Die Heilkraft der Kokosnuss - Bruce Fife - E-Book

Die Heilkraft der Kokosnuss E-Book

Bruce Fife

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Beschreibung

Gesund und attraktiv: Die spektakulären Heilwirkungen der Kokosnuss Sie wird in tropischen Ländern »Königin der Nahrungsmittel« genannt. Sicher auch, weil es wohl keine Krankheit, kein Gesundheitsproblem gibt, das die Kokosnuss nicht zu lindern, zu heilen und zu verhindern vermag. Öl, Wasser, Milch und Fleisch der Frucht helfen im Kampf gegen gefährliche Krankheiten wie Krebs, Diabetes, Alzheimer und Herz-Kreislauf-Leiden; sie wirken gegen Arthritis und den Grünen Star ebenso wie gegen Magengeschwüre, Nierensteine oder Karies. Die Kokosnuss beseitigt krankmachende Organismen wie Viren und Bakterien; sie stärkt das Immunsystem und steigert die Fitness. Die Frucht hilft Übergewichtigen beim Abnehmen und Untergewichtigen bei der Gewichtszunahme. Die Inhaltsstoffe der Kokosnuss sorgen für glatte, schöne Haut und kräftige Haare. Da die Pflanze das allgemeine Wohlbefinden verbessert und zudem den Alterungsprozess verlangsamt, lässt sie uns jünger und gesünder aussehen. Niemand ist sich dieser Vorteile bewusster als der Autor dieses Buches: Bruce Fife. Der »Kokosnuss-Papst« hat bereits mehrere Bestseller über das Naturwunder verfasst. Er leitet darüber hinaus das Coconut Research Center. Bruce Fife kennt alle wissenschaftlichen Studien zum Thema, und er hat viele Heilungen durch die Kokosnuss mit eigenen Augen verfolgen können. In diesem Buch gibt Fife seine Erfahrungen an Sie weiter. Dabei zeigt er anhand zahlreicher spektakulärer Fallbeispiele, wie die Kokosnuss Menschen geholfen hat. Sie erfahren so auf sehr anschauliche Weise, wie dieses »Gottesgeschenk« Sie gesünder und schöner macht – und wie Sie es nutzen können. »Ich habe Hepatitis C. Nachdem ich sechs Monate lang Kokosöl eingenommen habe und dann meine Viruslast bestimmen ließ, war der Wert kaum noch messbar. Zufall? Glaube ich nicht.« Nancy »Mein Ehemann kann seine Schultern wieder bewegen, die Gelenke sind zum ersten Mal seit über zwölf Jahren schmerzfrei. Er gibt ein bis zwei Esslöffel Kokosöl in seinen Frühstückskaffee. Er hat 15 Pfund abgenommen und spürte gleich am ersten Tag mehr Energie.« Belinda »Wenn ich morgens meine Dosis einnehme, reibe ich immer etwas in die Hände, die von einem Ekzem befallen waren. Schon nach ein paar Tagen war es verschwunden! Keine Schuppen, kein Jucken, keine Blasen mehr!« Cathy

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EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2014

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3. Auflage Juli 2016 Copyright © 2005, 2014 by Bruce Fife Copyright © 2014, 2015 für die deutschsprachige Ausgabe bei Kopp Verlag, Bertha-Benz-Straße 10, D-72108 Rottenburg Titel der amerikanischen Originalausgabe: Coconut Cures Alle Rechte vorbehalten Übersetzung: Ortrun Cramer Covergestaltung: Stefanie Huber Satz und Layout: Stefanie Müller ISBN E-Book 978-3-86445-456-1 eBook-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

Gerne senden wir Ihnen unser Verlagsverzeichnis Kopp Verlag Bertha-Benz-Straße 10 D-72108 Rottenburg E-Mail: [email protected] Tel.: (07472) 98 06-0 Fax: (07472) 98 06-11Unser Buchprogramm finden Sie auch im Internet unter:www.kopp-verlag.de

Widmung

Ich widme dieses Buch dem Gedenken anPaul Sorse. Möge seine Vision, das Wissenüber die heilende Wirkung der Kokosnuss weltweit zu verbreiten, Wirklichkeit werden.

Vorwort

Conrado S. Dayrit (MD, FACC, FPCC, FPCP) Professor em. der Pharmakologie, UP College of Medicine, Universität der Philippinen

»Wenn die mittelkettigen Triglyceride im Kokosöl für Frühgeborene, Säuglinge und Kinder, für Rekonvaleszenten, ältere Menschen und Sportler gut sind, wie kann Kokosöl dann schlecht sein?« Diese Frage ließ Bruce Fife nicht los, er machte sich auf die Suche nach Fakten über Kokosöl. Die fand er versteckt in Fachzeitschriften, die nur wenige Ärzte lesen. In seinem vierten Buch über den Wert der Kokosnuss behandelt er deren vielfältig gesunde Wirkung, insbesondere die des Kokosöls und dessen heilende Kraft.

Kokosöl ist etwas Besonderes, denn es ist gleichzeitig Nahrungsmittel und Antibiotikum, es stärkt das Immunsystem und es ist ein Medikament, das die Funktionen und Abwehrmechanismen des Körpers reguliert. Es stellt die natürliche Balance von »funktionsgestörtem« Zellgewebe wieder her.

Kokosöl ist nährreich und sicher, es kann beinahe ad libitum konsumiert werden. Es liefert Energie und Nahrung – und zwar direkt und indirekt, denn es fördert auch die Absorption anderer Nährstoffe, insbesondere fettlöslicher Vitamine (A, D, E, K) und Mineralstoffe (Kalzium, Magnesium, Eisen).

Gleichzeitig ist es ein wirksames, nicht-toxisches Medikament. Es schützt den Körper vor Infektionserregern (Viren, Bakterien, Hefen, Pilzen, Protozoen, Würmern) – die es töten kann. Mit anderen Worten: Kokosöl ist ein Antibiotikum mit dem breitesten Wirkungsspektrum aller keimtötenden Substanzen. Und dabei verursacht es keine schädlichen Nebenwirkungen, und auch eine Resistenz-Entwicklung wurde bisher nicht beobachtet. Welch ein Geschenk der Natur!

Und das ist noch lange nicht alles – es ist erst der Anfang. Kokosöl reguliert das Immunsystem, die Abwehrkräfte und die Körperfunktion. Es lässt unseren Körper besser arbeiten, unterstützt Stoffwechsel, Abwehrkräfte und Heilung. Chronische Erkrankungen wie Diabetes, Asthma, Arteriosklerose, Bluthochdruck, Arthritis, Alzheimer, Autoimmunkrankheiten wie Morbus Crohn, Schuppenflechte, Sjögren-Syndrom, sogar Krebs werden gelindert und besser behandelbar, die übliche Therapie kann geringer dosiert, manchmal sogar ganz abgesetzt werden. All diese Erkrankungen sind entzündlicher Natur.

Die Entzündung – bei der weiße Blutkörperchen an eine infizierte oder funktionsgestörte Stelle wandern – ist der Mechanismus des Körpers zur Abwehr oder Wiederherstellung und Heilung. Bei Erfolg legt sich die Entzündung von selbst wieder. Ist der Mechanismus aber nicht erfolgreich, wie häufig der Fall, bleibt die Entzündung bestehen, wird chronisch und schließlich zur Krankheit selbst mit eigenen Symptomen und Komplikationen.

Wie gehen wir an eine Behandlung heran? Natürlich suchen wir nach der zugrunde liegenden Ursache und behandeln die, wenn wir können. Meistens gelingt uns das jedoch nicht und wir behandeln die Symptome; außerdem versuchen wir, den Entzündungsprozess einzudämmen. (Das sollte das Medikament Vioxx erreichen, es hat dann aber an anderen Stellen Entzündungen ausgelöst und ist jetzt vom Markt genommen worden). Der Entzündungsprozess des Körpers ist ein sehr komplexes Aus-dem-Gleichgewicht-Geraten (Dysfunktion) fördernder und hemmender Mechanismen sowie fördernder und hemmender Substanzen (Zytokine), deren verschiedene Aktionen wir noch immer zu entschlüsseln versuchen. Makrophagen, polymorphonukleäre Granulozyten, T-Zellen, B-Zellen, Killerzellen, Helferzellen und Plasmazellen setzen unter anderem Interleukine (über ein Dutzend), Tumor-Nekrose-Faktoren (verschiedene Typen), Interferone (ebenfalls verschiedene Typen) frei. Der Körper verfügt über ein imposantes Verteidigungsarsenal, das die amerikanischen Streitkräfte vor Neid erblassen lassen kann. Leider verstehen wir, die Besitzer eines solchen Körpers, noch immer nicht, was der Schöpfer da für uns geschaffen hat.

Also suchen wir Hilfe in der Natur. Und finden die Kokospalme und ihre Frucht, deren Wasser, Proteine und Öl, mit der die Natur offenbar ebenfalls ein Arsenal geschaffen hat, ein Arsenal zu unserer, Seiner Geschöpfe, Verteidigung. Hier sind Wachstumsfaktoren und entzündungshemmende Faktoren, regulierende Faktoren für uns bereit. So gibt es inzwischen zum Beispiel Hinweise darauf, dass das Kokosöl entzündungsfördernde Zytokine (wie IL-1, IL-6, IL-8) hemmt (oder, wie es im modernen Sprachgebrauch heißt, herunterregelt) und entzündungshemmende Zytokine (wie IL-10) stimuliert (hochregelt). Diese kleine Erkenntnis gibt uns ein wenig Aufschluss darüber, warum das Kokosöl bei so unglaublich vielen verschiedenen Krankheiten und Beschwerden hilfreich sein kann.

Die »Drogerie im Glas«, so nennt man das Kokosöl heute auf den Philippinen, wo natives Kokosöl buchstäblich eine »Explosion« auslöst: Kranke und nicht so Kranke behandeln jede nur vorstellbare Erkrankung mit diesem Öl – und erzielen unglaublich schnelle Linderung und Heilung. Erfolgsgeschichten werden zu Hunderten, ja Tausenden erzählt, immer begleitet von der Frage: »Wo bekomme ich mehr von diesem nativen Öl?« Die Nachfrage kann kaum gedeckt werden. In Kapitel 9 dieses Buches finden Sie eine wunderbare A-Z-Liste von Beschwerden und Krankheiten, die mit Kokosöl und anderen Kokosprodukten behandelbar sind.

