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Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Kunst - Ikonographie, Motive, Symbole, Note: 2,0, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main (Kunstgeschichtliches Institut), Veranstaltung: Weltschöpfung-und Paradiesdarstellungen, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Weltschöpfung gehört zu den grandiosen Gegenständen der christlichen Kunst. Aus dessen Buchillustrationen wurden charakteristische Auffassungen sowie vielschichtige Beziehungen untereinander konstruiert. Es handelt sich um die Auslegungen der anfänglichen idyllischen Verhältnisse, die Konstellation des natürlichen Gefüges des göttlichen Staates und Beschreibung des eigentlichen Status des Menschen vor dem Sündenfall. Zu diesen Illustrationsformen des Paradieses steht zudem die Sünde im Mittelpunkt, denn das Paradies hat keineswegs ewig Bestand. Die Problematik der Weltschöpfung fordert auf, sich mit essentiellen Komplexen der Ikonographie zu befassen. Infolge der kunstgeschichtlichen Auseinandersetzung mit der Darstellungsweise der Weltschöpfung haben sich unterschiedliche Leitbilder ikonographischer Auslegungen entwickelt. Einige dieser Modelle entwickelte Kurt Weitzmann. Er befasste sich unter anderem mit der Cotton-Genesis, einer frühchristliche Handschrift, welche größtenteils durch einen Brand zerstört wurde. Die Mosaizisten der Vorhalle von San Marco verwendeten die Cotton-Genesis als dessen Vorbild. Weitzmann entwarf zu dieser Verbindung eine Hypothese zu der Entwicklung von Abbildungen des Alten Testaments, dessen Herkunft jener Darstellungsformen er in spätantiken jüdischen bebilderten Ausführungen der Heilige Schrift erachtet. Resultierend entsteht folglich für die Erschaffung der Welt die Problematik, ob sie vorausgehende vorchristliche Bildebenen liefert. Eine besondere Rolle nimmt dabei die Oktateuch ein. In jenem byzantinischen Wirkungskreis finden sie keineswegs lediglich in den Betrachtungsweisen, Niederschriften, Übersetzung und Benutzung ihren Schwerpunkt. Eher repräsentieren die byzantinischen Oktateuch ein pures Ereignis an sich. Inmitten der Masse an Oktateuchhandschriften, denn es existieren zudem syrische, armenische, gotische, georgische, arabische sowie slawische Oktateuch, sind die byzantinischen die einzigen Illustrierten. Infolgedessen kommt die Frage auf, wie sich diese Bibeldarstellungen ausgebildet haben. Diese Fragestellung wird in den folgenden Seiten dieser Hausarbeit anhand der Paradiesdarstellungen, zentral zum Sündenfall, mithilfe der Theorien von Weitzmann und Exempeln behandelt. Dieser idyllische Gartenpark offenbart nämlich eine vollkommene Umgebung frei von Laster, in welcher dennoch das Verderben auf der Lauer liegt. Dies hat zur Folge, dass es zu ein großen Anzahl diskrepanter Abbildungen kommt [...]
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Inhaltsverzeichnis:
1.Einleitung:
2. Die Septuaginta und die Oktateuch:
2.1 Die Septuaginta:
2.2 Der Oktateuch:
3. Die Paradiesdarstellungen:
3.1 Gott verbietet Adam von dem Baum der Erkenntnis zu essen und Einführung Adams in den Garten Eden:
3.2 Die Benennung der Tiere und die Schaffung Evas:
3.2.1 Die Benennung der Tiere:
3.2.2 Die Erschaffung Evas:
4. Der Sündenfall:
4.1 Die Versuchung Evas, Eva überredet Adam die Frucht zu essen und Adam isst die Frucht:
4.1.1 Die Versuchung Evas:
4.1.2 Eva überredet Adam die Frucht zu essen:
4.1.3 Adam isst die Frucht:
5. Das Bedecken der Scham:
6. Die Verleugnung der Schuld:
7. Die Verfluchung durch Gott:
8. Die Vertreibung aus dem Paradies:
9. Schlussteil:
10. Literaturverzeichnis:
10.1 Primärliteratur:
10.2 Sekundärliteratur:
11. Abbildungsverzeichnis:
12. Abbildungen:
Die Weltschöpfung gehört zu den grandiosen Gegenständen der christlichen Kunst. Aus dessen Buchillustrationen wurden charakteristische Auffassungen sowie vielschichtige Beziehungen untereinander konstruiert. Es handelt sich um die Auslegungen der anfänglichen idyllischen Verhältnisse, die Konstellation des natürlichen Gefüges des göttlichen Staates und Beschreibung des eigentlichen Status des Menschen vor dem Sündenfall. Zu diesen Illustrationsformen des Paradieses steht zudem die Sünde im Mittelpunkt, denn das Paradies hat keineswegs ewig Bestand.
