seele zu füllen. Hinter den Geschichten steht der Glaube, dass wir uns alle einmal hinter dem Regenbogen wiedersehen.
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Seitenzahl: 243
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Ich bedanke mich bei den Testlesern meiner Geschichten und dem Zuspruch, meinem Frauchen daraus dieses Buch zu diktieren.
Prolog
1 Der Übergang
2 Im Regenbogenland
3 Besuche
4 Die wundersame Hecke
5 Das Waisenkind
6 Kalli
7 Traumblümchen
8 Hanibal
9 Diva
10 Mausis Geburtstag
11 Buffy und Ziemzer
12 Buffy und Ziemzer 2.Teil
13 Geschenke
14 Hexe's Einzug
15 Obst
16 die Pute
17 Advent, Advent, der Kater brennt
18 Weihnachtsflatterer
19 der besondere Abend
20 Der heilige Abend
21 Plätzchen
22 Böller
23 Silvester
24 Hundekinder
25 Die geschundene Seele
26 Freunde
27 Ein kleines Wunder
28 Der Zweibeiner
29 Der ewige Moment
30 Die ersten zwei
31 glücklicher Hanibal
32 Papa Hanibal
33 Schildie
34 Das bunte Mausi
35 Eine fremde Welt
36 Geburtstag
37 Lazarus
38 Kalli stoned
39 Der dunkle Tag
40 Die Überraschung
41 Herr Müller und das Osterfest
42 Wutti und Wutz
43 Das schreiende Bündel
Mein Teddy ist am 8.10.2022 um 7:50 Uhr über die Regenbogenbrücke gegangen. Mein sanfter Riese schlief nach kurzer und schwerer Krankheit in meinem Arm ein.
Sieben Jahre durfte ich mit ihm verbringen. Am 14.09.2015 hatte ich ihn aus dem Tierheim in Frankfurt geholt.
Damals war ich auf der Suche nach einem neuen Freund für meine Hexe, deren Schwesterchen Mausi kurz vorher vom Fuchs gerissen wurde und Hexe danach sehr einsam war.
Im Tierheim war ich bekannt und so machte mich die Leiterin auf Teddy, der damals noch "Freddy Krueger" hieß, aufmerksam. Ein Riese, der alleine in seinem Käfig saß und zugegebenermaßen einen ziemlich bösen Blick hatte. Ich wurde aufgeklärt, dass der Kerl bereits 2,5 Jahre im Tierheim zugebracht hatte und als nicht vermittelbar galt. Er hatte drei Menschen krankenhausreif gebissen und war absolut unverträglich mit Katern, Männern und Hunden.
Ausserdem wurde er als verschlagen und hinterlistig beschrieben, weil er ohne Vorwarnung angriff und bei fast 10kg Kampfgewicht war das nicht ungefährlich!
Aber der Blick! Irgend etwas sagte mir, dass der "Bub" viel Böses erlebt hatte und eine Chance verdient hatte.
Man konnte mir weder über sein Vorleben, noch über sein Alter etwas sagen. Irgendwo zwischen 8 und 10 Jahren wurde er geschätzt.
Egal, ich beschloss, es zu versuchen. Der Blick hatte mein Herz berührt!
So lies ich mir den Käfig öffnen. Mit hinein wollte niemand, er wurde schließlich auch nur von außen gefüttert. Also hatte er seit 2,5 Jahren keinen direkten Kontakt zu Menschen. Kein Schmusen, kein Streicheln.
Und das wollte ich ändern, auf die Gefahr hin, dass ER das NICHT wollte. Aber sein Blick erzählte mir etwas anderes!
So setze ich mich auf einen Hocker in der Ecke, er saß mir gegenüber in der anderen Ecke. Ein tiefes Grollen kam aus seiner Kehle und der Blick sagte soviel wie „aha, ein neues Opfer...“.
Irgendwie war die Situation wie bei einem Boxkampf, bei dem sich die "Kontrahenten" erst einmal beschnuppern und belauern.
Ich gab vor, ihn nicht zu beachten und redete leise vor mich hin.
Erzählte sinnloses Zeug und beobachtete ihn aus den Augenwinkeln. Draußen war Totenstille. "Freddy" beobachtete mich sehr aufmerksam und aus dem Anfangs aggressiven Blick und dem tiefen Grollen wurde langsam Neugier. Aber ich zeigte weiterhin kein Interesse an ihm.