Fife bittet seine Leser, ihm weitere Berichte zukommen zu lassen. Hier ist eine Perle, die bisher noch nicht auf seiner Liste steht: Mein Vetter und 1943 mein Kommilitone als Medizinstudent an der Universität der Philippinen fehlte eine Zeit lang bei den regelmäßigen Treffen unseres Jahrgangs, weil er am Sjögren-Syndrom – der Austrocknung von Haut und Schleimhäuten – in Mund, Rachen, Nase, Augen und Dickdarmschleimhaut litt. Für jeden Bissen, den er schlucken wollte, musste er Wasser trinken, weil er zu wenig Speichel hatte, er musste stündlich Tropfen in die Augen geben, Haut und Lippen mit Babyöl befeuchten, weil sie sonst rissig wurden. Als er doch einmal zu einem Treffen kam, gab ich ihm einige Gläser natives Kokosöl und riet ihm, täglich drei Esslöffel davon einzunehmen. Schon am nächsten Tag rief er mich an, um mir zu sagen, dass seine Haut jetzt um 80 bis 90 Prozent gebessert sei. Er isst gut, hat wieder zugenommen, seine Haut hat ihre Spannkraft wiedererlangt und seine Augen brauchen nur zwei bis drei Tropfen täglich. In nur zwei Monaten hat Kokosöl allein dieses »Wunder« bewirkt.

Weil es gesättigte Fettsäuren enthält, wurde dieses Wunderöl jahrelang als Mitverursacher von Herz-Kreislauf-Erkrankungen verunglimpft. Wahr ist, dass die koronare Herzkrankheit bei Bevölkerungsgruppen, die dieses Öl täglich zu sich nehmen, unbekannt oder selten ist – genauso wie Krebs, Diabetes oder andere chronische Leiden. Die Geschichte »Wie ich gegen den Krebs kämpfte« (Kapitel 3) erzählt von einer Frau, die einen sehr bösartigen hartnäckigen Brustkrebs entwickelte. In ihrer Familie war kein Fall von Krebs dokumentiert, sie mied Kokosöl und gesättigte Fette und verwendete nur, was die Ärzte ihr empfahlen – gehärtetes Sojaöl und Maiskeimöl. Sind die »guten« Pflanzenfette, die für die sogenannte »Nahrungspyramide« ausgewählt wurden, der wahre Schuldige für Amerikas derzeitige Krise von Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankung, Alzheimer und Krebs?

Wissen entsteht durch Erfolge und Scheitern. Wie das Kokosöl Keime tötet und die Körperfunktionen reguliert oder wie es daran scheitert, muss intensiv und sorgfältig erforscht werden. Es gibt noch jede Menge zu tun. Am Ende sollten wir etwas besser verstehen – nicht das Rätsel des Lebens, sondern wie wir gesünder leben können, sodass wir, wenn wir das Ende unserer Lebenszeit (120 bis 140 Jahre) erreicht haben, gesund sterben.

Dr. Conrado S. Dayrit ist Kardiologe und emeritierter Professor der Pharmakologie an der Universität der Philippinen. Er war Präsident des Verbands Asiatischer Akademien und Gesellschaften der Wissenschaft und der Nationalen Akademie der Wissenschaft und Technologie. Dr. Dayrit hat an vielen Studien über die gesunde Wirkung von Kokosöl und Kokosöl-Derivaten mitgewirkt. Als Erster veröffentlichte er klinische Studien über die Wirkung von Kokosöl bei HIV-Patienten.

Kapitel 1: Der Wundermann

Kapitel 1

Der Wundermann

Erzählt von Jack DiSandro, aufgeschrieben von Bruce Fife

Paul Sorse gehörte zu den ungewöhnlichsten Menschen, die ich je getroffen habe. Ich erinnere mich noch lebhaft, wie ich eines Tages in seinem kleinen Hinterhofladen an der Thames Street in Newport, Rhode Island, zu Mittag aß. Ein Mann kam durch die Eingangstür gestürmt. »Wo ist Paul?«, rief er mit schmerzverzerrtem Gesicht, seine Hände umklammerten ein blutgetränktes Tuch. Mir verging der Appetit, als ich ihn sah.

Der Ladeninhaber, ein schmaler, schon etwas älterer Filipino, kam aus dem Nebenzimmer. »Was ist passiert?«

»Ich hatte einen Unfall. Ich habe mir mit dem Rasenmäher die Hand zerschnitten. Du musst etwas tun.«

»Komm hierher.«

Porfirio Pallan Sorse, von seinen Freunden nur Paul genannt, zog den Mann hinter die Theke und sah sich die Verletzung an. Die Spitze des Daumens hing seitlich herab, nur ein schmaler Hautstreifen hielt sie noch fest. Zum Glück war der Knochen nicht verletzt. Paul hob die Daumenspitze des Mannes an, brachte sie wieder an ihren Platz, verband das Ganze mit Mull und tauchte den Daumen anschließend in Kokosöl.

»Halt’ den Mull mit Kokosöl feucht und komm’ in ein paar Tagen wieder«, schärfte ihm Paul ein.

Einige Wochen später sah ich den Mann erneut, denn er gehörte zu Pauls Stammkunden. Zu meiner Verwunderung war der Daumen vollkommen geheilt. Es gab nicht einmal eine Narbe.

Solche Erfahrungen gab es zuhauf. Paul hatte viele, viele treue Kunden, die bei gesundheitlichen Problemen zu ihm kamen und sich beraten und behandeln ließen. Er war zwar kein lizenzierter Arzt, aber trotzdem kamen die Menschen mit ihren Beschwerden zu ihm. Eine Dame mittleren Alters erklärte, sie werde seit Jahren von einem chronischen Hautleiden geplagt, das die Ärzte nicht hätten identifizieren können. Sie gaben ihr Salben, Cremes und Pillen, aber nichts half. Nun war sie verzweifelt und bereit, alles zu versuchen, um sich Linderung zu verschaffen. Paul riet ihr, die betroffene Stelle mit seinem Öl zu massieren. Von da an benutzte sie es täglich und war verblüfft, dass das Leiden wie durch Zauberkraft verschwand. Sie wurde zu einem treuen Fan und kam regelmäßig in den Laden, um sich neues Öl zu holen.

Auch ich hatte eine Art Wunderheilung mit seinem Öl erlebt. An meinem Hinterkopf hatte sich eine Geschwulst, eine vierteldollargroße Zyste, entwickelt. Mein Arzt wollte sie operativ entfernen, aber bevor ich ihn irgendetwas tun ließ, zeigte ich Paul die Geschwulst. Er riet mir, Kokosöl aufzutragen, mit ein wenig Druck. Ich sollte das Öl regelmäßig auftragen, um die Stelle ständig feucht zu halten. Das tat ich ein paar Stunden lang, beim Fernsehen. Nach einer Weile wurde die Geschwulst weicher und plötzlich trat die Flüssigkeit durch die Poren nach außen, der Knoten war verschwunden. Kein Zeichen einer Öffnung. Er kam nie wieder.

Zuerst war ich höchst erstaunt über die Dinge, die ich in Pauls Laden erlebte, und über die Erzählungen seiner Kunden. Aber mit der Zeit gewöhnte ich mich daran, Wunderheilungen zu erleben. Menschen aus ganz Newport kamen zu ihm, um sein Kokosöl zu kaufen oder sich wegen irgendwelcher gesundheitlicher Beschwerden behandeln zu lassen. Bei jeder Behandlung kam Kokosöl zum Einsatz, es war das einzige Produkt, das er verkaufte.

Sein Ruf als Heiler, der nur Kokosöl verwendete, war in der ganzen Stadt verbreitet. Mehrere Zeitungsartikel erschienen über ihn und sein Copure-Öl (Kokosnuss pur). Große Kosmetikfirmen kamen und machten ihm Angebote, sein Geheimrezept zur Herstellung des Öls zu kaufen, aber er lehnte ab. Seinen eigenen Laden zu führen und die Qualität seines Produkts zu kontrollieren, war ihm wichtiger als finanzieller Gewinn.

Er glaubte wirklich an die Heilkraft des Kokosöls, ihm war mehr daran gelegen, den Menschen zu helfen, als ihr Geld zu kassieren. Für ihn war Kokosöl ein Allheilmittel gegen alle Krankheiten und Beschwerden – eine Sicht, die viele seiner Kunden teilten.

Ich habe Paul zum ersten Mal vor ungefähr 25 Jahren getroffen. Damals war er weit über 70. Ich erinnere mich noch daran, wie ich seinen kleinen Laden betrat. Außen gab es ein Schild, auf dem zu lesen war: »Copure: Uraltes Selbsthilfemittel der Natur (Lindert alles).« Auf einem weiteren Schild hieß es: »Copure – Es nährt und schmiert Nervenenden durch die Poren, befreit umgehend von Schmerzen und Pein«. Im Schaufenster stapelten sich Mangos und Kokosnüsse. Wie seltsam, dachte ich. Der besondere Charme veranlasste mich, den Laden zu betreten.

Das Innere glich einem kleinen Sandwich-Imbiss. Es gab vielleicht drei Tische und ein paar Stühle, eine Theke und hinter der Theke ein Regal, auf dem mehrere Gläser standen, gefüllt mit Öl. Im hinteren Teil ein kleiner Küchentisch, ein Kühlschrank und ein schöner, 45 Jahre alter gusseiserner Herd mit zehn Feuerstellen und einem großen Backofen. Ganz hinten gab es einen kleinen Raum, halb so groß wie eine Speisekammer, in dem eine hölzerne Liege stand. Dort schlief Paul, sein Laden war gleichzeitig auch seine Wohnung. Es gab nichts Aufwendiges oder Schickes, er lebte nur mit dem Allernötigsten.

Wir wurden gute Freunde. Er sprach ständig, hauptsächlich über sein Kokosöl und darüber, wie er eines Tages die ganze Welt von Krankheit heilen würde. Paul hatte niemals Körpergeruch oder schlechten Atem. Ich konnte es nicht fassen, dass er in den 25 Jahren, die ich ihn kannte, nie duschte oder ein Bad mit Seife und Wasser nahm. Stattdessen massierte er sich jeden Tag von Kopf bis Fuß mit seinem Öl. Er trank ein wenig davon, etwas mehr, wenn es ihm nicht gut ging. Seine ausgezeichnete Gesundheit, seine Kondition und das praktisch faltenfreie Gesicht in seinen 70ern und 80ern waren der beste Beweis für die Wirksamkeit seines Öls.