Die Problematik der Weltschöpfung fordert auf, sich mit essentiellen Komplexen der Ikonographie zu befassen. Infolge der kunstgeschichtlichen Auseinandersetzung mit der Darstellungsweise der Weltschöpfung haben sich unterschiedliche Leitbilder ikonographischer Auslegungen entwickelt. Einige dieser Modelle entwickelte Kurt Weitzmann. Er befasste sich unter anderem mit der Cotton-Genesis, einer frühchristliche Handschrift, welche größtenteils durch einen Brand zerstört wurde. Die Mosaizisten der Vorhalle von San Marco verwendeten die Cotton-Genesis als dessen Vorbild.[1] Weitzmann entwarf zu dieser Verbindung eine Hypothese zu der Entwicklung von Abbildungen des Alten Testaments, dessen Herkunft jener Darstellungsformen er in spätantiken jüdischen bebilderten Ausführungen der Heilige Schrift erachtet. Resultierend entsteht folglich für die Erschaffung der Welt die Problematik, ob sie vorausgehende vorchristliche Bildebenen liefert.
Eine besondere Rolle nimmt dabei die Oktateuch ein. In jenem byzantinischen Wirkungskreis finden sie keineswegs lediglich in den Betrachtungsweisen, Niederschriften, Übersetzung und Benutzung ihren Schwerpunkt. Eher repräsentieren die byzantinischen Oktateuch ein pures Ereignis an sich. Inmitten der Masse an Oktateuchhandschriften, denn es existieren zudem syrische, armenische, gotische, georgische, arabische sowie slawische Oktateuch, sind die byzantinischen die einzigen Illustrierten.
Infolgedessen kommt die Frage auf, wie sich diese Bibeldarstellungen ausgebildet haben. Diese Fragestellung wird in den folgenden Seiten dieser Hausarbeit anhand der Paradiesdarstellungen, zentral zum Sündenfall, mithilfe der Theorien von Weitzmann und Exempeln behandelt. Dieser idyllische Gartenpark offenbart nämlich eine vollkommene Umgebung frei von Laster, in welcher dennoch das Verderben auf der Lauer liegt. Dies hat zur Folge, dass es zu ein großen Anzahl diskrepanter Abbildungen kommt.
Vorerst jedoch sollen die Oktateuch zunächst im Generellen bekannt gemacht werden, um einen Überblick zu dieser komplexen Thematik zu schaffen.
Bei der Septuaginta[2] handelt es sich um die älteste durchgängige Übersetzung der hebräischen Bibel in griechischer Sprache aus dem vorchristlichen Zeitraum. Sie formiert sich aus dem Alten Testament, Apokryphen und deutero - kanonischen Schriften. Ihre Benennung erlangte die Bibelübersetzung dank des legendenumwobenen Aristeasbrief um 130 vor Christi. Anhand der Überlieferung dolmetschten 72 jüdische Gelehrte in Alexandria die Tora der fünf Bücher Mose in 72 Tagen aus dem Hebräischen ins Griechische. Die Zahl 72 wurde auf 70 vereinheitlicht und gedenkt an die siebzig Auserwählten, welche Moses bei der Jurisdiktion unterstützen sollten.[3]
Eine andere Erzählung schildert, dass der ägyptische MonarchPtolemaios seine Büchersammlung in Alexandria mit Lektürenerweitern wollte und ihm empfohlen wurde auch die jüdischenRechtsbücher einzureihen. 72 Dolmetscher leisteten ihre Arbeitautonom voneinander, aber durch göttliche Inspiration fertigtenallesamt dieselbe griechische Abfassung an.[4]
Generell ist zu behaupten, dass die Übersetzung prinzipiell ihrer Urfassung Wort für Wort folgt und bestrebt ist die jeweiligen Elemente des hebräischen Textes sachgemäß wiederzugeben. Bei einzelnen Sonderfälle hat der Übersetzer hebräische Worte durch stets die gleichen griechischen Begriffe übersetzt, wodurch somit eine Standardäquivalente gebraucht bzw. geformt wurde.[5]
Bei dem Oktateuch handelt es sich in der orthodoxen Kirche um die zeitgemäße grundsätzliche Benennung der ersten acht Werke des Alten Testaments: die fünf Bücher Mose und die Bücher Josua, Richter sowie Ruth. Daraus ergibt sich auch die Bezeichnung des Oktateuchs, welches so viel wie das „Achtbändige“ (im Bezug als Buch) oder die „Achtteilige“ (als Rolle) ausdrückt.
Weswegen genau acht und durchaus nicht mehr alttestamentliche Lektüren zu einer Gesamtheit vereinigt sind, begründet sich anhand der Anwendung zur Messe: Für den Manuskriptprüfer wurden gewisse Portionen der Heiligen Schrift integriert, wobei ein Oktateuch mit circa 500 Bögen das Limit setzte.[6]