Aus den Augenwinkeln sah ich, dass er in tiefster Gangart langsam zu mir herüber schlich. Immer wachsam und mit angespannten Muskeln. Jederzeit zum Sprung bereit.
Nach einer gefühlten Ewigkeit saß er dann genau neben meinem Bein. Ich beachtete ihn immer noch nicht und sprach ihn nun leise mit ihm in veränderter Stimmlage direkt an. Tief, ruhig und sehr leise. Aber ohne jeden Augenkontakt. Das schien ihm zu gefallen und er schaute mich mit verändertem Blick an.
Er hatte nun ganz große runde Augen und das Grollen hatte aufgehört. Nun hörte ich auf zu sprechen. Er schaute mich neugierig an. Ich blieb still. Dann kam die Pfote. Ganz leise legte er sie an mein Bein. Nun klopfte ich an mein Bein und sagte leise "komm, hopsen". Das wiederholte ich noch dreimal und plötzlich sprang dieser Riese auf meine Schoß. Drehte sich zweimal, legte dann seine beiden Vorderpfoten auf meinen linken Unterarm und ließ sich schmusen. Und das war der Beginn einer Seelen-verwandschaft.
Aus "Freddy Krueger - dem Killer" war "Teddy-der Kampfschmuser" geworden. 7 Jahre warst Du bei mir. Dass Du morgens auf meinen Schoß gesprungen bist und Deine Pranken auf meinen linken Arm gelegt hast, ist in den 7 Jahren zu einem morgendlichen Ritual geworden. Genau so, wie Du jeden Abend zu mir ins Bett gekommen bist. Du hast Dich neben mich auf das Kopfkissen gelegt und Deinen großen Katerkopf in meine Hand gelegt und so laut geschnurrt, dass ich kaum einschlafen konnte.
Gestern morgen lagst Du vor meinem Bett und hast geschlafen.
Du warst sehr krank, Du hattest Tumore in der Lunge und in der Leber und hättest ohne Qualen nicht mehr weiterleben können. So hatten wir an diesem Tag den Termin zu Deiner Erlösung gehabt.
Ich hatte die ganze Nacht nicht geschlafen und nur geweint und Dich gestreichelt. Du hat neben mir gelegen und ich konnte Dein schweres Atmen spüren. Jeder Atemzug tat Dir weh...
Plötzlich bist Du aufgesprungen und losgerannt, hast gespeichelt und gekeucht. Ich bin Dir hinterhergerannt und dann bist Du plötzlich umgefallen und hast gekrampft.
Ich habe Dich ganz fest in den Arm genommen, gestreichelt und unter Tränen mit Dir geredet. Ich wusste, es ist vorbei! Du hast gespürt, dass ich bei Dir bin und hast Dich entspannt und mich angesehen. Das war ein Abschiedsblick. Da lag so viel drin...und dann bist Du gegangen...
Mein Herz, mein Seelenkater, Du bist jetzt bei den anderen Fellnasen, die vor Dir gingen, in einer schönen Welt hinter dem Regenbogen. Irgendwann werde ich auch über diese Brücke gehen und dann sehen wir uns wieder.
Hallo, hier ist Teddy.
Bis vor kurzer Zeit habe ich zusammen mit den beiden Katzenmädchen Sternchen und Schnäuzchen bei unserem lieben Frauchen Doris gewohnt. Ich hatte es dort sehr schön. Mein Frauchen war zu uns allen sehr lieb, aber wir beide hatten eine ganz besondere Beziehung.
Wir verstanden uns ohne Worte. Dieses Menschengeschwätz hat mich schon immer genervt und Frauchen und ich verstanden uns von Anfang an ohne das was ihr Zweibeiner „Sprechen“ nennt.
Sie hat ganz ohne Töne mit mir gesprochen.
Eine lange Zeit durfte ich bei ihr sein, nachdem ich von Kindheit an viele schlimme Erlebnisse hatte und zum Schluss ganz lange in einem Käfig ganz alleine in dem was ihr „Tierheim“ nennt sein musste. Frauchen hat mich daraus befreit.
Aber davon möchte ich euch – wenn ihr wollt – später erzählen.
