Die Krönung des Papstes auf dem "Kot-Stuhl" - Daniel Meyer - E-Book

Die Krönung des Papstes auf dem "Kot-Stuhl" E-Book

Daniel Meyer

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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 2,3, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Historisches Institut), Veranstaltung: Die Päpstin Johanna - eine (fast) unendliche Geschichte, Sprache: Deutsch, Abstract: „Alles, was du auf Erden binden wirst, soll auch im Himmel gebunden sein, und alles, was du auf Erden lösen wirst, soll auch im Himmel gelöst sein.“ Mit diesen Worten (Mt 16,19) übergab Jesus die Schlüssel des Himmelsreiches an Petrus – den Obersten seiner Jünger. Jesus, der sich selbst weltlicher Macht entsagte1, wird bei dieser Übergabe v.a. die geistige Führungsrolle sowie die theologische Entscheidungshoheit Petri im Sinn gehabt haben. Die Nachfolger des Apostels, die ihr Amt in Sukzession zu ihm verstanden, taten dies mit Sicherheit auch. Doch im Vergleich zur Biografie Petri, der vornehmlich in römischen Provinzen agierte, lehrte und der sein Martyrium in Rom fand, waren die nach ihm kommenden Päpste fest in die römische Welt eingebunden und erkoren deren Hauptstadt sogar zu ihrem Machtzentrum. Unter Berücksichtigung dieser chiastisch anmutenden Verschiebung stellt sich die Frage, ob der einstige Anspruch – zu binden und zu lösen – den Rahmen der geistlichen Vollmacht überstieg und wie ggf. der neue Anspruch präsentiert wurde. Die nachfolgende Arbeit versucht unter Betrachtung des päpstlichen Krönungszeremoniells auf diese Frage eine Antwort zu finden. Zu Beginn der Arbeit werden, v.a. zur terminologischen Operationalisierung, die Papstwahl sowie die daran anknüpfenden Krönungsriten überblicksartig dargestellt. Aufbauend darauf werden die einzelnen Riten mittels entsprechender Quellen beschrieben und hinsichtlich ihrer Intention analysiert, wobei das Hauptaugenmerk auf der sedes stercatoria liegt.

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Inhaltsverzeichnis
1. Binden und Lösen
2. Zwischen geistlicher Führung und weltlicher Macht - Die Krönung des Papstes und sein
2.1. Papstwahl und Stationen der Krönung
2.2. Die Krönungszeremonie in den Darstellungen des Liber Pontificalis und des Liber
2.2.1. Valentin I. im Liber Pontificalis
2.2.2. Paschalis II. und Honorius II. im Liber Pontificalis
2.2.3. Krönungszeremoniell nach dem Liber censuum
2.2.4. Die Krönung Pius II.
2.3. Die Deutung der sedes stercatoria
2.3.1. Geschlechterprüfung seit der Päpstin Johanna
2.3.2. Biblische Deutung
3. Krönungszeremoniell und sedes stercatoria - Versuch eines Fazits
4. Literaturverzeichnis
4.1. Quellen
4.2. Monographien
4.3. Aufsätze und Artikel

Page 1

Die Krönung des Papstes auf dem „Kot-Stuhl“

Veranstaltung: Die Päpstin Johanna - Eine (fast) unendliche Geschichte

im WS 2010/11

Vorgelegt von:Daniel Meyer

8. Fachsemester LAG Geschichte/ Evangelische Religionslehre

Jena, den 15.09.2011

Page 2

1. Binden und Lösen

„Alles, was du auf Erden binden wirst, soll auch im Himmel gebunden sein, und alles, was du auf Erden lösen wirst, soll auch im Himmel gelöst sein.“

Mit diesen Worten (Mt 16,19) übergab Jesus die Schlüssel des Himmelsreiches an Petrus - den Obersten seiner Jünger. Jesus, der sich selbst weltlicher Macht entsagte1, wird bei dieser Übergabe v.a. die geistige Führungsrolle sowie die theologische Entscheidungshoheit Petri im Sinn gehabt haben. Die Nachfolger des Apostels, die ihr Amt in Sukzession zu ihm verstanden, taten dies mit Sicherheit auch. Doch im Vergleich zur Biografie Petri, der vornehmlich in römischen Provinzen agierte, lehrte und der sein Martyrium in Rom fand, waren die nach ihm kommenden Päpste fest in die römische Welt eingebunden und erkoren deren Hauptstadt sogar zu ihrem Machtzentrum. Unter Berücksichtigung dieser chiastisch anmutenden Verschiebung stellt sich die Frage, ob der einstige Anspruch - zu binden und zu lösen - den Rahmen der geistlichen Vollmacht überstieg und wie ggf. der neue Anspruch präsentiert wurde.

Die nachfolgende Arbeit versucht unter Betrachtung des päpstlichen Krönungszeremoniells auf diese Frage eine Antwort zu finden. Zu Beginn der Arbeit werden, v.a. zur terminologischen Operationalisierung, die Papstwahl sowie die daran anknüpfenden Krönungsriten überblicksartig dargestellt. Aufbauend darauf werden die einzelnen Riten mittels entsprechender Quellen beschrieben und hinsichtlich ihrer Intention analysiert, wobei das Hauptaugenmerk auf dersedes stercatorialiegt.