Er trank nicht und rauchte nicht, aß fast alles, mied aber das meiste Junkfood. Er war der Ansicht, man könne alles essen, solange der Darm richtig funktioniere und es schnell wieder aus dem Körper befördere. Er sagte immer »Reinige deine Gedärme« und bereitete sich zu diesem Zweck ein Gebräu aus gedämpften Trockenpflaumen, Kokosmilch, Aprikosen und Ingwer. Das pürierte er und gab es auf Desserts, Eiscreme und Kuchen, oder er aß es pur. Es war köstlich! Er war ein fantastischer Koch. Alles, was er kochte, war unglaublich. Seine Kochkunst fehlt mir sehr.

Obwohl er ein exzellenter Koch war und sein Laden aussah wie ein kleines Restaurant, war sein Geschäft nicht der Verkauf von Lebensmitteln. Oft bereitete er einen großen Topf mit etwas Essbarem zu und hielt es für Hungrige bereit. Manchmal servierte er es seinen regelmäßigen Kunden, engen Freunden oder jedem, der vorbeikam. Jeden Tag fand ein blinder Mann den Weg in die Thames Street, er tastete mit seinem Stock über den Bürgersteig, bis er Pauls Laden erreichte. Paul kochte ihm ein Mahl wie für einen König. Das tat er jahrelang jeden Tag, für einen Dollar oder zwei. Etwas Geld musste er nehmen, um den Mann nicht zu beschämen. Dasselbe tat er für einen Alkoholiker, der hin und wieder auftauchte. Paul war klein von Statur, er maß nur ungefähr 1,55 Meter und wog nicht einmal 55 Kilogramm, aber er hatte ein großes Herz.

Pauls Geschäft war das Kokosöl. Dem galt seine ganze Liebe. Jedes Gespräch, das er führte, fing entweder mit Kokosöl an, oder es endete damit. »Die Kokosnuss ist der König der Nahrungsmittel, die Mango ist die Königin«, sagte er oft. Er hielt ein Gefäß mit Öl hoch: »Das Geheimnis guter Gesundheit liegt in diesem Glas. Millionen Menschen auf der ganzen Welt sterben an Hunger und Krankheiten. Das zu sehen, macht mich traurig, wenn ich doch die Antwort habe.«

Sein Laden war sauber und ordentlich. Wann immer ich eintrat, roch es entweder nach frischem Kokosöl oder nach einem wunderbaren Gericht, das er gerade kochte. Kein Wunder, dass viele Leute bei ihm aßen.

Paul machte nie Werbung, das hatte er nicht nötig. Das Öl verkaufte sich selbst. Wer einmal angefangen hatte, es zu benutzen, blieb dabei. Es war viel besser als die üblichen Cremes und Lotionen und darüber hinaus hervorragend zum Kochen geeignet. Als heilender Balsam war es ganz unvergleichlich.

Paul verließ sich ausschließlich auf Laufkundschaft, seine Stammkunden und Mundpropaganda. Sein Geschäft war klein und sein Laden war ziemlich leer, verglichen mit den meisten anderen Geschäften, die mit Waren vollgestopft sind. Er hatte keine Angestellten.

Potenzielle Kunden kamen in seinen Laden, ohne eine Vorstellung davon zu haben, was sie erwartete. Wenn jemand eintrat, begrüßte ihn Paul mit einem freundlichen Lächeln und begann von seinem Öl zu sprechen. Er redete ohne Unterlass, so lange wie die Kunden bereit waren, ihm über das einzige Produkt, das er verkaufte, zuzuhören – Copure: reines Kokosöl für alle Zwecke. »Es hilft«, so erklärte er, »bei Schnittwunden bis hin zu Erkältungen, Kopfschmerzen, Verbrennungen, Sonnenbrand, Blasen, Kratzern, Schnupfen, Asthma, Arthritis, Rheuma, Schmerzen, steifen Gelenken und Muskeln, geröteten Augen, Giftefeu, Zahnschmerzen, Zahnfleischentzündung und Arterienverhärtung.«

Dann bot ihnen Paul ein Getränk aus Zitronensaft, Ingwer und Kokosmilch an. »Gut für die Gesundheit«, sagte er. »Nicht wie Coke.«

Das Öl klang zu gut, um wahr zu sein, und viele Leute hielten ihn vielleicht nur für einen Verkäufer von Schlangenöl, der versuchte, sie übers Ohr zu hauen, aber sein freundliches Wesen und seine Gastfreundschaft nahmen sie schon bald für ihn ein. Er ließ sie ein wenig von dem Öl probieren, damit sie erlebten, wie es sich anfühlte. Hatte der Kunde Schmerzen, machte er ihm kostenlos eine kleine Massage mit dem Öl. Oft gab er potenziellen Kunden auch ein kostenloses Muster und bot ihnen zusätzlich zu seiner Philosophie über Leben und Gesundheit eine kleine Mahlzeit an.

Wenn er ein Glas Kokosöl abgab, erklärte er den Kunden seine heilende Wirkung und ermunterte sie, die eigene Vorstellungskraft walten zu lassen und es gegen sämtliche Beschwerden anzuwenden. Mit den Jahren baute er sich eine treue Anhängerschaft von Kunden auf. »Ich gebe viel«, sagte er. »Und das Wissen verbreitet sich, weil sie es anderen weitererzählen.«

Seine Geschichten waren so fesselnd, sein Essen war so vorzüglich und sein Produkt so wunderbar, dass die Menschen wiederkamen. Er wusste: Sobald jemand begann, das Öl zu benutzen, würde er oder sie selbst entdecken, wie unglaublich es war und wiederkommen, um sich mehr zu besorgen. Das war das Geheimnis seines Erfolgs. Das Öl wirkte. Wäre es nicht so gewesen, hätte sein Geschäft nicht die annähernd 50 Jahre überlebt, in denen er sein Produkt verkaufte.

Seine Kunden kamen aus allen Schichten der Gesellschaft. Norma Taylor, eine Tennisspielerin, war genauso seine Kundin wie Dick Gregory, der Humorist und politische Aktivist. Kathleen Cotta, die in Portsmouth eine Kräuterfarm betreibt, kam regelmäßig und kaufte zwei große Gläser Öl, eines für äußerliche, das andere für innerliche Anwendung. »Ob du es glaubst oder nicht«, sagte sie, »ich gebe es in Tee oder Kaffee. Es ist wie Vitamine.«

Paul vermarktete sein Produkt nie als Mittel gegen eine bestimmte Krankheit oder Beschwerde. Auf dem Etikett stand: »Reines Allzweck-Kokosöl. Zum Auftragen auf Haut und Haar, für tägliche äußerliche und innerliche Anwendung.«

Alle, die das Öl benutzten, schworen, es sei ein Allheilmittel für fast alle Krankheiten und Beschwerden. Die Menschen kamen und erzählten Paul, wie es ein bestimmtes Leiden gelindert oder ein bestimmtes Problem geheilt habe. Mit den Jahren erlebte er, wie das Öl Wunder wirkte. Wenn potenzielle Kunden seinen Laden betraten, ratterte er deshalb eine ganze Liste von Leiden herunter, bei denen das Öl nützlich war.

In den 1980er-Jahren, als Präsident Ronald Reagan Probleme mit Hämorrhoiden hatte, hörte ich Paul oft sagen: »Mit meinem Öl hätte er keine Hämorrhoiden.«

Als Körperbalsam ist Kokosöl unvergleichlich. Wie Paul sagte, verschwindet damit jedes Hautproblem, sogar Schuppenflechte. Die Haut müsse aber ständig feucht gehalten werden, bis das Problem verschwinde. Er erklärte mir: Kokosöl stoppt die Blutung einer Wunde, wenn es mit ein wenig Druck aufgetragen wird. Es verhindert eine Infektion. Wird es in den ganzen Körper einmassiert, hilft es, die Körpertemperatur zu regulieren, bei Fieber senkt es die Temperatur. Es befreit von Juckreiz, Schmerzen und Schwellung bei Bienen- oder Insektenstichen und nach Kontakt mit Giftefeu. Es ist hervorragend bei Verbrennungen, es heilt und verhindert Druckgeschwüre bei langem Liegen, es beseitigt Falten, Akne und Schuppen, macht spröde Lippen wieder zart und hilft bei Sonnenbrand, Erfrierungen, Windelausschlag und Zahnfleischentzündung.

Während und nach der Schwangerschaft verwendet, kann es Dehnungsstreifen verhindern. Das erfuhr ein Newporter Frauenarzt von Paul, er empfiehlt jetzt seinen Patientinnen mit neugeborenen Kindern die Anwendung von Kokosöl, gegen Dehnungsstreifen und zur Regeneration der Haut.

Wie Paul sagte, dringt das Öl über die Poren in die Haut ein, es reinigt die Poren und ermöglicht es dem Körper, Schlackstoffe auszuscheiden. Wenn die Poren Abfallstoffe abgeben, können sie verstopfen, sodass Pickel oder Furunkel entstehen. Das Öl dringt in die Poren ein und weicht die verklumpten Rückstände auf. Um das zu demonstrieren, ließ er jemanden einen Kaugummistreifen kauen und gab ihm dann einen Teelöffel Öl. Während er weiterkaute, löste sich das Kaugummi in seinem Mund auf. »Das passiert auch in den verstopften Poren«, sagte er dann. Es regte Paul auf, wenn er ein geschminktes Mädchen sah. Make-up verstopfe die Poren und verursache Falten.

Bei fast allen Hautproblemen schien das Öl Wunder zu wirken. Meine Frau hatte einen großen dunklen Leberfleck von der Größe eines Radiergummis auf der Brust. Paul erklärte, ihr, mit seinem Kokosöl könne sie es loswerden. Sie war interessiert, niemand hat gern Leberflecken. Er wies sie an, das Kokosöl häufig aufzutragen, um es feucht zu halten. Bei täglicher Anwendung werde das Problem irgendwann verschwinden, aber schneller gehe es, wenn sie die Haut ständig feucht hielte. Also trug sie das Öl tagsüber stündlich auf. Nach einigen Tagen begann der Leberfleck zu schrumpfen, es bildeten sich Poren oder kleine Löcher. Irgendwann fiel er einfach ab. Es war verblüffend!