Wie schon gesagt, es ging mir immer sehr gut bei Frauchen. Bis ich vor kurzer Zeit immer schlechter atmen konnte. Frauchen hat sich sehr große Sorgen gemacht und sich ganz lieb um mich gekümmert. Sie hat den bösen Kasten geholt, in den ich immer gesteckt wurde, wenn es zu dem weißen Zweibeiner ging. Sie schmiss meine Lieblingsleckerlies da rein um mich da hinein zu locken, aber darauf fiel ich nicht herein.
Schließlich hatte sie mich dann doch überlistet und wir fuhren in ihrem Brumsdings zu dem Weißbefellten. Der schaute in den Kasten und meinte nur, „Oh, der Kampfbomber“ und stülpte sich lange Schoner über seine Vorderfüße.Dann bekam ich einen Pieks und schlief ein.
Es ging mir dann auch ein paar Tage wieder besser und ich hatte wieder Hunger und konnte auch wieder Kacka machen. Aber das Essen und das Kacka hat mich immer mehr angestrengt, Auch abends zu Frauchen ins Bett hopsen wurde immer schwerer. Frauchen war immer bei mir und ihre Stimme hörte sich sehr traurig an. Dann sprach sie mit dem kleinen schwarzen Knochen und sagte ihm, dass sie mich am nächsten Tag bringen würde.
In der Nacht konnte ich nicht mehr in ihr Bett auf mein Kissen hopsen, ich war zu schwach und ich bekam ganz schwer Luft. So legte ich mich neben ihr Bett und Frauchen hob mich zu sich auf das Kissen neben ihrem Kopf. Da legte ich meine Pranke auf ihr Fell und versuchte zu schlafen.
Das Atmen fiel mir immer schwerer und dann plötzlich bekam ich keine Luft mehr. Ich bekam Panik und mobilisierte meine letzten Kräfte und rannte los. Irgendwo musste doch die Kraft zum atmen sein. Aber sie blieb weg. Ich fiel auf die Seite und mein Körper verkrampfte sich. Ich hatte Angst! Aber da hörte ich Frauchen. Sie nahm mich in den Arm und sprach mit ihr. Das Wasser lief aus ihren Augen und machte mein Fell nass. Aber sie beruhigte mich. Sie erzählte mir, dass es mir gleich besser gehen würde und dass ich ihre anderen Fellnasen im Regenbogenland grüßen sollte.
Das verstand ich nicht, aber ich spürte, dass es mir plötzlich besser ging. Die Verkrampfung löste sich und ich konnte noch einmal richtig durchatmen. Dann spürte ich Frauchen, wie sich mich im Arm hielt und laut weinte. Ich versuchte sie zu trösten, aber irgendwie kam ich nicht zu ihr.
Ich sah, wie sie meinen Körper in meine Decke legte und mein Stinkekisschen und ein kleines Blümi dazulegte. Dann kam ihre liebe Cousine und beide fuhren mit mir eine ganze Zeit bis sie zu einem Mann mit einer lieben Stimme kamen. Der nahm meinen Körper und hüllte ihn in meine Decke und stellte um mich herum Kerzen auf. Frauchen kam herein und nahm mich noch einmal in den Arm. Da wusste ich, dass ich nun auch Abschied nehmen musste.
Aber nur für eine gewisse Zeit!
Irgendetwas sagte mir, dass meine Zeit auf der Erde nun vorbei sei, aber dass nun eine Zeit kam, die alles Böse vergessen lies und alles Gute bewahrte. Besonders die Zeit mit meinem Frauchen.
Licht umfing mich und ich sah eine wunderschöne Brücke mit Blumen über die sich der schönste aller Regenbogen spannte. Am Ende der Brücke war eine Blumenwiese mit vielen Tieren, die dort herumtollten und spielten. Direkt an der Treppe der Brücke waren die Tiere, die Frauchen schon gehen lassen musste und die dort auf Frauchen warteten. Und zu denen ging ich nun. Ich bekam plötzlich wieder ganz viel Luft und zusammen mit den anderen tollte ich nun über die Wiese. Wir haben nun noch viel Zeit mit den anderen, aber eines Tages, wenn auch für Frauchen die Zeit auf der Erde zu Ende ist, werden wir alle am Ende des Regenbogens auf Frauchen warten und dann beginnt eine wunderschöne gemeinsame Zeit.
Für immer!
