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Eine der spannendsten Epen deutscher Heldendichtung neu erzählt. Gudrun, wunderschöne Tochter der eigenwilligen Hilde, ist von Freiern umringt, doch niemand ist ihrem Vater gut genug. Als Herwig von Seeland mit Krieg droht, um ihre Hand zu gewinnen, willigt sie ein, seine Frau zu werden. Damit stößt sie jedoch ihre anderen Freier vor den Kopf. Das Blutvergießen, das sie vermeiden wollte, findet nun doch statt. Die Gudrun-Sage wird neben dem Nibelungenlied als eines unserer größten deutschen Heldenepen betrachtet. Von der schönen Königstochter bis zu den tapferen Rittern hat die Geschichte alle Bestandteile einer historisch wertvollen Legende, doch wird hier zum ersten Mal dem mittelalterlichen Racheprinzip das Konzept der Versöhnung entgegengehalten. Die Neuerzählung macht die Geschichte nachvollziehbar und leicht lesbar - ein Lesevergnügen für alle, die sich für die Grundfesten unserer Kultur interessieren. Die Autorin lebt seit 1993 in England. 2009 veröffentlichte sie ihr erstes Buch, "Mrs Mahoney's Secret War", das in mehrere Sprachen übersetzt wurde. Null Papier Verlag
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Claudia Strachan
Die Gudrun Sage
NEU ERZÄHLT
Claudia Strachan
Die Gudrun Sage
NEU ERZÄHLT
Published by Null Papier Verlag, Deutschland
Copyright © 2015 by Null Papier Verlag
1. Auflage, ISBN 978-3-95418-576-4
www.null-papier.de/291
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Eine der spannendsten Epen deutscher Heldendichtung neu erzählt.
Gudrun, wunderschöne Tochter der eigenwilligen Hilde, ist von Freiern umringt, doch niemand ist ihrem Vater gut genug. Als Herwig von Seeland mit Krieg droht, um ihre Hand zu gewinnen, willigt sie ein, seine Frau zu werden. Damit stößt sie jedoch ihre anderen Freier vor den Kopf. Das Blutvergießen, das sie vermeiden wollte, findet nun doch statt.
Die Gudrun-Sage wird neben dem Nibelungenlied als eines unserer größten deutschen Heldenepen betrachtet. Von der schönen Königstochter bis zu den tapferen Rittern hat die Geschichte alle Bestandteile einer historisch wertvollen Legende, doch wird hier zum ersten Mal dem mittelalterlichen Racheprinzip das Konzept der Versöhnung entgegengehalten.
Die Neuerzählung macht die Geschichte nachvollziehbar und leicht lesbar – ein Lesevergnügen für alle, die sich für die Grundfesten unserer Kultur interessieren.
Die Autorin lebt seit 1993 in England. 2009 veröffentlichte sie ihr erstes Buch, „Mrs Mahoney’s Secret War“, das in mehrere Sprachen übersetzt wurde.
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Autorin
Die Autorin Claudia Strachan lebt seit 1993 in England. Sie ist Lehrerin für Deutsch und Französisch an einer Gesamtschule in Sussex und bemüht sich nach Kräften, ihren SchülerInnen die Liebe zur deutschen Sprache zu vermitteln.
2009 veröffentlichte sie ihr erstes Buch: „A Different Kind of Courage“ (Titel der 2. Auflage: „Mrs Mahoney’s Secret War“), das in mehrere Sprachen übersetzt wurde. Es geht um die Erinnerungen ihrer Freundin Gretel Mahoney, die zu den „Stillen Helden“ gehört, von denen wir wissen sollten.
www.claudiastrachan.net
Personenverzeichnis
Gerlint: Hartmuts Mutter, lebt in Ormanie. Kann Gudrun nicht leiden, weil sie sie als hochmütig empfindet.
Gudrun: Tochter von Hilde und Hetel, noch schöner als ihre Mutter. Kann es nicht ertragen, dass ihretwegen Blut vergossen wird.
Hagen: König von Irland, wohnhaft auf der Burg Baljan. Als Kind von einem Greifen entführt worden und fast unbesiegbar.
Hartmut: Gekränkter Freier Gudruns. Lebt in Ormanie.
Herwig: Einer der zahllosen Freier Gudruns. Kommt aus Seeland.
Hetel: Gudruns Vater. Lebt auf der Burg Matelane in Hegelingen. Holt Hilde mit List zu sich.
Hildburg: Getreue Dienerin und Freundin Gudruns.
Hilde: Tochter von Hagen, durch ihre Schönheit berühmt, Mutter von Gudrun. Verfällt dem zauberhaften Gesang Horants und läuft den Eltern davon, um Hetels Frau zu werden.