Ich habe zwei Hunde. Bei einem entwickelte sich ein Knoten neben dem Auge. Der Tierarzt sagte, es sehe wie ein Tumor aus und riet zur sofortigen Operation, weil er dem Auge gefährlich nahe sei. Ich überlegte: »Wenn Kokosöl gut ist für Menschen, dann sollte es doch auch für Tiere gut sein.« Ich trug es auf den Knoten auf der Stirn des Hundes auf. Mit der Zeit wurde er immer kleiner, bis er schließlich ganz verschwand. Er kam nie wieder. Eine Operation war uns erspart geblieben.

Etwas später entwickelte mein anderer Hund wunde Stellen unter der Nase, direkt über der Oberlippe. Der Tierarzt gab ihm ein Antibiotikum, aber es schien nicht zu wirken. Nach einer Woche setzte ich das Medikament ab und fing an, Kokosöl auf die wunden Stellen aufzutragen. Ein paar Tage lang wurden sie schlimmer, aber dann begannen sie zu heilen. Er hat sich ohne Probleme wieder erholt.

Paul war darüber nicht überrascht, er erklärte mir, Kokosöl wirke bei Tieren und Menschen. Sein Vater habe Kokosöl nach dem Brandmarken bei seinem Vieh angewendet, um die Schmerzen zu lindern und die Heilung zu beschleunigen.

Das Öl war nicht nur gut für die Haut. Paul verwendete es bei allen seinen Gerichten. Jeden Tag nahm er gewissenhaft einen Teelöffel davon ein. Es war wie ein Tonikum, das ihn innerlich und äußerlich jung erhielt. Außerdem war es eine wirksame Medizin. »Wenn man es einnimmt, befreit es von Unpässlichkeit in Magen und Darm.«

Das Öl war ein Tonikum, eine Medizin, es machte wieder gesund. »Ich mache Euch glücklich, gesund und schön«, pflegte Paul oft zu sagen. Er betrachtete es als Jungbrunnen.

Jahrelang ging ich alle paar Tage zu Paul. Sein Kokosöl war genauso gut wie das auf dem Markt, wenn nicht sogar besser. Ich besorgte Kokosnüsse sackweise auf dem Großmarkt. In einem Sack waren 20 Stück. Die meisten kamen aus Mexiko. Manchmal war die Qualität gut, manchmal schlecht, und das hätte sich normalerweise auf das Endprodukt ausgewirkt, aber das Öl erfüllte immer seinen Zweck.

Für die Herstellung von 15 bis 20 Litern Öl brauchte Paul ungefähr drei Tage. Anschließend wurde es weitere dreißig Tage lang fermentiert. Ich habe ihm oft dabei geholfen. Wir schlugen die Kokosnüsse mit dem Hammer auf, lösten das Fleisch mit einem Schraubenzieher aus der Schale, zerkleinerten es in einem Fleischwolf, erhitzten es, kühlten und pressten es. Dann ließen wir es den ganzen Tag in Wasser köcheln, filterten es, und warteten, bis sich die Verunreinigungen absetzten und das Öl nach oben stieg. Schließlich fermentierten wir das Öl mindestens einen Monat lang in einem sterilisierten Behälter. Es war eine mühsame Prozedur, aber jeder Schritt wurde mit klarem Blick auf das Endprodukt ausgeführt.

Während der Pressung arbeitete Paul mit einem Kartoffelstampfer, und zwar stundenlang, um das Öl von dem Wasser zu trennen. Eines Tages beschloss ich, ihm zu helfen, die Kokosnuss auszuquetschen. Paul war damals 82 Jahre alt. Ich war vergleichsweise jung und gesund, hielt aber höchstens fünfzehn Minuten durch. Meine Hände verkrampften sich, meine Unterarme brannten, ich musste aufgeben. Ich sagte Paul, es müsse doch eine einfachere Methode geben. Eines Tages, als ich Kokosnüsse abholen ging, sah ich eine Weinpresse, das war die Lösung. Wir kauften eine 200-Liter-Presse und konnten die Produktion verdoppeln, mit weniger Mühsal für Paul, um es gelinde auszudrücken. Sein Sohn verwendete die Presse noch jahrelang, bis er den Laden schloss.

Pauls Erfolg als Heiler und Wundermann verdankte er dem ausschließlichen Gebrauch einer traditionellen Medizin – dem Kokosöl. Kokosöl wird auf den Philippinen und den Pazifikinseln seit Jahrtausenden verwendet. Bei den Menschen dort gilt es als »Mittel gegen alle Krankheiten«. Die Kokospalme liefert den Grundstock des Lebens für viele Bevölkerungsgruppen in Asien und auf den Pazifikinseln. Ein altes philippinisches Sprichwort sagt: »Wer eine Kokospalme pflanzt, der pflanzt damit Schiffe und Kleidung, Essen und Trinken, eine Wohnstatt für sich selbst und ein Erbe für seine Kinder.« Die Kokospalme ist das tägliche Brot, sie liefert mehr unterschiedliche Produkte für den menschlichen Gebrauch als jede andere Pflanze. Aus diesem Grund wird die Kokospalme auf den Philippinen hoch geschätzt, man nennt sie den »Baum des Lebens«.

Porfirio (Paul) Sorse wurde am 2. Oktober 1895 auf den Philippinen als zweites von fünf Kindern seiner Eltern geboren. Sein Vater war Prediger einer Baptistengemeinde. Wenn ein Mitglied der Gemeinde krank wurde, behandelte der Vater ihn oder sie mit Kokosöl, einem traditionellen Heilmittel, das damals überall auf den Philippinen verwendet wurde. Der Vater machte das Öl selbst, nach einem Verfahren, das er von seinem Vater übernommen hatte, der es wiederum von seinem Vater hatte. Dort erlernte Paul erstmals die Herstellung von frischem nativen Kokosöl.

In seiner frühen Jugend arbeitete er auf dem Bauernhof der Familie und auf den Reisfeldern. Zu Beginn des Ersten Weltkriegs rekrutierte die U. S. Navy Filipinos (die Philippinen waren damals US-amerikanisches Territorium). Der junge Sorse heuerte als Koch an. Drei Jahre tat er bei der Marine Dienst. Nach dem Kriegsende verließ er die Kriegsmarine und arbeitete bis 1925 als Koch bei der Handelsmarine. Dann zog er nach New York, wo er bei philippinischen Freunden in Greenwich Village lebte. Sein Können als Koch perfektionierte er bei der Arbeit an Orten wie dem Waldorf Astoria Hotel. Außerdem arbeitete er als Koch, Fahrer und Handlanger bei reichen Familien. Er kochte wunderbare Mahlzeiten und kümmerte sich um Kinder, Tiere und Autos seiner Arbeitgeber.

1995 feierte Paul Sorse seinen 100. Geburtstag. Die Stadt Rehoboth in Massachusetts ehrte ihn als ihren ältesten Bürger. Geistig noch immer voll auf der Höhe und körperlich aktiv, bereitete er den Kartoffelsalat und gefüllte Eier zu, die den Gästen serviert wurden, die zum Gratulieren kamen.

Eine Zeitlang arbeitete er für die Familie Chrysler. Einmal sagte ihm sein Chef, er sei mit seiner Arbeit sehr zufrieden und werde ihn dafür besonders belohnen. Kurz danach kam er beim Absturz eines Privatflugzeugs ums Leben. Er hinterließ Paul einen, wie dieser sagt, »großen« Geldbetrag. Wie viel es war, habe ich nie herausfinden können. Da ich weiß, wie frugal Paul gelebt hat, bezweifle ich, dass es mehr war als ein paar Tausend Dollar. Für ihn war das ein großer Batzen. Paul sagt, er habe das Geld einem befreundeten Filipino gegeben, damit der an der Columbia University Medizin studieren konnte. Er erwartete nicht, dass der Freund ihm das Geld zurückzahlen würde. Er erklärte ihm, wenn er ein erfolgreicher Arzt werde, solle er das Geld dafür verwenden, die Menschen auf den Philippinen zu behandeln. So war Paul, er versuchte immer, anderen zu helfen.

Paul begann mit der Herstellung größerer Mengen Kokosöl, um Kranken zu helfen, genauso, wie es sein Vater getan hatte. Allerdings war das Öl seines Vaters mit primitiven Methoden hergestellt und enthielt deshalb sehr viel Wasser, was zur Folge hatte, dass es innerhalb weniger Wochen ranzig wurde. Paul verbesserte das Originalrezept seines Vaters, entfernte alles Wasser, sodass das Öl unbegrenzt haltbar und geschmeidiger war und zudem leichter durch die Haut absorbiert wurde.

Als Paul 1952 mit 57 Jahren in Rente ging, beschloss er, sein Kokosöl in Vollzeit zu vermarkten. »Es ist ein hilfreiches Produkt, es befriedigt das Bedürfnis der Menschen«, sagte er. »Es macht glücklich, gesund und schön. Es dringt durch die Poren in die Nervenzentren. Es hilft, ein längeres, gesünderes Leben zu führen.« Die nächsten 45 Jahre lang widmete er sein Leben der Werbung für die gesunde Wirkung des Kokosöls.

Paul Sorse starb am 28. März 1998 im Alter von 102 Jahren. Jeder, der ihn kannte, sagte, er habe nach Aussehen und Verhalten um Jahre junger gewirkt, er blieb körperlich bis zum Ende aktiv, öffnete und zerkleinerte Kokosnüsse für sein Öl – ein Beweis für die Wirksamkeit seines Produkts. Paul hat wirklich den Jungbrunnen entdeckt. Er ist der unglaublichste Mann, den ich je getroffen habe. Er fehlt mir.

Kapitel 2: Die Frucht des Lebens

Kapitel 2

Die Frucht des Lebens

Die Frucht der Kokospalme

Die Kokospalme zählt zu den Wundern der Natur. Angeblich gibt es für sie tausend Verwendungsmöglichkeiten. Jeder ihrer Teile wird für etwas genutzt. Dieser Baum kann Ihnen alles liefern, was Sie zum Leben brauchen. Er ist eine Quelle von Nahrung und Getränken, um den Körper zu nähren, von Medizin, um Sie gesund zu erhalten oder wieder gesund zu machen, und von Materialien für den Bau einer Unterkunft, die Herstellung von Kleidung und Werkzeugen für alle Bedürfnisse des Lebens. In Indien wird die Kokospalme auch »kalpa vriksha« genannt, das bedeutet »der Baum, der alles Lebensnotwendige liefert«. Auf den Philippinen und den Pazifikinseln heißt sie »der Baum des Lebens«.