Hallo hier ist euer Teddy aus dem schönen Land hinter dem Regenbogen.
Hier gibt es viele Fellnasen die alle bei meinem Frauchen gewohnt haben und alle haben sie lieb und warten darauf, sie wieder zu sehen.
Heute will ich euch einen Teil meiner neuen Freunde vorstellen. Da sind noch viel mehr in unserer Frauchengruppe, aber die stelle ich euch später noch vor.
Es gibt da eine ganz große hellbraune Fellnase der Poco heißt. Er ist ein ganz ruhiger Geselle und mampft den ganzen Tag Gras. Er behauptet, dass Frauchen auf ihm gesessen hat und er sie durch die Gegend getragen hat. Er redet lustig, nach jedem Satz sagt er ein "Pfffffrrrt" und wenn er gute Laune hat auch ein ganz lautes "wieeeehiiiihiiii". Manchmal dürfen wir uns auf ihn setzen und er trägt uns dann auch über die schöne Wiese bis zu der Brücke.
Dann gibt es die kleine Bibi. Die hat mit mir zusammen bei Frauchen gewohnt. Ich kenne sie schon als winzigen Winzling. Aber sie war schon als sie aus ihrer Mama geschlüpft war ganz arg krank. Ihre Mama wollte sie immer wegbringen, dass sie schon als Baby ins Regenbogenland gehen sollte. Aber das hat Frauchen nicht zugelassen. Sie hat die Kleine immer wieder gefunden und ihr geholfen, bei uns zu bleiben. Aber sie musste dann doch sehr früh gehen. Sie ist eine ganz süße kleine Maus, immer noch sehr zart aber unheimlich lieb und sie ist immer bei mir. Ich bin ihr Beschützer und bei mir ist sie sicher.
Es ist da noch eine wunderhübsche bunte Fellnase die Mausi heißt. Sie wurde zusammen mit ihrem Schwesterchen von ihrem Katzenpapa zu meinem Frauchen gebracht weil der die beiden nicht ernähren konnte. Sie sind immer zusammen nach draußen gegangen und haben Flitzies gejagt. Bis an einem Abend Mausi von einem bösen Tier mit langem buschigen Schweif gejagt und ganz schlimm gebissen wurde. Sie hat es eben noch nach Hause zu Frauchen geschafft und musste dann über die Regenbogenbrücke gehen.
Ihr Papa Hanibal (Lecter) ist auch hier, hält sich aber immer am Rand der Gruppe auf. Manchmal kommt er in die Nähe seiner Tochter aber er ist eigentlich ein Einzelgänger dem man ansieht, dass er in seinem langen Leben viele Kämpfe durchgestanden hatte. Er hat auch nicht direkt bei Frauchen gewohnt, sondern kam über viele Jahre jeden Abend zum Essen zu ihr und Frank. Und er hat gewusst, dass seine Kinder bei ihr sicher waren, deshalb hat er sie zu ihr gebracht.
Jeannie und Mummel. Jeannie ist eine etwas mürrische aber sehr liebe dunkelbunte Fellnase, Mummel ist eine unglaublich liebe aber etwas verpeilte Tigerin. Sie liegen immer zusammen und die beiden warten nicht nur auf Frauchen sondern auch auf ihr Herrchen Frank.
Wir haben aber auch noch Nacktnasen oder besser gesagt Müffeltiere bei uns. Frauchen hat wirklich alles geliebt! Die eine heisst Buffy und ist ein ziemlich moppeliger und gemütlicher Cockerspaniel. Sie mampft alles, was ihr vor die Schnute kommt. Und will immer schmusen. Und kapiert nicht, dass es nichts Gutes bedeutet, wenn wir Fellnasen mit dem Schwanz wedeln. Aber das macht eigentlich auch nichts, weil wir uns ja alle gut verstehen. Außerdem versteht Buffy, was es bedeutet, wenn ich ihr eine Kralle zeige falls sie wieder einmal zu aufdringlich ist.
Anders bei Struppi. Struppi ist ein Rauhhaardackel. Stur, eigenwillig, borniert, frech und hat vor nix Angst. Nicht einmal vor mir. Obwohl er nicht einmal halb so groß ist wie ich. Er will immer bei mir schlafen. Ich mag keine Rasiernasen! Und schon gar keine Rüden! Auch hier im Regenbogenland nicht! Aber ich darf ihn nicht beissen! Das ist gegen die Regeln hier und Frauchen würde das auch nicht wollen. Wir müssen uns vertragen. Und das weiss der Mistkäfer!
