Die Hexe Frieda - Simon Käßheimer - E-Book

Die Hexe Frieda E-Book

Simon Käßheimer

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Beschreibung

Die Hexe Frieda ist eine besondere Hexe, eine alte Hexe, eine glückliche Hexe und eine freundliche Hexe. Das aber allein reicht für sie nicht aus, auf Dauer zumindest, findet ihr Rabe Melox als er sein Ende nahen fühlt; und so begeben sie sich zu zweit auf eine gemeinsame Sinnsuche, um einiges zu lernen und um mehr vom Leben zu verstehen wie bisher.

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Inhaltsverzeichnis

Der Hexenbaum

Die schwarzen Seiten

Der Hexenbesen

Das Hexenhaus

Hexensuppe

Die Sumpfhexen

Die Hexen

Die Hexerei

Der Hexentopf

1.

Der Hexenbaum

Der Hexenbaum oder die Eibe ist ein groß gewachsener, aus

weitausladenden und starken Ästen bestehender Baum, auf dem

Hexen auf ihrem Flug zu ihrem Ziel zwischenlanden und zu einem

Schwätzchen, wie meist üblich, pausieren können.

Frieda ist und war eine korpulente, sagen wir weitausladende Hexe, wie ihre Zwillingsschwester Mathilde. Und dieses Handicaps wegen stellte das Landen auf dem Hexenbaum, wie sonst für Hexen üblich, ein Ding der Unmöglichkeit für sie dar. Die Äste, und waren sie noch so alt und stämmig, vermochten es einfach nicht sie mit ihrem Besen und ihrem treuen Raben Melox sicher zu tragen.

Sie musste stets auf dem Boden landen. Oder wenn sie gerade ein Waldstück überflog musste sie auf eine Lichtung zur Pause warten. All das wäre nicht so schlimm gewesen, wären die Hexenbäume nicht der Umschlagplatz für Neuigkeiten, Zauberrezepte und den üblichen Klatsch und Tratsch gewesen. Nachdem sie, das musste sie sich selbst eingestehen, wie jede andere neugierige Hexe förmlich gierte. Oft tröstete sie sich mit dem Besuch ihrer Schwester, die von Geburt an das selbe Los teilte und zählte die Tage auf ihrem schwarzen Kalender, bis zum alljährlichen Hexentreffen in der Walpurgisnacht. Sie trug immer einen großen, spitzen Hut und ein meist tiefschwarzes Hexengewand, das fast bis runter zum Boden reichte. Warzen hatte sie keine. Sie war ja schließlich keine Märchenbuchhexe und achtete auf ihr Äußeres.

Nun möchte ich aber keinen falschen Eindruck aufkommen lassen. Frieda war keineswegs eine traurige oder gar bedrückte Waldhexe. Denn das war sie von Geburt an. Nur ärgern tat es sie eben; des öfteren. Dass sie den neuesten Fleckweckspruch mit Frühlingsduft oder ähnliches erst erfuhr,wenn er im monatlichen Hexenblatt stand. Oder wenn er in die schwarzen Seiten aufgenommen war. Sonst, so konnte man wirklich sagen, war sie eine wirklich lebensfrohe und lebenbejahende Hexe, der neben dem steten verschmitzen Lächeln um die Mundwinkel immer der Sinn nach einem Jux mit einem sich bietenden Opfer stand.

Darin unterschied sie sich vollkommen von ihren Kolleginnen. Ihr stetes Streben nach schwarzer Magie und Hexenkünsten machte sie oft, wenn nicht meistens, zu ernsten teils auch verbitterten alten >>Schrullen<<, man verzeihe mir das Wort das Frieda gern für sie gebrauchte. Jux und Schabernack war es den Frieda am liebsten trieb; und mit ihr ihr alter Rabe Melox.

So wie damals, als sie dem schießwütigen Revierförster die Flinte mit einem Schräg- und Umdieeckeschießspruch verhexte; und diese anschließend im Gebüsch versteckte.

Jaa, lange hatte dieser nichts mehr getroffen und das freute Frieda.

Melox ihr Gefährte, war ein alter und weiser Rabe. Hätte sie ihn nicht gehabt, wer weiss ob sie heute nicht auch schon eine Hexe wie jede andere gewesen wäre.

Melox war, das war Frieda klar, älter als alle anderen Hexen und nebenbei noch viel Gescheiter als die Älteste des Hexenrates oder eine ihrer Gefährtinnen.

Melox war schon der Rabe ihrer Urgroßmutter gewesen und mit seinem grauen Gefieder nun, trotz aller Verjüngungssprüche, als alter Kautz zu erkennen.

Es geschah an einem Samstag. Kein besonderer bis dahin; mit Frühstück und Wäschehexen. Melox kam in die Waschküche geflogen wo Frieda eben an einem sehr hartnäckigen Kirschfleck herumhexte. Er setzte sich auf den Boden neben den Wäschekorb und fragte Frieda dann: „Frieda, was wirst du eigentlich machen, wenn ich nicht mehr bin?“.

Frieda erschrack; fragte ihn dann aber ob er sich nicht wohl fühle. Nachdem Melox das verneinte, nahm sie sich eine kurze Auszeit vom Waschen um über seine Frage nachzudenken.