Manche halten die Kokosnuss für eine Nuss, andere bezeichnen sie als Samen. 1› Hinweis Menschen, die in den Tropen leben und die Kokosnuss jeden Tag verwenden, halten sie für eine Frucht – die Frucht des Baums des Lebens. Deshalb und wegen ihrer Nährstoffe und ihres medizinischen Wertes kann die Kokosnuss mit Recht die »Frucht des Lebens« genannt werden.

In den Tropen sind Kokosnüsse ein vertrauter Anblick. Kokospalmen wachsen fast überall im Überfluss. Die Kokospalme ist zum Symbol der Ruhe eines Inselparadieses geworden. Die meisten Menschen, die außerhalb der Tropen leben, haben nie eine lebende Kokospalme gesehen. Und wenn doch, dann erwarten sie, die großen, braunen, haarigen Nüsse zu sehen, die sie aus dem Lebensmittelladen kennen. Was sie dann finden, ist etwas ganz anderes. Kokosnüsse sind im natürlichen Zustand mehr als doppelt so groß wie die im Laden und von einer dicken, weichen grünen oder gelben Hülle umgeben. Diese Hülle wird abgeschält, bevor die Kokosnuss auf die Märkte in Übersee verschickt wird. Was die meisten Menschen in Geschäften außerhalb der Tropen sehen, ist die harte, braune innere »Nuss«.

Der wissenschaftliche Name der Kokospalme lautet Cocos nucifera. Sie zählt zu den ertragreichsten und meistverbreiteten Bäumen der Welt. Sie wächst auf Inseln und in Küstenregionen fast aller tropischen Klimagebiete. Die Kokospalme wächst vom Wendekreis des Krebses nördlich des Äquators (23 27’N) bis zum tropischen Wendekreis des Steinbocks südlich des Äquators (23 27’S). Sie wächst auch in einigen Regionen außerhalb der Tropen, bis zum 26. Grad nördlicher Breite in Zentralindien und im südlichen Florida, bis zum 27. Grad südlicher Breite in Chile und im südlichen Brasilien. Allerdings tragen die Kokospalmen außerhalb der Tropen nur selten reife Früchte. Kokospalmen werden normalerweise 18 bis 20 Meter hoch und haben eine Lebensspanne von bis zu 70 Jahren.

Anders als die meisten Früchte tragenden Pflanzen produzieren Kokospalmen das ganze Jahr hindurch; Kokosnüsse haben daher ständig Saison. Sie wachsen in Fruchtständen von fünf bis zwölf Nüssen, bisweilen sogar noch mehr. Eine ausgewachsene Kokospalme entwickelt normalerweise einen Fruchtstand pro Monat oder zwölf im Jahr. Eine produktive Kokospalme kann jährlich 100 bis 140 Kokosnüsse liefern.

Bis zur völligen Reife brauchen Kokosnüsse ungefähr vierzehn Monate. In dieser Zeit bilden sich eine harte braune Schale, etwas Flüssigkeit und eine dicke Schicht weißes Fruchtfleisch. Geschmack, Konsistenz, Größe und Menge des Kokosfleisches verändern sich mit zunehmender Reife der Nuss. Eine sehr junge, weniger als sechs Monate alte Kokosnuss ist vollständig mit Flüssigkeit gefüllt und hat nur sehr wenig Fleisch. In diesem Stadium ist das Fleisch (Endosperm) von weicher, geleeartiger Konsistenz und kann mit dem Löffel gegessen werden. Mit zunehmender Reife der Kokosnuss nimmt die Flüssigkeitsmenge ab, das Fleisch wird dicker und fester. Mit zehn bis zwölf Monaten kehrt sich das Verhältnis von Flüssigkeit zu Fruchtfleisch um. Vollreife Kokosnüsse haben nur sehr wenig Flüssigkeit und eine dicke Schicht Fleisch. Fleisch und Flüssigkeit verlieren mit der Zeit an Süße. In unseren Lebensmittelläden findet man zumeist reife Kokosnüsse. In den Tropen allerdings gehören junge oder grüne Kokosnüsse zu den beliebtesten Nahrungsmitteln. Ältere Nüsse werden normalerweise in der Sonne getrocknet. Sonnengetrocknetes Kokosfleisch, die sogenannte Kopra, wird zur Herstellung von Öl verwendet. Frisches reifes Kokosfleisch wird zu Kokosraspeln, Kokosmilch oder nativem Kokosöl verarbeitet.

Die Schalen junger Kokosnüsse sind in der Regel hell- bis gelbbraun, im Vergleich zu dem dunkleren Braun der reifen Nüsse. Sie lassen sich auch wesentlich leichter öffnen und essen. Wenn die Kokosnuss reift, wird die Schale härter. Vollreife Schalen sind sehr hart und schwer zu öffnen. Oft sind ein Hammer und eine Menge Armkraft erforderlich, um eine reife Kokosnuss zu öffnen. Mit viel Übung können Sie eine Kokosnuss mit wenigen Schlägen mit der stumpfen Seite einer Machete halbieren.

Kokosnüsse können eine ganze Reihe essbarer Produkte liefern, die bekanntesten sind Fleisch, Wasser, Milch, Creme und Öl. Außerdem Zucker, Wein und Essig. Kokosfleisch ist der weiße essbare Anteil des Samens, es wird normalerweise geraspelt und getrocknet verkauft. Frisches Kokosfleisch kann schnell verderben. Getrocknet bleibt es mehrere Wochen lang genießbar, sogar noch länger, wenn es in einem luftdichten Behälter kühl aufbewahrt wird, so wie Kokosnuss normalerweise im Laden angeboten wird. Kokosraspeln sind meistens gezuckert, in Bioläden gibt es sie aber auch ungesüßt. Das Kokosöl wird aus frischem oder getrocknetem Kokosfleisch extrahiert. Die Flüssigkeit in einer frischen Kokosnuss wird oft fälschlich als Kokosmilch bezeichnet, es handelt sich aber in Wirklichkeit um Kokoswasser. Kokosmilch ist etwas ganz anderes. Milch und Wasser unterscheiden sich erheblich in Geschmack, Aussehen und Nährstoffgehalt. Kokosmilch entsteht durch Extraktion des Safts aus dem Fleisch. Kokoswasser ist klar oder leicht trüb, es sieht fast aus wie normales Wasser. Kokosmilch hingegen ist dicklich und weiß und sieht der Kuhmilch ähnlich.

Zusätzlich zu Kokosfleisch, Milch, Wasser und Öl liefert die Kokospalme noch viele weitere essbare Produkte. Die Blüte, aus der später die Kokosnuss entsteht, ist die Quelle von Kokoszucker und Kokoswein. Die Spitze einer noch nicht geöffneten Blüte wird aufgeschlitzt und der herausfließende Saft oder Toddy in Behältern aus Bambus oder Kokosschale gesammelt. Auf den Philippinen heißt dieser Saft »Tuba«. Bis zu einem Liter zuckriger Saft fließt täglich aus dem Schnitt. Den Wipfel einer Kokospalme zu erklimmen, um Tuba einzusammeln, erfordert viel Kraft und Übung. Aber offensichtlich sind die Kletterer der Meinung, dass sich die Mühe lohnt.

Zur Herstellung des Zuckers wird der Saft jeden Morgen eingesammelt und in großen Töpfen so lange gekocht, bis ein dicker, klebriger Sirup entsteht, den man dann abkühlen und hart werden lässt. Da er nur wenig verarbeitet wird, unterscheiden sich die einzelnen Portionen in Farbe, Geschmack und Süße. Die Farbe reicht von einem sehr hellen Gelbbraun bis zu einem dunklen Braun. Abhängig davon, wie lange der Saft erhitzt wurde, kann er weich und klebrig sein wie Toffee oder hart wie Kandiszucker. Er wird oft in Form von kristallisierten Stücken verkauft.

Frischer Toddy oder Tuba ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen und liefert wertvolle Nahrung in Gebieten, wo Früchte und Gemüse knapp sind, wie beispielsweise auf vulkanischen Atollen.

Der Saft vergärt sehr schnell, in einem warmen Tropenklima kann er schon nach wenigen Tagen zehn Prozent Alkohol enthalten. Dieser Kokoswein ist ein traditionelles Getränk in vielen Regionen der Welt. Manchmal wird er zur Erhöhung des Alkoholgehalts noch destilliert. Auf den Philippinen wird dieses beliebte alkoholische Getränk Lambanog genannt, es schmeckt ähnlich wie Wodka oder Gin.

Da das Wasser oder der Saft in der Kokosnuss süß ist, könnte man meinen, es ließe sich auch zu Alkohol vergären. Kokoswasser hat weniger Zucker als Tuba und bildet deshalb sehr wenig Alkohol. Fermentiertes Kokoswasser wird eher zur Herstellung von Essig als von Alkohol verwendet.

Jeden Tag Kokosnuss

Seit Generationen sind Ernährung und Gesundheit der Menschen in den Regionen der Welt, in denen Kokospalmen wachsen, von der Kokosnuss abhängig. Buchstäblich an jedem Tag ihres Lebens nutzen diese Menschen die Kokosnuss, sie genießen deren Vorzüge bereits vor der Geburt. Die Kokosnuss nährt die Mutter, damit ein gesundes Kind zur Welt kommt und die Entbindung schnell verläuft. Werdende Mütter massieren das Öl täglich in ihren Bauch ein, um die Geburt zu erleichtern und hässliche Dehnungsstreifen zu vermeiden. Nach der Entbindung wird das Öl auf empfindliche Stellen aufgetragen, um die Heilung zu beschleunigen, und auf die Brüste, um die Schmerzen durch das Stillen zu lindern.

In Samoa ist das Erste, was eine Frau nach der Geburt ihres Kindes zu essen bekommt, ein Kokosgericht namens Vaisalo. Der Vaisalo, ein Brei, wird aus dem Fleisch und dem Saft einer frischen Kokosnuss unter Zusatz von Stärke zubereitet. Er soll nicht nur die Mutter nähren, sondern auch dafür sorgen, dass ihre Milch schnell und reichlich fließt. Vaisalo wird in Samoa noch immer viel gegessen, nicht nur von Wöchnerinnen; man genießt ihn zum Frühstück oder als Dessert.