Aber irgendetwas Gutes muss ja an diesem Kläffer sein, schliesslich hat Frauchen ihn auch geliebt. Also lasse ich ihn leben! Zumal ich ihm eh nichts antun könnte, er ist ja schon tot...
Und dann ist hier noch Hexe. Hexe ist die einzige, die mir sagen darf, wo es lang geht. Sie war uralt, als sie über die Brücke gehen musste. 26 Jahre. Und hat in ihrem langen Leben ganz viel erlebt. Schönes und Schlimmes. Und war schon als Baby bei Frauchen. Hat 26 Jahre zusammen mit ihr verbracht und genauso wie ich ohne Worte mit ihr geredet. Wir beide waren ihre Seelenkatzen. Sie hat alle ihre Tiere geliebt, aber wir beide waren etwas Besonderes. Das wissen auch unsere Freunde hier im Regenbogenland. Wir sind ihre Anführer und werden an dem Tag, an dem Frauchen über die Brücke kommt, in der ersten Reihe stehen.
Aber Hexe wird einen Schritt vor mir stehen und Frauchen begrüßen. Das hat sie verdient!
So, jetzt muss ich etwas schlafen. Gute Nacht und bis bald, euer Teddy
Hallo, hier ist euer Teddy aus dem schönen Land hinter dem Regenbogen.
Obwohl es mir hier sehr gut geht und ich mich mit den Freunden aus der „Frauchengruppe“ gut verstehe, sehne ich mich oft nach meinem Frauchen. Dann streife ich alleine über die Blumenwiese und erinnere mich an die schöne Zeit mit ihr. Und ich spüre, dass sie auch an mich denkt.
An einem dieser Tage tauchte plötzlich die uralte Hexe, die 26 Jahre lang bei unserem Frauchen war, neben mir auf. Ich hatte sie gar nicht bemerkt, aber so ist es hier. Manchmal spüren unsere Freunde unsere Gedanken und sind dann plötzlich da.
Sie sagte zu mir: „Wenn Dir Frauchen so sehr fehlt, besuche sie doch einfach, das mache ich auch ab und zu. Früher, kurz nachdem ich hierher kam, war ich oft Nachts bei ihr, aber heute besuche ich sie nur noch ab und zu wenn ich merke, dass es ihr nicht gut geht.“ Ich fragte sie, wie ich das anstellen könnte und dass ich mir das sehr wünschen würde. Hexe sagte, dass wir unsichtbare Flügel hätten, und wir damit unsere geliebten Menschen besuchen können. Wir müssen nur fest an sie denken. Aber nicht alle von uns können das. Nur die, die eine besondere Beziehung zu ihren Menschen hatten.
Und dann war Hexe wieder verschwunden, genauso plötzlich, wie sie gekommen war.
Ich setzte mich ins Gras und dachte nach. Ja, ich möchte Frauchen gerne sehen und ihr sagen, dass es mir hier gut geht und wir alle auf sie warten. Aber dass sie sich ruhig Zeit lassen kann!
Und plötzlich lag ich auf meinem Kissen neben dem Kopf von Frauchen und spürte ihre Hand unter meinem Bauchi. Genau so, wie sie es die ganzen Jahre jeden Abend gemacht hatte. Zuerst kraulte sie mein Bauchi und dann legte ich mich auf die Seite und sie krabbelte mich unter meinem Kinn. Dabei schnurrte ich sie in den Schlaf.
Nun sah ich mein Frauchen, die wie immer ihre Hand auf meinem Kissen liegen hatte, als würde sie auf mich warten. Und sie schlief und machte diese lustigen lauten Grunz-Schnurrgeräusche. Und dann drehte sie sich plötzlich zur Seite, schaute mich an und sagte „mein Teddy“. Und schlief wieder ein und lächelte dabei.
Ich war nun schon einige Male wenn sie schlief bei Frauchen. Und ich legte – wie früher – meine Tatze auf ihren Kopf.
Dann lief Wasser aus ihren Augen.
Hier ist euer Teddy mit einem neuen Abenteuer aus dem Regenbogenland.