Horant: Ein unglaublich begabter Minnesänger, der treu unter Hetels Lehnsherrschaft steht.
Ludwig: Hartmuts Vater, König von Ormanie.
Ortrun: Hartmuts Schwester. Die Einzige, die Gudrun wirklich versteht.
Ortwin: Gudruns Bruder, Sohn von Hilde und Hetel.
Wate: Treuer Gefolgsmann Hetels, den er dereinst aufgezogen hatte. Stark, kampflustig und grundsätzlich der Meinung, dass man jedes Problem mit Gewalt lösen kann.
Als sie hörte, dass ihr Vater erneut einen ihrer Freier getötet hatte, brach Hilde in Tränen aus, raffte ihr Gewand und stürmte die Treppen hoch in ihre Kemenate. Hildburg stob ihr nach, kaum in der Lage mit ihr Schritt zu halten.
»Nun beruhige Dich doch, Hilde! Ein Mädchen Deines Standes rennt nicht! Hilde!« Atemlos erreichte sie die Kemenate, in der sich Hilde schluchzend auf ihre Bettstatt warf. »Ich werde nie heiraten, nie, nie! Ich werde für immer und ewig in dieser Burg sitzen und spinnen und sticken und auf die Gunst meines Vaters hoffen, bei einem Festgelage dabei zu sein. Das war das dritte Mal, dass ein Fürst um meine Hand gekämpft hat, und was tut mein Vater? Erschlägt sie alle, einen nach dem anderen!«
Hilde trommelte mit den Fäusten auf die Kissen, unfähig ihren Zorn zu zügeln. Hildburg setzte sich neben sie und hielt ihr die Arme fest. »Nun hör mal zu, mein Kind! Dein Vater will doch nur, dass Du den besten und tapfersten aller Krieger bekommst, einen, der Deiner wert ist!« Hilde grub ihr Gesicht in ein Kissen und murmelte: »Das wird nie geschehen. Du siehst doch, dass niemand eine Chance gegen ihn hat. Wieso ist er überhaupt so unbesiegbar? Es ist fast, als ginge es nicht mit rechten Dingen zu!«
Hildburg seufzte. »Es wird Zeit, dass Du von seiner Geschichte erfährst. Deine Eltern wollten Dich nicht ängstigen, daher hat man es Dir bisher nicht erzählt.« Hilde drehte sich mit einem fragenden Ausdruck auf dem Gesicht um. Hildburg wischte ihr die Tränen in einer mütterlichen Geste mit dem Zipfel ihres Unterkittels ab. »Als Dein Vater noch klein war, etwa sieben Jahre alt, ist er von einem Greif entführt worden.« Hilde setzte sich auf, ihren Kummer vergessend. »Was ist ein Greif?«, fragte sie zweifelnd.
»Ein Greif ist ein großer Raubvogel. Manchmal, wenn sie in Futternot sind, kommen sie und holen sich unsere Kinder. Das geschah auch mit Deinem Vater. Es geschah ausgerechnet, als Dein Großvater Sigebant das größte Fest feierte, das man bisher erlebt hatte. Ute, Deine Großmutter, hatte ihn dazu überredet, denn sie wollte den Ruhm ihres Mannes als guten, großzügigen Herrscher festigen. Sechsundachtzigtausend Gäste kamen aus allen Ländern. Ute beschenkte die Frauen und Mädchen mit Kleidern und Bändern und Sigebant ließ spektakuläre Kämpfe ausfechten und verschenkte seine besten Pferde. Das Fest war ein großer Erfolg. Es dauerte bereits neun Tage, mit Unterhaltung von den besten Spielmännern des Landes, die alle erdenklichen Instrumente spielten. Die bekanntesten Barden sangen die Neuigkeiten von fern und nah. Auch Dein Vater wollte natürlich dabei sein.
Er überquerte gerade den Burghof, an der Hand einer Magd, um nach einem Turnier zum Fest zu gehen. Als die Magd den Vogel herabstürzen sah, schrie sie und floh. Man hat sie später dafür ausgepeitscht, dass sie die Hand des Kindes dabei losgelassen hat. Wenn Du mich fragst, hatte sie Glück, dass man ihr nicht den Kopf abgeschlagen hat. Ein Kind im Stich zu lassen! Unverzeihlich! Natürlich hat man das Fest sofort abgebrochen. Alle fuhren nach Hause zurück, entsetzt über den schrecklichen Ausgang eines so herrlichen Festes.« Hildburg schüttelte grimmig den Kopf.
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