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Wir schreiben das Jahr 1609. Der junge Christian Berger wird vor Gericht vom Verdacht der Notzucht gegen die Witwe Johanna Wendt befreit. Johanna bekommt jedoch die Möglichkeit, ihre Anklage in der peinlichen Tortur zu verteidigen. Es ist ihr eigener Wille, dass die Folter von Christian Berger persönlich vorgenommen werden soll.
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Seitenzahl: 19
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Die Nachbarin - Die Folter
eine erotische Erzählung von
Benedikt
1. Auflage Juli 2012, ungekürzte Originalausgabe, eISBN:978-3-942546-34-8
© 2012 by Augenscheinverlag Berlin - All rights reserved, www.augenscheinverlag.de
Cover-Design: Marion Terasa, http://terasa-design.de
Cover-Foto: © http://www.shutterstock.com
Lektorat / E-Book-Version: www.wortcheck.de
Inhaltsverzeichnis
Die Nachbarin - Die Folter
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Die Nachbarin - Die Folter
Von Sankt Marien schlug die Glocke gerade zur siebenten Morgenstunde, als ich das Rathaus betrat. Meinen Umhang hatte ich fest um mich gewickelt, denn die ersten Frostnächte des Jahres 1609 kündigten einen harten Winter an. Noch immer fröstelnd stieg ich die Treppe zum Gerichtssaal hinauf. Als ich die Tür öffnete und den Raum betrat, schauten die bereits Anwesenden ungeduldig auf mich. Ich zog den Hut und nickte. Man grüßte zurück.
Der Richter winkte mich sogleich zu sich heran: »Kommen Sie, Herr Berger, wir warten nur noch auf Sie.«
Ein wenig unsicher sah ich zu meinem Anwalt. Der lächelte und schaute dann zu unserer Gegenpartei. Dort stand Johanna, ganz in Schwarz gekleidet. Sie schaute mich an, dann errötete sie und senkte den Blick.
Ich fasste mir ein Herz und begab mich zum Richter. Sein Gesicht zeigte Wohlwollen.
Er hob die Augenbrauen und begann zu sprechen: »So, der Angeklagte ist nun auch anwesend, und ich werde jetzt das Urteil verkünden.«
Einen Moment lang hielt er inne, dann räusperte er sich und nahm mich in Augenschein: »Ihr, Herr Berger, seid vom Verdacht der Notzucht gegen die Witwe Johanna Wendt befreit. Die bisherigen Beweise gegen Euch haben sich alle als haltlos erwiesen.«
Mir fiel ein Stein vom Herzen! Meine Anspannung wandelte sich in hemmungslose Freude. Endlich war das Bangen vorüber. Ich nahm den Richter bei den Schultern und umarmte ihn. Der war erschrocken und schob mich von sich.
»Ich bitte Euch um Haltung, Herr Berger! Noch habe ich Euch nicht freigesprochen.«
Verwirrt sah ich ihn an. Nun trat Johannas Anwalt vor.
»Im Namen meiner Mandantin beantrage ich eine letzte Beweisaufnahme. Johanna Wendt erklärt sich hiermit bereit, ihre Anklage gegen Christian Berger in der peinlichen Tortur zu verteidigen.«
Ich drehte mich zu meinem Anwalt um. Der hob bedauernd die Hände, dann aber wandte er sich ebenfalls zum Richter.
»Für meinen Mandanten beantrage ich, dass er die Schärfe dieser Tortur festsetzt.«