Bei uns auf der wunderschönen Blumenwiese ist es immer schön warm und es blüht ein wundervoller Teppich aus bunten Blumen. Uns geht es immer gut, wir kennen keinen Hunger, keine Sorgen und keine Schmerzen.
Aber wir spüren, wenn es unseren geliebten Menschen auf der anderen Seite der Brücke nicht gut geht. Sei es, dass sie Sorgen haben, sei es, dass sie unter körperlichen Schmerzen leiden.
Ich bemerke nun schon seit einiger Zeit, dass mein Frauchen wieder die bösen Schmerzen an ihren Hinterbeinen hat. Sie liegt dann ganz viel wach in Ihrem Schlafkasten und rollt immer hin und her.Wenn sie schläft, plagen sie schlimme Träume und Schmerzen. Ich war nun schon einige Male bei ihr, aber auch meine Tatze konnte ihr die Schmerzen nicht nehmen.
Früher habe ich mich - wenn sie Schmerzen hatte - einfach auf die Stelle wo es weh tat gelegt und sie sagte dann, dass ihr meine Wärme guttut. Das geht nun nicht mehr. Die beiden Mädels, die nun noch bei Frauchen wohnen, legen sich zwar auch auf das böse Knie, aber es scheint nicht so zu wirken wie bei mir. Das ist klar, denn die Gabe haben nur die Seelentiere.
Nun verschwand vor zwei Tagen, als die Sonne langsam unterging und wir uns so langsam zum Schlafen legten, die alte Hexe plötzlich in Richtung Brücke. Wo wollte die denn hin? Also folgte ich ihr, ich musste doch aufpassen, dass ihr nichts passiert!
Aber sie ging zu einem Bereich unserer Wiese, die hinter einer hohen Hecke verborgen war. Wohin wollte sie denn? Durch diese Hecke war kein Durchkommen! Aber sie ging unverdrossen weiter und als sie an der Hecke angekommen war, öffnete sich die Hecke einen Spalt und sie ging durch. Dann schloss sich die Hecke wieder und sie war verschwunden. Ich bekam Angst um sie und rannte an der Hecke hin und her. Aber der Durchgang war verschlossen. So beschloss ich zu warten, ob sich die Hecke wieder öffnen würde.
Irgendwann muss ich eingeschlafen sein und spürte einen leisen Tatzenstupps. Es wurde gerade hell und Hexe stand vor mir. Sie erzählte mir, dass sie bei Frauchen war um ihre Schmerzen zu lindern. „Wie geht das?“ fragte ich sie.
Sie erzählte mir, dass hinter der Hecke ein geheimer Bereich unserer Wiese mit ganz besonderen Blumen sei. Wenn unsere Seelenmenschen schlimme Sorgen oder arge Schmerzen haben, können wir dort hingehen. Eine geheime Macht entscheidet dann, ob wir hindurchgehen und ein Blümchen pflücken dürfen. Mit dem Blümchen können wir dann unseren Seelenmenschen besuchen und das Blümchen entweder auf sein Kissen legen um ihm einen schönen Traum zu schicken, der ihm seine Sorgen mildert, oder das Blümchen auf die schmerzende Stelle legen, um die Schmerzen zu lindern.
Und das hatte sie heute Nacht getan, in der Hoffnung, dass sie Frauchen ein wenig von ihren Schmerzen nehmen könne.
So beschloss ich, am nächsten Abend dies auch zu versuchen, denn schließlich war Hexe ihre Seelenkatze, aber ich war ihr Seelenkater!
Am nächsten Abend lief ich wieder den Weg und stand irgendwann vor der Hecke. Und – es passierte nichts! Ich war enttäuscht, war ich doch offenbar kein Seelenkater. Schon wollte ich umdrehen, aber dann sah ich aus dem Augenwinkel, dass sich die Hecke einen Spalt öffnete. So schlüpfte ich hindurch und sah eine Wiese mit so schönen Blümies, wie es sie auf unserer Wiese nicht gab. Welche sollte ich nehmen? Eine Rose? Nein, das passte nicht zu Frauchen! Es gab ganz viele wunderschöne Blümis, die sich mir entgegenreckten. Aber keines passte richtig zu Frauchen.