Kokosnüsse an einer Kokospalme. Rechts von oben nach unten: Kokosnuss mit Hülle, Schnitt durch eine Kokosnuss, die die »Nuss« im Zentrum erkennen lässt, und die von der Hülle befreite Kokosnuss.

Eine häufig verwendete Methode, die Hülle der Kokosnüsse zu entfernen: Ein Pfahl oder eine eiserne Spitze wird mit dem scharfen Ende nach oben fest im Boden verankert. Die Koksnuss wird auf die scharfe Spitze gedrückt und ein Streifen der Hülle abgerissen. Die Kokosnuss wird gedreht und das Ganze wird so lange wiederholt, bis die Hülle vollständig entfernt ist. Ein geübter Arbeiter kann eine Kokosnuss in wenigen Sekunden schälen.

Vom ersten Lebenstag an werden Säuglinge mit Kokosöl vertraut gemacht. Mütter reiben ihre Babys sorgfältig von Kopf bis Fuß damit ein. Angeblich stärkt es Muskeln und Knochen und verhindert Hautinfektionen und Hautunreinheiten. Ein paar Tropfen werden in die weiche Stelle am Kopf des Säuglings einmassiert, man sagt, es verhüte Krankheiten. Wenn die Kinder zahnen, wird das Zahnfleisch mit Kokosöl massiert, um die Schmerzen zu lindern und die Heilung zu beschleunigen.

Auf den Inseln wird das Wasser aus dem Inneren einer frischen Kokosnuss Säuglingen als Ersatz für Babynahrungspräparate gegeben. Viele erhalten gleichzeitig Muttermilch und Kokoswasser. Wenn eine Mutter nicht stillen kann oder beim Säugling Verdauungsprobleme auftreten, gibt man ihm das Wasser aus jungen Kokosnüssen. In manchen Fällen erhielten Säuglinge ab dem Alter von ein bis zwei Monaten bis zum Abstillen kaum etwas anderes als Kokoswasser. Saft und Fleisch unreifer Kokosnüsse werden auch eingesetzt, um Säuglinge von der Muttermilch zu entwöhnen. Das Fleisch in jungen Kokosnüssen ist weich und sehr zart, anders als das harte, nussähnliche Fleisch, das wir in vollreifen Kokosnüssen finden.

Die Kokosnuss ist bei vielen Inselbevölkerungen eine Hauptnahrungsquelle für alle Altersgruppen. Das Fleisch wird frisch, getrocknet, geröstet und als Brei mit Kokosmilch und Wasser gegessen. In manchen Gegenden liefern Kokosnüsse in der einen oder anderen Form den Löwenanteil der täglich aufgenommenen Kalorien.

Früher und in gewissem Ausmaß auch heute noch tragen Kinder nur wenig Kleidung, aber ihr Körper ist immer mit Kokosöl eingerieben. Aufgetragen wird es nach dem Baden, bevor die Kinder an die Sonne gehen, und abends, bevor Sie ins Freie gehen, als Schutz vor Moskitos und Sandfliegen. Alle, von den Jüngsten bis zu den Ältesten, tragen das Öl täglich auf den gesamten Körper auf. Es schützt sie vor den Strahlen der heißen Tropensonne und hält ihre Haut jung und gesund. Es bewahrt die Hautfeuchtigkeit und ist ein hervorragender Sonnenschutz. Außerdem wird es auf wunde Stellen, Ausschlag, Schnittwunden und Hautrisse aufgetragen. Trockene Lippen und Fieberbläschen werden mit Kokosöl eingerieben. Bei Ohrenschmerzen wird es erwärmt und in die Ohren geträufelt.

In Thailand, Sri Lanka, Indien und anderen Ländern wird Kokosöl traditionell in der Küche verwendet. Bewohner der Pazifikinseln nutzen es hingegen hauptsächlich für kosmetische Zwecke und zur Heilung. Der größte Teil des Öls in ihrer Nahrung stammt aus Kokosmilch und Kokoscreme. Fast alles wird damit zubereitet.

Die Menschen in Samoa kochen praktisch alle ihre Gerichte in schwerer Kokoscreme. Sogar stärkehaltige Früchte und Gemüse werden in Kokoscreme gekocht. Sie essen jeden Tag Kokoscreme, die sie nicht verdünnen wie viele Bewohner anderer Pazifikinseln. An Sonntagen kochen die Samoaner ihr Essen in Tonöfen, das einzige Gemüse, das sie normalerweise essen, sind die Blätter der Taro-Pflanze, in die sie unverdünnte Kokoscreme mit Zwiebeln und Salz einrollen.

Auf den Philippinen und anderswo geben die Frauen das Öl nach dem Baden ins Haar. Man hat beobachtet, dass Frauen, die in ländlichen Gemeinschaften leben und auch heute noch Kokosöl verwenden, ihr wunderschönes dunkles Haar bis ins hohe Alter bewahren, während Frauen in städtischen Gebieten, wo Kokosöl seltener verwendet wird, in der Regel sehr viel schneller ergrauen.

Koksnuss in jeglicher Form wird als Nahrungsquelle, als Medizin, als schützender und heilender Balsam und als Schönheitsmittel verwendet. Die Menschen nutzen es buchstäblich vom Tag ihrer Geburt bis zum Tag des Todes.

Kokosnuss in der traditionellen Medizin

Überall auf der Welt verehren Menschen vieler verschiedener Kulturen, Sprachen und Religionen die Kokosnuss als wichtige Quelle von Nahrung und Medizin. Wenn Sie auf den Samoainseln lebten und krank würden oder sich eine Verletzung zuzögen und von traditionellen Heilern behandelt würden, wäre die Kokosnuss unweigerlich Teil der Behandlung. Wenn sie im küstennahen Dschungelgebiet Zentral- und Südamerikas lebten und krank würden, würden die dort ansässigen Heiler Sie mit Kokosnuss wieder gesund machen. Auf den Philippinen wird Kokosöl verwendet, um die Heilung von Verbrennungen, Schnitt- und Schürfwunden zu beschleunigen. Es wird in geschwollene Gelenke und schmerzende Muskeln einmassiert und sogar zur schnelleren Heilung gebrochener Knochen eingesetzt. In Ostafrika gäbe man ihnen eine Tasse Palmkernöl (das dem Kokosöl sehr ähnlich ist) zu trinken. Bei der indigenen Bevölkerung gilt dieses Öl als gesundes Tonikum und als Mittel der Wahl bei jeder Krankheit.

In Indien dient die Kokosnuss in ihren vielfältigen Formen zur Behandlung unterschiedlicher Beschwerden und zur Ernährung des Körpers. Die ayurvedische Medizin kennt die heilenden Eigenschaften des Kokosöls schon seit über 4000 Jahren. Das Öl wird wegen seiner keimtötenden Eigenschaften geschätzt, es wird verbreitet in Verbindung mit Kräutern angewendet. Verschiedene Zubereitungen aus Kokosöl fördern üppiges Haarwachstum und schützen die Haut vor Infektionen und Schäden durch Sonnenbrand. Getrocknete Kokosnuss wird zur Ausscheidung von Parasiten und zur Besserung von Verdauungsbeschwerden eingenommen.

In den Äquatorialgebieten der Welt, wo die Kokospalme im Überfluss wächst, wird die Kokosnuss in der einen oder anderen Form mit erstaunlichem Erfolg zur Behandlung unterschiedlicher gesundheitlicher Probleme eingesetzt. Beispiele sind Amenorrhoe (Ausbleiben der Regelblutung), Asthma, Ausschläge, Blutergüsse, Bluthusten, Bronchitis, Darmentzündung, Erkältung, Fieber, Gelbsucht, Geschwüre, Gesichtsrose, Grippe, Halsentzündung, Krätze, Läusebefall, Lungentuberkulose, Magenschmerzen, Nierensteine, Parasiten, Regelschmerzen, Ohrenschmerzen, Ruhr, Schwäche, Schwellungen, Syphilis, Tripper, Tuberkulose, Tumoren, Typhus, Übelkeit, Unterernährung, Verbrennungen, Verstopfung, Wassersucht, Wunden, Zahnfleischentzündung und Zahnschmerzen.

Bevor es akademisch ausgebildete Ärzte gab, kümmerten sich traditionelle Heiler um die Krankheiten der Menschen. Auf den Philippinen heißt ein solcher Heiler Manghihilot. Auch wenn die moderne Medizin heute den größten Teil der medizinischen Versorgung auf den Philippinen übernommen hat, sorgen Manghihilots in einigen ländlichen Gebieten noch immer für die Kranken und wirken als Geburtshelfer. Kokosöl bildet die Grundlage der meisten Heilmittel des Manghihilots. Das Öl wird häufig mit Heilpflanzen wie Knoblauch, Ingwer und scharfen Pfefferschoten kombiniert und je nach Bedarf verabreicht. Manghihilots bereiten ihre Arzneien aus frischen Kokosnüssen selbst zu.

Paul Sorse, dessen Geschichte im vorigen Kapitel erzählt wurde, lernte schon als Jugendlicher auf den Philippinen von seinem Vater viel über die heilende Kraft der Koksnuss; Wissen, das er später nutzte und erweiterte. 50 Jahre lang stellte er Kokosöl her und verwendete es zur Heilung der Kranken und Verletzten, aber auch, um sich selbst und andere, wie er oft sagte, »glücklich, gesund und schön« zu erhalten. Er nannte die Kokosnuss die Königin der Nahrungsmittel und betrachtete sie als Allheilmittel. Er ermunterte jeden, Kokosöl gegen alle Leiden auszuprobieren. »Es richtet keinen Schaden an, kann aber vielleicht viel nutzen«, sagte er dann. Er behauptete, es sei hilfreich zur Behandlung von Verbrennungen, Sonnenbrand, Blasen, Schnittwunden, Kratzern, Ekzemen, Insektenstichen, Borkenflechte, Hämorrhoiden, Blutergüssen, Erfrierungen, Pickeln, Erkältungen, Nasennebenhöhlen-Infektionen, Asthma, Kopfschmerzen, Arthritis, Rheuma, steifen Gelenken, Bindehautentzündung, Muskelkater, gereiztem Zahnfleisch, Zahnschmerzen, Verstopfung und Falten. Es gebe unendlich viele Verwendungsmöglichkeiten. »Es ist nicht nötig, für jedes Problem ein extra Produkt zu kaufen«, lehrte er, gegen viele könne Kokosöl eingesetzt werden.

