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Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Soziologie - Politik, Majoritäten, Minoritäten, Note: 2,3, Hochschule Hannover, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit schildere ich die Situation der türkischen Gastarbeiterinnen und Gastarbeiter, als sie in ihre neue Heimat angekommen sind.Ich gehe darauf ein, mit welchen Erwartungen die türkischen Arbeitsmigrantinnen und Arbeitsmigranten hatten und welche Absichten das neue Heimatland mit den Gastarbeiterinnen und Gastarbeitern hatte. Ich schreibe über das fremde Leben, welches in dem Gastland geführt wurde.
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Inhaltsverzeichnis
Einleitung
1... Der Beginn der Gastarbeit in Deutschland
1.1 Anwerbung
1.2 Das Rotationsprinzip
1.3 Gründe für eine Arbeitsmigration
2. Das Leben im Gastland
2.1. Der Begriff Integration
2.2. Ausländerpolitik
2.3. Schwierigkeiten von Immigrantinnen und Immigranten
2.4. Die Zeit nach dem Anwerbestopp
3. Aufgaben der Sozialen Arbeit in der Migration
3.1 Die Grundlagen
3.2. Die Profession
3.3 Die Praxisfelder
3.4. Lebensweltorientierung
Schluss
Anhang
Literaturverzeichnis
Im Rahmen von Modul 12 beschäftigte ich mich mit dem Thema Migration. Da ich selber in der dritten Generation einer Immigrantenfamilie lebe, wollte ich mich näher mit dieser Thematik befassen. Mir stellt sich die Frage, wie sich die Generation meines Großvaters gefühlt hat, als diese nach Deutschland eingereist ist. Viele dieser „Gastarbeiter“ wurden zu Einheimischen und haben sich in Deutschland eine neue Existenz gegründet.
Dieses Thema interessiert mich schon allein aus dem Grund, weil ich mich selber als Bürgerin dieses Landes fühle und meine Eltern immer Abgrenzungen machen. Obwohl die Immigration viele Jahre zurück liegt, kann sich meine Familie nicht mit diesem Land identifizieren und wenn die Rede von der Heimat ist, dann ist die Türkei damit gemeint.
Zudem ist deutsche Sprache, bei einigen aus der Generation meiner Eltern und Großeltern, von Mangel. Ich kann mir nicht vorstellen, wie manche Menschen so viele Jahre in einem Land gelebt haben, ohne dass die Sprache erlernt wurde.
Ich beschäftige mich in dieser Arbeit zusätzlich mit der Frage, warum zu der Zeit der Einwanderung, die Integration nicht von Bedeutung war.
Außerdem stelle ich mir die Frage, welchen Schritt die Soziale Arbeit gegangen ist, um die Klientin bzw. den Klienten zu erreichen. Welche Maßnahmen hätten damals getroffen werden müssen um die heutigen Probleme nicht zu haben?
Zwischen 1955 und 1973 wurden „Gastarbeiter“ von der Bundesregierung angeworben, um die Wirtschaft Mithilfe der Arbeitsimmigranten aufzubauen. Auf diesem Weg sind Millionen Menschen legal nach Deutschland immigriert. Unter den legal immigrierten Menschen, befanden sich zirka 860.000 Frauen und Männer aus der Türkei. Viele dieser Menschen kamen mit dem Gedanken, dass sie einige Jahre Geld verdienen und anschließend wieder zurück in ihr Land gehen würden. (Vgl. Schramkowski 2007, S. 34)
Die Menschen hatten keine Absichten, sich auf Dauer im Gastland niederzulassen. Das Geld verdienen war für die Arbeitsimmigranten die höchste Priorität, demnach war die Kultur und Tradition im neuen Land nicht von Bedeutung.
Die „Gastarbeiter“ wurden, damit sie sich nicht an das Leben in ihrem Gastland gewöhnen und keinen Kontakt mit den Einwohnern aufbauen, in Unterkünfte einquartiert, die ziemlich nah an der Fabrik waren, in denen sie arbeiten und die Möglichkeit des Erlernens der deutschen Sprache, war ihnen demnach nicht gegeben, weil sie hauptsächlich unter ihren Landsleuten waren. (Vgl. Schramkowski 2007, S. 34)
Das Gastland bemühte sich ebenfalls nicht darum, dass die Zugewanderten das fremde Land kennen lernten. Die Ansicht, dass der Aufenthalt befristet ist, wurde von den Zuwanderern, als auch vom Gastland vertreten. Die Arbeitsimmigranten verrichteten Tätigkeiten, bei denen die Vergütung nicht hoch lag, was den langfristigen Aufenthalt nicht erleichterte. Politisch war eine Integration oder ein Daueraufenthalt nicht geplant. Die „Gastarbeiter“ sollten jährlich nach einem Rotationsprinzip[1]ausgetauscht werden. Bis 1960 war die Familienzusammenführung verboten und die Aufenthaltsgenehmigung war auf bestimmte Gebiete beschränkt. (Vgl. Schramkowski 2007, S. 35)
Die Gastarbeiter bekamen in Deutschland einen Arbeitsvertrag, der auf ein Jahr begrenzt wurde. Die Immigranten sollten in ihr Heimatland zurückkehren, nachdem ihr Vertrag abgelaufen ist. Sowohl die Gewerkschaften, als auch die Arbeitgeber kritisierten dieses Rotationsprinzip, weil die Arbeitskräfte ständig neu eingearbeitet und angelernt werden mussten, deshalb verlangten sie längerfristige Arbeitsverträge, wodurch ebenfalls die zusätzlichen Kosten gemieden werden sollten. (Vgl. Schädel 2002, S. 50)