Am Rande der Wiese wuchs ein einzelnes kleines Maiglöckchen. Es drängte sich nicht vor, es stach nicht heraus. Es war da. Einfach da! Aber in seiner Einfachheit wunderschön und überstrahlte mit seinem Duft jede Rose.
Das war es: Frauchens Blümi!
Ich pflückte es und schon im nächsten Moment stand ich vor Frauchen. Die beiden Mädels bemerkten mich und entfernten sich leise.
Frauchen lag vor mir und war sehr unruhig. Sie warf sich hin und her und ihr Gesicht zuckte. Sie schien Schmerzen zu haben. So legte ich mein Blümi auf ihr Bein und beschloss, noch ein wenig zu bleiben. Ich kroch leise auf mein Kissen und legte meine Tatze auf ihren Kopf, wie ich es immer machte. Sie zuckte noch ein paar mal, dann schnaufte sie ganz tief und schlief ganz fest ein.
Nun konnte ich zurück zu meinem Rudel, Frauchen würde es nun besser gehen!
Als ich durch die Hecke zurück auf die Wiese ging, wartete da schon Hexe auf mich. Ich erzählte ihr, welches Blümi ich gewählt hatte und sie lächelte weise. Sie hatte auch das Maiglöckchen gewählt.
Nur wenn alle Seelentiere das gleiche Blümi wählten, konnte es wirken!
Hallo hier ist euer Teddy aus dem schönen Land hinter dem Regenbogen.
Heute ist etwas Seltsames und doch sehr Schönes passiert.
Ich war gerade dabei, meinen Mittagsschlaf unter dem schönen großen Baum mit den vielen Vögelein darin zu halten, da kam die alte Hexe zu mir und weckte mich.
„Komm Teddy, wir müssen zur Brücke, ein Waisenkind abholen.“ sagte sie zu mir. Waisenkind? Was ist das? Abholen? An der Brücke? War Schnäuzchen oder Sternchen über die Brücke gegangen? Nein, das konnte nicht sein! Da wäre Frauchen sehr traurig und das hätte ich gespürt.
Also ging ich noch im Halbschlaf hinter Hexe her in Richtung unserer Brücke. Schon von weitem sah ich den Regenbogen in all seinen wunderschönen Farben leuchten. Das passiert nur, wenn ein neuer Bewohner über die Brücke kommt.
Da sah ich es auch schon: Über die Brücke kam ein wunderhübsches kleines Katzenmädchen. Sie hatte noch ganz blaue Augen und war sichtlich ängstlich und verstört und wusste nicht, was da mit ihr passiert.
Hexe ging sofort auf sie zu, rieb ihren Kopf an ihr und begann die Kleine abzuschlecken. Da entspannte sich das kleine Wesen, kuschelte sich an Hexe und schlief ein. Sie war ganz offensichtlich sehr erschöpft und halb verhungert. Aber hier auf unserer Wiese würde sie sich sofort erholen. Hier gibt es keinen Hunger, keinen Durst und keinen Schmerz.
Nun betrachtete ich die Kleine. Sie war dreifarbig, eine Glückskatze, wie mein Frauchen immer sagte. Sie hatte wirklich Glück, sie war ja jetzt hier!
Hexe lag zufrieden bei der Kleinen und schleckte sie leise ab. Ich fragte sie, was wir hier tun und wo die Gruppe der Kleinen war. „Sie hat keine Gruppe“ antwortete Hexe mir. Sie war das einzige Baby einer Katze, die von ihren Menschen vor die Tür gesetzt wurde als sie schwanger war. Die Mama hatte versucht, wieder in ihr Zuhause zu kommen, aber die Tür blieb verschlossen. So machte sie sich auf die Suche nach einem neuen Heim. Auf einem Platz auf dem viele Steine mit kleinen Gärtchen davor standen, kam jeden Abend eine Zweibeinerin die viele Näpfchen vollmachte. Dort versuchte die Mama Essen abzubekommen aber das musste sie mit vielen anderen Katzen, die kein Zuhause hatten, teilen und so musste sie oft kämpfen.