Pauls treue Kunden geben Zeugnis von der Wirksamkeit des Öls. Hätte es nicht gewirkt, so wären sie nicht immer wieder gekommen. Paul glaubte, man müsse es nur versuchen, um von seiner Wirkung überzeugt zu werden, eine Ansicht, die ich teile. Nur der Gebrauch belegt seine Wirksamkeit. Geben Sie es auf die Haut und schauen Sie, welche Veränderung es bewirkt. Es kann eine furchtbar trockene, raue Haut innerhalb weniger Wochen zart und geschmeidig machen. Versuchen Sie es und sehen Sie selbst, ob Ihre Haut nicht jünger und gesünder aussieht und sich auch so anfühlt. Ich habe erlebt, wie es Wunder wirkte. Und was es außerhalb des Körpers bewirkt, das bewirkt es auch im Inneren.

Paul Sorses Leben ist ein Beweis für die Wirksamkeit und Sicherheit des Kokosöls. Er trank es, verwendete es in allen Gerichten, die er kochte, und badete praktisch jeden Tag darin, indem er sich von Kopf bis Fuß damit einrieb. Es hat ihm offensichtlich nicht geschadet, er ist schließlich 102 Jahre alt geworden. Es war vermutlich das Geheimnis, das ihn so lange lebendig, gesund und glücklich erhielt.

Die Angstmache vor Kokosöl

Trotz ihrer langen, beachtlichen Geschichte auf der ganzen Welt ist die Kokosnuss in jüngster Zeit ungerechtfertigterweise in Verruf geraten. Insbesondere das Kokosöl wird als Arterien verstopfendes gesättigtes Fett abgestempelt, das gemieden werden sollte. Warum? Die Antwort auf diese Frage ist eine Mischung aus Missverständnis, Vorurteil und Marketing. Wegen der schlechten Publicity, die gesättigte Fette in der Vergangenheit bekamen, herrscht verbreitet Verwirrung über Kokosöl und Gesundheit.

Parkinson-Krankheit

Zurzeit versorge ich meinen 85-jährigen Vater, der an mehreren Krankheiten leidet, darunter auch Demenz, Symptome von Parkinson und Lymphkrebs. Er zeigte definitiv alle Anzeichen von Parkinson, aber die Ärzte stellten diese Diagnose nicht, weil die Symptome bei ihm aufgetreten waren, bevor wir ihn dazu brachten, den Arzt aufzusuchen. Als ich dem Arzt von seinem Schütteln, schlurfendem Gang, Maskengesicht und gebückter Haltung berichtete und ihm erzählte, dass all dies durch natives Kokosöl verschwunden war, sah er mich ungläubig an. Er sagte, es hätte niemals Parkinson sein können, weil die Krankheit sich nicht auf diese Weise zurückbilde. Mein Vater weiß, dass das Schütteln zurückkommt, wenn er sein Kokosöl nicht einnimmt. Was soll ich sagen?

Donna

Prostata

Bei mir besteht seit Jahrzehnten eine gutartige Prostatavergrößerung. Vor sieben oder acht Jahren hatte ich solche Schwierigkeiten beim Wasserlassen, dass ich meinen Arzt um ein Medikament bat. Das habe ich dann einige Jahre lang eingenommen und meine Nase war ständig verstopft. Manchmal versuchte ich es ohne die Medizin, und meine Nase wurde frei! Dann las ich im Internet, dass Atembeschwerden zu den Nebenwirkungen dieses Medikaments zählen. Also wechselte ich zu Sägepalmenextrakt, der anscheinend genauso gut wirkte wie die Medizin (Proscar).

Ich fand heraus, dass die Zusammensetzung der Fettsäuren im Extrakt aus Sägepalmsamen ähnlich ist wie beim Kokosöl, zumindest gibt es einige Gemeinsamkeiten. Also gab ich das Sägepalmöl auf (das hier in Finnland sehr teuer ist) und verlasse mich jetzt schon seit rund drei Jahren allein auf Kokosöl. Keine Probleme beim Wasserlassen!

Iikka

Seit über 30 Jahren stehen gesättigte Fette im Visier, weil sie die Cholesterinwerte erhöhen können. Die volle Wucht dieser Attacken richtete sich gegen das Kokosöl, das hochgradig gesättigt ist. Mitte der 1980er-Jahre finanzierte die Sojabohnen-Industrie eine riesige Medienkampagne, um die Öffentlichkeit über die Vorzüge des Sojaöls und die Gefahren gesättigter Fette und des Kokosöls »aufzuklären«. In guter Absicht, aber irregeleitet, schlossen sich Verbraucherverbände wie das Center for Science in the Public Interest (CSPI, Zentrum für Wissenschaft im Interesse der Öffentlichkeit) der Attacke an. Gemeinsam gelang es, alle gesättigten Fette und ganz besonders das Kokosöl zu verteufeln. Es war die CSPI, die in Bezug auf das Kokosöl den Begriff »Arterien verstopfendes Fett« prägte.

Was die Öffentlichkeit – und fairerweise muss man zugeben, auch die CSPI – damals nicht wusste, war, dass es viele unterschiedliche Arten gesättigter Fette gibt, genauso, wie es auch viele unterschiedliche Arten von mehrfach ungesättigten Fetten gibt. Jedes Fett wirkt anders auf den Körper. Einige gesättigte Fette erhöhen den Cholesterinspiegel im Blut, andere nicht. Kokosöl beeinflusst den Cholesterinwert nicht negativ. Dieses Faktum wurde in dem Feldzug, den die Pflanzenölindustrie gegen gesättigte Fette führte, nie erwähnt. Die Menschen hielten sämtliche Quellen gesättigten Fetts für schädlich. Und schon bald war alle Welt überzeugt, Kokosöl verursache Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Selbst medizinische Fachleute waren verwirrt. Verschiedene Forscher, die über die Kokosnuss Bescheid wussten, meldeten sich schließlich zu Wort, um die Dinge gerade zu rücken, aber da hatte sich die Meinung, Kokosöl verursache Herz-Kreislauf-Erkrankungen, schon so weit durchgesetzt, dass niemand mehr zuhörte. Tatsächlich wurden diese Forscher sogar lächerlich gemacht und dafür kritisiert, dass sie das Kokosöl verteidigten. Also gaben sie nach und hielten den Mund. Lebensmittelhersteller, die die Angst der Verbraucher vor gesättigten Fetten spürten, verbannten Kokosöl aus ihren Produkten. Anfang der 1990er-Jahre war es aus der Ernährung in Amerika und vielen anderen Ländern auf der Welt praktisch verschwunden. Selbst in Regionen, in denen Kokospalmen wachsen, wie auf den Philippinen, mied man das Kokosöl.

Die Wahrheit über Kokosöl blieb in medizinischen Fachzeitschriften versteckt, die nur selten gelesen und noch seltener verstanden werden. Viele Wissenschaftler, die das Potenzial des Kokosöls für Ernährung und medizinische Zwecke kannten, setzen ihre Forschung fort. Während man der Öffentlichkeit von den Gefahren des Kokosöls erzählte, wendeten es Mediziner aktiv bei ihren Patienten an. Kokosöl wurde und wird noch immer bei künstlicher Ernährung und in intravenös verabreichten Lösungen zur Behandlung von todkranken Patienten verwendet. Es ist in rezeptfreien Mitteln enthalten und wird Lebensmitteln zugesetzt, um sie vor dem Verderben zu schützen. Es findet sich in Nahrungsprodukten wie beispielsweise Pulvern zur Herstellung von Sportgetränken und in Energieriegeln. Das ist allerdings nur wenigen bewusst. Oft werden Begriffe wie MCT (d. h. medium-chain triglyceride, mittelkettige Triglyceride oder auch fraktioniertes Kokosöl), Kapryl- oder Laurinsäure (die angeblich die Arterien verstopfenden Fette im Kokosöl) verwendet, um zu verbergen, dass das Produkt eine Form von Kokosöl enthielt.

Traditionelle Weisheit

Öl, Fleisch, Milch und andere Produkte aus der Kokosnuss sind seit Generationen Grundnahrungsmittel für die Bevölkerung von Inseln im asiatischen und pazifischen Raum. In den letzten Jahrzehnten haben die Menschen in den Regionen, in denen Kokospalmen wachsen, Ernährung und Lebensstil vom Westen übernommen, mit der Folge, dass lang gehegte Überzeugungen und Traditionen verschwinden. In dem Maße, wie industriell verarbeitete Lebensmittel leichter verfügbar werden, nimmt die Beliebtheit der traditionellen Nahrungsmittel ab. Wie alle anderen, so wurden auch die Menschen in diesen Regionen von den falschen Vorstellungen über die Kokosnuss und insbesondere das Kokosöl beeinflusst. Da man es für ein »die Arterien verstopfendes« gesättigtes Fett hielt, ging der Verzehr und Gebrauch von Kokosöl drastisch zurück. Stattdessen aßen die Menschen Margarine, Backfett und industriell verarbeitete Pflanzenöle. Gesundheitliche Probleme wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Fettleibigkeit, die man noch vor wenigen Jahrzehnten, als die Kokosnuss in allgemeinem Gebrauch war, kaum kannte, sind jetzt an der Tagesordnung. Das gilt besonders für städtische Gebiete, wo die Menschen besser ausgebildet und stärker vom Westen beeinflusst sind. Die jüngere Generation hat die traditionelle Verwendung der Kokosnuss gar nicht kennengelernt und weiß sehr wenig darüber.

Zum Glück nutzen die Menschen in vielen ländlichen Gebieten die Kokosnuss noch genauso wie ihre Eltern und Großeltern. Das gilt vor allem für die Armen, die sich die teureren importierten Öle nicht leisten können. Sie erfreuen sich noch heute der Vorzüge des Kokosöls und führen die Tradition ihrer Vorfahren fort.

In dem Maße, wie die Vorzüge der Kokosnuss für Ernährung und Medizin bekannter werden, wird die Verwendung der Kokosnuss den Weg in immer mehr Haushalte finden. Menschen aller Gesellschaftsschichten und aller Erdteile werden davon profitieren.

Aktivkohle aus den Schalen der Kokosnuss

Die harte Schale der Kokosnuss lässt sich vielfach verwenden. Sie dient als Wasserbehälter, Servierschale, Teller, Löffel, Raumschmuck und als Brennstoff in der Küche. Sehr nützlich erweist sie sich als Filter. Beim Verbrennen der Kokosnussschale entsteht eine Holzkohle mit vielen kleinen Löchern, die Gerüche, Giftstoffe und Chemikalien aufnehmen können. Aktivkohle aus Kokosnussschalen ist ein äußerst wirksames Absorptionsmittel, sie wird in Gasmasken, Wasserfiltern und sogar als Medizin verwendet.

Die Kokosnussschale wird dadurch aktiviert, dass sich in der Holzkohle viele mikroskopisch kleine Poren bilden. Dies wird unter anderem dadurch erreicht, dass die Kokosnussschale in einem speziellen Brenner oder Ofen mehrere Stunden lang auf 900 bis 1200 Grad Celsius erhitzt und Dampf hindurchgeleitet wird. Dieses Verfahren beseitigt Kohlenwasserstoffe und andere flüchtige Substanzen, sodass ein komplexes Netzwerk aus Kapillaren und Rissen entsteht. Der Kohlenstoff wird dann zu einem Granulat zerstoßen.

Verunreinigungen und Giftstoffe werden in diese Poren absorbiert und eingeschlossen. Aktivkohle wird in vielen Produkten verwendet, von Zigarettenfiltern bis zu Schadstofffiltergeräten. In Apotheken und Drogerien ist sie als rezeptfreies Entgiftungsmittel erhältlich. Aktivkohl bindet Giftstoffe im Verdauungstrakt. Aktivkohle ist wirksamer und leichter anzuwenden als Brechwurzelsirup, der häufig bei versehentlicher Vergiftung empfohlen wird und Erbrechen auslöst. Aktivkohle ist in Krankenhäusern das Mittel der Wahl bei der Behandlung von Patienten, die Gift geschluckt haben. Sie ist auch ein praktisches Hausmittel, wenn sie innerhalb von einer Stunde nach der Einnahme eines Gifts genommen wird.

Kapitel 3: Kokosnuss-Medizinschrank I: Kokosöl

Kapitel 3

Kokosnuss-Medizinschrank I: Kokosöl

Die Kokosnuss ist der Medizinschrank der Natur, und das gleich in mehrfacher Hinsicht. Ihr Fleisch, Öl, Milch und Wasser sind vielseitig verwendbar, als Nahrung für den Körper, zur Verhütung von Krankheiten, Heilung von Verletzungen und Wiederherstellung der Gesundheit. Mit Wissen und Verstand eingesetzt, können sie bei der Behandlung einer ganzen Reihe von Beschwerden und Erkrankungen helfen. Viele der gesundheitlichen Probleme, die uns heute begegnen, lassen sich durch die Anwendung der Produkte aus dem Medizinschrank der Natur verhüten oder lindern.

Das Thema soll in zwei getrennten Abschnitten behandelt werden: Der Kokosnuss-Medizinschrank I und II. In diesem und den folgenden zwei Kapiteln konzentrieren wir uns auf die gesundheitlichen Aspekte des Kokosöls. Im zweiten Abschnitt (Kapitel 6) kommen dann Kokosfleisch, Kokoswasser und Kokosmilch an die Reihe.

Dass die Kokosnuss zu den besten Nahrungsmitteln der Natur zählt, ist dem darin enthaltenen Öl zu verdanken. Dementsprechend sind ihm drei Kapitel dieses Buchs gewidmet. In seinem Nutzen in der Küche und als Medizin überragt das Kokosöl die anderen Speiseöle haushoch. Was das Kokosöl von allen anderen Ölen unterscheidet und warum es »das gesündeste Öl der Welt« genannt wird, das erfahren Sie in diesem Kapitel.

Das Geheimnis des Öls

Das Kokosöl ist einzigartig, es ist anders als die meisten anderen Speiseöle, und dem verdankt es seine Vorzüge für Ernährung und Medizin. Der Unterschied liegt in den als Fettsäuren bekannten Fettmolekülen. Fettsäuren werden nach zwei Methoden klassifiziert. Die erste, die Ihnen wahrscheinlich bekannt ist, erfolgt nach dem Grad der Sättigung. Es gibt gesättigte, einfach ungesättigte und mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Die zweite Klassifizierung beruht auf der Größe der Moleküle oder der Länge der Kohlenstoffkette innerhalb der Fettsäure. Es gibt kurzkettige Fettsäuren (SCFA, aus dem Englischen short-chain fatty acid), mittelkettige (MCFA, middle-chain fatty acid) und langkettige Fettsäuren (LCFA, long-chain fatty acid). Sind drei Fettsäuren durch ein Glycerin-Molekül miteinander verbunden, so bilden sie ein Triglycerid. Es gibt also kurzkettige Triglyceride (SCT), mittelkettige (MCT) und langkettige Trigylceride (LCT). Die Begriffe Fettsäuren und Triglyceride werden manchmal auch synonym verwendet.

Zu den kurzkettigen Fettsäuren zählen die Butansäure (Buttersäure) und Capronsäure, deren Kohlenstoffkette aus vier bzw. sechs Kohlenstoffatomen besteht. Mittelkettige Fettsäuren sind die Caprylsäure, Caprinsäure und Laurinsäure mit acht, zehn und zwölf Kohlenstoffatomen. Die Kohlenstoffketten der langkettigen Fettsäuren bestehen aus vierzehn oder mehr Kohlenstoffatomen.

Laurinsäure ist eine mittelkettige Fettsäure mit 12 Kohlenstoffatomen. Sie ist die vorherrschende MCFA im Kokosöl.

Stearinsäure ist eine gesättigte Fettsäure mit 18 Kohlenstoffatomen. Sie gehört zu den häufigsten Fettsäuren in unserer Nahrung.

Die allermeisten Fette in unserer Ernährung, ob gesättigt oder ungesättigt, pflanzlicher oder tierischer Herkunft, sind aus langkettigen Fettsäuren (LCFA) zusammengesetzt. Sojaöl, Maiskeimöl, Rapsöl, Olivenöl, Schmalz, Hühnerfett und auch die meisten anderen Fette und Öle in unserer Kost bestehen ausschließlich aus LCFA. 98 bis 100 Prozent des Fetts, das Sie täglich essen, sind LCFA, es sei denn, Sie essen sehr viel Kokosnuss oder Kokosöl. Kokosöl ist einzigartig, es ist überwiegend aus mittelkettigen Fettsäuren (MCFA) zusammengesetzt. Diese mittelkettigen Fettsäuren unterscheiden es von allen anderen Ölen und verleihen ihm seinen besonderen Wert für Ernährung und medizinische Anwendung.

Bis in die jüngste Zeit hat das Kokosöl außerhalb der wissenschaftlichen Forschung nur wenig Beachtung gefunden. Der Grund dafür sind Vorurteile und ein allgemeines Missverständnis über gesättigte Fette. Auch heutzutage herrscht noch viel Verwirrung über die unterschiedlichen Arten gesättigter Fette. Viele schlecht informierte Autoren stellen das Kokosöl nach wie vor in eine Reihe mit Schmalz und Rinderfett und bezeichnen es als Arterien verstopfendes Fett. Wenn Sie jedoch verstehen, wie Kokosöl im Körper verstoffwechselt wird, ist leicht einsehbar, dass es nicht zur Verhärtung der Arterien oder zu einer Herz-Kreislauf-Erkrankung beiträgt. Tatsächlich kann Kokosöl helfen, Sie davor zu schützen. Dieses Thema wird in Kapitel 5 ausführlicher behandelt.

Kokosöl gilt als sogenanntes »Functional Food«, was bedeutet, dass es über den Nährstoffgehalt hinaus gesunde Eigenschaften besitzt. In der medizinischen Forschung wird Kokosöl seit Jahrzehnten untersucht, die Wissenschaftler haben eine Menge über dieses einst so geschmähte Öl gelernt. Der Rest dieses Kapitels behandelt die dokumentierte Wirkung der MCFA im Kokosöl. Zur Verifizierung der Aussagen verweise ich auf medizinische Studien, anhand derer Sie bei Interesse eigene Nachforschungen anstellen können.

Verdauung und Nährstoffabsorption

Mittelkettige Fettsäuren sind, wie der Name andeutet, kürzer und kleiner als langkettige Fettsäuren. Die Größe oder Länge des Fettsäuremoleküls ist extrem wichtig. Unser Körper verstoffwechselt Fettsäuren je nach ihrer Größe unterschiedlich. Deshalb entfalten die mittelkettigen Fettsäuren aus dem Kokosöl bei uns eine völlig andere Wirkung als die langkettigen Fettsäuren, die wir in unserem Essen viel häufiger finden.

Da MCFA kleiner sind als LCFA, sind sie leichter verdaulich und besser wasserlöslich. Tatsächlich sind – anders als für LCFA – zu ihrer Verdauung weder Bauchspeicheldrüsenenzyme noch Gallenflüssigkeit erforderlich. Deshalb bietet das Kokosöl eine schnelle und einfache Nahrungsquelle, ohne die Enzymsysteme des Körpers zu belasten.

Lassen Sie mich kurz erklären, wie Fette verstoffwechselt werden. Wenn Sie etwas essen, das langkettige Triglyceride (LCT) enthält, so passieren diese den Magen und werden in den Darmtrakt abgegeben. Fast die gesamte Verdauung der LCT findet im Darm statt. Für die Fettverdauung sind Enzyme aus der Bauchspeicheldrüse und Gallenflüssigkeit aus der Gallenblase nötig. Bei der Verdauung der LCT werden die Bindungen, die die einzelnen Fettsäuren zusammenhalten, aufgespalten. Einzelne Fettsäuren werden dann in die Darmwand absorbiert. Dort werden sie zu kleinen Bündeln aus Fett und Eiweiß, den sogenannten Lipoproteinen (Chylomikronen), verpackt. Diese Lipoproteine werden dann in den Blutstrom geleitet, mit dem sie durch den ganzen Körper transportiert werden. Dabei werden kleine Fettteilchen aus den Lipoproteinen ins Blut abgegeben. Das ist die Quelle des Fetts, das in unseren Fettzellen abgelagert wird und auch die Quelle des Fetts, das sich in den Arterienwänden ansammelt und sie verstopft.