Irgendwann brachte die Kätzin drei Babies zur Welt, aber nur unser Kleines überlebte. Die Mama versuchte so gut es ging, das Kleine zu ernähren, aber die Nuckelies konnten nie richtig voll werden. Eines Tages sah die Mama auf der anderen Seite der Straße ein großes Flitzie, was sie für ihre Tochter fangen wollte. Als sie fast über der Straße war, kam eines der großen Brumsdingse und warf die Mama in den Graben. Das Kleine rannte zu ihrer Mama und legte sich neben sie. Dort blieb sie liegen, bis sie immer schwächer wurde und schließlich für immer einschlief. Die Mama wurde kurz darauf von Zweibeinern gefunden und die stellten fest, dass sie noch lebte und nahmen sie mit. Das tote Kleine warfen sie achtlos in den Graben.
Und deshalb war sie nun hier. Aber auf unserer Wiese muss kein Tier alleine bleiben. Waisenkinder wie unsere Bunti (so haben wir sie genannt) werden von größeren Gruppen adoptiert, weil deren Frauchen und Herrchen sowieso so tierlieb sind, dass sie auch diese Tiere in ihr großes Herz schließen und gemeinsam mit den anderen über die kleine Brücke auf die große Wiese mitnehmen werden.
Es gibt allerdings auch Fellnasen, die alleine über die Brücke kommen, hier aber keine Freunde haben, weil sie das einzige geliebte Tier ihrer Frauchen und Herrchen waren. Die werden auch von einer Gruppe aufgenommen und so lange adoptiert, bis ihre Zweibeiner über die Brücke kommen und sie hier wieder zusammenkommen. So ist kein Tier hier alleine und das ist schön.
Mittlerweile war Bunti wachgeworden und sie war schon viel kräftiger und munterer. Gemeinsam gingen wir zurück zur Gruppe und dort wurde Bunti von den anderen in Empfang genommen. Sie freundete sich sofort mit der kleinen Bibi an und so habe ich jetzt zwei kleine Mädels auf die ich aufpassen darf.
Jetzt muss ich meinen Mittagsschlaf nachholen! Bis bald euer Teddy!
Hier ist wieder mal euer Teddy aus dem schönen Land hinter dem Regenbogen.
Mir geht es hier immer noch sehr gut und seitdem mir die alte Hexe verraten hat, wie ich mein Frauchen besuchen kann, fällt mir das Warten auch nicht mehr so schwer. Ich besuche sie oft und lege mich dann neben sie auf mein Kissen und lege ihr meine Tatze auf den Kopf. Das hat sie immer sehr gerne gehabt und wenn ich das mache, merkt sie das wohl. Sie lächelt dann und manchmal läuft ihr Wasser aus den Augen.
Hier bin ich ganz viel mit Hexe unterwegs und begleite sie auch oft zu Frauchenmama. Aber über die geheime Brücke darf ich immer noch nicht, so lege ich mich immer ins Gras und warte auf sie.
Am Rande unserer Gruppe habe ich schon oft einen stattlichen Kater bemerkt, der sich aber immer zurückhält und insbesondere wenn Hanibal in der Nähe ist, verschwindet. Heute nun liege ich wieder im Gras und warte auf Hexe und plötzlich steht der Kater neben mir. Und – was soll ich euch maunzen – er sieht genauso aus wie ich! Ich bin schon etwas erschrocken! Wir sehen uns an und er scheint gar nicht erstaunt zu sein. Er erzählt mir, dass Frauchen sein Leben gerettet hat und dass er Angst vor Hanibal hat und sich deshalb ein wenig abseits von der Gruppe hält.
Und dann setzt er sich neben mich und fängt an zu erzählen...
Er wohnte mit ganz ganz vielen anderen Katzen und Katern in einer winzigen Zweibeinbehausung. Da bekamen sie nicht oft Fresschen und Wasser und für ihr Pipi und Häufchen hatten sie keine Klöchen, sondern haben sie einfach irgendwohin gemacht. Die Zweibeiner waren nicht böse zu ihnen, sie haben halt da alle irgendwie gewohnt. Irgendwann war die Zweibeinerfrau weg. Der Zweibeinermann war zwar noch da, aber, er kümmerte sich dann gar nicht mehr um die Katzenkumpels. Alle hatten ganz viel Hunger und Durst und so fingen sie an, zu kämpfen. Und der Hunger war so schlimm...
Und dann lag der alte Zweibeiner irgendwann da. Und bewegte sich nicht mehr. Und fing an, ganz schlimm zu riechen. Und ganz viele Rumbrumser saßen auf ihm und viele von den Katzenkumpels nagten vor lauter Hunger an ihm.